Dienstag, 27. Juli 2021

Alltägliches (LVI)

Findet man in keinem
Luxus-Schuppen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Schlechte Zeiten für teure Schuppen

Madeira wird nie das Sylt des Atlantiks. Das wird in diesem Jahr noch deutlicher als sonst. Aus dem Tourismus-Ministerium hört man laut "Jornal da Madeira" von heute, dass sich auf der Insel immer mehr Touristinnen und Touristen einfinden, die lieber draußen etwas erleben wollen als sich im Hotel zu langweilen . Wenn aber jemand lieber wandert als an der Hotelbar Champagner zu schlürfen, dann erwartet er von seiner Unterkunft auch nicht viel mehr als ein bequemes Bett, ausreichende Sauberkeit und ein nahrhaftes Frühstück. 

Für die teuren Schuppen, die im Hotel-Viertel von Funchal stehen, sieht es 2021 also fast so schlecht aus wie sie von draußen aussehen.  Wer solch einen Kasten in die Gegend stellt, muss wohl kaum Architektur studiert haben. Kürzlich bin ich in Sao Martinho nach oben geschlendert, bis ich mich fragte, ob ich das Hotel, an dem ich vorbeikam, nicht schon einmal gesehen hatte.  War ich froh, als ich wieder am Atlantik war. Wenn der von einem dieser Hotel-Hinsteller gestaltet worden wäre, sähe er aus wie jedes andere Meer. 

Ich kenne solche Luxus-Hotels übrigens auch von innen. Dort sehen sie auch alle ähnlich aus. Diese große Ähnlichkeit von außen und von innen kann ungeahnte Folgen haben. Diese zum Beispiel: Ich lande, werde zu meinem Hotel gebracht, bringe meinen Koffer aufs Zimmer, nehme an der Pressekonferenz teil, mache anschließend einen Bummel und gehe in das Hotel, das neben meinem Hotel steht, mit der Schlüsselkarte, die man mir an der Rezeption aushändigt, öffne ich die Zimmertür, in dem Zimmer stehen mehrere noch nicht ausgepackte Koffer. Mir wird klar: Ich bin im falschen Hotel, gebe die Schlüsselkarte wieder ab und täusche einen weiteren Bummel vor. 

Auch deswegen wird Madeira nie das neue Sylt: Auf der Insel trifft man auch Rucksacktouristen, die in der freien Natur übernachten oder am Atlantik ein Nickerchen machen. Beliebt als Schlafplatz ist auch die Festung in Funchal. 

Alltägliches (LV)

Foto: Heinz-Peter Tjaden

👯❗ Sie waren für die Kinder so lehrreich

Baustellen werden seit dem 27. Juli einfach wegasphaltiert




Nur Pluspunkte für Baustellen in der Estrada Monumental

25. Juli 2021. Ein Lokalpolitiker hat sich in diesen Tagen zu einer massiven Kritik an den Tiefbauarbeiten in einem Teilstück der Estrada Monumental verstiegen. Die Baustellen seien chaotisch, unübersichtlich und eine Zumutung. Deshalb ist "Observer"-Redakteur Heinz-Peter Tjaden 500 Meter nach dem "Madeira-Forum" von seinem Fahrrad gestiegen, um bis zum Hotel "Baia Azul" Fotos zu machen, mit denen die Kritik dieses Lokalpolitikers widerlegt wird. Foto für Foto sammeln die Baustellen Pluspunkte. 

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 Pluspunkt 1: Die Baumaschinen und das Baumaterial werden   abends dort gelagert, wo die Autos nur morgens nach Funchal   fahren.



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Pluspunkt 2: kurze Wege zwischen Baustelle und Scheißhaus





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Pluspunkt 3: Kinder lernen, während sie immer schön aufpassen, ganz nebenbei verschiedene geometrische Formen kennen, hier: das Quadrat und dort...



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Pluspunkt 4: ...das Rechteck







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Pluspunkt 5 und Pluspunkt 6: Street Art als krönender Abschluss 








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Samstag, 24. Juli 2021

Alltägliches (LIV)


Geschichtsträchtiges
Gebäude. 

 Wahlwürfel mit einer Frau

 Dieser Wahlwürfel steht in der City von Funchal an der Avenida   do mar, der Spruch lautet "Funchal immer voraus" ("Sempre a frenta"), ein Spruch, den fünf Männer machen, die sich dafür eine Frau dazu geholt haben? 

Aufgestellt werden könnte solch ein Würfel in jeder Stadt. Denn wo man auch hinschaut, Frauen spielen in der Politik eine viel zu geringe Rolle. 

Gruppenbild mit Dame.
Außerdem würden Frauen sich wohl für einen anderen, längeren Spruch entscheiden. Vielleicht für diesen: "Funchal immer voraus mit Camara de Lobos, Santa Cruz, Calheta, Santana, Porto Moniz, Sao Vicente, Ponta do Sol."

Denn Frauen sind keine solchen Angeber wie Männer.