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Mittwoch, 1. November 2023

Impressum


Verantwortlich für diesen blog

Heinz-Peter Tjaden
Caminho do Arieiro de Baixo 5
Sao Martinho
9000-229 Funchal
Madeira
Telefon 92 615 6885
heinzpetertjaden03@gmail.com
www.heinzpetertjaden.de

Seit 30. März 2024
Flugplatz 2 A
D-31303 Burgdorf

Mittwoch, 21. Juni 2023

Alltägliches (264)

Fotografiert vor der
Landesbibliothek in
Hannover. Der Autor
ist auch auf dem Foto.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

RB Living auch in Deutschland möglich

Als ich meine Broschüre "Obdachloser Schimmelreiter-Wohnen auf Madeira hat so gut angefangen" schrieb, sind mir so manche Schuppen von den Augen gefallen. Wenn ich das klar sehe, dann ist meine Vertreibung aus dem Haus im Caminho do Arieiro de Baixo 5 in Sao Martinho ein abgekartetes Spiel gewesen, das im August 2022 mit Telefonterror begann und im Februar 2023 mit einem Messerangriff endete. 

Seit heute gehört meine Broschüre auch zum Bestand der Landesbibliothek Niedersachsen in Hannover. Auch in Deutschland gibt es solche kriminellen Entmietungs-Aktionen. RB Living aus Funchal könnte ihren Sitz also auch hier zu Lande haben. In Hannover aber wohl eher nicht. Anjas Erste Property, über die ich oft berichtet  habe, ließ zwar Häuser in vielen Gegenden vergammeln und zog Mieterinnen und Mietern das Fell über die Ohren, als ich aber in der niedersächsischen Landeshauptstadt recherchierte, hieß es allenthalben: "Mit denen wollen wir nichts zu tun haben."

Wie über RB Living erzählte man mir auch über Anjas Erste Property von Unterschlagungen der Nebenkosten und von groben Verstößen gegen die Mietverträge. Dass die Staatsanwaltschaft in Funchal wegen der Messerattacke und anderer Straftaten doch noch aktiv wird, zweifele ich auch in meiner Broschüre immer mehr an. 

Montag, 29. Mai 2023

Alltägliches (263)

 

Lasst sie jubeln-sie wird sich noch wundern

Noch ein Grund, auf die Insel Madeira zurückzukehren: Die bezauberndste Frau der Insel hat mir eine mail geschickt. Der Text besteht angeblich nur aus einem Wort. "Campeoes". Sie fügte aber auch noch die Abkürzung für Benfica Lissabon hinzu und ein Grinse-Smiley.

Diese Frau verkennt den Ernst der Lage, denn auch der Meistertitel wird ihre Lieblingsmannschaft nicht unbedingt vor dem Gruppengegner FC Union Berlin bewahren, der die Saison in der Fußball-Bundesliga als Vierter beendet hat. Die "Eisernen" qualifizierten sich  für die Champions League und so mancher bei den europäischen Top-Vereinen wird sich die Augen reiben und dann schmunzeln.

Denn diesen Club kann man nur sympathisch finden, sein Stadion gehört zu einem der verrücktesten Stadtteile Berlins, wo man nie geglaubt hat, Hertha BSC habe das Prädikat "Hauptstadt-Verein" verdient. Sogar die Kröten mögen dieses Stadion, wenn sie über den Rasen wandern, fällt das Spiel aus. 

Man stelle sich nur einmal vor, Benfica müsste deshalb mehrmals nach Berlin fliegen. Das Spiel hätte der portugiesische Meister doch jetzt schon verloren. Weil Union ausnahmsweise mehr Kröten hätte als Benfica. 

In meinem Lieblingslokal "Taberna do Arieiro" habe ich kaum einen Gast für FC Porto begeistern können, doch bei Union Berlin gelang mir das ziemlich rasch. Mannschaften, die nicht aus dem Vollen schöpfen können, aber dennoch volle Pulle spielen, bringen uns schnell ins Schwärmen. Auch in Sao Martinho auf Madeira, wo ich hoffentlich bald wieder bin. 

