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Sonntag, 16. Oktober 2022

Alltägliches (240)

Schöne Augenblicke

Ich verstaue meine Einkäufe in meinem Rucksack, draußen vor dem Schaufenster steht die Frau, die mich mit zwei Liedern auf die Insel gelockt hat, sie vergleicht die Einträge in ihrem Smartphone mit den Einträgen in ihrem Notizbuch, von dem, was um sie herum geschieht, nimmt sie nichts wahr. Sie ist schöner denn je. Wir sind zwar kein Paar geworden, wir haben uns auch schon einige Wochen nicht mehr gesehen, aber ich weiß: Wenn ich nicht auf Madeira wäre, hätte ich diesen Augenblick verpasst.

Im Frühjahr hat er noch die Nummer 7 auf seinem kleinen Rücken getragen. Auf seinem Rad war er noch ein wenig wackelig, deswegen freuten sich seine Eltern, wenn ich mit meinem Rad stehen blieb, um den etwa Dreijährigen nicht zu gefährden. Gestern radelte er gar nicht mehr wackelig an mir vorbei, ich saß auf einer Mauer, er blickte sich so lange nach mir um, bis ich den Daumen hob, er grüßte mich mit einer Armbewegung und radelte weiter.

Sie öffnet den roten Umhang, ich gebe ihr einen Kuss auf die linke Brustwarze. Sie bedeckt ihre Brüste wieder, als wolle sie diesen Augenblick für immer bewahren. In ihren Augen lese ich tausend Geschichten, eine neue ist dazu gekommen.

Montag, 7. Februar 2022

Alltägliches (191)

Mit den häuslichen
Diebstählen können die
außerhäuslichen nicht
konkurrieren.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Häuslicher und außerhäuslicher Diebstahl

Die Wahrscheinlichkeit, in meiner Wohngemeinschaft (WG) bestohlen zu werden, ist natürlich wesentlich höher als die Gefahr, auf den Straßen und Plätzen von Funchal bestohlen zu werden.  Aus meinen Küchenschränken in der Wohngemeinschaft verschwanden an diesem Wochenende ein Teller, zwei Gläser, eine Frischhaltedose, Kuchen, ein Glas Honig, ein drittes Glas wurde benutzt und schmutzig wieder in meinen Schrank gestellt. 

Aus meinem Rucksack verschwanden in der City von Funchal im gleichen Zeitraum meine Kamera und mein Notizblock. Die bekam ich aber wie das schmutzige Glas schnell wieder. Der Dieb wartete einen Augenblick, dann hechelte er hinter mir her und behauptete, ich hätte die Kamera und den Notizblock verloren. Da die Kamera sehr teuer sei (sie kostete knapp 40 Euro), bat er mich um Finderlohn. Auf den verzichtete er, als ich Zweifel an seiner Geschichte anmeldete. Dann machte er sich aus dem Staub.

Ihm war inzwischen wohl ebenfalls aufgefallen, dass wir uns bereits kannten, denn auch im Katharinenpark hatte er vor zwei Wochen versucht, mich mit der Rückgabe von Diebesgut um einige Euro zu erleichtern.