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Montag, 9. Oktober 2023

Medien 2023

Die vier reichsten Politiker von Madeira


Rechnet man das Immobilienvermögen, die Beteiligungen an Unternehmen, Konten und Finanzanlagen hinzu, ist der reichste madeirensische Politiker Sérgio Marques, der ein Vermögen von 1.149.816 Euro hat. Das Mitglied der Versammlung der Republik und ehemalige Europaabgeordnete belegt  den neunten Platz einer Liste, die vom Sozialisten Basilio Horta, Bürgermeister von Sintra, angeführt wird.

Der nächste Madeiraner, der auf der Liste erscheint, ist Miguel Albuquerque, der über ein Vermögen im Wert von 849.737 Euro verfügt und den 16. Platz belegt. Auf der Liste stehen auch  Sara Madruga da Costa und Pedro Calado mit Reichtümern von 533.293 Euro und 510.536 Euro, was sie auf den 29. bzw. 30. Platz bringt.

Jornal da Madeira, 13. Januar 2023

In einem Monat ebenfalls reich sein

18. Januar 2023. Das "Jornal da Madeira" hat heute auf der letzten Seite bereits die Gewinnzahlen veröffentlicht, die am 17. Februar 2023 unglaublich viele Insulaner ebenfalls reich machen werden. Hier klicken

Cristiano bescheiden-Georgina nervig

Bei einem anderen Promi-Paar wiederum, nämlich bei der Influencerin Georgina Rodriguez und dem Fußballer Cristiano Ronaldo, "kriselt es gewaltig", lässt "In" uns wissen. "Grund soll Georginas egoistisches und hochmütiges Verhalten sein, von dem CR7 total genervt ist". Können wir total verstehen, dass den als bescheiden und selbstlos bekannten Ronaldo so etwas wurmt.

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Herzblatt-Geschichten, 30. April 2023

Der Wein und der Zufall

(openPR) Die portugiesische Insel Madeira ist berühmt für ihr mildes Klima, herrliche Natur mit zahlreichen Blumenarten und subtropischen Pflanzen – und ihren Wein. Der milde Likörwein, der Madeirawein, wird in einem speziellen Weinbereitungsverfahren hergestellt und lagert mindestens zwei Jahre, bevor er getrunken wird.


1. Sonnenaufgang auf dem Pico do Arieiro

Eine der beliebtesten Wanderungen auf Madeira ist die Wanderung zum Berg Pico do Areiro. Die Anstrengung lohnt sich, denn auf dem Gipfel angekommen, wartet ein Panorama über den Wolken. 

2. Erkundung der Hauptstadt Funchal

Funchal ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum Madeiras. Die Stadt hat viel zu bieten – von der Markthalle Mercado dos Lavradores, über die historische Altstadt oder den botanischen Garten, bis hin zur Toboggan-Fahrt. Die Korbschlittenfahrt führt knapp zwei Kilometer bergab von Monte nach Funchal. Zwei Männer in traditioneller weißer Kleidung und Strohhüten, die sogenannten Carreiros, lenken und bremsen den Schlitten.

Weitere Tipps vom 16. Juni 2023

Madeira wählt am 24. September

Der Präsident der Republik hat die Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung der Autonomen Region Madeira für den 24. September angesetzt.

Portugal News, 5. Juli 2023

Sozialisten verlieren viele Stimmen

Nach den vorläufigen Ergebnissen des Generalsekretariats des Innenministeriums erhielten die Sozialisten am Sonntag 28.844 Stimmen und damit 11 Abgeordnete im Regionalparlament, gegenüber 51.207 Stimmen und 19 Abgeordneten im Jahr 2019.

Dennoch bleibt die PS die größte Oppositionspartei.

Die JPP, die vor vier Jahren 7.830 Stimmen erhalten hatte, gewann am Sonntag 14.933 Stimmen und verdoppelte damit fast die Anzahl der Stimmen. Die JPP-Fraktion wird damit von drei auf fünf Abgeordnete aufgestockt und ist die drittgrößte Fraktion in der Regionalen Legislativversammlung.

Die PSD/CDS-PP-Koalition gewann die Regionalwahlen am Sonntag mit 43,13 % der Stimmen (58.399 Stimmen) und gewann 23 Sitze im Regionalparlament, verlor aber für eine Wahlperiode die absolute Mehrheit, mit der sie die Region regierte.