Sonntag, 19. März 2023

Alltägliches (257)

 

Twipsy ist das Maskottchen
der Weltausstellung in
Hannover gewesen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Gelbe-Zettel-Aktion mit dem Expo-Maskottchen Twipsy

"Ich muss unbedingt daran denken, dass ich da heute Abend hin muss." Sagt ein deutscher Tourist zu seinem Kumpel, während ich auch in der Rua Santa Maria eine Gelbe-Zettel-Aktion starte. Gemeint hat dieser Tourist eine Striptease Bar, deren Werbetafel gerade von mir einen gelben Zettel bekam. 

Mit meiner Aktion  mache ich auf die Schläfrigkeit der Justiz auf Madeira aufmerksam und auf meine Berichte über meine Erlebnisse mit einer Wohngemeinschaft in Sao Martinho, einem Stadtteil von Funchal. 

Diebstähle, Einbrüche, Fast-Schlägereien, nächtlicher Krach sind dort üblich gewesen, der Vermieter RB Living reagierte auf meine Proteste mit dem Rat, das Haus zu verlassen. Als ich diesen Rat nicht befolgte, belästigte mich ein Mitarbeiter im August 2022 mit Telefonterror. "Verlassen Sie das Haus." "Gehen Sie in Ihr Land zurück." "Sie sind stupide." Ich stellte Strafanzeige. Die Staatsanwaltschaft von Funchal reagierte bis heute nicht, deswegen habe ich diese Behörde auch nicht darüber informiert, dass mich der Chef von RB Living ebenfalls telefonisch belästigt hat. Vor wenigen Tagen.

Der Vermieter verstieß auch sonst gegen die Gesetze, die auf Madeira meist nur auf dem Papier stehen. Mietverträge sind wohl eher Scherzartikel, ich verließ gestern auf permanenten  Druck hin das Haus, obwohl mein Mietvertrag noch bis zum 31. Januar 2025 gilt. Denn am 9. Februar hat mich auch noch eine Mitbewohnerin mit einem Messer bedroht...

Hier kleben die Zettel schon Fotos

24. Februar 2023. Ich kann im Hotel Colombo noch drei Tage länger bleiben, und in einem anderen Hostel wird mein Gepäck aufbewahrt. Dort sitze ich auch gerade und arbeite an meiner Broschüre "Schlaflos auf Madeira-eine kriminelle Wohngemeinschaft". 

15. März 2023. Ich bin derzeit in Deutschland, um die Zeit zu überbrücken, bis ich auf Madeira eine neue Bleibe auf Dauer gefunden habe. Die Frau, die mich mit einem Messer bedroht hat, sitzt derweil in der Sonne und RB Living hat zwei Büros. Was mir bisher in Deutschland passiert ist, hier klicken

16. März 2023. Soeben habe ich eine sehr bekannte deutsche Organisation, die sich "Weisser Ring" nennt, eingeschaltet. Sie hilft Kriminalitätsopfern. Meine derartigen Erfahrungen reichen von Telefonterror des Vermieters RB Living aus Funchal bis hin zur Bedrohung mit einem Messer.

19. März 2023. Pannen bei der Wohnungssuche. Hier klicken

Freitag, 17. Februar 2023

Alltägliches (256)

Jeder hat das Recht unterzutauchen

Im "Pingo doce" spricht mich vor einigen Wochen ein deutscher Tourist an. Nach dem Gespräch gibt Volker mir seine Handy-Nummer. Er wohnt in Camara de Lobos. Seinen Nachnamen verrät er mir nicht. Er erzählt mir etwas über rechtsradikale Kreise auf Madeira, die sich am Hafen treffen und ihn mit übler Propaganda belästigen, die er nicht mehr lese.

Vor einigen Tagen will ich ihn anrufen. Es läuft nur ein Band auf Portugiesisch, später auf Deutsch. Der Empfänger sei vorübergehend nicht erreichbar. Heißt es tagelang. Ich wende mich an die Bundespolizei-und bekomme diese Antwort:

Mail der Bundespolizei.



