Mittwoch, 3. November 2021

Alltägliches (148)

Benfica mit leeren
Händen und
Manchester United
königlich. 
Könige müssen sich nicht anstrengen

Haben sich angestrengt. Reichte nur für leere Hände ("Mao cheia de nada"). Benfica Lissabon verlor in München 2 : 5. Bleiben aber immer noch zwei Möglichkeiten. Platz 2 und weiter in der Champions League. Oder Platz 3 und runter in die Europa League. So reagieren heute "Diario de Notícias" (DN) und "Jornal da Madeira" (JM). Platz 3 belegt Benfica Lissabon übrigens auch in der nationalen Liga. Die Mannschaft von Jorge Jesus ist am vergangenen Wochenende vom FC Porto und von Sporting Lissabon überholt worden. 

Und schon viel früher von Cristiano Ronaldo. Wo der auch spielt, bei ihm schlagen die Herzen der Sportredakteure von CN und JM höher. Für ihn gilt heute in beiden Zeitungen "Kniefall". Das JM ernennt den 37-Jährigen sogar zum "König der Champions" ("Rei da Champions"). Seine Majestät hat sich nämlich gestern in Atalanta immer dann die Ehre gegeben, wenn seine Untertanen entweder in die Pause oder nach Hause gehen wollten. Er schnappte sich die ihm untertänigst ergebene Pille nicht nur, er zwang sie auch nicht nur in die Maschen des gegnerischen Tores, er wählte für diese majestätischen Momente auch beide Mal die Nachspielzeit (45+1, 90+1), um Atalanta vor anschließenden Majestätsbeleidigungen per erneutem Führungstreffer oder gar Siegtreffer zu bewahren.

Jedes Tor, das Cristiano Ronaldo schießt, gilt auf Madeira als Werbung für die Insel. Denn hier ist er geboren und hier hat man ihn auf die Besteigung des Fußballthrons vorbereitet. Cristiano Ronaldo muss sich nicht anstrengen, er macht alles aus dem Fußgelenk.  

Montag, 1. November 2021

Alltägliches (147)

Die wieder gute Figur von Uschi, die immer noch eine Frau ist

Voller Stolz habe ich mir soeben von google einen Artikel aus dem "Jornal da Madeira" übersetzen lassen, der vor einer Stunde erschienen ist. Denn wieder hat Ursula von der Leyen aus der mächtigsten Kleinstadt Europas eine hervorragende Figur gemacht. Dieses Mal bei der 26. Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen in Glasgow.











Glasgow kann sich zwar in keiner Weise mit der mächtigsten Kleinstadt Europas vergleichen, denn als schottische Häuser- und Straßenanhäufung gehört Glasgow gar nicht mehr zur EU, während Burgdorf als Heimatstadt von Ursula von der Leyen die EU sogar anführt, aber trotzdem sollte das "Jornal da Madeira" auch bei Berichten aus eher unwichtigen Städten die Sorgfaltspflicht nicht mehr verletzen als bei einem schnell geschriebenen Artikel unbedingt nötig.




Nur weil Ursula von der Leyen robust sein will, heißt das noch lange nicht, dass sie ein Mann ist. In Burgdorf sind auch Frauen robust. So robust sogar, dass diese Kleinstadt noch nie von einer Bürgermeisterin regiert worden ist. Solch einen Kleinkram überlassen die Frauen dort, wo ich viele Jahre als Redakteur gearbeitet und hin und wieder auch gewohnt habe, den Männern. Wenn sie was werden, dann gleich Kommissionspräsidentin. 



Alltägliches (146)

Auch Twipsy
(Expo 2000 in
Hannover)
möchte gern
etwas anderes 
hören.
Foto: Tjaden
Bei diesem Musikteppich platzt kein Knoten

Musik weckt ursprüngliche Gefühle. Die Musik, die in meinem Zimmer aus dem Radio kommt, weckt meistens nur ein Gefühl. Widerwillen. Bei allen drei Sendern. Antena 1. Antena 2. Antena 3. Online soll es auf Madeira noch fünf weitere Sender geben. Nehme ich zur Kenntnis. Widerwillig.

Sobald ich das Radio einschalte, wird vor mir ein minderwertiger Musikteppich ausgerollt. Kein Sänger, keine Sängerin webt ein Muster, das sich von den anderen unterscheidet. Jeder Text besteht aus den gleichen Knoten, jede Melodie aus dem gleichen Garn.

Vielleicht liegt das an Joao Fernandez. Der ist im 19. Jahrhundert von Madeira nach Hawaii ausgewandert und hat dort die Ukulele erfunden, mit der man sogar Songs von Bob Marley spielen kann und der riet uns in "Three little birds"  "Don´t worry about a thing".

In diesem Sinne entschuldige ich mich bei meinem Radio, das nur drei Sender empfangen kann, dafür, dass ich es nur sehr selten oder gar nicht einschalte.