Freitag, 26. November 2021

Alltägliches (159)

Sie sind gegen alles, nur 
nicht gegen Covid-19.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten

Ich bin an einem Sonntag geboren. Sonntagskindern sagt man nach, dass sie ganz besondere Fähigkeiten haben. Deswegen wählte ich die frühen Morgenstunden des 20. Februar als Termin für meine Punktlandung auf diesem Planeten, denn ich wollte keine Minute meine besonderen Fähigkeiten verschwenden. 

Diese besonderen Fähigkeiten habe ich mir bis heute erhalten. Als gestern während einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen die Forderung nach dem Rücktritt des Regierungschefs von Madeira, Miguel Albuquerque, laut wurde, schlug ich vor, noch einen Schritt weiter zu gehen. 

"Fordert doch den Rücktritt von Covid-19 und all seiner Mutationen", sagte ich, fand dafür aber keinen Beifall.

Den bekam ich aber in der Altstadt von Funchal für meine jüngsten Berichte über Falschmeldungen aus Deutschland über die Corona-Maßnahmen auf Madeira. Hätte ich da schon die Reisewarnungen des deutschen Auswärtigen Amtes (AA) gekannt, hätte ich das Dasein als Sonntagskind noch mehr genossen. Denn laut AA muss ich als Ungeimpfter Restaurants meiden und mit mir haben sich sogar Restaurant-Besitzer unterhalten. Ab morgen müsste ich demnach sogar alle sieben Tage einen Schnelltest machen lassen.

Als Sonntagskind müsste ich zwar nicht fürchten, dass ich ein positives Ergebnis bekäme, das in 30 bis 50 Prozent der Fälle falsch ist, aber warum Schlange stehen, wenn man falsch wie die Schlange im Paradies sein könnte? Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass man nach dem Test noch einen Einkaufsbummel machen soll, weil das Ergebnis nicht sofort vorliegt. So schwer kann es doch nicht sein, sich eines dieser Ergebnisse zu besorgen, während der Getestete einkauft.  

Was für ein Durcheinander

Donnerstag, 25. November 2021

Alltägliches (158)

Gibt Rätsel auf.
Foto: Heinz-Peter Tjaden


Quiz für Touristen

 "Was ist denn das?", fragt sie ihren Mann in Funchal auf der Avenida Arriaga.

"Das Blaue ist wohl für Wasser", antwortet er.

"Und das rote?"

Er grübelt. Sie auch?

Antworten Sie bitte hier

"Antworten Sie bitte hier" gilt nun nicht mehr. Dafür hat bei Facebook eine gewisse Christel Sischke aus Burgdorf bei Hannover gesorgt, die auf die Ankündigung der Abstimmung mit einer öffentlichen Antwort reagierte, die auch noch richtig war.







Montag, 22. November 2021

Alltägliches (157)

Miguel Albuquerque
hätte in dieser
Broschüre
einen
Platz verdient.

Und Regierungschef Miguel Albuquerque hat seinen Impfausweis vergessen

Rums! Das Vertrauen ist hin. Die mit großem Tamtam von Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque verkündete Einführung der Schnelltest- und der Impfausweis-Pflicht zum 20., dann zum 27. November, die am 19. November 2021 zu riesigen Schlangen vor den Teststationen geführt hat, entpuppt sich schnell wieder als erloschenes Trommelfeuer.

"Governo nao diz ser obrigatório mas apelo ao uso de todas as armas" ("Regierung sagt nicht, dass es obligatorisch ist, fordert aber den Einsatz aller Waffen"), titelt das "Jornal da Madeira". Miguel Albuquerque jedoch hat die Waffen wohl bereits gestreckt. Er erschien nicht einmal mehr zu der Pressekonferenz, bei der der Rücktritt vom Eintritt in eine neue Corona-Kontrollphase verkündet wurde, obwohl er sich sonst keinen medienwirksamen Auftritt entgehen lässt. Vielleicht hat Albuquerque aber auch nur seinen Impfausweis vergessen und ist deshalb nicht in den Saal gelassen worden. 

Vor den Mikrophonen und Kameras musste sich statt dessen der Gesundheitsminister von Madeira, Pedro Ramos, blamieren. Der appellierte nicht nur an die Bevölkerung, sich weiter verantwortungsvoll zu verhalten, er sagte auch, dass man nun die Entwicklung drei Wochen lang beobachten werde. Daran sollte sich die Bevölkerung aktiv beteiligen und genau beobachten, wie oft Miguel Albuquerque bis Mitte Dezember bei wichtigen Terminen kneift.

Die Folgen dieses Durcheinanders

Von Uni Hamburg, Uni Gießen, Uni Bochum veröffentlicht

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten