Montag, 8. Februar 2021

Alltägliches (VI)

Unterwegs nach
einer Busfahrt.
Foto: Tjaden
Wie die Gämsen-Wenn der Bus woanders hält

Hallo, du darfst mich ab sofort "die Gämse" nennen, denn so viele Kilometer, wie ich seit dem Umzug nach Sao Martinho bergauf und bergab zurückgelegt habe, schaffen sonst nur diese Kletterkünstler. Ob sie allerdings auch auf den Mauern balanzieren und die brüchigen Steintreppen benutzen würden, die zu meinen Wanderungen gehören, wage ich zu bezweifeln.

Wenn es ums Klettern geht, sind Gämsen vielleicht nicht so mutig wie ich, aber wenn es darum geht, mit dem Bus in die City von Funchal zu fahren, dürften sie klüger sein als ich. Denn ich habe erst nach einigen Tagen begriffen, dass z. B. die Linie 1, die jeden Mittag vor unserem Haus hält, abends diese Haltestelle meidet und sich statt dessen eine Haltestelle in den Bergen aussucht, wenn Samstag im Kalender steht. Was die Busfahrer aber erst verraten, wenn ich weitab von unserem Haus den Bus verlassen soll, weil wir die Endstation erreicht haben. 

Da mich jede Busfahrt - wo sie im Kreis Funchal auch enden mag - 1,95 Euro kostet, habe ich mich in Funchal nach preiswerteren Fahrkarten erkundigt. Der Mann am Schalter schickte mich zu einem Automaten, der auf der Uferpromenade steht. Der pries mir zwei Prepaid-Karten für 1,35 Euro die Fahrt an. Bezahlen musste ich für zwei Karten aber 3,20 Euro. Für die Benutzung des Automaten wurden mir 0,50 Euro berechnet.

Das nenne ich geschäftstüchtig.    

Like the chamois-If the bus stops elsewhere

Hello, you can now call me "the chamois", because as many kilometers as I have covered uphill and downhill since the move to Sao Martinho, otherwise only these climbers can manage. However, I dare to doubt whether they would also be balancing on the walls and using the brittle stone staircases that are part of my walks.

When it comes to climbing, chamois may not be as brave as I am, but when it comes to taking a bus to the city of Funchal, they may be smarter than i am. Because I only realized after a few days that e.B. the line 1, which stops every lunchtime in front of our house, avoids this stop in the evening and instead chooses a stop in the mountains when Saturday is on the calendar. But what the bus drivers only reveal when I have to leave the bus far from our house, because we have reached the terminus.

Since every bus trip - wherever it ends - costs me 1.95 euros, I asked for cheaper tickets in Funchal. The man at the counter sent me to a vending machine that stands on the waterfront. He praised me for two prepaid cards for 1.35 euros the trip. I had to pay for two cards but 3.20 euros. For the use of the vending machine I was charged 0.50 Euro.- costs me 1.95 euros, I asked for cheaper tickets in Funchal. The man at the counter sent me to a vending machine that stands on the waterfront. He praised me for two prepaid cards for 1.35 euros the trip. I had to pay for two cards but 3.20 euros. For the use of the vending machine I was charged 0.50 Euro.

That's what I call it business-like.

Donnerstag, 4. Februar 2021

Alltägliches (V)

Fotografiert bei Camara de
Lobos: "Herrchen ist
wohl zu weit rausgeschwommen."

Neidisch auf den Vater und auf mich

Auch Madeira leidet unter der Corona-Pandemie: Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Hotelübernachtungen um fünf Millionen gesunken. Doch: Die Insel bleibt attraktiv. Habe ich gestern wieder einmal erfahren.

Kaum hatte ich eine Bekannte von der Nordseeküste darüber informiert, dass ich nun in Sao Martinho wohne, antwortete sie mir: "Mein Vater ist vor zwei Jahren nach Funchal gezogen. Wir haben ihn dort voriges Jahr besucht." 

Später fügte sie noch hinzu: "Ich beneide euch beide." Meine Antwort: "Zu Recht."




Sonntag, 31. Januar 2021

Alltägliches (IV)

Die Litanei eines Rechtsanwaltes

Der Rechtsanwalt Joao Paulo Marques hat gestern in der "Diario de Notícias" eine Litanei über die Corona-Pandemie veröffentlicht. Niemand vor ihm fand so viele Schuldige. Am schuldigsten ist natürlich das Virus. Dann die Mutation aus Großbritannien. Auch die Abarten aus Brasilien und Südafrika können nicht von einer gewissen Ansteckungsgefahr freigesprochen werden. 

Doch ein Virus und seine Mutationen machen noch keine Pandemie. Stellt dieser Rechtsanwalt fest. Erforderlich sind auch Rechte und Liberale, gefährlich können auch Privatleute sein. Die Schulen ebenfalls und auch noch Weihnachten. Das glücklicherweise nur einmal im Jahr gefeiert wird. Stets zu verurteilen sind dagegen Spaziergänge. 

Die Litanei beendet Joao Paulo Marques mit einem Schuldspruch für alle, die nicht nach ihren Überzeugungen handeln, sondern die Fahne in den Wind halten.