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Freitag, 7. Mai 2021

Reisetagebücher

Madeira-der Landeanflug. 
Die erste Reise
18. bis 25. Dezember 2018
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Die zweite Reise

5. bis 21. Februar 2019
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Die dritte Reise

11. bis 25. April 2019
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Die vierte Reise
6. bis 20. Juni 2019
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Die fünfte Reise
7. bis 14. Januar 2020
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Die sechste Reise
1. bis 15. September 2020

Die letzte Reise
5. Januar 2021 bis...

Mittwoch, 22. Juli 2020

Sechste Reise (I)

Schöne Aussichten. Foto: Tjaden
Noch nicht verwirrt

Die "Tiroler Tageszeitung" hat mir heute folgenden Tipp gegeben: "Madeira und Azoren: Auf dem portugiesischen Festland ist eine Einreise für EU-Bürger ohne weiteres möglich, auch wenn seitens Österreich nach wie vor eine Reisewarnung gilt. Auf Madeira und den Azoren hingegen müssen alle Ankommenden entweder ein negatives Corona-Testresultat (nicht älter als 3 Tage) vorweisen oder einen solchen Test direkt bei Einreise durchführen lassen. Auch eine Online-Registrierung ist notwendig."

Obwohl ich erst am 1. September fliege, habe ich mir die Online-Registrierung schon einmal zu Gemüte geführt. Nun wissen die Gesundheitsbehörden auf Madeira, wann ich ankomme und wann ich die Insel wieder verlasse. Sie wissen, wo ich wohne, wenn ich nicht auf Madeira bin, und sie wissen, wo ich wohne, wenn ich auf Madeira bin. Auch Fieber habe ich für die Gesundheitsbehörden gemessen, obwohl ich keins habe.

Zu meinem Gesundheitszustand waren meine Antworten durchgängig positiv, sogar die Frage, ob ich verwirrt bin, konnte ich außer Acht lassen. Verwirrt sein werde ich erst wieder auf der Insel,  wenn Carolina aus dem 29 Petit Hostel in Funchal erneut als Erfinderin der Unlogik Sternstunden feiert. Wie ihr diese Sternstunden gelingen, wissen die Leserinnen und Leser meiner Broschüre "Cliente seguinte" bereits. 

Die sechste Reise (II)

Freitag, 6. September 2019

Cliente seguinte

Die zweite Auflage.
Man schreibt nur mit dem Herzen gut

Ich staune über meine Gedanken. Sie fliegen täglich 3100 Kilometer weit und kommen trotzdem immer unpünktlich in dem Hostel an, in dem Carolina arbeitet, die auf mein „Bom dia“ mit dem Hinweis reagiert, es sei bereits Zeit für „Boa tarde“.

Ich gehe in die Küche, mache Wasser heiß, tauche einen Teebeutel in die Tasse und warte, bis sich das heiße Wasser braun verfärbt. Dann setze ich mich an einen der beiden Tische im Innenhof und erzähle Carolina, dass die von mir geschriebene und von ihr kommentierte Erzählung „Cliente seguinte“ ein überraschender Erfolg geworden ist.

„Hier hast du die zweite Auflage“, sage ich – und Carolina freut sich, wie nur sie sich freuen kann.


Vorwort "Cliente seguinte", 2. Auflage, September 2019, erschienen bei Amazon als e-book und als Print

Als e-book hier bestellen

Als Print hier bestellen

Montag, 29. Juli 2019

Unberechenbar

Carolina an ihrem
Arbeitsplatz.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Carolina bei Amazon

Mit Carolina habe ich nicht gerechnet, als ich heute bei Amazon nachschaute, wie sich der Verkauf meiner Bücher entwickelt. Besonders gut entwickelte er sich bei "Cliente seguinte". Diese liebe Geschichte aus Funchal auf Madeira sprang auf Verkaufsrang 1469 in der Kategorie "Romantische Komödien".

Bei meinen Aufenthalten in einem Hostel schrieb ich auf, was mir bei Carolina auffiel. Sie las gelegentlich, was ich geschrieben hatte. Ihre Reaktionen baute ich ein. Aber das wissen Sie wahrscheinlich schon, denn man kann es in diesem blog nachlesen. Ob es sich um eine "romantische Komödie" handelt, weiß ich nicht. Das hat Amazon so entschieden. Diese Entscheidung kann durchaus richtig sein.