Montag, 16. Januar 2023

Alltägliches (254 a)

Bei Bettlern beliebt: "Pingo
Doce" in Sao Martinho.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Ein Bettler mit Charme und schlechtem Gedächtnis

Er gehört also zu den charmanten Bettlern. Sein Charme beschränkt sich zwar auf ein paar englische Sätze und die Irrtümer, die ihm unterlaufen, sind immer dieselben, aber für mindestens eine Zigarette reicht sein Charme immer. Irrtum nicht ausgeschlossen. Denn einmal ist es ihm sogar gelungen, mir nicht nur eine Zigarette aus der Packung zu locken. Ich saß vor einem Lokal, als dies geschehen ist.

Wenn er mich sieht, gibt es für ihn kein Halten mehr. Ob ich nun stehe, sitze oder laufe, er überhäuft mich sofort mit Komplimenten. Er preist die Schönheit der Insel und meine Klugheit, mich für Madeira entschieden zu haben. Überall habe er mich schon gesehen, immer mit dem Fahrrad, oft mit einem Buch oder mit einer Zeitung in der Hand, ich sei ein sehr kultivierter Mensch, wie die Engländer eben so seien. 

Er könnte mich auch für einen Österreicher oder Schweizer halten, wichtig wäre für ihn nur: Auch dort wird geraucht. Und wenn sich vor einem Lokal die Gelegenheit ergibt, dann nimmt er auch die ganze Schachtel mit. 

Nur die Münze im Blick

Mittwoch, 11. Januar 2023

Treppen

Rauf und runter

5. Juli 2022. Nicht nur die Türen in der Altstadt von Funchal sind ein Thema, die Treppen auf Madeira sollten es auch sein. 

Sao Martinho

Runter zur Arbeit.
Runter zum Haus.
 .
Wächst zu. 


Rauf zum Wohnen.
 

Fast ganz in grün.
Estrada Monumental
251 am 11. 1. 2023


Diese Treppe führt
zum Fahrrad-Verleih
"Happy Bike".

Funchal    
Idyllisch in der Rua
Carvalho Araújo.










Praia Formosa

Steinig geworden.









 



Donnerstag, 15. Dezember 2022

Alltägliches (250)

Soeben bei
Amazon als e-book
erschienen.
Der Gast und der Hitlergruß

Wieder so ein Vorfall. Dieses Mal nicht in unserer Wohngemeinschaft, sondern in dem Lokal, das ich morgens besuche, um einen Kaffee zu trinken und das "Jornal da Madeira" zu lesen. Bevor ich den Wirt grüßen und meine Bestellung aufgeben kann, ruft mir ein Gast, den ich das erste Mal bewusst wahrnehme, "Heil Hitler!" zu. Weiß er etwa nicht, was für ein Verbrecher dieser Hitler gewesen ist? Weiß er ebenfalls nicht, dass er, wenn sich das in einer deutschen Kneipe zugetragen hätte, jetzt zumindest mit einer Geldstrafe rechnen müsste, denn in Deutschland ist dieser Gruß verboten? In Portugal oder auf Madeira nicht?

Vor dem Haus, in dem ich seit Februar 2021 wohne, habe ich mich kürzlich mit einer 29-Jährigen, der ich die Erzählung "Dildos sind auf Madeira tabu" gewidmet habe (auch als Print erhältlich), über Deutschland unterhalten. Sie kannte nicht viel mehr als einige Namen von Politikern, dazu gehörte auch Adolf Hitler. Ich versicherte ihr, dass solch ein Verbrecher in Deutschland nie wieder die Macht an sich reißen könnte, außerdem sei der Rechtsradikalismus in einigen anderen europäischen Staaten ein viel größeres Problem als in Deutschland. Sie hatte mich vor einiger Zeit als "verfickten deutschen Nazi" beschimpft, was sie inzwischen bedauerte. Auch nach Putin und die Deutschen fragte sie mich. Da ich keinen Vortrag halten wollte, beschränkte ich mich auf die Antwort "Das ist ein Kriegsverbrecher. Das sagen fast alle in Deutschland."

Mit ihr hatte ich mich auch schon einmal über Dildos unterhalten, die ihren Ausführungen zufolge auf Madeira tabu sind, in Deutschland aber nicht. Und beim Hitlergruß ist es umgekehrt?


