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Montag, 9. Oktober 2023

Medien 2023

Die vier reichsten Politiker von Madeira


Rechnet man das Immobilienvermögen, die Beteiligungen an Unternehmen, Konten und Finanzanlagen hinzu, ist der reichste madeirensische Politiker Sérgio Marques, der ein Vermögen von 1.149.816 Euro hat. Das Mitglied der Versammlung der Republik und ehemalige Europaabgeordnete belegt  den neunten Platz einer Liste, die vom Sozialisten Basilio Horta, Bürgermeister von Sintra, angeführt wird.

Der nächste Madeiraner, der auf der Liste erscheint, ist Miguel Albuquerque, der über ein Vermögen im Wert von 849.737 Euro verfügt und den 16. Platz belegt. Auf der Liste stehen auch  Sara Madruga da Costa und Pedro Calado mit Reichtümern von 533.293 Euro und 510.536 Euro, was sie auf den 29. bzw. 30. Platz bringt.

Jornal da Madeira, 13. Januar 2023

In einem Monat ebenfalls reich sein

18. Januar 2023. Das "Jornal da Madeira" hat heute auf der letzten Seite bereits die Gewinnzahlen veröffentlicht, die am 17. Februar 2023 unglaublich viele Insulaner ebenfalls reich machen werden. Hier klicken

Cristiano bescheiden-Georgina nervig

Bei einem anderen Promi-Paar wiederum, nämlich bei der Influencerin Georgina Rodriguez und dem Fußballer Cristiano Ronaldo, "kriselt es gewaltig", lässt "In" uns wissen. "Grund soll Georginas egoistisches und hochmütiges Verhalten sein, von dem CR7 total genervt ist". Können wir total verstehen, dass den als bescheiden und selbstlos bekannten Ronaldo so etwas wurmt.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Herzblatt-Geschichten, 30. April 2023

Der Wein und der Zufall

(openPR) Die portugiesische Insel Madeira ist berühmt für ihr mildes Klima, herrliche Natur mit zahlreichen Blumenarten und subtropischen Pflanzen – und ihren Wein. Der milde Likörwein, der Madeirawein, wird in einem speziellen Weinbereitungsverfahren hergestellt und lagert mindestens zwei Jahre, bevor er getrunken wird.


1. Sonnenaufgang auf dem Pico do Arieiro

Eine der beliebtesten Wanderungen auf Madeira ist die Wanderung zum Berg Pico do Areiro. Die Anstrengung lohnt sich, denn auf dem Gipfel angekommen, wartet ein Panorama über den Wolken. 

2. Erkundung der Hauptstadt Funchal

Funchal ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Madeiras. Die Stadt hat viel zu bieten – von der Markthalle Mercado dos Lavradores, über die historische Altstadt oder den botanischen Garten, bis hin zur Toboggan-Fahrt. Die Korbschlittenfahrt führt knapp zwei Kilometer bergab von Monte nach Funchal. Zwei Männer in traditioneller weißer Kleidung und Strohhüten, die sogenannten Carreiros, lenken und bremsen den Schlitten.

Weitere Tipps vom 16. Juni 2023

Madeira wählt am 24. September

Der Präsident der Republik hat die Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung der Autonomen Region Madeira für den 24. September angesetzt.

Portugal News, 5. Juli 2023

Sozialisten verlieren viele Stimmen

Nach den vorläufigen Ergebnissen des Generalsekretariats des Innenministeriums erhielten die Sozialisten am Sonntag 28.844 Stimmen und damit 11 Abgeordnete im Regionalparlament, gegenüber 51.207 Stimmen und 19 Abgeordneten im Jahr 2019.

Dennoch bleibt die PS die größte Oppositionspartei.

Die JPP, die vor vier Jahren 7.830 Stimmen erhalten hatte, gewann am Sonntag 14.933 Stimmen und verdoppelte damit fast die Anzahl der Stimmen. Die JPP-Fraktion wird damit von drei auf fünf Abgeordnete aufgestockt und ist die drittgrößte Fraktion in der Regionalen Legislativversammlung.

Die PSD/CDS-PP-Koalition gewann die Regionalwahlen am Sonntag mit 43,13 % der Stimmen (58.399 Stimmen) und gewann 23 Sitze im Regionalparlament, verlor aber für eine Wahlperiode die absolute Mehrheit, mit der sie die Region regierte.

Portugal News, 25. September 2023

Regierungsmannschaft steht rechtzeitig

Miguel Albuquerque garantiert, dass er rechtzeitig das gesamte Regierungsteam konstituieren wird, das am 17. Oktober sein Amt antritt.

Der Regierungspräsident sagte vor Journalisten, dass auch auf der Ebene der Regionaldirektionen alles entschieden werde. Er sagt, dass einige organische Vereinbarungen getroffen werden, und er sagt immer noch nicht, wer Rafaela Fernandes im Vorstand von SESARAM (Gesundheitsdienst) ersetzen wird. "Später heute haben wir ein Treffen", sagte er.

Jornal da Madeira, 9. Oktober 2023

Donnerstag, 2. März 2023

Alltägliches (259)

"Jornal da Madeira", 2. März 2023

Deutscher Bundeskanzler mit Fehlerquelle weggespült/US-Präsident entmachtet

Jetzt sprudeln die Fehlerquellen nicht mehr nur im Sportteil des "Jornal da Madeira" (JM). Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, als die Sportredaktion Mainz 05 nach einer Niederlage in Augsburg einen Punkt gutschrieb. FC Porto dagegen musste in der Gruppenphase der Champion League von JM vorgerechnete Punktverluste akzeptieren. Zwei Siege und ein Unentschieden ergaben für diese Zeitung lediglich vier Punkte. 

Doch nun macht das JM auch noch die Politik-Seiten nass. Soeben erwischte es den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Er wurde zum Außenminister heruntergestuft. In Portugal wären solche Strafmaßnahmen für Premierminister António Costa völlig undenkbar. Der kann machen was er will, er bleibt sogar dann noch im Amt, wenn er nicht einmal mehr die Namen seiner Ministerinnen und Minister aufsagen kann. 

Was macht nun aber die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock? Fliegt die als Handgepäck mit nach Washington? Gar als Bundeskanzlerin? Und wann und warum ist US-Präsident Joe Biden entmachtet worden?

Freitag, 27. Januar 2023

Liebe Kinder (VIII)

Irgendwann hört
aber der Spaß auf.
Klick zum Bilderbuch
Immer etwas besser als die Schwester

Wenn Oma und Opa euch fragen, wie gut ihr in der Schule seid, dann seid ihr in der Schule immer gut oder sogar sehr gut, während eure Schwester allenfalls ganz gut ist. Bei den Leuten, die auf Madeira darüber berichten, wie gut es auf der Insel ist und das mit dem Festland vergleichen, ist es so ähnlich. Das Festland ist für sie wie für euch eure Schwester. 

Solche Leute nennt man Redakteure. Redakteur wird man am besten, wenn man in der Schule nie aufgepasst hat. Besonders, wenn es ums Rechnen ging. Einige davon schreiben gleich nach der letzten Unterrichtsstunde für das "Jornal da Madeira" und behaupten beispielsweise heute, dass zum 7,8 Prozent auf Madeira 7,8 Prozent weniger seien als 15,6 Prozent in Portugal.  

Da merkt doch jedes Kind sofort, dass da etwas nicht stimmt. Ihr alle wisst, dass bei den meisten Kindern 50 Prozent der Eltern Männer und 50 Prozent der Eltern Frauen sind. Macht zusammen 100 Prozent. 100 Prozent steht für das Ganze. Wenn euch nun jemand fragen würde, ob ihr mehr Väter oder mehr Mütter als Eltern habt, müsstet ihr sagen: "Wir haben gar keine Eltern." Denn laut "Jornal da Madeira" sind 50 Prozent Väter 0 Prozent mehr/weniger als 50 Prozent Mütter. 

