Ist Cristiano Ronaldo auch noch dabei, wenn Portugal zum zweiten Mal den Europameister-Titel verteidigt? Das ist Trainer Fernando Santos bei der Vorstellung des Kaders für die EURO 2020 (EM) zwar nicht gefragt worden, gefragt wurde er aber, ob Ronaldo auch in drei Jahren noch für die portugiesische Nationalelf spielt. Die Antwort: "Nao sei...Mais tres anos...Com o Cristiano é sempre dificil dizer. Aquilo é uma máquina!" ("Ich weiß nicht...Noch drei Jahre...Bei Cristiano ist es schwer zu sagen. Das ist eine Maschine!")
Maschinell betrachtet kann die portugiesische Nationalelf jedenfalls derzeit noch nicht auf den 36-Jährigen verzichten, auch wenn nicht mehr jeder Schiedsrichter in der Lage ist, zu erkennen, ob Ronaldo ein Tor erzielt hat oder nicht. Aber bei den EURO-Qualifikationsspielen wurden in acht Spielen immerhin elf seiner Treffer anerkannt.
Außerdem gilt in vielen europäischen Ligen inzwischen: Wenn man sich schon Cristiano Ronaldo nicht leisten kann, dann aber einen anderen Spieler aus Portugal. Die meisten Spieler, die laut der Sportzeitung "A Bola" zu den "Os nossos 26" gehören, kicken für Wolverhampton. Zwei kennt man aber auch aus der deutschen Bundesliga: Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund und André Silva von Eintracht Frankfurt. Auch Jürgen Klopp kennt einen der Portugiesen, die am 15. Juni gegen Ungarn in das Turnier starten: Diogo Jota spielt für Liverpool.
Wenn Deutschland am 19. Juni in München gegen Portugal verlieren sollte, dann wenigstens gegen keine völlig Unbekannten, von denen auch bekannt ist: In ihren Reihen spielt ein alter Mann, der noch mehr gewinnen will. Jedenfalls maschinell betrachtet.