Freitag, 25. November 2022

Alltägliches (247)


Unsere Klasse nach der
Abiturprüfung. 

Aber vorher üben wir Mathe

Mein Beitrag über die Rauschgiftkriminalität in Funchal vom 16. November 2022 erregt immer noch viel Aufmerksamkeit. Wieder ist ein 39-Jähriger festgenommen worden, der dieses Zeug verkauft. In dem Polizeibericht taucht auch Alpha PHP, also Bloom, auf. Dazu fallen mir zwei Geschichten ein. 

In der ersten geht es um das verglichen mit Bloom fast schon harmlos wirkende Haschisch, das während meiner Schulzeit einige Klassenkameraden für unverzichtbar gehalten haben. Auf Anregung eines Lehrers diskutierten wir über dieses Thema. Ich gab mir besonders viel Mühe und beleuchtete dieses Thema von allen Seiten, besonders stanken mir jene angeblich fortschrittlich eingestellten Mitschüler, die es für schick hielten, in der Disco besonders blöd aus der Wäsche zu schauen. Mir war klar, dass kein noch so gutes Argument sie vom Kiffen abhalten würde. Doch ich täuschte mich. Einmal erzielte ich Wirkung. 

In unserer Klasse gab es auch ein Mädchen, Freya war die einzige Schülerin. Eines Tages schob sie mir einen Zettel zu, auf dem sie verkündete "Heute Nachmittag wird wieder gekifft." Meine Antwort lautete: "Ich kenne etwas, was aus fast den gleichen Buchstaben besteht und mehr Spaß macht." Sie verstand sofort, bestand aber darauf, dass wir vorher noch etwas Mathe üben. Den Augenblick, als sie auf meinem Bett die Arme hob, damit ich ihr das T-Shirt ausziehen konnte, werde ich nie vergessen, denn in diesem Moment klopfte meine damals acht Jahre alte Schwester Kerstin an die Tür und stürmte sogleich in mein Zimmer. "Was macht ihr denn da?", fragte sie. "Nichts", versicherten wir ihr. Was dann auch stimmte.  

Die zweite Geschichte spielt in unserer Wohngemeinschaft auf Madeira, die sich inzwischen fast aufgelöst hat.  Im Mai 2022 zog nebenan ein junger Mann ein, mit dem ich den Balkon teilte. Das Verhältnis zwischen uns schien sich positiv zu entwickeln, bis mir ein merkwürdiger Geruch im Haus in die Nase kroch. Er saß mit einer Mieterin in der Küche, eine Flasche Wein und eine Liter-Flasche Bier hatten sie schon intus. Süßlicher Geruch breitete sich aus. 

Als ich sie fragte, was sie denn nun konsumieren, antworteten sie mir "Alpha PHP". Das sagte mir nichts. Darüber machten sie sich lustig. Einige Wochen später drehte er völlig durch. Um 22 Uhr stellte er einen Lautsprecher auf den Balkon und machte Lärm, den er wohl für Musik hielt. Das wiederholte sich mehrmals, bis er auszog. Sie warf fast schon täglich Gegenstände aus dem Fenster, tat Dinge, an die sie sich schon bald nicht mehr erinnerte und stand manchmal noch um Mitternacht vor dem Eingangstor, weil sie jemanden erwartete. Einmal stand sie vor meiner Tür, brach in Tränen aus und sagte, sie leide unter Depressionen. 

Sie ist inzwischen auch nicht mehr hier. Für kurze Zeit hat sie in einem Pub gearbeitet, eine Ex-Kollegin berichtete mir vor knapp vier Wochen, dass sie im Krankenhaus liegt.

Soll ich das auch noch lustig finden? Bloom macht nicht nur aggressiv, es erzeugt auch Psychosen und Depressionen.    

Donnerstag, 15. September 2022

Alltägliches (236)

Angelehntes Tor, zwei 
umgeworfene Mülltonnen,
daneben eine kleine Tasche
und das Schloss im 
Vordergrund. Foto: Tjaden

Kein kriminelleres Haus auf dieser Insel


In diesem Haus habe ich mehr Kriminelles erlebt als in meinem ganzen vorherigen Leben in vielen Städten Deutschlands und des Auslandes. Immer wenn ich nach einem Einbruch in mein Zimmer, nach Diebstählen in der Küche, nach Fast-Schlägereien, wüsten Beschimpfungen  und Telefonterror des Vermieters denke, mehr Kriminalität geht nun nicht mehr, geht doch mehr.