Montag, 5. Dezember 2022

Medien 2022




CDU-Abgeordnete in Lissabon geboren und in Aachen aufgewachsen

Catarina dos Santos ist die erste portugiesisch-deutsche Abgeordnete im Bundestag und mit 27 Jahren die jüngste, die in dieser Wahlperiode von der Christlich Demokratischen Union (CDU) gewählt wurde.

„Es ist eine große Ehre“, sagte Catarina dos Santos gegenüber der Agentur Lusa. 1994 in Lissabon geboren, lebte sie praktisch ihr ganzes Leben im nordrhein-westfälischen Aachen. Erst im Alter von 20 Jahren schlug sie eine politische Laufbahn ein.

„Ich bin der Partei beigetreten, als ich mit dem Studium angefangen habe. Es war immer in meiner Freizeit, nichts Ernstes, ich wollte andere Dinge machen als studieren, andere Leute kennenlernen“, sagte sie  und fügte hinzu, sie habe sich für die CDU entschieden, weil sie „eine Partei für alle mit einer umfassenden Politik“ sei.

Jornal da Madeira, 9. Januar 2022

Niedrige Löhne

Portugal gehört zu den 13 Staaten der EU, in denen das durchschnittliche Bruttogehalt unter 1000 Euro liegt. Berichtet heute das Jornal da Madeira und beruft sich auf eine amtliche Statistik. Am wenigsten verdienen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Bulgarien (332 Euro). Portugal liegt auf Platz 9 mit 823 Euro. Der Mindestlohn beträgt in diesem Jahr 823 Euro.

29. Januar 2022

Deutlicher Sieg

Die regierende Sozialistische Partei (PS) hat die Parlamentsneuwahl in Portugal überraschend deutlich gewonnen und die absolute Mehrheit der Sitze erobert. Die gemäßigte, eher sozialdemokratisch orientierte PS von Ministerpräsident António Costa erhielt am Sonntag gut 41,6 Prozent der Stimmen und kam damit auf mindestens 117 der insgesamt 230 Sitze in der Lissabonner "Assembleia da República", wie die Wahlbehörde mitteilte.

tagesschau, 31. Januar 2022

Aufbruchstimmung auf Madeira

Aufbruchstimmung auf Madeira, der portugiesischen Urlaubsinsel im Atlantik: Nun heißt es surfen, wandern, mit dem Gleitschirm fliegen! Junge Menschen aus ganz Europa zieht es auf die Insel mit dem milden Klima, um Urlaub zu machen oder um dort gleich ein neues Leben aufzubauen. Ein neues Insel-Image prägen auch junge Einheimische und Madeira-Rückkehrer mit ihren Ideen - und mit viel Elan.
Produktionsland und -jahr:

 

Für Katzen Kekse backen

Julia backt und verkauft Kekse, die Erlöse dienen der Sterilisation streunender Katzen auf Madeira. Mehr erfährt man auf der Facebook-Seite "O Mundo Animal da JuJu".

11. Februar 2022


Extrem sexistische Gesellschaft

Der Bloco de Esquerda hat am Internationalen Frauentag eine öffentliche Plakataktion zum Thema Belästigung von Frauen und Mädchen gestartet. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung:  „Die Tatsachen sind  unbestreitbar. Wir beobachten weiterhin, dass jede dritte Frau Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Diese Art von Belästigung war die erste, die gesetzlich durch das Arbeitsgesetz bestraft wurde, aber das Verbrechen endete nicht. 

Seit 2015 ist Belästigung auf der Straße, im Volksmund als Piropo bekannt, ebenfalls eine Straftat. Die Kriminalisierung verhindert leider keine Kriminalität! Die Verhaltensweisen haben sich nicht geändert und stellen die Verkörperung einer extrem sexistischen Gesellschaft dar, die Missbrauch als normal ansieht und akzeptiert, aber auch alle diejenigen unterdrückt, die ihn anprangern, indem sie sie entweder wegstößt oder die Anzeigen abwertet oder sogar Kampagnen startet, um die Opfer zu diskreditieren.“ 

Jornal da Madeira, 8. März 2022

Erdbeben richtet keine Schäden an

Das portugiesische Institut für Meer und Atmosphäre (IPMA) hat heute Morgen ein Erdbeben der Stärke 3,5 auf der Richterskala etwa 45 km südlich von Câmara de Lobos registriert.

Das Beben wurde um 10:45 Uhr gemeldet.

Jornal da Madeira, 9. April 2022

Treffen in Hamburg

Miguel Albuquerque, Präsident der Regionalregierung, traf sich heute Morgen in Hamburg mit Henning Oldendorff, CEO von Oldendorff, einem der wichtigsten Kunden des Internationalen Schiffsregisters von Madeira (MAR) und einem der weltweit führenden Reeder.

Jornal da Madeira, 25. April 2022

Vier Siegchancen

Für die diesjährigen World Travel Awards ist Madeira in vier Kategorien nominiert: 

Europe's Leading Beach Destination, Europe's Leading Adventure Tourism Destination, Europe's Leading Festival & Event Destination und Europe's Leading Islands. Die Abstimmung findet bis zum 8. August auf der offiziellen Website statt.

Jornalda Madeira, 19. Mai 2022

Zu viel los

Blechlawinen, wild parkende Fahrzeuge, Menschenmassen: Probleme mit Touristinnen und Touristen, die auf Madeira nur drei Ziele kennen, beherrschen derzeit die Schlagzeilen. Regierungschef Miguel Albuquerque hofft, dass Reiseveranstalter und Reisebüros dazu beitragen können, dass nicht immer alle zur fast gleichen Zeit zum selben Berg oder zum selben Aussichtspunkt wollen.

Jornal da Madeira, 28. Mai 2022 u. a.

Student entdeckt Madeira

Ein Student hat die Insel erkundet. Mit seinem Video will er Werbung für die Insel machen.

Jornal da Madeira, 14. Juli 2022


Auch vor Funchal wird gebummelt

Mit gerade einmal drei Knoten dümpelt die „Seishu Maru“ seit Tagen zwischen Den Haag und Rotterdam auf der Nordsee. Das 288 Meter lange Schiff transportiert verflüssigtes Erdgas, kurz LNG, einen Energieträger, der seit Ausbruch des Ukrainekriegs Europa mit Strom und Wärme versorgen soll.

Die Nachfrage nach LNG ist entsprechend groß – und doch hat das Schiff keine Eile. Seefahrtexperten beobachten das Bummeltempo auch bei den LNG-Tankern „Grace Dahlia“ vor Funchal auf Madeira, der „Shinshu Maru“ nahe Portugal oder der „Rudolf Samoylovich“ vor der Einfahrt in den Ärmelkanal.  

Handelsblatt, 10. November 2022


Katholische Kirche versteckt Pädophile auch in Portugal

Die brasilianische Forscherin und Schriftstellerin Iara Lemos wirft der katholischen Kirche vor, Haiti zu benutzen, um religiöse Pädophile zu schützen, die Hunderte von Kindern im Land missbraucht haben, und als Zufluchtsort für „Pädophile aus aller Welt“ fungiert.

„Das von der katholischen Kirche geschaffene Schutzsystem umfasst Haiti, Brasilien, die Vereinigten Staaten, Portugal und mehrere andere Länder. Die katholische Kirche bedient sich eines kriminellen Schemas, um religiöse Menschen zu bewegen, Menschen zu verstecken und zu schützen, die der Pädophilie beschuldigt werden“, sagte er.