Portugal News, 25. September 2023

Regierungsmannschaft steht rechtzeitig

Miguel Albuquerque garantiert, dass er rechtzeitig das gesamte Regierungsteam konstituieren wird, das am 17. Oktober sein Amt antritt.

Der Regierungspräsident sagte vor Journalisten, dass auch auf der Ebene der Regionaldirektionen alles entschieden werde. Er sagt, dass einige organische Vereinbarungen getroffen werden, und er sagt immer noch nicht, wer Rafaela Fernandes im Vorstand von SESARAM (Gesundheitsdienst) ersetzen wird. "Später heute haben wir ein Treffen", sagte er.

Jornal da Madeira, 9. Oktober 2023

Freitag, 24. Juni 2022

Alltägliches (223)

Nicht zu viel quatschen.

Plakate mit Maulkorb für Bürgermeister von Funchal

Der Bürgermeister von Funchal hätte sein Zelt auch gern mitgebracht. Doch da hing sein Rock schon am Ring. Als Heardliner ist nicht wie bei dem weltberühmten Festival am Nürburgring Jan Delay aufgetreten, sondern der Regierungschef von Madeira, Miguel Albuquerque. Im Gegensatz zu dem Hamburger Musiker, der für seine Wandlungsfähigkeit bekannt ist, blieb sich Albuquerque treu. Er sorgte für Misstöne. Nichts klang irgendwann wieder besser.  

Der Campingplatz von Chao da Lagoa ist natürlich nicht so berühmt wie der Nürburgring, bei der Party, die dort am 24. Juli von den rechten Sozialdemokraten Madeiras gefeiert wird, gibt es die harten Rhythmen aber schon vor dem Fest. Um zu verhindern, dass auch Pedro Caledo etwas zu den Partygästen sagt, ließ sich Albuquerque schriftlich versichern, dass er allein das Sagen hat, wenn jemand etwas zu sagen hätte.

Das wurde Bürgermeister Pedro Caledo inzwischen auch auf Plakatwänden mitgeteilt. Der Generalsekretär der rechten Sozialdemokraten, José Prada, veröffentlichte an den Straßenrändern von Funchal die Namen der geduldeten Redner bei der Party am 24. Juli 2022. Der Bürgermeister reagierte darauf scheinbar gelassen. Er bescheinigte seiner Partei, dass sie gar nicht so wichtig sei, er habe oft genug die Möglichkeit, sich auch ohne die Partei öffentlich zu äußern, außerdem werde am 24. Juli sowieso zu viel gequatscht. 

Könnte bedeuten: Sollte Miguel Albuquerque beim Fest der rechten Sozialdemokraten etwas sagen, wäre jedes Wort schon zu viel.

Montag, 21. März 2022

Alltägliches (206)

Auf dem Kopf
von Miguel bricht
sich immer mehr
Haut Bahn.


Regierungschef von Madeira mit immer mehr Haut zwischen den Haaren


Miguel Albuquerque wird am 25. März eine Rede halten, die hoffentlich von allen Rundfunk- und Fernsehanstalten übertragen wird. Denn jünger werden wollen viele. Und wenn man, wie der Regierungschef von Madeira, 60 Jahre alt ist, lohnt sich eine Verjüngung mehr als bei einem 18-Jährigen, der zudem wohl kaum daran denkt, jünger werden zu wollen, weil er erst einmal älter werden will. 

Halten wird Albuquerque diese Rede im Hotel "Melia Madeira Mare Resort & Spa", das er als 60-Jähriger betreten und als 58-Jähriger wieder verlassen wird. Denn in diesem Hotel soll am Freitag eine so genannte "RClinic" eröffnet werden. Laut "Jornal da Madeira" (JM) von heute handelt es sich dabei um eine Klinik für "ästhetische Medizin, die Gesichts-, Körper- und Haarbehandlungen mit mehreren bahnbrechenden Dienstleistungen" anbietet. 

Der Regierungschef von Madeira wird sich sicherlich anfangs für eine Haarbehandlung entscheiden, da sich auf seinem Kopf immer mehr Haut in den Haaren Bahn bricht. Da er im nächsten Jahr noch einmal kandidieren will und bereits ein unglaubliches Programm für seine nächste Amtszeit angekündigt hat, wären wieder mehr Haare schon einmal ein verheißungsvoller Auftakt.