Der Klick zu "Cliente seguinte"

Cliente seguinte=der nächste Kunde

Montag, 29. April 2019

Cliente Seguinte (III)

Für die Neugierigen

26. April 2019. Sie möchten gern wissen, wie die Geschichte weitergeht? Das erfahren Sie aus dem e-book, das soeben bei Amazon im Kindle-Shop erschienen ist. Die Print-Ausgabe erscheint in wenigen Stunden.

e-book-Hier klicken

Print hier klicken

Cliente seguinte (I)

29. April 2019. In zwei Kategorien liegt das e-book schon unter den ersten 100. Als Print belegt die liebe Geschichte Platz 105. 

Sonntag, 21. April 2019

Cliente Seguinte (II)

In der alten Stadt. 
Gespräch mit dem Wäscheständer

Seit gestern habe ich endlich wieder ein Bike. Fußgängerinnen und Fußgänger genießen allerdings Vorzüge. Sie laufen kreuz und quer, bleiben plötzlich stehen und unterhalten sich, wie sich in Deutschland früher Maurer Steine zugeworfen haben. Jeder Satz wird wiederholt, bis auch der Letzte weiß, was Thema ist. In Gruppen auf den Bürgersteigen stehen, kann man nicht. Dafür sind die meisten zu schmal. Man muss Schlangen bilden. Nur nicht vor den Ampeln. Um die kümmert sich niemand. Bleibt wider Erwarten jemand stehen, weil die Ampel für Fußgänger Rot zeigt, warten die Autofahrerinnen und Autofahrer, bis auch der Stehende zum Laufenden wird.

Als Biker gehört man zu den Attraktionen der Insel. Wie die Kirchen, Museen und Denkmäler. Täglich steht ein Mann vor der Kathedrale Se und spendet mir Beifall. Bei meinen ersten beiden Besuchen noch unverletzt, doch seit heute ist seine linke Hand bandagiert. Doch dafür kann ich nichts. Er scheint mir auch nicht gram zu sein. Ich radele weiter. Viele Wege führen mich in den ältesten Teil von Funchal, denn dort gibt es einen vorzüglichen Bäcker. Man kennt mich bereits. Ich aber kenne noch längst nicht alles. Das weiß seit gestern auch ein Ehepaar aus London.

"What ist this?", fragt mich der Mann und blickt wie ich durch eine Gittertür in einen verwilderten Innenhof. Ich hätte ihm gern auf Portugiesisch geantwortet, damit er mich weiter für einen Einheimischen hält, allein, mir fehlen immer noch die Sprachkenntnisse für eine solche Tarnung meiner Unwissenheit. Darüber wird mit Carolina noch zu sprechen sein.

Doch erst einmal spricht sie mit dem Wäscheständer und sieht mich kein einziges Mal an. "You are okay, Peter", sagt sie. Am zweiten Tag meines ersten Aufenthaltes. Sie huscht davon. Ich schaue mir die Wäsche an. Ich finde keinen Peter. Sie muss also mich gemeint haben.

Warum fällt mir dazu ein Satz von Hermann Hesse ein? Karfreitag bei einer Radtour durch Funchal. Dieser Satz muss notiert werden, denn von Carolina ist er am 18. Dezember 2018 widerlegt worden. In einem Supermarkt kaufe ich mir einen Block. Dann knie ich vor einer Steinbank. "Allem Anfang wohnt ein Zauber inne", notiere ich.

Das habe ich schon erzählt: ZDF, Reportage über Madeira, Buchung, Flug, Landung in Funchal gegen 11 Uhr. 20 Grad Temperaturunterschied. Die Taxifahrt dauert knapp 30 Minuten. Enge Gasse, Hostel, Frau, die mir mitteilt, dass mein Zimmer noch nicht frei ist. "14 Uhr", sagt sie. Ich mache einen Spaziergang durch Funchal. Verirre mich. Niemand kennt das Hostel, auch das in der Nähe stehende Rathaus ist allen unbekannt.

Gegen halb drei finde ich das Hostel doch noch wieder. Die Frau schnappt meine Siebensachen, schleppt sie in den ersten Stock, bringt sie in ein Zimmer mit zwei Hochbetten. Weg ist sie. In welchem Bett ich schlafen soll, weiß ich nicht. Das weiß Felix, ein Dauergast aus Aachen. "Du schläfst unten in dem Bett neben der Tür. Ein Freund von mir schläft dafür oben."

