Montag, 5. Dezember 2022

Medien 2022




CDU-Abgeordnete in Lissabon geboren und in Aachen aufgewachsen

Catarina dos Santos ist die erste portugiesisch-deutsche Abgeordnete im Bundestag und mit 27 Jahren die jüngste, die in dieser Wahlperiode von der Christlich Demokratischen Union (CDU) gewählt wurde.

„Es ist eine große Ehre“, sagte Catarina dos Santos gegenüber der Agentur Lusa. 1994 in Lissabon geboren, lebte sie praktisch ihr ganzes Leben im nordrhein-westfälischen Aachen. Erst im Alter von 20 Jahren schlug sie eine politische Laufbahn ein.

„Ich bin der Partei beigetreten, als ich mit dem Studium angefangen habe. Es war immer in meiner Freizeit, nichts Ernstes, ich wollte andere Dinge machen als studieren, andere Leute kennenlernen“, sagte sie  und fügte hinzu, sie habe sich für die CDU entschieden, weil sie „eine Partei für alle mit einer umfassenden Politik“ sei.

Jornal da Madeira, 9. Januar 2022

Niedrige Löhne

Portugal gehört zu den 13 Staaten der EU, in denen das durchschnittliche Bruttogehalt unter 1000 Euro liegt. Berichtet heute das Jornal da Madeira und beruft sich auf eine amtliche Statistik. Am wenigsten verdienen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bulgarien (332 Euro). Portugal liegt auf Platz 9 mit 823 Euro. Der Mindestlohn beträgt in diesem Jahr 823 Euro.

29. Januar 2022

Deutlicher Sieg

Die regierende Sozialistische Partei (PS) hat die Parlamentsneuwahl in Portugal überraschend deutlich gewonnen und die absolute Mehrheit der Sitze erobert. Die gemäßigte, eher sozialdemokratisch orientierte PS von Ministerpräsident António Costa erhielt am Sonntag gut 41,6 Prozent der Stimmen und kam damit auf mindestens 117 der insgesamt 230 Sitze in der Lissabonner "Assembleia da República", wie die Wahlbehörde mitteilte.

tagesschau, 31. Januar 2022

Aufbruchstimmung auf Madeira

Aufbruchstimmung auf Madeira, der portugiesischen Urlaubsinsel im Atlantik: Nun heißt es surfen, wandern, mit dem Gleitschirm fliegen! Junge Menschen aus ganz Europa zieht es auf die Insel mit dem milden Klima, um Urlaub zu machen oder um dort gleich ein neues Leben aufzubauen. Ein neues Insel-Image prägen auch junge Einheimische und Madeira-Rückkehrer mit ihren Ideen - und mit viel Elan.
Produktionsland und -jahr:

 

Für Katzen Kekse backen

Julia backt und verkauft Kekse, die Erlöse dienen der Sterilisation streunender Katzen auf Madeira. Mehr erfährt man auf der Facebook-Seite "O Mundo Animal da JuJu".

11. Februar 2022


Extrem sexistische Gesellschaft

Der Bloco de Esquerda hat am Internationalen Frauentag eine öffentliche Plakataktion zum Thema Belästigung von Frauen und Mädchen gestartet. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung:  „Die Tatsachen sind  unbestreitbar. Wir beobachten weiterhin, dass jede dritte Frau Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Diese Art von Belästigung war die erste, die gesetzlich durch das Arbeitsgesetz bestraft wurde, aber das Verbrechen endete nicht. 

Seit 2015 ist Belästigung auf der Straße, im Volksmund als Piropo bekannt, ebenfalls eine Straftat. Die Kriminalisierung verhindert leider keine Kriminalität! Die Verhaltensweisen haben sich nicht geändert und stellen die Verkörperung einer extrem sexistischen Gesellschaft dar, die Missbrauch als normal ansieht und akzeptiert, aber auch alle diejenigen unterdrückt, die ihn anprangern, indem sie sie entweder wegstößt oder die Anzeigen abwertet oder sogar Kampagnen startet, um die Opfer zu diskreditieren.“ 

Jornal da Madeira, 8. März 2022

Erdbeben richtet keine Schäden an

Das portugiesische Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) hat heute Morgen ein Erdbeben der Stärke 3,5 auf der Richterskala etwa 45 km südlich von Câmara de Lobos registriert.

Das Beben wurde um 10:45 Uhr gemeldet.

Jornal da Madeira, 9. April 2022

Treffen in Hamburg

Miguel Albuquerque, Präsident der Regionalregierung, traf sich heute Morgen in Hamburg mit Henning Oldendorff, CEO von Oldendorff, einem der wichtigsten Kunden des Internationalen Schiffsregisters von Madeira (MAR) und einem der weltweit führenden Reeder.

Jornal da Madeira, 25. April 2022

Vier Siegchancen

Für die diesjährigen World Travel Awards ist Madeira in vier Kategorien nominiert: 

Europe's Leading Beach Destination, Europe's Leading Adventure Tourism Destination, Europe's Leading Festival & Event Destination und Europe's Leading Islands. Die Abstimmung findet bis zum 8. August auf der offiziellen Website statt.