Ob auch Kirchenvertreter an der Eröffnung teilnehmen und nicht nur den "Panorablick über den Atlantik" (O-Ton JM) genießen werden, geht aus dem Zeitungsbericht nicht hervor. Sie könnten darauf verweisen, dass Jesus Jünger gehabt habe. Auch Bahnbrechendes könnte zur Sprache kommen. Die Behauptung, dass es sich bei der katholischen Kirche ebenfalls um eine Verjüngungsklinik handele, sollte von den Kirchenvertretern allerdings vermieden werden, denn die beiden noch lebenden Päpste sind bereits in einem Alter, in dem man nicht mehr jünger werden kann. 

Musik wird bei der Eröffnungsfeier auch gemacht. Bevorzugter Interpret ist dem Vernehmen nach Neil Young. Bei der Verkündung der Klinikpreise soll von dem Discjockey "Heart of Gold" aufgelegt werden, wobei mit Heart Gelbbörse gemeint ist. Der Song "For ever young" ist gleich wieder von der Playlist gestrichen worden. Denn wer für immer jung ist, muss sich nicht verjüngen lassen. 



Sonntag, 20. März 2022

Alltägliches (205)

Laranja Leaks, "Diario de Notícias", 20. 3. 2022
Regierungschef Miguel Albuquerque (Zweiter
von rechts) und andere Großverdiener. 

"Haben Sie mal einen Euro für mich?"

Ich bin gestern Nachmittag erneut dort gewesen, aufgefallen ist mir das nicht: Die "Diario de Notícias" behauptet heute in einer Reportage, in Camera de Lobos nehme die Zahl der Bettler zu. Auf Seite 1 und im Innenteil werden zwei Fotos veröffentlicht, auf denen gebettelt wird. Dabei handelt es sich aber in beiden Fällen um denselben Mann.  Als ich gestern vor einem Café in der Nähe der Kirche gesessen habe, stand dieser Bettler hinter mir. Nach ihm umdrehen musste ich mich nicht. Ich konnte ihn riechen. Später sah ich ihn auch noch an einem Taxistand, wo er die Taxifahrer mit seinen gelallten Sprüchen unterhielt. 

Solche Szenen gehören zum Alltag auf Madeira. Sie häufen sich nicht, die Häufigkeit hängt von der Örtlichkeit ab. Dabei haben es die Bettler vornehmlich auf Touristen abgesehen. Setzt man sich in der City von Funchal vor einem Café an einen Tisch und holt eine Zigarettenschachtel heraus, lassen die Schnorrer nicht lange auf sich warten. Die Augen einiger Bettler in der Altstadt von Funchal sind  sogar schon so sehr geschult, dass sie die Umrisse einer Zigarettenschachtel in einer Hemdtasche erkennen können, bevor man selbst überhaupt ans Rauchen denkt. Wenn man an den Brunnen auf der Avenida do Mar seine Beine ausstreckt, sollte man nichts auf den Rasen legen. Einige Bettler sind nämlich auch raffinierte Diebe. 

Das Verhältnis zwischen Madeirern, die Arbeit haben, und Madeirern, die betteln müssen, dagegen scheint ziemlich entspannt zu sein. Das könnte daran liegen, dass die Arbeitenden schnell zu den Arbeitslosen gehören können. Die "Diario de Notícias" weist ebenfalls heute darauf hin, dass in den vergangenen fünf Jahren 1054 illegale Arbeitsverhältnisse aufgeflogen seien. Über diese Zahl habe ich mich gewundert. Denn: Ich hatte mit über 1000 pro Monat gerechnet. 

Was ich hier schildere, war auch schon vor der Corona-Pandemie so. Damals war ich aber ein Tourist, heute wohne ich hier. Da sieht man mehr. Der Kontrast zwischen Schönheit der Insel und Alltag vieler Menschen, die hier leben, springt mich täglich an. Den Touristinnen und Touristen zuliebe werden auf Madeira immer mehr schöne Ecke mit grässlichen Hotelbauten verschandelt. Manchmal sieht man den Atlantik und die Berge vor lauter Beton schon nicht mehr. Die Personen, die dafür verantwortlich zeichnen, werden heute von der "Diario de Noticias" in einer Karikatur dargestellt. Verlassen können sie sich auf im öffentlichen Dienst Beschäftigte, die im Monat durchschnittlich 767 Euro mehr verdienen als die Beschäftigten im privaten Sektor. Sie bekommen also das Doppelte. Schwarz arbeiten müssen sie auch nicht, deswegen müssen sie auch nicht damit rechnen, eines Tages von der "Diario de Notícias" als Bettler abgelichtet zu werden...  


