Mittwoch, 20. Oktober 2021

Alltägliches (141)

"kicker"-Tabelle Gruppe E


Ob Jesus oder Darwin: Die Antwort lautet immer Benfica

"Benfica quer fazer história" ("Benfica will Geschichte schreiben")-oder: Ich kann sagen, was ich will. Ich sitze da mit dem "Jornal da Madeira" und stolpere über einen Fehler im Spielbericht FC Porto gegen AC Milan (1 : 0). Angeblich ist Atletico Madrid in der Gruppe  B Zweiter mit fünf Punkten, FC Porto Dritter mit vier Punkten. Beide Teams haben aber vier Punkte. 

Ein Gast der Taberna do Ariero in Sao Martinho bringt mir meinen Kaffee nach draußen, ich weise ihn auf den Fehler hin. Er sagt nur: "Benfica." Auch meine Freude über den Sieg von Sporting Lissabon teilt er nicht. Für ihn zählt nur Benfica. Wie für viele andere Fußballfans auf Madeira. 

Das Team löst jedoch nicht nur Begeisterung aus, manchmal ist auch Fürsorge im Spiel. So hat die Sportzeitung "A Bola" am Montag dem derzeitigen Tabellenführer in der portugiesischen Liga den Hinweis gegeben, dass der heutige Champions-League-Gegner Bayern München in hervorragender Form ist. Das dürfte Benfica Lissabon neu gewesen sein, wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass Bayern München nur deshalb 1 : 5 in Leverkusen gewonnen hat, weil der Gastgeber, der nie mehr werden wird als in jedem Wettbewerb Zweiter,  Schlaftabletten aus dem eigenen Konzern nahm. 

Begeisterung und Fürsorge könnten etwas damit zu tun haben, dass der Trainer Jesus und ein wichtiger Spieler Darwin heißt. Religiös betrachtet ist der Trainer also für die Wunder da und der Stürmer, der auch schon von Vereinen aus der Fußballbundesliga umworben worden ist, für die wissenschaftliche Analyse des Spielgeschehens mit entsprechender Anpassung. Das könnte durchaus für den Punkt reichen, mit dem Jorge Jesus zufrieden wäre. 


Dienstag, 19. Oktober 2021

Abseits der Touristenpfade



Frisch eingetroffen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Funchal Stadtteil: Sao Pedro 














Ein vorbildlicher Schaukasten in der
 Calcada da Cabouqueira in Funchal

Ein beliebter Treffpunkt.
Foto: Heinz-Peter Tjaden


Funchal Stadtteil: Sao Martinho



Ein gemütliches Lokal
Caminho da Lombada



Montag, 18. Oktober 2021

Alltägliches (140)

 

Jornal da Madeira,
18. Oktober 2021
Miguel Albuquerque
und Pedro Calcado
auf der Enkel-Straße.

Aus der Weltliteratur ins Strategiepapier der Sozialdemokraten

O que diz a oposicao sobre mais 18 anos sem chegar ao poder?

Was sagt die Opposition zu weiteren 18 Jahren ohne Machtübernahme?

Quai e a pressa?

Warum nicht länger?

Mit diesen Fragen reagieren die beiden Cartoon-Fensterdamen des "Jornal da Madeira" auf ein Strategiepapier der Sozialdemokraten, in dem die Partei bis 2038 stets den Regierungschef der Insel und den Bürgermeister von Funchal stellt. Auch die Rua dos Netos spielt dabei eine Rolle. Wahrscheinlich, weil sie bereits in die Weltliteratur eingegangen ist, denn meine Erzählung "Cliente Seguinte-Eine liebe Geschichte aus Funchal auf Madeira" spielt dort. 

Mir wäre die Schlagzeile "PSD tem plano para mais 18 anos de poder" ("PSD hat einen Plan für 18 Jahre mehr Macht") wahrscheinlich nicht gleich aufgefallen, doch ein Gast in meinem morgendlichen Stammlokal hielt mir sofort das "Jornal da Madeira" unter die Nase. Er schwieg sehr beredt. Er ließ nur seinen Zeigefinger über die Wörter wandern, während ich eine Tasse Kaffee bestellte.

In dem Artikel stieß ich auf die Rua dos Netos, was Straße der Enkel bedeutet, davor stand das Wort pontificar. Bei Pontifikat dachte ich an Päpste, nicht an Sozialdemokraten. Die Straße aus meiner Erzählung war also wohl kaum gemeint, es handelte sich wohl eher um eine Anspielung auf die Zeit nach Miguel Albuquerque und Pedro Calcado. Die haben zwar noch keine zwei Enkel, aber da lässt sich bestimmt etwas machen. Dann klappt es auch 2038 mit 18 weiteren Jahren Macht für die PSD.