Jornal da Madeira, 27. November 2022

Ronaldos Insel

Cristiano Ronaldo, geboren und aufgewachsen auf der portugiesischen Frühlingsinsel Madeira, ist gemäß einer Vielzahl von Kriterien der erfolgreichste Fußballer aller Zeiten: Er hält den Weltrekord in Länderspieltoren, gewann als einziger Meisterschaften in England, Spanien und Italien und stieg schon im ersten Portugal-Spiel der laufenden Katar-WM zum historisch ersten Spieler auf, der in fünf WM-Endrunden traf.

Auch ist er der erste Mensch, der auf Instagram die Schallmauer von einer halben Milliarde Followern durchbrach. Offenbar ist nichts ästhetisch so konsensfähig wie die glatten Fotos seines abgeschrubbten trainierten Körpers an den Pools seiner diversen Villen. Eigentlich ist er nicht interessant.

Die Presse, 3. Dezember 2022


Mittwoch, 16. November 2022

Alltägliches (246)

Von der Polizei
beschlagnahmtes Bloom. 
Wieviel Kriminalität blüht der Blumeninsel noch?

"A Madeira é a região do país com maior tráfico e consumo de drogas sintéticas. O bloom é a maior preocupação neste momento porque é a principal causa da crescente violência no Funchal."

CNN Portugal am 15. November

Dass nirgendwo sonst in Portugal so viele synthetische Drogen konsumiert werden wie auf Madeira und dass sich laut CNN Portugal wegen "Bloom" auf der Blumeninsel die Gewaltspirale immer schneller dreht, kollidiert mit den derzeitigen Beschwichtigungsversuchen der Insel-Regierung, die sich heute im "Jornal da Madeira" in einer Statistik niedergeschlagen haben. Mit dieser Statistik sollte bewiesen werden, dass auf Madeira die Kriminalität nicht steigt, sondern sinkt. 

Gleichzeitig hört und liest man, dass die Polizei zu immer mehr Einsätzen gegen die Rauschgiftkriminalität ausrückt und dabei immer größere Mengen von diesem Teufelszeug beschlagnahmt. Festgenommen werden nicht nur Männer, sondern auch Frauen, die sich wohl keine Gedanken darüber machen, was sie mit synthetischen Drogen anrichten. Die sollte man einmal in die Altstadt von Funchal schicken, damit sie sehen, was den Konsumenten blüht.

Ich habe heute vergeblich versucht, auf einer Bank in der Rua de Santa Maria in Ruhe meine Zeitung zu lesen. An mir torkelten heruntergekommene Gestalten vorbei, in der Nähe wurde gepöbelt, ein etwa 30-Jähriger in zerrissenen und verdreckten Klamotten schaute alle paar Sekunden in einen grünen Abfallbehälter, weil er hoffte, dort doch noch etwas zu finden. 

Auf der gleichen Bank erzählte mir der Koch eines Altstadt-Restaurants vor einiger Zeit von Bloom-Konsumenten, die aufeinander losgingen, als gebe es kein Morgen mehr und von einer Frau, die mit einem elektrischen Messer Passanten bedrohte. Dass die Schnur sinnlos am Messer baumelte, habe diese Frau gar nicht mehr mitbekommen. Ich erinnerte mich an eine abgemagerte Frau, die mich schon oft angesprochen hat, weil sie angeblich Wasser zum Trinken braucht.

Da lobt man sich fast schon die blöde aus der Wäsche glotzenden Kiffer aus meiner Jugendzeit, die in der Disco nicht mehr mitbekommen haben, dass man das schönste Girl des Abends mit nach Hause nahm. Die waren einfach nur auf den Spruch "Am Morgen ein Joint und der Tag ist dein Freund" hereingefallen und hatten deshalb am Abend weder Freund noch Freundin.

Teil 2: Aber vorher üben wir Mathe 

Montag, 26. September 2022

Corona-Virus (IV)

Jornal da Madeira, 21. 4. 21

 Ende gut-alles gut?

Linke Dame: "Das Ende der Masken rückt näher."

 Rechte Dame: "Das Ende von Corona aber nicht."

Immer häufiger BA5

23. April 2022. In Portugal verbreitet sich immer mehr die BA5-Variante von Omicron. BA5 entwickelt Mutationen, die in die Zellen eindringen und die Immunität aushebeln. Noch ist die BA2-Variante in 94,4 Prozent der Fälle für die Infektionen verantwortlich, doch zwischen dem 4. und 10. April betrug der Anteil von BA5 in manchen Regionen schon 10,4 Prozent.

271 Tote

30. April 2022. Seit Beginn der Pandemie sind auf Madeira 271 an Corona gestorben. Die Maskenpflicht an belebten Orten endet am 14. Mai. 

BA.5 verbreitet sich in Portugal

Und das zu Beginn der Sommerreisezeit. Schon jetzt sind in Lissabon die Straßencafès wieder gut gefüllt. Die Hauptstadt ist überwiegend bei europäischen Wochenendtouristen beliebt. Durch die vermehrte Reisetätigkeit könnte sich die Omikron-Variante BA.5 schon bald in ganz Europa ausbreiten. Zuletzt wurden in Portugal alle Coronamaßnahmen abgeschafft, jetzt wird wieder über die Einführung der Maskenpflicht nachgedacht.

Kurier, 31. Mai 2022

Immer weniger Corona-Infektionen

In Portugal ist die Omikron-Sublinie BA.5 mit einem Anteil an den Infektionen von 84 Prozent (Stand: 5. Juni) mittlerweile die vorherrschende Variante. Auch in Deutschland steigt der Anteil an BA.5 laut dem RKI stetig an und hat sich wöchentlich von fünf auf 11,5 und zuletzt 23,7 Prozent (RKI-Wochenbericht vom 16. Juni) erhöht.

Seit rund zwei Monaten waren die Corona-Zahlen in Portugal stark angestiegen. Anfang Juni gab es noch fast 2.000 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Mittlerweile hat sich die 7-Tage-Inzidenz mit 1.111 Corona-Infektionen fast halbiert, wie aus einem aktuellen Bericht des portugiesischen Gesundheitsministeriums hervorgeht.

ZDF, 23. Juni 2022

35 Corona-Tote

Im Juli sind auf Madeira 35 Menschen an den Folgen von Corona gestorben. Im Vergleich zum Vormonat gibt es 20 Todesopfer weniger. Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen lag bei 4940, im Juni betrug sie 14730.

Jornal da Madeira, 6. August 2022

Weihnachten ohne Einschränkungen

Weihnachten kann auf Madeira ohne Einschränkungen gefeiert werden. Meint das Gesundheitsministerium. Das Virus sei unter Kontrolle, die Impfrate hoch genug.

Jornal da Madeira, 26. September 2022


Samstag, 7. Mai 2022

Alltägliches (216)

"Jornal da Madeira", 7. Mai 2022

Dummer Sex in öffentlichen Videos

Wie Medien Themen machen und dann Diskussionen anzetteln, die zu nichts führen, führt in diesen Tagen das "Jornal da Madeira" vor. Erst führt diese Zeitung mit drei Fotos, auf denen angeblich (junge?) Paare auf öffentlichen Straßen Sex haben, ihre Leserinnen und Leser vor, denn erkennen kann man gar nichts. Dann führt eine Community-Projektmanagerin (was macht die eigentlich, wenn sie nicht Sex auf öffentlichen Straßen zu einem Projekt macht?)  in einem Meinungsbeitrag das Wort zum Wenn und Aber, bis man sich fragt, was sie eigentlich im Schilde führt.

Kurz zusammengefasst tritt sie dafür ein, dass das, was sie Gefühle nennt, wieder Konsequenzen hat. Angeblich ist das derzeit nicht der Fall. Wie sie eine Generation, in der so etwas ungestraft vorkommt, nennen soll, scheint sie nicht zu wissen. Sie versucht es mit einer Anlehnung an "verlorene Generation". Dieser Begriff ist aber bereits vergeben. Der amerikanische Schauspieler James Dean, der 1955 tödlich verunglückte, stand für diese Generation, von denen aber die meisten gar nicht wussten, wie verloren sie waren, die Beseitigung der Weltkriegs-Trümmer ließ ihnen gar keine Zeit dafür. 