Mittwoch, 19. Januar 2022

Alltägliches (183)

Portugal hat am 30.
die Parlamentswahl.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Wahlkampf auf Madeira

Gestern habe ich für Aufsehen in der Küche unserer Wohngemeinschaft (WG) gesorgt, denn ich brachte die Wahlwerbung einer Partei mit, die im Briefkasten steckte. 

"Wegwerfen", hieß es. 

Was in unserer Wohngemeinschaft durchaus üblich ist. Sie wird aus dem Briefkasten genommen und auf die Straße geworfen. Was wohl der Verschönerung der Wohngegend dienen soll. Der Blick auf den Atlantik ohne Müll zu den Füßen wäre wahrscheinlich nur halb so schön.

Die Parteien, die bei den Parlamentswahlen in Portugal Stimmen holen wollen, legen sich derzeit mächtig ins Zeug. Mit gegenseitigen Schuldzuweisungen für die Missstände im Land. Am lautesten schimpft meistens der Chef der Regionalregierung von Madeira, Miguel Albuquerque. Das Gute auf Madeira schreibt er sich zu, das Schlechte Lissabon.

Albuquerque  ist zwar Sozialdemokrat wie der portugiesische Premierminister António Costa, aber aus der Geschichte der Sozialdemokatie wissen wir, dass sich niemand so heftig streiten kann wie diese Partei, aus der in Portugal fast schon zwangsläufig zwei Parteien geworden sind. Während die linken Sozialdemokraten bei der portugiesischen Parlamentswahl ohne Bündnispartner auskommen , setzen die rechten Sozialdemokraten auf Bündnispartner. Die kommen also nicht einmal mehr allein zurecht. 

Wie die Wahlen ausgehen werden, ist schwer zu sagen. Leicht zu sagen ist aber: Nach dem 30. Januar gibt es weniger Müll vor unserem Haus.    

Freitag, 26. November 2021

Alltägliches (159)

Sie sind gegen alles, nur 
nicht gegen Covid-19.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten

Ich bin an einem Sonntag geboren. Sonntagskindern sagt man nach, dass sie ganz besondere Fähigkeiten haben. Deswegen wählte ich die frühen Morgenstunden des 20. Februar als Termin für meine Punktlandung auf diesem Planeten, denn ich wollte keine Minute meine besonderen Fähigkeiten verschwenden. 

Diese besonderen Fähigkeiten habe ich mir bis heute erhalten. Als gestern während einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen die Forderung nach dem Rücktritt des Regierungschefs von Madeira, Miguel Albuquerque, laut wurde, schlug ich vor, noch einen Schritt weiter zu gehen. 

"Fordert doch den Rücktritt von Covid-19 und all seiner Mutationen", sagte ich, fand dafür aber keinen Beifall.

Den bekam ich aber in der Altstadt von Funchal für meine jüngsten Berichte über Falschmeldungen aus Deutschland über die Corona-Maßnahmen auf Madeira. Hätte ich da schon die Reisewarnungen des deutschen Auswärtigen Amtes (AA) gekannt, hätte ich das Dasein als Sonntagskind noch mehr genossen. Denn laut AA muss ich als Ungeimpfter Restaurants meiden und mit mir haben sich sogar Restaurant-Besitzer unterhalten. Ab morgen müsste ich demnach sogar alle sieben Tage einen Schnelltest machen lassen.

Als Sonntagskind müsste ich zwar nicht fürchten, dass ich ein positives Ergebnis bekäme, das in 30 bis 50 Prozent der Fälle falsch ist, aber warum Schlange stehen, wenn man falsch wie die Schlange im Paradies sein könnte? Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass man nach dem Test noch einen Einkaufsbummel machen soll, weil das Ergebnis nicht sofort vorliegt. So schwer kann es doch nicht sein, sich eines dieser Ergebnisse zu besorgen, während der Getestete einkauft.  

Was für ein Durcheinander

Montag, 22. November 2021

Alltägliches (157)

Miguel Albuquerque
hätte in dieser
Broschüre
einen
Platz verdient.