Heute Morgen habe ich mein Fahrrad gleich wieder absetzen müssen, denn oben lag eine Mülltonne quer zur Treppe. Auch die zweite Mülltonne hatte jemand umgeworfen. Das Eingangstor, das mit einem Schloss gesichert ist, war nur angelehnt, vor dem Tor lag ein Bankbeleg für eine Geldabhebung vom 14. September, 18.44 Uhr, über 20 Euro bei der MultiBanco. Das Schloss entdeckte ich in der Nähe der Sitzgruppe, die vor dem Haus steht. Neben den umgeworfenen Mülltonnen befand sich außerdem eine kleine Tasche mit diversen Karten, die einer Mieterin gehören. Sie weiß - sagt sie - nicht, wer derart gewütet hat.  

Weitere Informationen über dieses Haus


Donnerstag, 8. September 2022

Alltägliches (235)

Ich trenne mich jetzt erst auf der Estrada
Monumental von Plastik. Foto: Tjaden
 
Mülltrennung mit dem Fahrrad

Als die gelbe, die blaue und die grüne Tonne noch auf dem Hof unseres Hauses im Caminho do Arieiro de Baixo 5  gestanden haben, gab es keine Probleme mit der Mülltrennung. Als diese Tonnen am 28. August von unten nach oben vor das Eingangstor wanderten, endete noch am gleichen Tag die Mülltrennung. Denn die beiden älteren Damen, die dort oben wohnen, hatten die gelbe, die blaue und die grüne Tonne so lange im Blick, bis sie verschwanden. Ich hatte einen Joghurtbecher in die gelbe Tonne geworfen. Danach wurde ich von den beiden älteren Damen treppab bis zur Küche verfolgt. In Minutenschnelle gab es keine Mülltrennung mehr.

Wo diese drei Tonnen blitzartig geblieben sind, weiß im Haus angeblich niemand. Ob meine Vermutung zutrifft, dass diese beiden älteren Damen zu oft Sesamstraße gesehen haben und deshalb in ihren Zimmern Oskar dem Grautsch nacheifern (der lebt in einer Mülltonne), kann ich nicht beurteilen. Dafür spricht: Die Nachbarn haben noch gelbe, blaue und grüne Tonnen.

Wir haben nur noch zwei große Tonnen. In die gehört Plastikmüll aber nicht. Deshalb nehme ich neuerdings meine Plastikflaschen bei meinen Radtouren bis zum ersten gelben Abfallbehälter in der Estrada Monumental mit. 

Freitag, 5. August 2022

Alltägliches (230)

Bild 1 "Der Trainer von Benfica
sagt, dass er schon in verschiedenen
Ligen war"
Bild 2 "Und jede Liga habe ihre
Besonderheiten"
Bild 3 "Aber, hallo, Roger, wart ab,
bis du die Besonderheiten der
portugiesischen Liga kennst"

Deutscher Trainer muss sich auf einiges gefasst machen

Da ich täglich eine Taverne besuche, in der sich vornehmlich Fans von Benfica Lissabon treffen und ich immer den FC Porto-Fan mime, muss ich mich vor dem Liga-Start bestens informieren. Das habe ich heute getan. Ich kaufte mir die Sportzeitung "A Bola". 

Zur letzten Seite gehört stets ein gezeichnetes Gespräch von Luis Afonso zwischen einem Friseur und einem Kunden. Heute geht es um den Liga-Einstand von Roger Schmidt (55) als Trainer von Benfica Lissabon. 

Zu den Besonderheiten der portugiesischen Liga zähle ich zu allererst die Spieldauer, die bis zu 100 Minuten betragen kann, weil die Spieler besonders in der Nachspielzeit ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.   

Mittwoch, 13. Juli 2022

Alltägliches (228)

In der Küche gefunden.