Als Projektmanagerin ist man wahrscheinlich immer auf der Suche nach zündenden Begriffen. Doch bei Sex in der Öffentlichkeit kann es leicht zu Fehlzündungen kommen. Sexualtherapeuten beispielsweise halten es für eine zündende Idee, wenn Paare ihr langweiliges Eheleben mit Sex in der Öffentlichkeit aufpeppen. Da dieser Sex aber sogar Spaß macht, wenn man sich gar nicht langweilt, braucht man noch einen Kick. Dafür sorgt der Gesetzgeber. Er stellt Sex in der Öffentlichkeit als öffentliches Ärgernis unter Strafe. Man darf sich also nicht erwischen lassen. 

Worin der Kick liegen soll, wenn man sich dabei filmen und danach vom "Jornal da Madeira" vorführen lässt, weiß ich nicht.  Mir kommt das nur dumm und deswegen peinlich vor. 

 
 

Sonntag, 24. April 2022

Liebe Kinder (III)

Findet die 24 Unterschiede

Über "Encontra as 7 diferencas" ("Finde die 7 Unterschiede") im "Jornal da Madeira" haben wir uns schon unterhalten. Wir lernten: Die sieben Unterschiede zwischen den beiden Zeichnungen kann man kaum finden, weil man die Zeichnungen kaum erkennen kann

Das macht euch vielleicht traurig, doch gleich seid ihr wieder fröhlich. Denn ich veröffentliche heute zwei Fotos von einem Innenhof, der zu einem Haus in Sao Martinho gehört, in dem ein Zimmer frei ist, das wieder vermietet werden soll. Der Satz ist euch zu lang? Ich mache die Sätze kürzer. In Sao Martinho steht ein Haus. Das Haus hat mehrere Zimmer. Ein Zimmer ist frei. Dieses Zimmer soll nicht länger frei sein. Zum Haus gehört ein Innenhof. Der sieht angeblich so aus:

Dieses Foto hat der Vermieter gemacht.





Ich habe den Innenhof ebenfalls fotografiert:

Der Innenhof sieht also ganz anders aus. Da die Unterschiede sehr leicht zu finden sind (das fängt schon mit der Treppe an), müsst ihr nicht sieben finden, sondern 24.






Sonntag, 17. April 2022

Liebe Kinder (II)

So ist es richtig.

Dass ich mich so schnell wieder an euch wenden muss, hätte ich auch nicht gedacht. 

Was ihr meiden solltet

Aber besser ist es wohl, wenn ich euch rate, nicht in zu frühen Jahren den Sportteil der "Diario de Notícias" (DN)  zu lesen. Während ihr im "Jornal da Madeira" lediglich falsche Fußballergebnisse zu lesen bekommt (jüngtes Beispiel FC Barcelona gegen Eintracht Frankfurt 1 : 3 statt 2 : 3), erschüttert die DN auch noch alle von euch gepaukten Grundlagen der einfachen Mathematik.

Diese Zeitung rechnet so: Marítimo 9 9 12 37. Richtig aber ist: Marítimo 9 9 12 36. Denn 9 gewonnene Spiele bringen neun mal drei Punkte, neun unentschiedene Spiele bringen neun mal einen Punkt und zwölf verlorene Spiele bringen zwölf mal gar nichts.  Sind 27 plus 9 gleich 36 Punkte.

In Deutschland erscheint der "kicker". Das ist eine Sportzeitung wie "A Bola". Wie man in Deutschland rechnet, seht ihr links oben. 

Liebe Kinder (III) 

Donnerstag, 14. April 2022

Liebe Kinder

"Jornal da Madeira", 14. April 2022

Wie macht ihr das?

Seit ich auf Madeira lebe, wundere ich mich über euch. Und zwar jeden Morgen. Wenn ich Kaffee trinke und das "Jornal da Madeira" lese. Denn: Täglich heißt es kurz vor dem Sportteil "Finde die 7 Unterschiede". Angeblich gelingt euch das. Sonst würde es ja heißen "Die Unterschiede zwischen diesen beiden Zeichnungen findet ihr nie".

Ich jedenfalls erkenne meistens nicht einmal die Zeichnungen. Auch heute sind sie wieder sehr undeutlich. So blass seid ihr doch gar nicht-und eure Augen müssen mit besonderen optischen Eigenschaften ausgestattet sein. 

Was sagen die Kinder aus der mächtigsten Kleinstadt Europas dazu? Hier klicken

Liebe Kinder (II)

Samstag, 2. April 2022

Alltägliches (208)

Die Freiheit ist wieder fast
grenzenlos. Foto: Tjaden

Corona-die bald wieder vergessene Krankheit

Nun geht es Corona wie allen anderen Krankheiten, die Schlagzeilen gemacht haben: Thema fast erledigt. Auch das "Jornal da Madeira" und die "Diario de Notícias" erübrigen täglich höchstens noch 40 Zeilen für Meldungen aus den Krankenhäusern, wo sowohl Geimpfte als auch Nichtgeimpfte auf Heilung hoffen. Diese Hoffnung ist lediglich für einen oder zwei am Tag vergeblich. An Corona gestorben sind seit dem offiziellen Beginn der Pandemie 242 Frauen und Männer. Die meisten waren über 65 Jahre alt.

Die Zahl der belegten Betten in den Hotels steigt und erreicht fast schon wieder das Niveau des Jahres 2019. Da Touristinnen und Touristen meistens in größeren Gruppen unterwegs sind, weil sie möglichst viel von dem sehen wollen, was andere bereits gesehen haben, dauert ein Spaziergang durch die Altstadt für mich wieder länger. Doch mit der Dauer steigen auch meine Möglichkeiten, falsche Angaben von Reiseführerinnen und Reiseführern im Vorübergehen zu korrigieren. Wie zum Beispiel: Madeira ist nicht 1919 entdeckt worden, sondern 1419.    

Freitag, 18. März 2022

Alltägliches (204)

Bitte nicht stören.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Viele Beamte feiern ihn nicht nur heute: der Weltschlaftag

Für viele Beamte in Deutschland dürfte der heutige Tag der höchste Feiertag des Jahres sein. Für viele Beamte auf Madeira auch? Der 18. März ist nämlich Weltschlaftag. Auf Madeira wird dieser Tag von mehreren Organisationen gefeiert. Laut "Jornal da Madeira" soll so "das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung des Schlafes geschärft werden".

Wie bereits angedeutet, muss dieses Bewusstsein bei vielen Beamten nicht mehr geschärft werden, es ist vermutlich bereits reichlich vorhanden, der FC Porto hat dieses Bewusstsein bereits gestern Abend in Lyon geschärft und verpasste wohl auch deswegen auch noch den Rückflug nach Hause, wobei Schlafwagen nach dem Ausscheiden aus der Europa League dem Spielverlauf angemessener gewesen wären.

In meiner Wohngemeinschaft ist Schlaf verpönt. Meine Mitbewohner mögen ihn nicht. Auch die katholische Kirche, die auf Madeira das religiöse Leben bestimmt, kann kein Interesse daran haben, dass irgend jemand das Bewusstsein für die Bedeutung des Schlafes schärft. Denn: Wer schläft, sündigt nicht-und ohne die Sünde wäre diese Glaubensgemeinschaft all ihrer Sinne beraubt. 

Dienstag, 15. März 2022

Alltägliches (203)

"Jornal da 
Madeira",
15. März 2022
Gute Geschäfte bei schlechtem Wetter

Seit dem 11. März 1972 hat Madeira nicht mehr so gefroren wie gestern. In den Bergen liegt sogar Schnee. Im Süden schüttet es wie aus Eimern. Der Atlantik tobt, der Sturm verhindert Flugzeuglandungen. Das "Jornal da Madeira" widmet dem Wetter nicht nur die Titelseite, sondern auch eine Foto-Serie im Inneren, in der man etwas undeutlich zwar, aber immerhin doch noch erahnbar auch unpassierbar gewordene Straßen entdeckt. 