Und Regierungschef Miguel Albuquerque hat seinen Impfausweis vergessen

Rums! Das Vertrauen ist hin. Die mit großem Tamtam von Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque verkündete Einführung der Schnelltest- und der Impfausweis-Pflicht zum 20., dann zum 27. November, die am 19. November 2021 zu riesigen Schlangen vor den Teststationen geführt hat, entpuppt sich schnell wieder als erloschenes Trommelfeuer.

"Governo nao diz ser obrigatório mas apelo ao uso de todas as armas" ("Regierung sagt nicht, dass es obligatorisch ist, fordert aber den Einsatz aller Waffen"), titelt das "Jornal da Madeira". Miguel Albuquerque jedoch hat die Waffen wohl bereits gestreckt. Er erschien nicht einmal mehr zu der Pressekonferenz, bei der der Rücktritt vom Eintritt in eine neue Corona-Kontrollphase verkündet wurde, obwohl er sich sonst keinen medienwirksamen Auftritt entgehen lässt. Vielleicht hat Albuquerque aber auch nur seinen Impfausweis vergessen und ist deshalb nicht in den Saal gelassen worden. 

Vor den Mikrophonen und Kameras musste sich statt dessen der Gesundheitsminister von Madeira, Pedro Ramos, blamieren. Der appellierte nicht nur an die Bevölkerung, sich weiter verantwortungsvoll zu verhalten, er sagte auch, dass man nun die Entwicklung drei Wochen lang beobachten werde. Daran sollte sich die Bevölkerung aktiv beteiligen und genau beobachten, wie oft Miguel Albuquerque bis Mitte Dezember bei wichtigen Terminen kneift.

Die Folgen dieses Durcheinanders

Von Uni Hamburg, Uni Gießen, Uni Bochum veröffentlicht

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten

Samstag, 20. November 2021

Alltägliches (156)


"Maßnahmen ohne
Strafen" und ohne
Schnelltests?

Über aktuelle und zukünftige Schlangen in Funchal

Ein Corona-Meisterstück mit mindestens vier Szenen

Erste Szene

Miguel Albuquerque, Chef der Regierung von Madeira, führt am 18. November 2021 neue Corona-Regeln ein, die am 20. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten sollen. Wer in ein Restaurant will, ins Theater, ins Kino oder zu einem anderen öffentlichen Veranstaltungsort muss einen Impfnachweis und eine Testbescheinigung vorweisen. Der Schnelltest darf nicht älter sein als sieben Tage und muss alle sieben Tage wiederholt werden. 

Zweite Szene 

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 19. November 2021 in Funchal vor den Corona-Schnelltest-Stationen Schlange, auch bei Regenschauern weichen sie nicht, während Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque ebenfalls in einer Schlange steht, die ist aber nicht so lang und hat sich nicht draußen vor einer der Corona-Teststationen, sondern drinnen bei einem neuen Herrenausstatter gebildet. Es regnet auch nicht herein, Abstand hält auch keiner, nicht alle tragen eine Maske. 

Als der Empfang beim neuen Herrenausstatter beendet ist, gibt es die Schlangen vor den Teststationen ebenfalls nicht mehr.  Weil es keine Schnelltests mehr gibt, die Apotheken hängen Hinweise in die Schaufenster "Schnelltests erst wieder am 22. November 2021".

Dritte Szene

"Diario de Noticias" und "Jornal da Madeira" berichten am 20. November 2021 über das Chaos, das die neuen Regeln ausgelöst haben. Von "Kollaps" ist die Rede. Miguel Albuquerque lässt verlauten, dass die neue Verordnung für eine Woche ausgesetzt wird. Sie soll am 27. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten.

Vierte Szene

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 26. November 2021 vor den Schnelltest-Stationen in Funchal, denn ihre Tests müssen erneuert werden. Die sieben Tage sind um...

Siehe auch Außer Kontrolle geratene Kontrollen

Vorwärts, wir müssen zurück

Eingereicht auch bei www.coronarchiv.de, einem Projekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen Hier klicken

Freitag, 19. November 2021

Alltägliches (155)

Mit Maske in der Gondel.
Foto: Patricia Kloppert

Bis die Kontrollen außer Kontrolle geraten

Vor den Test-Stationen in Funchal bilden sich Schlangen. Wer morgen in die Disco, ins Kino oder ins Theater will, möchte heute noch getestet werden. Und zwar schnell. Denn geimpft sein, reicht für die Disco, für den Kino- und Theaterbesuch nicht aus. 

Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque, der bisher während der Corona-Pandemie eine einigermaßen gute Figur gemacht hat, verlor jedes Gefühl für Timing. Er verkündete am Donnerstag Maßnahmen, die morgen in Kraft treten sollen, obwohl sie bei der auch noch schwierigen Umsetzung höchstens negative Effekte haben können. Denn die angebliche Sicherheit ist nur vorgegaukelt.

Die jetzt vorgeschriebenen Anti-Gen-Tests liefern keine in jedem Fall verlässlichen Ergebnisse. Wer sich viele Viren eingefangen hat, wird eher erkannt als diejenigen, die sich nur wenige Viren eingefangen haben. Obwohl beide Gruppen ansteckend sind, fällt die zweite Gruppe leicht durch das Raster. Deswegen müsste jedes negative Ergebnis (=ist gesund, kann niemanden anstecken) von einem Arzt überprüft werden. Das kann niemand leisten. 

Zum Maßnahmenkatalog gehört auch weiterhin der Sicherheitsabstand von 1,50 Meter. Miguel Albuquerque scheint also seine Pappenheimer nicht zu kennen. Wenn die mir auf der Straße begegnen, rechne ich sogar damit, dass sie über mich hinweg klettern, weil sie immer den kürzesten Weg bevorzugen. Im Supermarkt wundere ich mich darüber, wenn jemand 30 Zentimeter Abstand hält. Oft rennen sie mir sogar über die Füße. Warum die Pappenheimer von Miguel Albuquerque es immer so eilig haben, ist mir ein Rätsel-da brauche ich nicht auch noch Maßnahmenkataloge, die noch rätselhafter sind. 

Und dann auch noch dies: mehr Kontrollen. Die haben nicht einmal funktioniert, als fast alle Geschäfte geschlossen waren. Weiß ich aus Erfahrung. Funktioniert hat dagegen: Fieber messen vor dem Einkauf. Der freundliche Hinweis, eine Maske zu tragen. Die Zahl der Kunden begrenzen. Was jetzt geschehen wird, kennt man bereits in Deutschland: Die Kontrollen geraten außer Kontrolle. 

Montag, 18. Oktober 2021

Alltägliches (140)

 

Jornal da Madeira,
18. Oktober 2021
Miguel Albuquerque
und Pedro Calcado
auf der Enkel-Straße.

Aus der Weltliteratur ins Strategiepapier der Sozialdemokraten

O que diz a oposicao sobre mais 18 anos sem chegar ao poder?

Was sagt die Opposition zu weiteren 18 Jahren ohne Machtübernahme?

Quai e a pressa?

Warum nicht länger?

Mit diesen Fragen reagieren die beiden Cartoon-Fensterdamen des "Jornal da Madeira" auf ein Strategiepapier der Sozialdemokraten, in dem die Partei bis 2038 stets den Regierungschef der Insel und den Bürgermeister von Funchal stellt. Auch die Rua dos Netos spielt dabei eine Rolle. Wahrscheinlich, weil sie bereits in die Weltliteratur eingegangen ist, denn meine Erzählung "Cliente Seguinte-Eine liebe Geschichte aus Funchal auf Madeira" spielt dort. 

Mir wäre die Schlagzeile "PSD tem plano para mais 18 anos de poder" ("PSD hat einen Plan für 18 Jahre mehr Macht") wahrscheinlich nicht gleich aufgefallen, doch ein Gast in meinem morgendlichen Stammlokal hielt mir sofort das "Jornal da Madeira" unter die Nase. Er schwieg sehr beredt. Er ließ nur seinen Zeigefinger über die Wörter wandern, während ich eine Tasse Kaffee bestellte.

In dem Artikel stieß ich auf die Rua dos Netos, was Straße der Enkel bedeutet, davor stand das Wort pontificar. Bei Pontifikat dachte ich an Päpste, nicht an Sozialdemokraten. Die Straße aus meiner Erzählung war also wohl kaum gemeint, es handelte sich wohl eher um eine Anspielung auf die Zeit nach Miguel Albuquerque und Pedro Calcado. Die haben zwar noch keine zwei Enkel, aber da lässt sich bestimmt etwas machen. Dann klappt es auch 2038 mit 18 weiteren Jahren Macht für die PSD. 


Montag, 6. September 2021

Alltägliches (LXXV)

Er ist schon im
Corona-Archiv.