Dieser Freund, erfahre ich am nächsten Tag beim Frühstück, kommt aus Frankfurt und ist wissenschaftlicher Assistent an der Universität in Darmstadt. Ich bedanke mich bei ihm für das Bett unten neben der Tür. "Felix hat gesagt, dass du sein Freund bist." Er schaut mich an. "Wer ist Felix?"

Am Abend schreibt mir die Frau ihren Namen in mein Notizbuch. Carolina. Der Wäscheständer weiß inzwischen, dass ich ganz okay bin. Einen solchen Urlaubsbeginn habe ich noch nie erlebt. Ich lege in Funchal noch alle Strecken zu Fuß zurück und buche am ersten Weihnachtstag meinen zweiten Aufenthalt. Carolina hebt den Daumen. Das macht sie immer, wenn ihr mein Verhalten gefällt.

Teil 1

Teil 3 

Donnerstag, 18. April 2019

Cliente Seguinte (I)

Carolina - lieber unlogisch

Wenn Frauen unlogisch sind, dann ist sie die Erfinderin dieser Eigenschaft. "Du musst obrigado sagen", ruft sie mir im Vorübergehen in ihrem Hostel zu und bedankt sich bei mir an den folgenden Tagen mit "thank you". Also wechsele ich zum Englischen, worauf sie mit Portugiesisch reagiert. Wieder tagelang. 

Nebenbei bringt sie mir auch noch bei, dass ich "obrigado" sagen muss, weil ich keine Frau bin. Da sie eine sei, sei ihr "obrigada" vorbehalten. Das kann ich mir bei meinem ersten Besuch in Funchal merken, obwohl Carolina, so  heißt die vermeintliche Erfinderin der Unlogik, bis zu meiner Abreise nur noch Englisch mit mir spricht.  

Die Kassiererin im Supermarkt, die auf dem Display durch ihre Brille nur die Summe sieht, die ich bezahlen muss, spricht dagegen immer Portugiesisch, und da ich mir "obrigada" gemerkt habe, freut sie sich wohl heute noch über eine neue Kundin im Supermarkt. Ob sie zum Bekanntenkreis von Carolina gehört, weiß ich nicht. Vermute ich aber. Denn irgendwann antwortet sie mit "obrigado". Im Schaufenster des Supermarktes überzeuge ich mich nach diesem Einkauf davon, dass ich immer noch ein Mann bin. Wer weiß schon, was Carolina so alles mit mir anstellt, während sie mir Nachhilfe in Portugiesisch verspricht, um anschließend Englisch zu sprechen.

Im Zweiten Deutschen Fernsehen wird Anfang Dezember 2018 noch durchgehend Deutsch gesprochen. Ich schalte meinen Fernseher ein, fantastische Bilder fesseln  mich an mein Sofa, bis die Reportage über Madeira beendet ist. Unverzüglich buche ich eine Reise, finde im Internet ein Hostel und ahne nicht, dass Carolina auf mich zukommt. Der Zufall sei der Schnittpunkt zweier Notwendigkeiten, hat ein weiser Mann gesagt. Hätte er die vermeintliche Erfinderin der Unlogik schon gekannt, als ihm dieser Satz einfiel - dann: wäre ihm dieser Satz nie eingefallen. Denn diese Frau kann kein Zufall sein.

Geboren ist sie in Santa Cruz. Erzählt sie mir bei meinem dritten Aufenthalt in ihrem Hostel. "Near the airport", sagt sie. Diese Information gebe ich abends an andere Gäste weiter. Eine Niederländerin, die der Unlogik wohl nicht so mächtig ist wie Carolina, fragt mich, ob unsere Gastgeberin in einem Flugzeug zur Welt kam. Das glaube ich nicht. Denn Landungen auf dem Flughafen von Madeira sind zu jener Zeit wegen der Fallwinde noch gefährlich gewesen, und eine Mutter, die solche Kinder wie die vermeintliche Erfinderin der Unlogik bekommt, würde kein Risiko eingehen. Heute gibt es eine neue Landebahn, die ins Meer ragt, aber Carolina lässt sich trotzdem nicht wiederholen.

Also halte ich fest: Carolina ist in Santa Cruz einmalig geboren. In diesem 500 Jahre alten Ort lebt man von der Landwirtschaft und von der Fischerei, einige wenige von touristischen Dienstleistungen - aber nur eine Einwohnerin kommt in dieser Geschichte vor, die mir gelegentlich über die Schulter schaut. Ursprünglich lautet der Beginn dieser Geschichte so: "Sie streichelt den Boden des Hostels nicht mit ihren Füßen, sie zeigt ihm, dass sie da ist." Ein Übersetzungsprogramm macht daraus: "Ela nao acariciou o chao com os pes, ela mostra que ela esta la."