Wüste Beschimpfungen auf dem Küchentisch

Madeira ist und bleibt für mich eine faszinierende Insel, und ich bleibe dabei, dass die Mentalität auf dieser Insel der im Berner Oberland gleicht. Ein Gesprächspartner von mir bestritt das zwar, weil er meinte, dass die besagten Schweizerinnen und Schweizer inzwischen etwas umsichtiger seien, aber mit seinem Vorschlag, mich für die Katalanen zu entscheiden, konnte ich mich nicht so recht anfreunden, weil Madeira bereits autonom ist. 

Faszinierend sind auch die Baustellen auf Madeira. Man stellt ein Schild hin und mit allem sonst müssen die Leute fertig werden. Was in dieser Hinsicht gerade auf der Estrada Monumental geschieht, hat schon etwas Wundersames. Auf Baustellensicherung scheint dort niemand Wert zu legen, trotzdem hat es dort noch keine Toten gegeben.  Manchmal habe ich das Gefühl: Ich soll der Erste sein. 

Doch vorher noch will mich ein weibliches Mitglied der Wohngemeinschaft, in der ich lebe und in der ich für Nachtruhe von Mitternacht bis 6 Uhr morgens und Sauberkeit kämpfe, mit der vielleicht auch wieder die Kakerlaken vertrieben werden könnten, vor Gericht zerren. Das hat sie mir heute in einem Brief mitgeteilt, der auf dem Küchentisch lag. Sie beruft sich dabei auf den Krach der anderen, den es allerdings seit ein paar Tagen nachts nicht mehr gibt, und nennt mich einen "doofen alten Mann". Was Stalking ist, scheint sie nicht zu wissen, denn ich spreche nur mit ihr, wenn sie wieder einmal zu laut ist, ich sage nicht einmal etwas, wenn sie sich von mir etwas leiht, was ich dann beschädigt wieder bekomme. Auch sonst vergreift sie sich ziemlich im Ton, und ich frage mich, warum.

Den Brief habe ich eingescannt, um ihn der Nachwelt zu erhalten, dann ging ich zu der nahegelegenen Taverne, ein Gast drückte mir wie jeden Morgen die Zeitung in die Hand und plauderte mit mir über Fußball. Dass ich kein Fan von Benfica Lissabon bin, wird mir nicht mehr angekreidet. Ich bin gern dort und gern gesehen.  

Dienstag, 21. Juni 2022

Alltägliches (222)

Diesen Besen habe ich 
kürzlich entsorgt.
Die werden nie erwachsen

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Aber nicht in der Wohngemeinschaft, in der ich auf Madeira lebe. Zu meinen Freundschaftsdiensten gehört die Sauberkeit im Haus, die zwar nicht leicht aufrecht zu erhalten ist, aber ich gebe mir jeden Morgen die größte Mühe. Dafür habe ich jüngst zwei neue Besen gekauft. Den einen habe ich in den Waschmaschinenraum gestellt, den anderen auf meinen Balkon. Eine Woche später gibt es diese Besen nicht mehr. Der aus dem Waschmaschinenraum ist kaputt, die Einzelteile hat jemand auf dem Hof verstreut,  der andere ist von meinem Balkon gestohlen worden. 

Für den Diebstahl von meinem Balkon kommt nur einer infrage. Ich habe ihn soeben im Treppenhaus zur Rede gestellt. Er bekam seine Zähne nicht auseinander und verschwand wieder in seinem Zimmer. Das ist typisch für diese Wohngemeinschaft. Alle benehmen sich wie die kleinen Kinder, die sich die Augen zuhalten, wenn sie etwas angestellt haben, weil sie meinen, dass sie nicht gesehen werden können, wenn sie selbst nichts sehen.

Weitere Informationen über diese Wohngemeinschaft 

Donnerstag, 19. Mai 2022

Alltägliches (219)

Plakatwerbung für den
Messias. Foto: Shishkoff

Warten auf den Messias?

Die Opposition im Parlament von Madeira benimmt sich so, als warte sie auf den Messias. Behauptet jedenfalls die rechte Sozialdemokratie über die linke Sozialdemokratie. Dazu kann ich nichts sagen. Ich warte in dem Haus, in dem ich wohne, nicht einmal auf die Putzfrau, die alle 14 Tage kommt. Ich mache so oft wie möglich sauber. So oft wie nötig schaffe nicht einmal ich.