Die Menschen bleiben in ihren Häusern, verkriechen sich in ihren Betten, weil es nur dort warm ist, während Touristinnen und Touristen aus Deutschland ein Taxi nehmen, um sich die weiße Pracht anzusehen, die sie sich jedes Jahr zu Weihnachten vor ihrer eigenen Haustür wünschen. Sonst aber nicht. 

Aber nicht nur Taxifahrerinnen und Taxifahrer profitieren von dem schlechten Wetter, auch ein kleiner, dafür aber etwas dickerer Mann aus Funchal macht gute Geschäfte. Sobald die erste dunkle Wolke am Himmel auftaucht, klappert er die dafür geeigneten Läden ab und legt einen Vorrat an Regenschirmen an. Dann eilt er mit dem Ruf "guarda-chuva" durch die Gassen und verdient an jedem verkauften Regenschirm 100 Prozent. Während alle vom Wetter reden, macht er das Beste daraus...

Sonntag, 13. März 2022

Alltägliches (202)

"Unfassbar"
Jornal da Madeira
13. März 2022

Alter schützt vor Toren nicht

"Der 37-Jährige, der aus dem Mannschaftsbus von Manchester United steigt und drei Tore gegen Tottenham schießt." Diesen Titel habe ich mir schon einmal für meinen nächsten Roman notiert. Wer sich dabei an den verfilmten Bestseller "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson erinnert fühlt, muss sich allerdings gegenwärtig machen, dass Ronaldo noch nicht alt genug ist, um zu verschwinden. Sonst hätte er gestern gegen Tottenham auch keine drei Tore geschossen. 

Platz 4 würde für die Champions League reichen, doch auf Platz 5 lauert Arsenal London mit vier Spielen und zwei Punkten weniger. Ob also Cristiano Ronaldo als weit über 37-Jähriger oder sogar als 38-Jähriger in Freiburg aus dem Mannschaftsbus von Manchester United steigt und drei Tore schießt, ist noch zweifelhaft. Dass der SC Freiburg in der Champions League spielt, wird hingegen immer wahrscheinlicher. 

Montag, 24. Januar 2022

Alltägliches (187)

Dezember 1965.

Wenn Professoren kiffen wollen

Für mich ist das wie ein "Zurück in die 60-er, 70-er und 80-er Jahre": Im "Jornal da Madeira" plädiert heute ein Professor aus Kanada für die Legalisierung von Cannabis. Filipe Duarte preist in seinem Kommentar die angeblichen Erfolge der kanadischen Regierung, die vor drei Jahren die Freigabe beschlossen hat. Dazu zählt für ihn die sinkende Rauschgift-Kriminalität. Was für ein bekifftes Kunststück! Wenn man z. B. fahrlässige Körperverletzung nicht mehr als Straftat werten würde, würde die Kriminalität gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit ebenfalls sinken.  

Im Deutsch-Unterricht haben wir seinerzeit über dieses Thema diskutiert. Ich vertrat die Auffassung, dass man sich, wenn man schon die Pest wie Alkoholismus und Tablettensucht am Hals habe, nicht auch noch die Cholera an den Hals holen müsse. Zu jener Zeit fanden besonders angeblich fortschrittliche Kreise Sprüche wie "Am Morgen ein Joint und der Tag ist dein Freund" schick. Bis es dunkel wurde. 

Mit Klaus Rainer Röhl, dem Ex-Ehemann der späteren Terroristin Ulrike Meinhof und Herausgeber der Zeitschrift "konkret", ging einer der wortgewaltigsten Verfechter der Freigabe plötzlich in Sack und Asche. Er legte eine Beichte ab, die es in sich hatte. Ihm war übel geworden angesichts der vielen Kifferinnen und Kiffer, die man nüchtern kaum noch betrachten konnte. In der Lieblings-Disco unserer Klasse zeigte uns der Besitzer, was diese Besoffenen in seinem Lokal anrichteten. Kurz darauf machte er seine Disco dicht. Seine Versicherung war nicht mehr bereit, die Reparaturkosten zu übernehmen. 

Mein persönlicher Vorteil ist: Ich kann nicht einmal diesen süßlichen Geruch ertragen. Und wenn mir jemand damit kommt, dass Alkohol auch eine Droge ist, dann kann ich ihm nur entgegnen: Wein und Bier kann man trinken, ohne besoffen werden zu wollen. Rauschgift nimmt man wegen des Rausches. Die Gefahr der Abhängigkeit ist deswegen viel größer. 

Zum Schluss hätte ich da noch eine Frage an Filipe Duarte: Soll es auf dem legal verkauften Cannabis ebenfalls Warnhinweise geben wie es sie auf Zigarettenschachteln gibt? 

Donnerstag, 20. Januar 2022

Alltägliches (184)

Der letzte Pokalsieger

Was soll ich da viele Worte machen, ich kann nur der Reporterin beipflichten, die gestern festgestellt hat: "Von den Pokalsiegern der vergangenen 30 Jahre ist nur noch Hannover 96 im Wettbewerb." Und gegen wen gewannen damals die "Roten"? Gegen Borussia Mönchengladbach, weil Jörg Sievers zwei Elfmeter hielt. 

Nun wünsche ich mir das Finale FC Sankt Pauli gegen Hannover 96, und zwar auch bis zum Elfmeterschießen. Denn Sankt Pauli war die Überraschung des Dienstags im DFB-Pokal, als sie die Stammformation Borussia Dortmund mit 2 : 1 besiegte...

Die 2. Bundesliga-Formation Hannover war die Überraschung des gestrigen Tages im DFB-Pokal, als sie die Stammformation M´gladbach mit 3:0 besiegte und den Pass für die nächste Phase stempelte.

Jornal da Madeira, 20. Januar 2022

Mittwoch, 5. Januar 2022

Alltägliches (177)

Verrückter Service.

Da wird der Psychiater in der Klinik verrückt

Dass Psychiater eines Tages verrückt werden, ist eigentlich nichts Neues. Sie gehen eben zu selten zu einem Therapeuten. Doch auf Madeira scheinen die Psychiater besonders verrückt zu sein. Erst tritt am Montag der Leiter des Psychiatrischen Dienstes bei SESARAM zurück, weil er ebenfalls die Faxen dicke hat, jetzt quittiert auch noch die Psychiaterin Carla Spínola ihren Dienst. 

Carla Spínola hofft laut "Jornal da Madeira", dass ihr Ausscheiden aus dem kommunalen Gesundheitsdienst zu einer Beruhigung führen wird. Das ist zu bezweifeln. In einer psychiatrischen Klinik wird es bekanntlich erst ruhig, wenn alle mit Medikamenten ruhig gestellt worden sind. 

Nur eins scheint zumindest auf Madeira anders geworden zu sein: Früher haben die Patientinnen und Patienten die K.o.-Tropfen bekommen, heute müssen sie dem Personal verabreicht werden, damit die an Geist und Seele Erkrankten in aller Ruhe mit Rommé-Karten Skat spielen können. 

Dienstag, 28. Dezember 2021

Alltägliches (173)

Jornal da Madeira, 28. Dezember 2021


Überstehen Fußballprofis Corona schneller als alle anderen?


Diese Meldung macht mehrere grundsätzliche Probleme deutlich. Erst einmal stutzt man, weil der Spieler auf Covid-19 getestet worden sein soll. Nicht auf die Mutation Delta oder auf die Mutation Omikron, die angeblich vor Delta schützen soll? Wobei Delta gefährlicher sein soll als Omikron. Wer blickt eigentlich bei den Studien, deren Ergebnisse fast schon täglich veröffentlicht werden, noch durch?

