Posts mit dem Label Krücken werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Krücken werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 9. September 2021

Alltägliches (126)

Er eilt davon.
Foto: Tjaden
Wenn eine Freundschaft unter Obst leidet

Die Freundschaft zwischen dem schnellsten Bettler Funchals und mir leidet unter Obst. Ich habe es mir mit ihm mit einer Banane und einem Apfel verdorben. Die kaufte ich an zwei verschiedenen Tagen an einem Obst-Stand vor dem Chinesen. 

Die Banane lehnte er noch in einem freundlichen Ton ab, die Entgegennahme des Apfels verweigerte er schon fast schon wütend. Danach grüßte er mich nicht mehr. Er nahm auf seinen Krücken Reißaus, sobald er mich auf der Avenida de Arriaga sah.

Doch heute grüßte er mich wieder. Er blieb sogar stehen. Darüber freute ich mich. Ich nahm meinen Rucksack ab, trank einen Schluck "Sprite" und er wartete, bis ich meinen Rucksack wieder auf dem Rücken hatte. Er eilte davon, ich sah mich um. Ich hatte vor einem Geldautomaten eine Pause eingelegt.  

Sonntag, 14. März 2021

Alltägliches (XIII)

Hat den schnellsten
Bettler von
Funchal stets
beeindruckt. 

Der schnellste Bettler von Funchal

Bettlerinnen und Bettler gehören zum Straßenbild in Funchal, nicht nur im Zentrum, sondern auch im Hotelviertel. Die beiden im Hotelviertel nehmen die Passanten allerdings kaum wahr, weil sie mit ihren Smartphones beschäftigt sind. Nur, wenn sie nicht  zu zweit sind, sprechen sie die Vorübergehenden gelegentlich auch einmal an. 

Den schnellsten Bettler gibt es im Zentrum von Funchal. Ihn kenne ich schon seit meinem ersten Aufenthalt auf der Blumeninsel im Dezember 2018. Geld wollte er nie von mir. Er lobte mich nur jedes Mal dafür, dass ich mit einem Bike von "Happy Bike" unterwegs war. 

Doch das änderte sich im vergangenen Jahr. Denn nun war ich ein Fußgänger-und nie so schnell wie er. Obwohl er nur noch ein Bein hat und Krücken braucht, holte er mich jedes Mal ein, wenn ich in der Nähe der Kathedrale Sé auftauchte. Er dachte sich wohl, wenn ich kein Geld mehr für die Bike-Miete brauche, habe ich Geld für ihn übrig. Womit er seit September recht hat.

Betteln macht er öffentlich, nur eins macht er eher heimlich: Immer, wenn er an der Kathedrale vorbeikommt, bekreuzigt er sich. Demnächst habe ich wieder ein Fahrrad. Ein eigenes. Mit dem ich schneller bin als er. Mal sehen, wie er darauf reagiert.