Carola liest diesen Satz und sagt: "I need more sentences." Portugiesisch scheint mir das nicht zu sein. Aber immerhin hält sie es für möglich, dass dieser Satz auf Deutsch ganz gut klingt. Gerade eben hat sie sich noch darüber gefreut, dass ich eine Geschichte schreibe - nun vergisst sie, dass zu mehreren Sätzen in einer Geschichte auch der erste gehört. Was in diesen Augenblicken mit ihrem Gesicht geschieht, lese ich am liebsten von ihren Augen ab, die sich in Sekundenbruchteilen von strahlend schön in skeptisch prüfend wandeln, und nie muss ich lange darauf warten, dass sie sich umdreht und geht, um fröhlich zurück zu kehren.

Wie vor wenigen Sekunden. Sie liest den ersten Satz, also den neuen. "Translate in english", sagt sie. Mache ich.  "If Women are illogical, then she is the Inventor of this Trait." Sie zieht ihre Augenbrauen hoch. "Peter, Peter", sagt sie und geht. Ich stecke meine Zigarette wieder an, obwohl sie rauchen für schädlich hält.

Cliente seguinte (II)

Sonntag, 14. April 2019

Die dritte Reise (IV)

Carolina hat viele Stammgäste.
Albert ist wieder da und Felix kommt noch

Unsere Sitznachbarin aus den Niederlanden glaubt, dass wir uns verabredet haben. "Haben wir nicht", versichern wir ihr. "Reiner Zufall."

Albert aus Köln habe ich zum ersten Mal im Dezember im 29 Madeira Hostel in Funchal getroffen. Nun ist er zum zweiten Mal hier, ich zum dritten Mal. Der Spruch "Wer einmal auf Madeira war, kommt wieder" stimmt also.

Denn: Auch Felix aus Aachen, den ich hier ebenfalls im Dezember kennengelernt  habe, kommt nächste Woche wieder. 


Dienstag, 5. Februar 2019

Die zweite Reise

Touristikexperte will Deutsch lernen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Broschüre hilft beim Deutsch lernen

Mein zweiter Urlaub auf Madeira  hat mit einer Werbetour für meine Broschüre "Immer Ärger mit Red" begonnen. Ein Mitarbeiter der Tourist-Information freute sich über die Geschichte eines verrückten Vogels, der in Duisburg im Krankenhaus und in Funchal im Gefängnis landet, weil er gerade Deutsch lernt. Erfreut über meinen Besuch war man auch in der Stadtbibliothek von Funchal. 

Bevor ich meinen Spaziergang durch diese schöne Stadt startete, traf ich im 29 Petit Hostel Madeira einen alten Bekannten wieder. Felix aus Aachen, der schon im Dezember da gewesen ist. Eigentlich wollte ich meine Broschüre Carolina schenken, die das Hostel leitet, aber Felix belauschte unser Gespräch und schnappte sich die Erzählung. Allerdings versprach er: "Wenn ich die Geschichte gelesen habe, bekommt Carolina die Broschüre natürlich wieder."

Das bleibt abzuwarten, ich habe bis zum 21. Februar Zeit...

Der Klick zu den Red-Ausrutschern

Die zweite Reise (II)

Freitag, 28. Dezember 2018

Ferien auf der Blumeninsel (II)

Der Rathausplatz in Funchal.
Der gebeugte Mensch

21. Dezember 2018. Damit sich kein Autofahrer über Touristinnen und Touristen wundern muss, die ihm vor das Auto laufen, leuchten am Straßenrand in das Basalt-Pflaster eingelassene Lichtbänder in der gleichen Farbe wie die Ampeln. Denn der moderne Mensch geht gebeugt. Was nicht auf dem Display des Smartphones erscheint, kann nicht Funchal sein.

Aber auch das kleine Hotel in der Altstadt gibt es wirklich. Hier mieten Rucksacktouristen vornehmlich aus England und Deutschland preiswerte Zimmer, manche teilen sich einen kleinen Raum, in dem zwei Hochbetten stehen. Das Wichtigste ist, HiFi ist bei Carolina kostenlos.

Ferien auf der Blumeninsel (III)