Jornalda Madeira, 19. Mai 2022

Zu viel los

Blechlawinen, wild parkende Fahrzeuge, Menschenmassen: Probleme mit Touristinnen und Touristen, die auf Madeira nur drei Ziele kennen, beherrschen derzeit die Schlagzeilen. Regierungschef Miguel Albuquerque hofft, dass Reiseveranstalter und Reisebüros dazu beitragen können, dass nicht immer alle zur fast gleichen Zeit zum selben Berg oder zum selben Aussichtspunkt wollen.

Jornal da Madeira, 28. Mai 2022 u. a.

Student entdeckt Madeira

Ein Student hat die Insel erkundet. Mit seinem Video will er Werbung für die Insel machen.

Jornal da Madeira, 14. Juli 2022


Auch vor Funchal wird gebummelt

Mit gerade einmal drei Knoten dümpelt die „Seishu Maru“ seit Tagen zwischen Den Haag und Rotterdam auf der Nordsee. Das 288 Meter lange Schiff transportiert verflüssigtes Erdgas, kurz LNG, einen Energieträger, der seit Ausbruch des Ukrainekriegs Europa mit Strom und Wärme versorgen soll.

Die Nachfrage nach LNG ist entsprechend groß – und doch hat das Schiff keine Eile. Seefahrtexperten beobachten das Bummeltempo auch bei den LNG-Tankern „Grace Dahlia“ vor Funchal auf Madeira, der „Shinshu Maru“ nahe Portugal oder der „Rudolf Samoylovich“ vor der Einfahrt in den Ärmelkanal.  

Handelsblatt, 10. November 2022


Katholische Kirche versteckt Pädophile auch in Portugal

Die brasilianische Forscherin und Schriftstellerin Iara Lemos wirft der katholischen Kirche vor, Haiti zu benutzen, um religiöse Pädophile zu schützen, die Hunderte von Kindern im Land missbraucht haben, und als Zufluchtsort für „Pädophile aus aller Welt“ fungiert.

„Das von der katholischen Kirche geschaffene Schutzsystem umfasst Haiti, Brasilien, die Vereinigten Staaten, Portugal und mehrere andere Länder. Die katholische Kirche bedient sich eines kriminellen Schemas, um religiöse Menschen zu bewegen, Menschen zu verstecken und zu schützen, die der Pädophilie beschuldigt werden“, sagte er.

Jornal da Madeira, 27. November 2022

Ronaldos Insel

Cristiano Ronaldo, geboren und aufgewachsen auf der portugiesischen Frühlingsinsel Madeira, ist gemäß einer Vielzahl von Kriterien der erfolgreichste Fußballer aller Zeiten: Er hält den Weltrekord in Länderspieltoren, gewann als einziger Meisterschaften in England, Spanien und Italien und stieg schon im ersten Portugal-Spiel der laufenden Katar-WM zum historisch ersten Spieler auf, der in fünf WM-Endrunden traf.

Auch ist er der erste Mensch, der auf Instagram die Schallmauer von einer halben Milliarde Followern durchbrach. Offenbar ist nichts ästhetisch so konsensfähig wie die glatten Fotos seines abgeschrubbten trainierten Körpers an den Pools seiner diversen Villen. Eigentlich ist er nicht interessant.

Die Presse, 3. Dezember 2022


Samstag, 3. Dezember 2022

Alltägliches (249)

Das Meisterstück des
Bürgermeisters
Pedro Calado.

Zwei Calado-Schäden in 90 Minuten

Als Radfahrer muss man in Funchal jederzeit mit Calado-Schäden rechnen. Calado heißt der Bürgermeister. Der hat etwas gegen Radfahrerinnen und Radfahrer. Fußgängerinnen und Fußgänger mag er auch nicht so besonders, doch für die denkt er sich nicht so viele Schikanen aus. Die genialsten sind  ihm allerdings an der Mehrfachkreuzung Estrada Monumental/Avenida do Infante gelungen. Einer der Zebrastreifen führt nicht über alle Fahrbahnen, nicht jede Fußgängerampel funktioniert, weil es ihnen an den nötigen Druckknöpfen mangelt. 

Ich kenne mich dort so gut aus, weil sich in der Estrada Monumental 182 der E-Bike-Shop Madeira befindet, wo ich gestern gleich zweimal gewesen bin. Einer der Mitarbeiter hat lange am Thuner See in der Schweiz gewohnt, ein anderer lernte Deutsch an der Universität. Wir konnten also munter plaudern, während mein Vorderrad einen neuen Schlauch bekam. Gegen 16 Uhr verließ ich den Shop und radelte zum WM-Publik Viewing im Stadtpark. Meine Heimfahrt endete  rund 90 Minuten später auf dem Radweg an der Estrada Monumental in Höhe des Supermarktes "Pingo Doce". Es gab einen Knall im Schlauch, der sofort wieder platt war. Im Radweg klaffte eine scharfkantige Lücke, verursacht von Autos und Lieferfahrzeugen, die dort parken. 

