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Montag, 29. Mai 2023

Alltägliches (263)

 

Lasst sie jubeln-sie wird sich noch wundern

Noch ein Grund, auf die Insel Madeira zurückzukehren: Die bezauberndste Frau der Insel hat mir eine mail geschickt. Der Text besteht angeblich nur aus einem Wort. "Campeoes". Sie fügte aber auch noch die Abkürzung für Benfica Lissabon hinzu und ein Grinse-Smiley.

Diese Frau verkennt den Ernst der Lage, denn auch der Meistertitel wird ihre Lieblingsmannschaft nicht unbedingt vor dem Gruppengegner FC Union Berlin bewahren, der die Saison in der Fußball-Bundesliga als Vierter beendet hat. Die "Eisernen" qualifizierten sich  für die Champions League und so mancher bei den europäischen Top-Vereinen wird sich die Augen reiben und dann schmunzeln.

Denn diesen Club kann man nur sympathisch finden, sein Stadion gehört zu einem der verrücktesten Stadtteile Berlins, wo man nie geglaubt hat, Hertha BSC habe das Prädikat "Hauptstadt-Verein" verdient. Sogar die Kröten mögen dieses Stadion, wenn sie über den Rasen wandern, fällt das Spiel aus. 

Man stelle sich nur einmal vor, Benfica müsste deshalb mehrmals nach Berlin fliegen. Das Spiel hätte der portugiesische Meister doch jetzt schon verloren. Weil Union ausnahmsweise mehr Kröten hätte als Benfica. 

In meinem Lieblingslokal "Taberna do Arieiro" habe ich kaum einen Gast für FC Porto begeistern können, doch bei Union Berlin gelang mir das ziemlich rasch. Mannschaften, die nicht aus dem Vollen schöpfen können, aber dennoch volle Pulle spielen, bringen uns schnell ins Schwärmen. Auch in Sao Martinho auf Madeira, wo ich hoffentlich bald wieder bin. 

Freitag, 5. August 2022

Alltägliches (230)

Bild 1 "Der Trainer von Benfica
sagt, dass er schon in verschiedenen
Ligen war"
Bild 2 "Und jede Liga habe ihre
Besonderheiten"
Bild 3 "Aber, hallo, Roger, wart ab,
bis du die Besonderheiten der
portugiesischen Liga kennst"

Deutscher Trainer muss sich auf einiges gefasst machen

Da ich täglich eine Taverne besuche, in der sich vornehmlich Fans von Benfica Lissabon treffen und ich immer den FC Porto-Fan mime, muss ich mich vor dem Liga-Start bestens informieren. Das habe ich heute getan. Ich kaufte mir die Sportzeitung "A Bola". 

Zur letzten Seite gehört stets ein gezeichnetes Gespräch von Luis Afonso zwischen einem Friseur und einem Kunden. Heute geht es um den Liga-Einstand von Roger Schmidt (55) als Trainer von Benfica Lissabon. 

Zu den Besonderheiten der portugiesischen Liga zähle ich zu allererst die Spieldauer, die bis zu 100 Minuten betragen kann, weil die Spieler besonders in der Nachspielzeit ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.   

Sonntag, 28. November 2021

Alltägliches (161)

"Liga da vergonha"
(Liga der Schande)Jornal da Madeira, 
28. November 2021
Ein Symbol für die Corona-Pandemie

Dieses Bild könnte zum Symbol für die Corona-Pandemie werden. Ein Spieler von Belenenses SAD fleht in der 48. Minute den Schiedsrichter an, das Spiel endlich zu beenden. Die abgestiegsgefährdete Mannschaft wird vom Verband gezwungen, gegen den Meisterschaftsfavoriten Benfica Lissabon anzutreten, obwohl sie wegen Corona nur noch neun Spieler, davon zwei Torhüter, aufbieten kann. Acht Spieler reichen, sagt der Verband. Bei Halbzeit führt Benfica Lissabon mit 7 : 0. Belenenses SAD beginnt die zweite Halbzeit mit sieben Spielern. Drei Minuten später ist endlich Schluss. 

Im umgekehrten Fall wäre das Spiel wohl kaum angepfiffen worden. Denn Benfica Lissabon braucht man nicht nur für ein spannendes Meisterschaftsrennen,  sondern auch für Prestigeduelle in der Champions League. Noch kann die Mannschaft die Gruppenphase überstehen. Dafür hätte der Verband wohl alles getan, um Benfica Lissabon diese Chance zu erhalten. 

Nicht nur beim Fußball in Portugal sind während der Corona-Pandemie schon viel zu oft nur wenige Benfica und viele Belenenses gewesen. Doch Covid-19 und seine Mutanten kümmern sich weder um Titelrennen noch um europäische Prestigeduelle, sie sind gefährlich, ohne eitel zu sein. 

Mittwoch, 3. November 2021

Alltägliches (148)

Benfica mit leeren
Händen und
Manchester United
königlich. 
Könige müssen sich nicht anstrengen

Haben sich angestrengt. Reichte nur für leere Hände ("Mao cheia de nada"). Benfica Lissabon verlor in München 2 : 5. Bleiben aber immer noch zwei Möglichkeiten. Platz 2 und weiter in der Champions League. Oder Platz 3 und runter in die Europa League. So reagieren heute "Diario de Notícias" (DN) und "Jornal da Madeira" (JM). Platz 3 belegt Benfica Lissabon übrigens auch in der nationalen Liga. Die Mannschaft von Jorge Jesus ist am vergangenen Wochenende vom FC Porto und von Sporting Lissabon überholt worden. 

