Posts mit dem Label Schnelltests werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Schnelltests werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 9. Januar 2022

Alltägliches (179)

Norddeutscher Rundfunk, 9. 1. 2022

Sehr schnell und ziemlich falsch getestet?

Das kann auch für Madeira noch ein spannendes Thema werden: Verbraucherschützer aus Deutschland fordern die Überprüfung von Schnelltests, weil diese Testmethoden im Verdacht stehen, fragwürdige Ergebnisse zu liefern. 

Laut Angaben des "Gesundheitsministers" von Madeira, Pedro Ramos, werden auf der Insel 40 Prozent der Infizierten mit Schnelltests ermittelt. Man kennt sie inzwischen: die Schlangen, die sich täglich vor den Testzentren bilden. In der heutigen Statistik von Madeira stehen 1 024 Infizierte. Rund 400 sind demnach mit Schnelltests ermittelt worden. Bisherigen Schätzungen zufolge sind bei Schnelltests 30 bis 50 Prozent der positiven Ergebnisse falsch, heute hat es demnach möglicherweise 120 bis 200 Fehler von einschneidender Bedeutung für den Alltag der Betroffenen gegeben.

In Deutschland haben Verbraucherschutzverbände großen Einfluss, ihre Forderungen werden nicht überhört, die von Verbraucherschützern gewonnenen Erkenntnisse machen nicht nur Schlagzeilen.  

Freitag, 19. November 2021

Alltägliches (155)

Mit Maske in der Gondel.
Foto: Patricia Kloppert

Bis die Kontrollen außer Kontrolle geraten

Vor den Test-Stationen in Funchal bilden sich Schlangen. Wer morgen in die Disco, ins Kino oder ins Theater will, möchte heute noch getestet werden. Und zwar schnell. Denn geimpft sein, reicht für die Disco, für den Kino- und Theaterbesuch nicht aus. 

Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque, der bisher während der Corona-Pandemie eine einigermaßen gute Figur gemacht hat, verlor jedes Gefühl für Timing. Er verkündete am Donnerstag Maßnahmen, die morgen in Kraft treten sollen, obwohl sie bei der auch noch schwierigen Umsetzung höchstens negative Effekte haben können. Denn die angebliche Sicherheit ist nur vorgegaukelt.

Die jetzt vorgeschriebenen Anti-Gen-Tests liefern keine in jedem Fall verlässlichen Ergebnisse. Wer sich viele Viren eingefangen hat, wird eher erkannt als diejenigen, die sich nur wenige Viren eingefangen haben. Obwohl beide Gruppen ansteckend sind, fällt die zweite Gruppe leicht durch das Raster. Deswegen müsste jedes negative Ergebnis (=ist gesund, kann niemanden anstecken) von einem Arzt überprüft werden. Das kann niemand leisten. 

Zum Maßnahmenkatalog gehört auch weiterhin der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter. Miguel Albuquerque scheint also seine Pappenheimer nicht zu kennen. Wenn die mir auf der Straße begegnen, rechne ich sogar damit, dass sie über mich hinweg klettern, weil sie immer den kürzesten Weg bevorzugen. Im Supermarkt wundere ich mich darüber, wenn jemand 30 Zentimeter Abstand hält. Oft rennen sie mir sogar über die Füße. Warum die Pappenheimer von Miguel Albuquerque es immer so eilig haben, ist mir ein Rätsel-da brauche ich nicht auch noch Maßnahmenkataloge, die noch rätselhafter sind. 

Und dann auch noch dies: mehr Kontrollen. Die haben nicht einmal funktioniert, als fast alle Geschäfte geschlossen waren. Weiß ich aus Erfahrung. Funktioniert hat dagegen: Fieber messen vor dem Einkauf. Der freundliche Hinweis, eine Maske zu tragen. Die Zahl der Kunden begrenzen. Was jetzt geschehen wird, kennt man bereits in Deutschland: Die Kontrollen geraten außer Kontrolle.