Der Mann, der nie lächelt

Der Wissenschaft dient doch jede und jeder gern. Also auch der Polizeibeamte aus Funchal, den ich im September vorigen Jahres während des Blumenfestes fotografiert habe. Dieses Foto gehört inzwischen zum Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen. Diese drei Universitäten haben bei Beginn der Corona-Pandemie ein Projekt gestartet, um alles, was während der Pandemie geschieht, für die Nachwelt zu erhalten und der Wissenschaft dienlich zu machen. 

In dieses Archiv wandert nun auch ein Beitrag von mir über einen Mann, der nie lächelt, er ist 60 Jahre alt und züchtet Rosen. Seit 2015 regiert er Madeira und legt bei jeder Rede für die Insel den Weltmaßstab an. Wenn er Solarboote einweiht, wenn er Ausstellungen besucht, wenn ein Gebäude, ein Platz oder eine Straße renoviert worden ist, erfahren die Leute von ihm, dass sie gerade einem Ereignis beiwohnen, dass seinesgleichen sucht. 

Miguel Albuquerque heißt er, von Beruf ist er Rechtsanwalt, aber: Obwohl er fünf Kinder hat, glaubt er nicht an den Weihnachtsmann. Deswegen steht sein Name demnächst auch im Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen.   

Montag, 16. August 2021

Alltägliches (LXVIII)

Jornal da Madeira,
16. August 2021
Jugend ist immer nur vorübergehend

Jugend ist immer nur vorübergehend. Deshalb könnte die derzeitige Beliebtheit von Madeira gerade bei jungen Leuten auch nur vorübergehend sein. Laut "Jornal da Madeira" kommen jetzt sogar schon junge Leute aus Ländern, die sich bisher hier haben nicht blicken lassen. Für die wünscht sich beispielsweise António Trindade aus Porto Bau: "Die Insel sollte von einem alternativen Reiseziel zur ersten Wahl werden."

Bereits erste Wahl bei Jugendlichen ist, wenn man den Medien glauben darf, Porto Santo. Was der Regionspräsident Miguel Albuqerque allerdings für ein Problem hält, denn junge Leute neigen auch zu privaten Partys, bei denen das "Jornal da Madeira" sogar Fotos macht, auf denen man glücklicherweise aber niemanden erkennen kann. "Das ist schwierig", sollte  der Insel-Präsident Miguel Albuquerque  nicht zu diesen Feiern sagen, sondern zu solchen Veröffentlichungen, denn die nächsten Fotos könnten deutlicher sein. 

Wenn man dann auch noch aus dem "Jornal da Madeira" erfährt, dass die Insel-Regierung über eine Verlängerung der Ausgangssperre nachdenkt, könnte die Furcht wachsen, dass herumlungernden Fotografen deutlichere Schnappschüsse gelingen.  

Freitag, 30. Juli 2021

Alltägliches (LVIII)

Die Maske und der Weihnachtsmann

Miguel Albuquerque glaubt weiter an die Maske und an die Ausgangssperre, weil er nicht an den Weihnachtsmann glaubt. Zitiert heute die "Diario de Notícias" den Präsidenten von Madeira. Dabei müsste Albuquerque wissen, dass es den Weihnachtmann gibt, denn 1897 ist der Assistent eines Untersuchungsrichters aus Manhattan von seiner achtjährigen Tochter gefragt worden, ob es den Weihnachtsmann gibt. Dieser Papa gab seiner Tochter den Rat, sich an die "New York Sun" zu wenden, denn in dieser Zeitung stehe immer die Wahrheit. 

Das tat die kleine Virginia und bekam auf ihren Brief zur Antwort: "Ja, es gibt den Weihnachtsmann, es gibt ihn so sicher, wie es die Liebe, die Großherzigkeit und die Treue gibt." Sie erschien am 21. September 1897 als Leitartikel von Francis C. Church.

Church hatte als Bürgerkriegsberichterstatter viel Elend gesehen, mit seinem Artikel wollte er verhindern, dass die Menschen noch trübsinniger wurden. Dieser Versuch war so erfolgreich, dass dieser Leitartikel bis 1950 Jahr für Jahr in der "Sun" erschien. Dann wurde die Zeitung eingestellt, doch seine Zeilen an die kleine Virginia überdauerten bis heute. 