Pedro Ramos will mehr für das Wohlbefinden der Bevölkerung tun. Beibringen will der Gesundheitsminister von Madeira  den Inselbewohnerinnen und -bewohnern auch, wie wichtig Hygiene ist. In unserem Haus sollte er mit der Aufklärung nicht anfangen, sonst wäre seine Mission schon im Caminho do Areeiro de Baixo 5 beendet. Aus lauter Verzweiflung. Verspotten lassen müsste er sich auch noch. Dass die linke Sozialdemokratie auf solch einen Messias wartet, würde wahrscheinlich nicht einmal die rechte Sozialdemokratie behaupten.

In Israel wird gerade auf Plakatwänden verkündet, wie man das Kommen des Messias´ beschleunigen kann. Die Botschaft lautet "Eine kleine gute Tat und er wird kommen". Diese Plakate sollten keinesfalls auch auf Madeira aufgehängt werden. Sonst würde die rechte Sozialdemokratie künftig auf jede noch so kleine gute Tat verzichten, um den linken Sozialdemokraten eins auszuwischen und was in unserem Haus geschehen würde, wage ich mir gar nicht auszumalen.  Vielleicht würde sich so mancher sogar häufiger die Hände waschen. Wegen der Unschuld.

Mehr über unser Haus 


Donnerstag, 12. Mai 2022

Alltägliches (218)

Dieser Kastenwagen ähnelt
dem Schrei-Wagen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Schreie aus blauem Kastenwagen

Eine Zeitlang ist Ruhe gewesen. Doch jetzt passiert es wieder. Immer kurz nach 18 Uhr auf der Estrada Monumental, wenige Meter vor der Abzweigung Caminho do Arreeiro de Baixo in Sao Martinho, fährt so dicht wie möglich ein blauer Kastenwagen an mir vorbei und einer der Insassen schreit mich an. Offensichtlich beabsichtigt er, mich vor Schreck mit meinem Rad stürzen zu lassen. 

Jedes Mal fährt dieser blaue Kastenwagen mit unverminderter  Geschwindigkeit weiter in Richtung Camara de Lobos. Da ich diesem Kastenwagen stets zur gleichen Zeit begegne, vermute ich, dass die Insassen gegen 18 Uhr Feierabend haben. Wahrscheinlich arbeiten sie in Funchal. Der Fahrer duldet offenbar dieses für mich gefährliche Verhalten.

Da alles immer so schnell geht, kann ich die Automarke nicht nennen. Der Kastenwagen sieht dem abgebildeten VW Caddy ähnlich. Ich sehe einen Zusammenhang mit gewissen Begegnungen während meiner Radtouren, die es eine Zeitlang nicht gegeben hat. 

Donnerstag, 5. Mai 2022

Alltägliches (215)

 

Sie können es besser haben.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Liebe Tauben aus Funchal,

das Leben in der Stadt bedeutet für euch Stress. Deshalb lebt ihr nicht so lange wie Tauben in freier Natur. Doch auch in der Stadt muss Stress nicht sein. Ich sage nur:

Männer!

Hat meine erste Frau immer gesagt, wenn sie nicht mehr in der Lage war, das Verhalten männlicher Wesen, die ihr im Alltag und am Arbeitsplatz begegneten, einzuordnen. Nicht dazu in der Lage war auch ein deutscher Liedermacher, der sich fragte "Wann ist ein Mann ein Mann?"

Und nun, liebe Tauben, habe ich trotzdem eine gute Nachricht für euch. Die handelt von Manuel und Raul, die in Sao Martinho in einem Haus wohnen und sich in der Küche wie Hänsel und Gretel benehmen, die in einem Märchen Brotkrumen im Wald ausstreuen, um den Rückweg zu finden. Das machen auch Manuel und Raul. Nicht in einem Wald, sondern in der Küche, obwohl sie den Rückweg zu ihrem Zimmer auch ohne Brotkrumen finden könnten. 

