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Samstag, 19. Februar 2022

Alltägliches (195)

Mein Küchenschrank
gestern Abend gegen
23 Uhr. Foto: Tjaden

Müll im Küchenschrank

Ich glaube kaum, dass der Mitarbeiter R. der Hausverwaltung RB Living aus Funchal auch noch das gemeint hat, als er kürzlich zu mir sagte: "Sie sind in Portugal." Denn jetzt entsorgte einer meiner Zimmernachbarn in unserer Wohngemeinschaft (WG) auch noch seinen Müll in meinem Küchenschrank. Bisher verteilte er den auf die gemeinsam genutzten Zimmer.

Bei dem bereits kurz erwähnten Gespräch über Portugal hatte mir R. nahegelegt, das Haus in Sao Martinho zu verlassen. Außerdem solle ich mich nicht mehr darüber beschweren, wenn in mein Zimmer eingebrochen wird, wenn mir Geld, Haushaltsgeräte und Lebensmittel gestohlen werden, wenn Bad und Küche vor Schmutz strotzen und wenn der ruhestörende Lärm nach Mitternacht unerträglich ist. Daran könne man nichts ändern.  Alle Bemühungen der Hausverwaltung, dies zu ändern, seien gescheitert. Was für mich bedeutet: Ich zahle im Monat 250 Euro Miete für mein Zimmer in der WG, übernachte im Monat zur Entspannung zweimal im 29 Madeira Hostel in Funchal für rund 60 Euro und trage Kosten in Höhe von um die 50 Euro monatlich für gestohlenes Eigentum. Sind 360 Euro.

Deswegen habe ich nun auch noch den Müll eines Zimmernachbarn in meinem Küchenschrank, aus dem bisher Sachen gestohlen, aber nicht hinzugefügt worden sind? Und das soll auch noch Portugal sein? Glaube ich nicht. 

Mittwoch, 19. Januar 2022

Alltägliches (183)

Portugal hat am 30.
die Parlamentswahl.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Wahlkampf auf Madeira

Gestern habe ich für Aufsehen in der Küche unserer Wohngemeinschaft (WG) gesorgt, denn ich brachte die Wahlwerbung einer Partei mit, die im Briefkasten steckte. 

"Wegwerfen", hieß es. 

Was in unserer Wohngemeinschaft durchaus üblich ist. Sie wird aus dem Briefkasten genommen und auf die Straße geworfen. Was wohl der Verschönerung der Wohngegend dienen soll. Der Blick auf den Atlantik ohne Müll zu den Füßen wäre wahrscheinlich nur halb so schön.

Die Parteien, die bei den Parlamentswahlen in Portugal Stimmen holen wollen, legen sich derzeit mächtig ins Zeug. Mit gegenseitigen Schuldzuweisungen für die Missstände im Land. Am lautesten schimpft meistens der Chef der Regionalregierung von Madeira, Miguel Albuquerque. Das Gute auf Madeira schreibt er sich zu, das Schlechte Lissabon.

Albuquerque  ist zwar Sozialdemokrat wie der portugiesische Premierminister António Costa, aber aus der Geschichte der Sozialdemokatie wissen wir, dass sich niemand so heftig streiten kann wie diese Partei, aus der in Portugal fast schon zwangsläufig zwei Parteien geworden sind. Während die linken Sozialdemokraten bei der portugiesischen Parlamentswahl ohne Bündnispartner auskommen , setzen die rechten Sozialdemokraten auf Bündnispartner. Die kommen also nicht einmal mehr allein zurecht. 

Wie die Wahlen ausgehen werden, ist schwer zu sagen. Leicht zu sagen ist aber: Nach dem 30. Januar gibt es weniger Müll vor unserem Haus.    

Freitag, 8. Oktober 2021

Alltägliches (133)


Bringe gern Aschenbecher für Aufräumarbeiten mit

1. Oktober 2021. Die Video-Aufnahmen, die Sonia Teixeira am 28. September 2021 gemacht hat, sind beeindruckend. Die Mitarbeiterin des Fischrestaurants "O velho pescador" glaubte schon, dass nun gründlich aufgeräumt wird. Sie täuschte sich. Der "Madeira Observer" auch.

Der Müll, den die Feuerwehrleute aus der Ruine holten, liegt seitdem vor der Ruine. Viele Touristinnen und Touristen, die durch die Altstadt von Funchal spazieren, bleiben in der Rua Santa Maria vor der Absperrung stehen und trauen ihren Augen nicht.

"Hat es hier gebrannt?", fragt mich eine Frau aus Sachsen.

"Lass uns schnell weitergehen", sagt ihr Mann. "Vielleicht gibt es dort auch schon Ratten."

Auch auf der anderen Seite der Gasse gibt es eine Absperrung-direkt vor dem Eingang eines Souvenir-Shops, in dem ich gestern Nachmittag einen Aschenbecher gekauft habe, den ich gern mitbringe, falls ich beim Wegschaffen des Mülls helfen soll. 

P. S. Seit heute Nachmittag liegt dem Rathaus eine weitere Beschwerde vor. Beschwerdeführer ist ein Restaurantbesitzer aus der Altstadt. 

Foto: Heinz-Peter Tjaden
8. Oktober 2021. Die Absperrung ist wieder verschwunden, die Gasse ist besenrein, die Fenster und andere Öffnungen der Ruine sind mit Brettern zugenagelt worden. 



Freitag, 4. Juni 2021

Alltägliches (XXXIII)

 

Cross Games-oder: Wenn ein Mann nicht um die Hand einer Frau anhalten will

Ich finde es erstaunlich, was sich Männer so alles einfallen lassen, um nicht um die Hand ihrer Freundin anhalten zu müssen. Cross Games zum Beispiel. Die offizielle Begründung für diese Spiele: "O Madeira Cross Games é um evento desportivo de carácter competitivo, com o intuito de promover a metodologia do treino Crosstraining que prepara os atleta." Auf deutsch: "Madeira Cross Games ist eine Wettkampfveranstaltung, bei der Trainingsmethoden eingeübt werden." 

Schöne Ausrede für alle Ehe-Muffel, die heute auf dem Platz des Volkes (Praca do Povo) in Funchal sogar einen Handstand (Foto 1) gemacht haben, um ihre potenzielle Ehefrau nicht auf Händen tragen zu müssen. Den Müll raus bringen können Männer, wenn man ihnen Glauben schenkt, auch nicht. Aber einen schweren Ball ins Ziel schleudern, das können sie, wenn sie nur konzentriert genug zu Werke gehen? (Bild 2)