Gestern soll Madeira einen neuen Rekord bei den Corona-Neuinfizierten aufgestellt haben. Ist in der Zahl 325 das falsche Ergebnis für den Marítimo-Spieler enthalten? Bei André Vidigal ist der Fehler schnell entdeckt worden. Was ist mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Touristinnen und Touristen, die vor den Teststationen in Funchal Schlange stehen? Wie viele falsche Ergebnisse gibt es bei denen? Auf die Antwort der Statistiker und von Pedro Ramos als "Gesundheitsminister" von Madeira wäre ich sehr gespannt. 

Wahrscheinlich haben sie keine, denn niemand der Schlange Stehenden ist Fußballprofi. Wer positiv getestet worden ist, wird isoliert. Wie verlässlich die Testergebnisse sind, zeigt das Beispiel dieses Fußballers. Sie sind es nicht.  

Freitag, 24. Dezember 2021

Weihnachten 2021

"Jornal da Madeira"
2. Dezember 2021
Und es begab sich zu einer Zeit, als auf Madeira sogar Grashalme beleuchtet wurden

2. Dezember 2021-12 Uhr. "Da ist mächtig was schief gegangen", hätte Jesus beinahe den Erzengel Gabriel über den Haufen gerannt, als er seinem Vater zeigen wollte, was heute in der "Diario de Notícias" stand, denn es ähnelte sehr dem, was das "Jornal da Madeira" berichtete. 

Der Vater von Jesus lächelte milde, als er seinen Sohn derart aufgeregt auf sich zukommen sah, wieder ermahnte er ihn: "Denk daran, dass auch du schon über 2 000 Jahre alt bist. Lass es in deinem Alter endlich etwas langsamer angehen. Hast du eigentlich eine Ahnung, wo ich die Geschenke für Maria und Josef versteckt habe?"

Nicht zum ersten Mal ärgerte sich Jesus über die ruhige Art seines Vaters, die er sich angewöhnt hatte, nachdem er irrtümlicherweise - aufgeregt wie er war - Sodom und Gomorrha in Schutt und Asche gelegt hatte. Doch manchmal wäre er gern genauso wie sein Vater. Jetzt aber nicht.

"Auf Madeira feiert man meinen Geburtstag dieses Jahr mit mehreren 100 000 Lichtern an Bäumen, Palmen und Straßenlaternen. Man stellt Lichterbögen auf und beleuchtete Pyramiden."

Bei dem Wort Pyramiden erschrak der Vater von Jesus. Jedes Mal, wenn er dieses Wort hörte, dachte er an die Plagen, die er Ägypten geschickt hatte und bedauerte stets aufs Neue, dass er dergleichen getan hatte.  Doch lange bereute der Vater von Jesus nie etwas. Denn das Wichtigste war für ihn immer sein Sohn, mit dem er wieder einmal Großes vorhatte. 

2. Dezember 2021-19 Uhr. "Mein Sohn", sagte er, "nach deiner zweiten Session auf Erden wird sowas nie wieder passieren. Dann wirst immer du an deinem Geburtstag im Mittelpunkt stehen."

"Da bin ich aber gespannt", dachte Jesus an die vielen negativen Erfahrungen, die er bei seinem ersten Besuch auf Erden gemacht hatte. "Dass mit dem Kreuz lasse ich jedenfalls nicht noch einmal mit mir machen."

"Sei unbesorgt", sagte der Vater von Jesus. "Dieses Mal wird die Strafe angenehmer sein. Niemand wird dir ein Härchen krümmen. Der Fehler begann doch schon bei der Auswahl deiner Eltern. Ein Zimmermann und ein schwangeres junges Mädchen. Besonders beeindruckend war das nicht. Dieses Mal werden ein Fußballstar und eine Musikerin deine Eltern sein."

"Vergiss aber eins nicht."

"Und das wäre?"

"Ich muss aus dem Hause Davids kommen."

Der Vater von Jesus amüsierte sich sehr über seinen Sohn, der manchmal zu oft grübelte.

"Wirst du. Du wirst aus dem Hause von David Beckham kommen. Deine Mutter wird die Desgnerin und Musikerin Victoria sein."

"Die Namen sagen mir nichts."

"Das wird sich ändern. Einen Event-Manager habe ich für dich auch schon gefunden. Schon zu Lebzeiten wird er die Lichtgestalt genannt."

"Ich bin das Licht der Welt."

"Das jetzt auf Madeira an Bäumen und Palmen hängt? Mein Sohn, das hast du doch nicht gewollt. Sonst wärest du ja nicht so aufgeregt zu mir gekommen."

"Also. Sag schon. Wer ist es?"

"Franz Beckenbauer. Ebenfalls ein ehemaliger Fußballstar."

3. Dezember 2021-12 Uhr. Jesus bat sich einen Tag Bedenkzeit aus, denn das Wagnis eines zweiten Besuches der Erde schien ihm sehr groß zu sein. Doch der Erzengel Michael, der dafür zuständig war, solche Besuche vorzubereiten, hatte es an diesem Morgen so eilig wie gestern Jesus, weil in der "Diario de Notícias" zu lesen war, dass der Trainer von Benfica Lissabon ebenfalls Jesus hieß. 

"Doch es kommt noch besser", sagte der Erzengel Michael. "Heute Abend steht das Derby gegen Sporting Lissabon auf dem Spielplan. Alle reden darüber. Auch auf Madeira."

Da Jesus sich nicht daran erinnerte, jemals ein Fußballspiel gesehen zu haben, bat er den Erzengel Michael um weitere Erläuterungen hinsichtlich der Bedeutung des Fußballsportes.

"Das würde zu lange dauern", antwortete der Erzengel Michael, "ich würde dir lieber etwas zeigen."

"Dann zeig mal."

Was der Erzengel Michael Jesus zeigte, war eine App, von der Jesus so viel verstand wie vom Fußball. Damit hatte der Erzengel durchaus gerechnet.

"Wenn du einverstanden bist, dann preisen wir ab sofort diese App erst einmal in Portugal und auf Madeira und den Azoren an. Wer diese App hat, erfährt nicht nur alles über dieses Derby, er erfährt auch, dass es neben dem Trainer von Benfica Lissabon noch einen Jesus gibt."

"Neben?", zog Jesus seine Stirn in Falten. "Genügt es nicht, dass es auf der Erde jemanden gibt, der behauptet, er vertrete dort meinen Vater? Muss jetzt auch noch sein Sohn mit einem Fußballtrainer konkurrieren?"

"Sei doch nicht so empfindlich", versuchte der Erzengel Michael Jesus zu besänftigen, was ihm auch gelang, denn Jesus galt vielen auch als Lamm. "Es dient deiner Sache."

"Und wenn Benfica Lissabon verliert?", fragte Jesus. "Was dann?"

"Dann werden wir die Schuld bei dem anderen Jesus suchen", antwortete der Erzengel Michael. 

Jesus genehmigte die App, der Erzengel Michael bedankte sich und begab sich auf den Flug nach Lissabon. 

4. Dezember 2021 -11.50 Uhr. "Nur gute Nachrichten", jubelte der Erzengel Michael. "Benfica Lissabon hat im eigenen Stadion des Lichts 1 : 3 verloren. Sporting Lissabon machte Benfica das Licht aus, heißt es in den Medien. Sie werfen dem Trainer taktische Fehler vor. Die er am nächsten Mittwoch in der Champions League gegen Dynamo Kiew nicht wiederholen dürfe."

Jesus zweifelte zwar daran, dass es sich dabei um gute Nachrichten handelte, blieb sich aber treu und sah in allem wieder einmal nur das Gute. Das war dieses Mal das ausgemachte Licht.