Wenn ihr also zu diesem Haus fliegen würdet, hättet ihr genug zu fressen und deshalb keinen Stress. Auch ein schlechtes Gewissen müsstet ihr nicht haben. Denn die Brotkrumen, die Manuel und Raul überall in der Küche verstreuen, brauchen sie nicht wirklich.

Männer?

Hat  meine erste Frau manchmal eine Freundin gefragt. Gibt es denn wirklich keine anderen Männer als den? Eine Häusermaklerin erzählte kürzlich einem Bekannten und mir, dass sich auf Madeira immer mehr Frauen diese Frage stellen. "Sie schmeißen die Kerle raus. Deswegen werden kleine Wohnungen zu günstigen Preisen immer knapper."



Donnerstag, 28. April 2022

Alltägliches (213)

Sie haben das Ende des
Radweges erreicht...
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Das jähe Ende eines Radweges 

Demnächst wird auf der Estrada Monumental wieder gebuddelt: Die Kritik am gegenwärtigen Zustand hat sich auch bis ins Rathaus herumgesprochen. Darauf reagiert Bürgermeister Pedro Calado so: Die Sanierung musste nach monatelangen Behinderungen des Verkehrs endlich abgeschlossen werden. Doch nun wird wieder in die Hände gespuckt. Was falsch gewesen ist, soll nun richtig werden.

Der Radweg soll einen neuen Verlauf bekommen und nicht mehr abrupt unterbrochen werden, damit sich Autos und Fahrräder nicht länger plötzlich ins Gehege kommen. An anderer Stelle kreuzen sich Straße und Radweg auf sehr schwungvolle Weise. Die Beseitigung der überraschenden Unterbrechung und des großen Schwunges wird nach Einschätzung des Bürgermeisters 150 000 Euro kosten. 

Sonntag, 24. April 2022

Liebe Kinder (III)

Findet die 24 Unterschiede

Über "Encontra as 7 diferencas" ("Finde die 7 Unterschiede") im "Jornal da Madeira" haben wir uns schon unterhalten. Wir lernten: Die sieben Unterschiede zwischen den beiden Zeichnungen kann man kaum finden, weil man die Zeichnungen kaum erkennen kann

Das macht euch vielleicht traurig, doch gleich seid ihr wieder fröhlich. Denn ich veröffentliche heute zwei Fotos von einem Innenhof, der zu einem Haus in Sao Martinho gehört, in dem ein Zimmer frei ist, das wieder vermietet werden soll. Der Satz ist euch zu lang? Ich mache die Sätze kürzer. In Sao Martinho steht ein Haus. Das Haus hat mehrere Zimmer. Ein Zimmer ist frei. Dieses Zimmer soll nicht länger frei sein. Zum Haus gehört ein Innenhof. Der sieht angeblich so aus:

Dieses Foto hat der Vermieter gemacht.





Ich habe den Innenhof ebenfalls fotografiert:

Der Innenhof sieht also ganz anders aus. Da die Unterschiede sehr leicht zu finden sind (das fängt schon mit der Treppe an), müsst ihr nicht sieben finden, sondern 24.






Donnerstag, 7. April 2022

Alltägliches (210)

Man ahnt jetzt schon, wie
hässlich dieses Hotel wird.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Warum mögen diese Architekten Madeira nicht?

Wenn man im Ruhrgebiet wohnt, kennt man so manches hässliche Viertel. Trotzdem bleibt dieses Ehepaar vor dem Rohbau in der Estrada Monumental stehen.

"Wie kann man denn so was machen?", fragt er.

"Sach mal nix. Immerhin haben sie da oben einen Grünstreifen vorgeseh´n." 

Wenn man in Düsseldorf wohnt, kennt man nur wenige hässliche Viertel. Deswegen bleibt dieses Ehepaar vor dem Rohbau in der Estrada Monumental stehen. Er kehrt sogar noch einmal um, als er sich das Bauschild angesehen hat.

"Fantasieloser geht es nun wirklich nicht mehr."

Im Hotelviertel von Sao Martinho wird inzwischen jede Baulücke geschlossen. Und man fragt sich: Was haben die Architekten dieser Hotelklötze nur gegen die Insel?