Kurz vor Feierabend wunderten sich die beiden erwähnten Mitarbeiter des Fahrradgeschäftes, in dem man auch Touren buchen kann, über das schnelle Wiedersehen. Die zweite Reparatur war kostenlos, ich kaufte auch gleich einen neuen Mantel, um weitere Calado-Schäden innerhalb von eineinhalb Stunden zu vermeiden.  Ich soll nun einmal in der Woche im Shop den Luftdruck der Reifen prüfen lassen. "Natürlich kostenlos", haben mir die beiden Mitarbeiter versprochen, "dann können wir wieder mal auf Deutsch plaudern."

Montag, 28. November 2022

Alltägliches (248)

Cover-Zeichnung
Monka Schmidt-
Rinke.

Weil Antonio Regensburg nicht kennt

Wenn Antonio vom Altstadt-Restaurant "O Regional" Gäste hat, lässt er seinen ganzen Charme spielen. Sein Standardspruch lautet "Das Essen ist hier fantastisch, die Bedienung taugt nichts". Das allerdings kann man nur über seine geographischen Kenntnisse behaupten. Als ihm zwei weibliche Gäste verraten, dass sie aus Regensburg kommen, stochert er doch sehr auf der Landkarte herum. Diese schöne Stadt an der Donau vermutet er bei Nürnberg. 

Das weiß ich besser. Denn mein Krimi "Die Mörderin, die unschuldig ist" spielt auch in Regensburg. Hauptperson ist eine multiple Persönlichkeit, die deswegen nicht nur Probleme mit dem Jugendamt bekommt, sondern auch mit der Justiz. Dazu sagt eine der beiden Damen: "Multiple Persönlichkeiten sind nicht mehr so selten." Meinen Krimi will sie bei Amazon bestellen, sobald sie wieder zuhause ist. Inzwischen müssten die beiden Damen wieder in Deutschland gelandet sein.

Dass multiple Persönlichkeiten nicht selten sind, habe ich auch auf Madeira erfahren. Eine Frau, die inzwischen verschwunden ist, scheint eine zu sein. Ein Freund von mir, der immer im September nach Madeira kommt, hat das, was ich ihm über diese Frau erzählte, nie ernst genommen. Ausgelöst wird diese psychische Krankheit von einem schlimmen Erlebnis, habe ich vor vielen Jahren in einem Buch mit dem Titel "Vater unser in der Hölle" erfahren, das ich wegen des Titels vor einer Zugfahrt kaufte. Mein Freund hat diese Frau sprunghaft genannt.

Bleiben wir bei dieser Einschätzung. In der Phase des Kennenlernens bekommt sie in meinem Zimmer den Eindruck, dass ich Fan des FC Porto bin und behauptet sogleich, sie sei ebenfalls eine Anhängerin dieses Vereins. Wochen später zeige ich ihr einen Artikel aus der Sportzeitung "A Bola" und sie faucht mich an: "Du weißt doch ganz genau, dass ich mich nicht für Fußball interessiere." Auf ein Foto, das Fußballfans zeigt, reagiert sie mit "Motherfucker". Als ich sie frage, was sie gerade gesagt hat und warum, weiß sie offenbar nicht, worauf ich anspiele.

Je länger wir uns kennen, desto häufiger versucht sie, die böse Persönlichkeit, die sie nun immer seltener ist, zu bekämpfen. Eines Tages will sie diese Persönlichkeit sogar auslöschen, sie wirft ihren Personalausweis und ihre Kreditkarten weg, weil es ihr nicht gelungen ist, sie anzustecken. Ich finde diese Karten und frage sie, wer das gemacht hat. Das weiß sie angeblich nicht. Sie fragt mich auch nicht, ob sie diese Karten zurück haben kann. Ich gebe sie ihr bei anderer Gelegenheit zurück. Vorher scanne ich sie ein. Als ich ihr die Fotos zeige, tut sie völlig unbeteiligt. 

Sie tut aber nicht nur völlig unbeteiligt, sie ist es auch. Denn die böse Persönlichkeit, die sie mit Kreditkarten inzwischen in die Schulden getrieben hat, bekommt wieder die Oberhand. Sie muss nur noch dafür sorgen, dass die Persönlichkeit, die sie nicht sein will, aus meiner Nähe wieder verschwindet. Dafür zieht sie alle Register. Sie zerstört Sachen, die ihr und die mir gehören. Sie bietet mir Sex nur noch gegen Geld an, weil sie weiß, dass ich das strikt ablehnen werde. In dem Lokal, in dem sie arbeitet, behandelt sie mich nicht wie einen Gast, sondern wie jemanden, den man vertreiben muss. Eines Tages komme ich in das Lokal, es scheint Zoff gegeben zu haben. Danach ist sie weg. Eine Ex-Kollegin erzählt mir, sie liege in einem Krankenhaus. Ich versuche mehrfach, sie anzurufen. Ich bekomme keinen Anschluss mehr. Ihre Ex-Kollegin auch nicht. 

In der Kennenlernphase hat sie sich noch mit Alkohol zugeschüttet und mit Drogen betäubt, darüber war sie hinweg, das muss die böse Persönlichkeit sehr böse gemacht haben. "Ich hasse mich", hat sie einmal zu mir gesagt und ist in Tränen ausgebrochen.