Auch in diesen Corona-Zeiten haben wir bereits viel Elend gesehen, aber an den Weihnachtsmann glauben sollten wir weiterhin. Zumal der Autor Church heißt und in jeder Church noch ganz andere Dinge geglaubt werden.  Trotzdem würde Miguel Albuquerque wohl niemals sagen, dass er, weil er an die Maske und an die Ausgangssperre glaubt, nicht an die Heilige Katharina glaubt, nach der in Funchal ein Park benannt ist.  

Dienstag, 15. Juni 2021

EURO 2020 (VI)

Erst ein Elfmetertor, dann
auch noch ein Zaubertor
in der Nachspielzeit.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Die Frauen verlassen sich auf Ronaldo

 "Überleben unter Giganten" ("Sobreviver entre gigantes"). Darum geht es laut "Jornal da Madeira" (JM)  ab heute bei der EURO 2020 in der Gruppe F für die portugiesische Nationalelf, die laut Cristiano Ronaldo bestens vorbereitet ist und gegen Ungarn gar nicht verlieren kann. Tippen in der JM zumindest 30 Prominente.  Einer rechnet mit einem Unentschieden und wird heute noch der Insel verwiesen.  "Diario de Noticias" dagegen hat nur Frauen gefragt. Die verlassen sich allesamt auf Ronaldo als einfachen oder zweifachen Torschützen. 

Obwohl bei der EURO 2020 fast alle Mannschaften die Gruppenphase überstehen und ins Achtelfinale kommen (8 von 24 Mannschaften scheiden aus, wenn sie nie das Tor getroffen und auch keinen Spieler in ihren Reihen haben, der bei früheren Turnieren schon einmal das Tor getroffen hat) , schwächt JM in seiner voraussichtlichen Mannschaftsaufstellung vorsichtshalber die deutsche Elf gegen Frankreich. Mats Hummels und Thomas Müller sollen die Bank drücken, während Timo Werner wie bei Chelsea zumindest eine Stunde lang versuchen darf, im gegnerischen Strafraum den Ball zu treffen. 

Ich habe deswegen - etwas erschrocken - auf den Internet-Seiten des "kicker" nachgeschaut und aufgeatmet. Mats Hummels und Thomas Müller sollen demnach doch von Anfang an spielen. Damit wäre die Abwehr wohl dichter als mit dem vom JM bevorzugten Klostermann. Die Prominenten, die heute in der JM auf ein 3 : 3 getippt haben, könnten ihren Tipp gleich wieder vergessen, während der Präsident von Madeira, Miguel Albuquerque, der mit einem 2 : 2 rechnet, zumindest bei den von Frankreich erzielten Toren recht haben könnte.

Fazit nach dem 3 : 0-Sieg gegen Ungarn: Ronaldo enttäuscht die Frauen nicht.

EURO 2020 (VII): Wen lassen sich die Deutschen im Spiel gegen Portugal schmecken? 

Montag, 14. Juni 2021

EURO 2020 (V)

Magazin stiehlt dem Präsidenten von Madeira drei Punkte

Den Jungs von der Sportredaktion des "Jornal da Madeira" muss man auf die Finger schauen, wenn sie Ergebnisse veröffentlichen oder zu einem Tippspiel einladen. 

Als Mainz 05 am 23. Bundesliga-Spieltag den Sprung aus der Abstiegszone der Tabelle verpasste, weil das Spiel gegen Augsburg mit 0 : 1 verloren ging, wertete JM die Begegnung mit 1 : 1 und hievte die Mainzer in der JM-eigenen Tabelle auf einen Nichtabstiegsplatz. 

Heute speisten sie Miguel Albuquerque, immerhin Präsident von Madeira, für seinen Tipp, dass England gegen Kroatien mit 2 : 1 gewinnt, mit 0 Punkten ab (das Spiel endete 1 : 0 für England), obwohl es in den Regeln des JM-Tippspiels heißt "Resultado exato" 6 Pontos, "Resultado parcial 3 Pontos", "Resultado errado 0 Pontos". 

Da alle anderen, die auf einen Sieg der Engländer gesetzt hatten, drei Punkte bei richtiger Tendenz oder 6 Punkte bei richtigem Ergebnis bekommen hatten, fiel Albuqerque auf einen Platz im Mittelfeld der JM-Tippspiel-Tabelle zurück, obwohl er eigentlich zur Spitzengruppe gehört. 

Am Rande vermerkt sei nur noch, dass drei Frauen an diesem Tippspiel teilnehmen. Keine von ihnen hat sich beim England-Spiel vertippt.

EURO 2020 (VI): Frauen glauben an Ronaldo