"Ich werde für Benfica das Licht schon wieder anmachen", sagte Jesus. "Der Gedanke, ein zweites Mal die Erde zu besuchen, gefällt mir immer besser. Muss ich auch dieses Mal vorher in die Wüste?"

"Mach dir keine Sorgen", antwortete der Erzengel Michael. "Ich rede mit deinem Vater. Auf keinen Fall sollte er dir den Vatikan zumuten."

6. Dezember 2021-11.40 Uhr. "Wir haben ein Problem", eröffnete der Erzengel Michael die täglichen Beratungen zur Vorbereitung des Besuches von Jesus (BVBJ) mit leicht geknickten Flügeln. 

"Was für eins?", fragte Jesus. 

"Für deinen Besuch auf Madeira musst du gegen Corona geimpft sein. Außerdem brauchst du eine Testbescheinigung, die alle sieben Tage erneuert werden muss. Sonst darfst du fast nirgendwo rein."

"Dann halte ich meine Reden eben auf einem Berg. Berge gibt es doch auf Madeira?"

"Die gibt es. Aber wie willst du auf die Insel kommen?"

Jesus lächelte und nannte den Erzengel Michael einen Kleingläubigen, der wohl vergessen habe, wie er vor fast 2 000 Jahren nach der Kreuzigung zu seinem Vater zurückgekehrt ist. 

"Eine umgekehrte Himmelfahrt", strafften sich die Flügel des Erzengels Michael wieder. "Was für eine tolle Idee." 

7. Dezember 2021-10.50 Uhr. "Ritsche, ratsche, voller Tücke in die Brücke eine Lücke" zitierte der Erzengel Michael aus dem Gedächtnis, was Wilhelm Busch über die Streiche von Max und Moritz geschrieben hatte. "Dieser Streich ist gelungen. In der portugiesischen Sportzeitung `A Bola´ stimmt der Kunde in dem Cartoon von Luis Afonso ´Barba e cabelo" schon einen Abgesang auf den anderen Jesus an."

"Abgesang? Du meinst den Jesus von Benfica Lissabon? Diesen Trainer?"

Der Erzengel Michael holte die Sportzeitung aus der Tasche, die über seinem linken Flügel hing und las vor: "Erstes Bild, der Kunde: `Os Jogos até ao natal vao ser decisivos para Jesus.´ Zweites Bild, der Friseur: ´Percebo.´ Drittes Bild, wieder der Kunde: ´Se correr mal, quando chegarem os reis magos, Jesus é bem capaz de ja nao estar no presépio do Benfica.´"

"Wie hast du das denn geschafft?", bewunderte Jesus den Erzengel Michael nicht zum ersten Mal. "Der andere Jesus liegt also, wenn er bei Benfica nicht schnell wieder erfolgreich ist, Weihachten nicht mehr in der Krippe. Heißt das auch, dass die Menschen sich  in diesem Fall Weihnachten auch wieder auf meinen Geburtstag konzentrieren?"

Da war sich der Erzengel Michael alles andere als sicher. Doch er versprach: "Ich werde weiter mein Bestes tun. Dem Luis Afonso habe ich für sein Entgegenkommen einen Platz im Paradies versprochen. Das war doch in Ordnung?"

"War es."

9. Dezember 2021-12.10 Uhr. Der Erzengel Michael trug einen schwarzen Anzug, dazu eine schwarze Krawatte. Seine Flügel hatte er zur Altflügelsammlung gegeben. Doch Jesus war gut gelaunt. Das konnte der Erzengel Michael nicht verstehen.

"Warum so fröhlich?", fragte der Erzengel. "Benfica Lissabon hat gegen Dynamo Kiew gewonnen, und da Bayern München..."

Jesus gebot dem drohenden Redefluss des Erzengels Michael Einhalt.

"Ich habe mit meiner Mutter gesprochen."

"Du redest wieder mit deiner Mutter? Als sie während deines ersten Erdenbesuches  mit dir sprechen wollte und deine Brüder auch, hast du sie abgewimmelt, weil dir das, was du den anderen zu sagen hattest, wichtiger war als die Sorgen deiner Mutter und deiner Brüder."

"Alles vergeben und vergessen. Zum Glück. Obwohl meine Mutter deswegen beinahe katholisch geworden wäre."

"Erinnere mich bloß nicht daran", schlug der Erzengel Michael seine Hände vors Gesicht.

"Kein Irrtum irrt sich immer", philosophierte Jesus. "Wenn die katholische Kirche nicht versucht hätte, meiner Mutter beizubringen, dass sie Teil meines Körpers geworden ist, als ich zu meinem Vater zurückkehrte, wäre sie wahrscheinlich katholisch geworden.  Trotzdem glauben das immer noch viele Katholiken. Da der Jesus von Benfica Lissabon wieder erfolgreich ist, könnte ich doch bei meinem zweiten Erdenbesuch behaupten, dass ich Teil des Körpers von Jorge Jesus geworden bin."

Da fiel der Erzengel Michael in Ohnmacht und Jesus konnte nur hoffen, dass er noch vor Weihnachten wieder wach werden würde.

12. Dezember 2021. Maria Magdalena ist außer sich. Beinahe hätte sie Petrus sogar noch einen Fußtritt verpasst. Jesus bat Petrus, die Wohnung zu verlassen und begrüßte die Frau von Pontius Pilatus. 

"Was war denn los?", fragte Jesus die beiden Frauen, die auch in schweren Zeiten zu ihm gehalten hatten. 

"Der Heini hat schon wieder behauptet, dass Frauen keine Menschen sind", schimpfte Maria Magdalena. 

Die Frau von Pontius Pilatus dagegen schmunzelte nur. 

"Du darfst Männer nie zu ernst nehmen."

Maria Magdalena fing den Blick von Jesus auf und machte sich Sorgen um ihren Ehemann wie seit seiner Hinrichtung nicht mehr, über die es in der römischen Geschichtsschreibung nur einen Satz gab. 

"Anwesende natürlich ausgeschlossen", fügte die Frau von Pontius Pilatus sogleich hinzu. "Was damals wirklich geschehen ist, wissen doch nur wir drei. Und dein Vater natürlich."

"Wenn ich euch nicht hätte", stieg die Laune von Jesus wieder. "Ich schau jetzt mal nach dem Erzengel Michael. Vielleicht ist er wieder wach geworden."

Doch der Erzengel war immer noch nicht wieder wach.

13. Dezember 2021-19.21 Uhr. Wichtige Gespräche führte auch die Familie von Jesus erst einmal im engsten Kreise. In bequemen Sesseln saßen Maria, Josef, Maria Magdalena, die drei Brüder von Jesus, der Vater von Jesus und Jesus. Die Frau von Pontius Pilatus servierte Messwein und hielt sich im Hintergrund. Der Vater von Jesus zeigte sich erbost über den Event-Manager.

"Diese angebliche Lichtgestalt unterstand sich, einen Engel zu sich zu locken, dem er einen Vertragsentwurf mitgab. Vertragspartner wären die Lufthansa und du mein Sohn. Man bietet dir unendlich viele Bonusmeilen für den Spruch `Schon Jesus wäre mit uns zum Himmel gefahren´. Dann könnten die ja auch mit dem Spruch ´Mohammed hätte bei uns den Pilotenschein gemacht´werben."

Maria Magdalena kannte Mohammed nur flüchtig, seine zehn Ehefrauen traf sie ebenfalls nur selten, dennoch war sie sicher, dass Mohammed durchaus ein guter Lufthansa-Pilot gewesen wäre. Dafür sprachen nach ihrer Auffassung schon allein seine hochfliegenden Pläne für eine einzige Weltreligion. Diese Gedanken äußerte sie aber nicht laut, der Vater von Jesus bat um Abstimmung über den Vertragsentwurf per Handzeichen, der jüngste Bruder von Jesus beantragte eine schriftliche Abstimmung, weil er immer noch sauer auf Jesus war, der ihn nicht einmal besucht hatte, als er vor 2000 Jahren nach Tiberias umgezogen war. 

