Posts mit dem Label Kino werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kino werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Montag, 22. November 2021

Alltägliches (157)

Miguel Albuquerque
hätte in dieser
Broschüre
einen
Platz verdient.

Und Regierungschef Miguel Albuquerque hat seinen Impfausweis vergessen

Rums! Das Vertrauen ist hin. Die mit großem Tamtam von Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque verkündete Einführung der Schnelltest- und der Impfausweis-Pflicht zum 20., dann zum 27. November, die am 19. November 2021 zu riesigen Schlangen vor den Teststationen geführt hat, entpuppt sich schnell wieder als erloschenes Trommelfeuer.

"Governo nao diz ser obrigatório mas apelo ao uso de todas as armas" ("Regierung sagt nicht, dass es obligatorisch ist, fordert aber den Einsatz aller Waffen"), titelt das "Jornal da Madeira". Miguel Albuquerque jedoch hat die Waffen wohl bereits gestreckt. Er erschien nicht einmal mehr zu der Pressekonferenz, bei der der Rücktritt vom Eintritt in eine neue Corona-Kontrollphase verkündet wurde, obwohl er sich sonst keinen medienwirksamen Auftritt entgehen lässt. Vielleicht hat Albuquerque aber auch nur seinen Impfausweis vergessen und ist deshalb nicht in den Saal gelassen worden. 

Vor den Mikrophonen und Kameras musste sich statt dessen der Gesundheitsminister von Madeira, Pedro Ramos, blamieren. Der appellierte nicht nur an die Bevölkerung, sich weiter verantwortungsvoll zu verhalten, er sagte auch, dass man nun die Entwicklung drei Wochen lang beobachten werde. Daran sollte sich die Bevölkerung aktiv beteiligen und genau beobachten, wie oft Miguel Albuquerque bis Mitte Dezember bei wichtigen Terminen kneift.

Die Folgen dieses Durcheinanders

Von Uni Hamburg, Uni Gießen, Uni Bochum veröffentlicht

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten

Samstag, 20. November 2021

Alltägliches (156)


"Maßnahmen ohne
Strafen" und ohne
Schnelltests?

Über aktuelle und zukünftige Schlangen in Funchal

Ein Corona-Meisterstück mit mindestens vier Szenen

Erste Szene

Miguel Albuquerque, Chef der Regierung von Madeira, führt am 18. November 2021 neue Corona-Regeln ein, die am 20. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten sollen. Wer in ein Restaurant will, ins Theater, ins Kino oder zu einem anderen öffentlichen Veranstaltungsort muss einen Impfnachweis und eine Testbescheinigung vorweisen. Der Schnelltest darf nicht älter sein als sieben Tage und muss alle sieben Tage wiederholt werden. 

Zweite Szene 

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 19. November 2021 in Funchal vor den Corona-Schnelltest-Stationen Schlange, auch bei Regenschauern weichen sie nicht, während Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque ebenfalls in einer Schlange steht, die ist aber nicht so lang und hat sich nicht draußen vor einer der Corona-Teststationen, sondern drinnen bei einem neuen Herrenausstatter gebildet. Es regnet auch nicht herein, Abstand hält auch keiner, nicht alle tragen eine Maske. 

Als der Empfang beim neuen Herrenausstatter beendet ist, gibt es die Schlangen vor den Teststationen ebenfalls nicht mehr.  Weil es keine Schnelltests mehr gibt, die Apotheken hängen Hinweise in die Schaufenster "Schnelltests erst wieder am 22. November 2021".

Dritte Szene

"Diario de Noticias" und "Jornal da Madeira" berichten am 20. November 2021 über das Chaos, das die neuen Regeln ausgelöst haben. Von "Kollaps" ist die Rede. Miguel Albuquerque lässt verlauten, dass die neue Verordnung für eine Woche ausgesetzt wird. Sie soll am 27. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten.

Vierte Szene

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 26. November 2021 vor den Schnelltest-Stationen in Funchal, denn ihre Tests müssen erneuert werden. Die sieben Tage sind um...

Siehe auch Außer Kontrolle geratene Kontrollen

Vorwärts, wir müssen zurück

Eingereicht auch bei www.coronarchiv.de, einem Projekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen Hier klicken

Freitag, 19. November 2021

Alltägliches (155)

Mit Maske in der Gondel.
Foto: Patricia Kloppert

Bis die Kontrollen außer Kontrolle geraten

Vor den Test-Stationen in Funchal bilden sich Schlangen. Wer morgen in die Disco, ins Kino oder ins Theater will, möchte heute noch getestet werden. Und zwar schnell. Denn geimpft sein, reicht für die Disco, für den Kino- und Theaterbesuch nicht aus. 

Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque, der bisher während der Corona-Pandemie eine einigermaßen gute Figur gemacht hat, verlor jedes Gefühl für Timing. Er verkündete am Donnerstag Maßnahmen, die morgen in Kraft treten sollen, obwohl sie bei der auch noch schwierigen Umsetzung höchstens negative Effekte haben können. Denn die angebliche Sicherheit ist nur vorgegaukelt.

Die jetzt vorgeschriebenen Anti-Gen-Tests liefern keine in jedem Fall verlässlichen Ergebnisse. Wer sich viele Viren eingefangen hat, wird eher erkannt als diejenigen, die sich nur wenige Viren eingefangen haben. Obwohl beide Gruppen ansteckend sind, fällt die zweite Gruppe leicht durch das Raster. Deswegen müsste jedes negative Ergebnis (=ist gesund, kann niemanden anstecken) von einem Arzt überprüft werden. Das kann niemand leisten. 

Zum Maßnahmenkatalog gehört auch weiterhin der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter. Miguel Albuquerque scheint also seine Pappenheimer nicht zu kennen. Wenn die mir auf der Straße begegnen, rechne ich sogar damit, dass sie über mich hinweg klettern, weil sie immer den kürzesten Weg bevorzugen. Im Supermarkt wundere ich mich darüber, wenn jemand 30 Zentimeter Abstand hält. Oft rennen sie mir sogar über die Füße. Warum die Pappenheimer von Miguel Albuquerque es immer so eilig haben, ist mir ein Rätsel-da brauche ich nicht auch noch Maßnahmenkataloge, die noch rätselhafter sind. 

Und dann auch noch dies: mehr Kontrollen. Die haben nicht einmal funktioniert, als fast alle Geschäfte geschlossen waren. Weiß ich aus Erfahrung. Funktioniert hat dagegen: Fieber messen vor dem Einkauf. Der freundliche Hinweis, eine Maske zu tragen. Die Zahl der Kunden begrenzen. Was jetzt geschehen wird, kennt man bereits in Deutschland: Die Kontrollen geraten außer Kontrolle. 

Samstag, 9. Oktober 2021

Alltägliches (135)


Heute als Beilage in der
"Diario de Notícias" zum
Internationalen Mädchentag.

Liebe Mädchen,

wer von euch noch weiß, was eine Tageszeitung ist, kann gleich den nächsten Absatz lesen. Für alle anderen: Tageszeitungen sind so was Ähnliches wie Suchmaschinen, nur aus Papier. Allerdings funktionieren sie ohne Strom, man kann sie deshalb auch weder aus- noch einschalten. Wie jede Suchmaschine suchen Tageszeitungen, was wichtig ist und verbreiten es. Was für euch wichtig ist, ist allerdings nicht für alle wichtig. Für die Älteren sind es die Todesanzeigen, für euch beispielsweise "A malta do diário".

Der ist kleiner als die Tageszeitung. Eure Hände sind ja auch kleiner als die Hände der Erwachsenen, die noch eine Tageszeitung wie beispielsweise "Diario de Notícias" lesen. Diese Erwachsenen braucht ihr aber, wenn ihr Mitglied eines Clubs werden wollt, der viel Erfreuliches verkündet. 

Das tun auch die Mitglieder, erzählt Malta auf Seite 2: "A Malta voltou á escola e há tantes novidades para contar. Os nossos amigos e amigas mandaram muitos cartas á Malta do bem sobre o que tem feito nestes dias de escola. Continuem a mandar mensagens que nós adoramos."

Malta geht also wieder zur Schule, erfährt dort viel Neues und bekommt auch Post, wie die von der neunjährigen Sofia Andrade: "Viste e discurso da Greta Thunberg na Itália? E uma menina com grande coragem que luta todos os dias pelo nosso Planeta e diz coisas importantes aos adultos que andam entretidos com o blá blá blá."

Solche Mädchen wie Greta Thunberg und  Sofia Andrade braucht das Land, damit es davon immer mehr gibt, wird am 11. Oktober der Internationale Mädchentag gefeiert. 

Siehe auch