Samstag, 23. Januar 2021

Umzug nach Funchal (V)

Hampus, Karl und Julia
haben sich eingecremt. 

Das 110. Talent im 29 Madeira Hostel 

21. Januar 2021. "This is Nova, the meeting place for high potentials and the world´s leading companies." 

Weiter habe ich mich im Internet nicht getraut, denn weiter käme ich per Klick nur als großes Talent-und das bin ich nicht. Ein führendes Unternehmen habe ich auch nicht. Ich wohne nur in Funchal im gleichen Hostel wie Julia Beyer, 27 Jahre alt, ehemalige BWL-Studentin in München,  die an der Algarve lebt und sich - schreibt sie auf den Seiten ihres seit drei Jahren bestehenden Unternehmens "Suntribe"- in der Natur zu Hause fühlt und deshalb die Natur schützen will. 

Schützen will sie aber nicht nur die Natur, sondern auch die Haut der Menschen, die sich in die Sonne legen. "Unsere Sonnenschutzmittel sind frei von Chemikalien", sagt Julia Beyer. Einfach nur billig zu sein, sei nicht der "Suntribe"-Weg, den sie mit zwei Freunden beschreitet.

Diesen Weg will sie noch bekannter machen. Deswegen hat sie gestern im Hostel bei "Nova" ein Video hochgeladen. Nun hofft sie, unter den 111 größten Talenten zu landen. 

"Du erreichst Platz 110", habe ich ihr prophezeit. Damit wäre sie einverstanden.

Interview mit Julia23. Januar 2021. Das Umzugs-Tagebuch kann ich beenden. Bei der Wohnungssuche sehr geholfen haben mir die Maklerin Diana Silva und die bezauberndste Frau Madeiras. Ab Montag wohne ich in der Caminho de Arieiro de Baixo 5, Sao Martinho, 9000-229 Funchal mit Blick auf den Atlantik. 
Tagebuch wird geschlossen

23. Januar 2021. Mein Umzugstagebuch kann ich nun beenden. Bei der Wohnungssuche sehr geholfen haben mir die Maklerin Diana Silva aus Funchal (926 894 981) und die bezauberndste Frau Madeiras. Ab Montag wohne ich in der Caminho de Arieiro de Baixo 5, 9000-229 Funchal. 


Samstag, 16. Januar 2021

Umzug nach Funchal (IV)

Auch mein Zimmergenosse
Hans Michel aus Leipzig
muss auf Freizeichen warten.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Turm in der Corona-Schlacht

Er ist der Turm in der Corona-Schlacht und verwehrt, schwarz gekleidet, groß und stämmig, Covid-19 den Zutritt zum Supermarkt. Nichts am Eingang entgeht ihm. Wer sich nicht die Hände desinfiziert, wird von ihm zurückgeholt.  Sobald jemand den Supermarkt verlässt, lässt er jemanden hinein. Da der Supermarkt früher schließt als sonst, bilden sich am späten Nachmittag lange Schlangen, die er nicht aus den Augen lässt. 

Auch nicht aus den Augen gelassen hat er meine Sonnenbrille, als ich den Supermarkt betrat. Die legte ich mitsamt Einkaufsbeutel in den Korb, den ich hinter mir herzog. Als ich bezahlt hatte, verstaute ich meinen Einkauf im Beutel, die Sonnenbrille war nicht mehr im Korb. Also packte ich alles wieder aus. Sonnenbrille unauffindbar. Die Waren kehrten in den Beutel zurück und ich kehrte dem Supermarkt fast schon den Rücken. 

Doch vorher streckte er am Ausgang seinen linken Arm aus, meine Sonnenbrille in der Hand. Die überreichte er mir mit einem breiten Grinsen unter seiner schwarzen Maske. Er ist also auch der Turm in der Schlacht gegen verlorene Sonnenbrillen. 

Freitag, 8. Januar 2021

Umzug nach Funchal (III)

"In wenigen Minuten
landen wir im
Atlantik"
Die Deutschen lieben Karel Gott?

6. Januar 2021. Dieses Mal haben meine Mandeln beim Corona-Test am Flughafen von Funchal keinen Schaden gelitten: Die Dame, die für die Bohrungen in meiner Nase und in meinem Mund zuständig war, ging so rücksichtsvoll wie möglich bei der Suche nach Covid-19-Viren vor. Inzwischen steht fest: Sie hat auch keine gefunden.

Gefunden habe ich dagegen möglicherweise einen Makler, der mir eine Wohnung vermitteln kann. Mein Taxifahrer schrieb mir den Namen und die Telefonnummer eines Freundes auf, als er von mir erfuhr, dass ich auf Madeira bleiben will: "Madeira is a good place." Meine Antwort:  "Very good."

Den Abend verbrachte ich im Hostel bei strömendem Regen, in der Küche saßen eine Französin, ein Tscheche und ein Italiener. Der Tscheche kannte sich mit Deutschland aus: "Die lieben Karel Gott. Sie sind auch die einzigen, die den mögen." Nach seinen Angaben handelt es sich dabei um einen "Singer", den ich bei Gelegenheit googeln werde.

Nun Risikogebiet

8. Januar 2021. An mir liegt es nicht: Das Robert-Koch-Institut hat auch Madeira zum Risikogebiet erklärt, weil der Inzidenzwert seit sieben Tagen über 50 liegt. Ein Hostel-Gast berichtet, dass er deswegen in Funchal bei der Behörde war. Die habe gesagt: "Das ist eine deutsche Entscheidung, interessiert uns nicht."