"Die Abkürzung über die Steine im See Genezareth  hattest du doch schon gefunden", hielt er aufs Neue seinem Bruder Jesus vor. 

Da die beiden anderen Brüder weniger nachtragend waren, wurde der Antrag auf schriftliche Abstimmung abgelehnt. So erging es auch dem Vertragsentwurf. Der Engel, der sich auf die Erde hatte locken lassen, sollte Franz Beckenbauer darüber unterrichten. In diesem Moment betrat der Erzengel Michael den Raum. Alle freuten sich. Das Familientreffen wurde unterbrochen.

16. Dezember 2021-12.45 Uhr. Ohne Flügel sah der Erzengel Michael noch besser aus als mit Flügeln. Ohne Flügel fiel er auf der Erde auch weniger auf. Aufmerksamkeit erregte er allerdings, weil er in vielen Ländern alle Frauenzeitschriften kaufte, die es gab-und das waren eine Menge. Diese Frauenzeitschriften legte er Jesus und seinem Vater vor.

"Zeitungen und Zeitschriften werden auf der Erde kaum noch gelesen", sagte er. "Aber diese Zeitschriften sind immer noch sehr beliebt. Ich weiß inzwischen auch, warum."

Da waren Jesus und sein Vater aber sehr gespannt.

"Weil sie über Hochzeiten und Scheidungen von Prominenten berichten. Auch Kochrezepte tragen zum Erfolg bei."

Nun waren Jesus und sein Vater noch gespannter.

"Wenn du bei deinem zweiten Erdenbesuch Aufmerksamkeit erregen willst, dann musst du dich entweder von Maria Magdalena scheiden lassen oder das Rezept verraten, das du bei der Speisung der 5 000 für die Brote und die Fische verwendet hast", sagte der Erzengel Michael  zu Jesus.

Jesus schloss eine Scheidung von Maria Magdalena sogleich aus. Über das Rezept wollte er nachdenken.

17. Dezember 2021-11.17 Uhr. Der Erzengel stöberte weiter in allem, was auf der Erde gedruckt wurde. Als er in Leipzig ein Antiquariat betrat, wünschte er sich eine halbe Stunde später, dieses Antiquariat nie betreten zu haben. Denn aus einem Stapel alter Bücher zog er einen Roman, der sich mit König David beschäftigte und von einem Juden geschrieben worden war. Erzählt wurde, was der Historiker Ethan ben Hoshaja, der in der Bibel zweimal erwähnt wird, erfuhr, als er den "Einen und Einzigen Wahren und Autoritativen, Historisch Genauen und Amtlich Anerkannten Bericht über den Erstaunlichen Aufstieg, das Gottesfürchtige Leben, sowie die Heroischen Taten und Wunderbaren Leistungen des David ben Jesse, Königs von Juda während Sieben und beider Juda und Israel während Dreiunddreißig Jahren, des Erwählten Gottes [!] und Vaters von König Salomo" verfassen sollte und sich dem Zwang widersetzte, der auf ihn auf der Suche nach der Wahrheit ausgeübt wurde. 

Wenn auch nur ein Zehntel der Geschichten, die man sich über König David erzählte, stimmte, dann müsste das Urteil immer noch vernichtend sein. Trotzdem wollte Jesus immer noch aus dem Hause David stammen? 

18. Dezember 2021-11.32 Uhr. "Das kläre ich sofort mit meinem Vater", sagte Jesus, als der Erzengel Michael seine Ausführungen beendet hatte. "Ich stamme also angeblich von einem Haus ab, das einen Mörder hervorgebracht hat, der auch noch seine spätere Ehefrau vergewaltigte. Und diesem Haus soll mein Vater prophezeit haben, dass es ewig herrschen wird."

Der Erzengel Michael bat Jesus, seinen Vater schonend zu behandeln, diese Prophezeiung habe er schon oft genug bereut.

"Außerdem hat dein Vater, als du zum ersten Mal auf der Erde warst, nicht darauf bestanden, dass du dich im Namen des Königs David zum Herrscher der Welt aufschwingst."

"Toller Trost. Dafür bin ich unschuldig hingerichtet worden."

Wenn Jesus etwas in den Kopf schoss, dann sah man ihm das an.

"Wie ist eigentlich dieser andere David, den mir auch mein Vater so sehr empfohlen hat?"

"Du meinst David Beckham?"

"Den meine ich."

"Der vergewaltigt keine Frauen und bringt auch keine Ehemänner um. Wenn der früher Fußball spielte, dann kamen die meisten Männer wegen seiner Ehefrau Victoria ins Stadion. Trotzdem wurde keinem dieser Verehrer auch nur ein Härchen gekrümmt."

Jesus liebte seinen Vater plötzlich wieder sehr.

"Was du über diesen David erzählst, spricht auch für meinen Vater. Bei dem anderen David hat er sich einfach nur versehen. Ich werde dieses Thema ruhen lassen."

19. Dezember 2021-19.10 Uhr. Jesus schlug sich mit der flachen Hand immer wieder an die Stirn. 

"Ich bin so dumm. So ein Esel."

Die Frau von Pontius Pilatus, die mit Jesus allein war, fragte Jesus, ob sie sich Sorgen machen müsse. Das verneinte Jesus und schalt sich weiter einen Dummkopf, für Sorgen sei es zu spät.

"Maria Magdalena hat mir ihr Tagebuch gezeigt. Aus Nazaret. Dort lernten wir uns kennen. Sie kannte sogar noch das Datum. 8. März 8 nach Christi Geburt. Sie lief mir über den Weg, als ich aus der Werkstatt meines Vaters kam. In Gedanken versunken, weil ich mit meiner Familie den Tempel in Jerusalem besuchen wollte. Ich erzählte ihr davon. Sie half mir bei der Vorbereitung."

"Verstehe", sagte die Frau von Pontius Pilatus. "Deswegen hast du die Schriftgelehrten im Tempel so sehr verblüfft."

"Das tut doch hier..."

Jesus fing sich gerade noch rechtzeitig.

"Du hast damit angefangen."

"Entschuldige. Was ich eigentlich erzählen wollte. Sie beschreibt in ihrem Tagebuch, wie wir uns über jedes Wiedersehen gefreut haben, wie wir uns küssten und herzten."

"Und?"

"Sie warf mir vor, dass inzwischen aus unserer Ehe die Luft raus sei."

"Ist nun mal so nach 2 000 Jahren."

"Auch, dass sie sich eher wie meine Schwester als meine Frau fühlt?"

Die Frau des Ponitius Pilatus hatte sich zu jener Zeit, als sie für Jesus eintrat, an der Seite ihres Mannes nicht einmal mehr wie eine Schwester gefühlt.

"Ich werde sie wieder häufiger herzen und küssen. Ich werde nicht länger ein Esel sein."

21. Dezember 2021-19.15 Uhr. Der Erzengel Michael schaute täglich nach, der Vater von Jesus ließ sich täglich berichten.  An der Wohnungstür von Maria Magdalena und Jesus hing das Schild

الرجاء عدم الازعاج

24. Dezember 2021-10.4o Uhr. Petrus, der manchmal noch sauer ist, weil Maria Magdalena beim ersten Erden-Besuch für Jesus oft wichtiger war als er, erfuhr es dieses Mal zuerst. Maria Magdalena und Jesus hatten hinter verschlossenen Türen ein neues Christkind gezeugt. "Es soll ein Mädchen werden", sagten Maria Magdalena und Jesus. Da wurde Petrus saurer denn er je war. Maria und Josef aber freuten sich: "2000 Jahre mussten wir warten. Aber nun werden wir doch noch Großeltern."