Und schon viel früher von Cristiano Ronaldo. Wo der auch spielt, bei ihm schlagen die Herzen der Sportredakteure von CN und JM höher. Für ihn gilt heute in beiden Zeitungen "Kniefall". Das JM ernennt den 37-Jährigen sogar zum "König der Champions" ("Rei da Champions"). Seine Majestät hat sich nämlich gestern in Atalanta immer dann die Ehre gegeben, wenn seine Untertanen entweder in die Pause oder nach Hause gehen wollten. Er schnappte sich die ihm untertänigst ergebene Pille nicht nur, er zwang sie auch nicht nur in die Maschen des gegnerischen Tores, er wählte für diese majestätischen Momente auch beide Mal die Nachspielzeit (45+1, 90+1), um Atalanta vor anschließenden Majestätsbeleidigungen per erneutem Führungstreffer oder gar Siegtreffer zu bewahren.

Jedes Tor, das Cristiano Ronaldo schießt, gilt auf Madeira als Werbung für die Insel. Denn hier ist er geboren und hier hat man ihn auf die Besteigung des Fußballthrons vorbereitet. Cristiano Ronaldo muss sich nicht anstrengen, er macht alles aus dem Fußgelenk.  

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Alltägliches (141)

"kicker"-Tabelle Gruppe E


Ob Jesus oder Darwin: Die Antwort lautet immer Benfica

"Benfica quer fazer história" ("Benfica will Geschichte schreiben")-oder: Ich kann sagen, was ich will. Ich sitze da mit dem "Jornal da Madeira" und stolpere über einen Fehler im Spielbericht FC Porto gegen AC Milan (1 : 0). Angeblich ist Atletico Madrid in der Gruppe  B Zweiter mit fünf Punkten, FC Porto Dritter mit vier Punkten. Beide Teams haben aber vier Punkte. 

Ein Gast der Taberna do Ariero in Sao Martinho bringt mir meinen Kaffee nach draußen, ich weise ihn auf den Fehler hin. Er sagt nur: "Benfica." Auch meine Freude über den Sieg von Sporting Lissabon teilt er nicht. Für ihn zählt nur Benfica. Wie für viele andere Fußballfans auf Madeira. 

Das Team löst jedoch nicht nur Begeisterung aus, manchmal ist auch Fürsorge im Spiel. So hat die Sportzeitung "A Bola" am Montag dem derzeitigen Tabellenführer in der portugiesischen Liga den Hinweis gegeben, dass der heutige Champions-League-Gegner Bayern München in hervorragender Form ist. Das dürfte Benfica Lissabon neu gewesen sein, wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass Bayern München nur deshalb 1 : 5 in Leverkusen gewonnen hat, weil der Gastgeber, der nie mehr werden wird als in jedem Wettbewerb Zweiter,  Schlaftabletten aus dem eigenen Konzern nahm. 

Begeisterung und Fürsorge könnten etwas damit zu tun haben, dass der Trainer Jesus und ein wichtiger Spieler Darwin heißt. Religiös betrachtet ist der Trainer also für die Wunder da und der Stürmer, der auch schon von Vereinen aus der Fußballbundesliga umworben worden ist, für die wissenschaftliche Analyse des Spielgeschehens mit entsprechender Anpassung. Das könnte durchaus für den Punkt reichen, mit dem Jorge Jesus zufrieden wäre. 


Freitag, 27. August 2021

Alltägliches (LXXIV)

Jornal da Madeira,
27. August 2021
Zieht den Bayern die Lederhosen aus
Tire o lederhosen dos bávaros

Cristiano Ronaldo scheint im letzten Moment doch noch Juventus Turin zu verlassen. Der italienische Journalist Fabrizio Romano behauptet, Ronaldo habe seine Teamkollegen bereits informiert. Manchester City gilt als Favorit. Allerdings soll es noch Streit um die Ablösesumme geben. Juventus Turin verlange 25 Millionen Euro, Manchester City wolle keine Ablösesumme zahlen, heißt es. 

Für Bayern München wird sich Cristiano Ronaldo aber ganz bestimmt nicht entscheiden. Denn der 36-Jährige wird sich noch allzu gut an das Ausscheiden in der Champions League  gegen den FC Porto erinnern. Als Spieler von Bayern München könnte ihn dieses Ausscheiden sogar schon in der Gruppenphase ereilen, denn dann müsste er mit zwei Niederlagen gegen Benfica Lissabon rechnen. Ob die restlichen Punkte noch für das Weiterkommen reichen würden, dürfte mehr als fraglich sein.

Sonntag, 13. September 2020

Sechste Reise (VII)

Ein Polizeibeamter an der
frischen Luft. Foto: Tjaden
Wenn ein Polizist tief einatmen will

Auch  ein Polizeibeamter aus Funchal braucht gelegentlich frische Luft: Dann heißt es Plexiglasvorhang hoch und tief einatmen. Ich bin stets ohne Plexiglas unterwegs und zum ersten Mal nur zu Fuß. Das fällt inzwischen auf. Unterwegs werde ich immer häufiger gefragt, warum ich kein Mountainbike habe. 

Doch man bemerkt mich auch als Fußgänger
. Ein Kellner aus der Altstadt sogar so oft, dass er mich heute gefragt hat, ob ich täglich die "Bild"-Zeitung lese. Er habe mich mit dieser Zeitung in der Stadt gesehen. Tägliches Lesen habe ich bestritten, dass "Bild" vornehmlich aus "sehr schönen Bildern" besteht, war mir neu. 

"Lieber lese ich Diario de Noticias und A Bola", antwortete ich und schon wurde ich gefragt, wie mein Lieblingsverein aus Portugal heiße. Meine Antwort, das sei der FC Porto, gefiel dem Kellner nicht. Der Kellner bevorzugte Benfica.