Dienstag, 28. September 2021

Alltägliches (132)

Große Aufmerksamkeit für Ruine

22. September 2021. Schon in Deutschland haben meine blogs große Aufmerksamkeit erregt. Auf der einen Seite meines Schreibtisches häuften sich die Klageandrohungen und Klagen von dubiosen sozialen Einrichtungen, Sekten und Politikern, auf der anderen Seite die Nachrichten über meine Wirkungstreffer, die zur Schließung dubioser Einrichtungen, zum Scheitern von Klagen und zu Blamagen für Politiker geführt hatten.  Niederlagen erlebte ich  sehr selten. 

Nun erregt ein zweites Mal mein Bericht vom 8. August 2021 über eine Ruine in der Altstadt von Funchal große Aufmerksamkeit, weil ich bei Facebook erneut ein Foto veröffentlicht habe, das ich dieses Mal mit einem Spruch versah. Denn es ist nicht zu fassen: Der Missstand wird nicht behoben, er wird größer. 

Und manchmal schaut jemand Wichtiges vorbei und nimmt anschließend das Gesehene nicht so wichtig?

Foto: Sonia
Teixeira
29. September 2021. Nach dem Feuerwehr-Einsatz am 28. September ist die Ruine in der Altstadt von Funchal abgesperrt worden. 

Endlich abgesperrt.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Leider gibt es auch noch einen dritten Teil



Samstag, 25. September 2021

Alltägliches (133)

Passiert im Restaurante
pingo doce.
Foto: Heinz-Peter Tjaden


Szenen einer Ehe, die Männer früher sterben lassen

Im heutigen Cartoon fragen sich die beiden Korbschlitten-Männer in der "Diario de Notícias", warum Frauen sieben Jahre länger leben als Männer. Die Antwort ist einfach: Das liegt an der Ehe. In der es solche Szenen gibt, wie ich sie gestern in einem Supermarkt-Restaurant erlebt habe.

Sie sitzen sich kerzengerade an einem Tisch gegenüber. Er öffnet die im Supermarkt gekaufte Weinflasche, sie gabelt in einem Frischhalte-Tablett herum und führt das Aufgegabelte zum Mund. Er füllt zwei Gläser mit Wein. Sie isst und nippt, er nippt nur. Sie sitzen immer noch kerzengerade.

Sie findet nichts mehr, was sie aufgabeln kann. Er steht auf, geht zwei, drei Schritte und reißt zwei, drei Blatt Papier von einer Rolle ab. Er setzt sich wieder. Sie sagt etwas zu ihm. Er steht wieder auf, holt noch einmal zwei, drei Blatt Papier, die anderen zwei, drei Blatt Papier wirft er in einen Papierkorb. Sie sagt nichts zu ihm. Sie wischt sich die Finger ab und stopft die zwei, drei Blatt Papier unter die Frischhaltefolie. 

Dabei entdeckt sie noch etwas, was sie hätte aufgabeln können. Die Weinflasche ist inzwischen halbleer. Er schenkt wieder nach. Sie gibt ihm das Fundstück, das er sich in den Mund steckt. Sie verlangt noch einmal nach zwei, drei Blatt Papier, mit denen sie verschiedene Falt-Techniken probiert, bis die Weinflasche leer ist. 

Sie sitzen sich kerzengerade an einem Tisch gegenüber. Und wenn er nicht sieben Jahre vor ihr sterben würde, würden sie dort noch sieben Jahre länger sitzen. 

Montag, 20. September 2021

Alltägliches (131)

Schön rot. 
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Kein "Käfer" ohne Beifahrer

Vor 50 Jahren hat jede junge deutsche Frau, die einen VW "Käfer" fuhr, einen Freund gehabt. Nicht unbedingt, weil sie ihn liebte, sondern weil sie ihn im Winter zum Schieben brauchte und im Sommer, um das Seitenfenster rauf und runter zu kurbeln, damit man während der Fahrt keinen Hitzschlag bekam.  Wollte er sich als Belohnung für Schieben und Kurbeln bei der Frau einen Kuss abholen, musste er sich dermaßen verrenken, dass man damalige "Käfer"-Beifahrer heute noch an diversen Rückenleiden erkennt. 

Dennoch ist der "Käfer" Kult geworden und dem Hersteller nahm man auch den Werbespruch "Er läuft und läuft" nicht übel, denn damit war ja nicht das Auto, sondern der Beifahrer gemeint. Der letzte "Käfer" lief am 1. Juli 1974 vom Band, fast 12 Millionen Mal wurde er hergestellt.

Wer heute noch einen "Käfer" besitzt, hegt und pflegt ihn. Wie der Besitzer dieses hübschen Exemplars, das ich heute in Funchal fotografiert habe. Vielleicht ist der Besitzer auch Mitglied des "Volkswagen Madeira Clubs", der sich als "großartiger Treffpunkt für Besitzer und Unterstützer der deutschen Marke" versteht. 

Der VW Madeira Club bei Facebook.