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Freitag, 5. August 2022

Alltägliches (230)

Bild 1 "Der Trainer von Benfica
sagt, dass er schon in verschiedenen
Ligen war"
Bild 2 "Und jede Liga habe ihre
Besonderheiten"
Bild 3 "Aber, hallo, Roger, wart ab,
bis du die Besonderheiten der
portugiesischen Liga kennst"

Deutscher Trainer muss sich auf einiges gefasst machen

Da ich täglich eine Taverne besuche, in der sich vornehmlich Fans von Benfica Lissabon treffen und ich immer den FC Porto-Fan mime, muss ich mich vor dem Liga-Start bestens informieren. Das habe ich heute getan. Ich kaufte mir die Sportzeitung "A Bola". 

Zur letzten Seite gehört stets ein gezeichnetes Gespräch von Luis Afonso zwischen einem Friseur und einem Kunden. Heute geht es um den Liga-Einstand von Roger Schmidt (55) als Trainer von Benfica Lissabon. 

Zu den Besonderheiten der portugiesischen Liga zähle ich zu allererst die Spieldauer, die bis zu 100 Minuten betragen kann, weil die Spieler besonders in der Nachspielzeit ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.   

Sonntag, 17. April 2022

Liebe Kinder (II)

So ist es richtig.

Dass ich mich so schnell wieder an euch wenden muss, hätte ich auch nicht gedacht. 

Was ihr meiden solltet

Aber besser ist es wohl, wenn ich euch rate, nicht in zu frühen Jahren den Sportteil der "Diario de Notícias" (DN)  zu lesen. Während ihr im "Jornal da Madeira" lediglich falsche Fußballergebnisse zu lesen bekommt (jüngtes Beispiel FC Barcelona gegen Eintracht Frankfurt 1 : 3 statt 2 : 3), erschüttert die DN auch noch alle von euch gepaukten Grundlagen der einfachen Mathematik.

Diese Zeitung rechnet so: Marítimo 9 9 12 37. Richtig aber ist: Marítimo 9 9 12 36. Denn 9 gewonnene Spiele bringen neun mal drei Punkte, neun unentschiedene Spiele bringen neun mal einen Punkt und zwölf verlorene Spiele bringen zwölf mal gar nichts.  Sind 27 plus 9 gleich 36 Punkte.

In Deutschland erscheint der "kicker". Das ist eine Sportzeitung wie "A Bola". Wie man in Deutschland rechnet, seht ihr links oben. 

Liebe Kinder (III) 

Dienstag, 8. Februar 2022

Alltägliches (192)

"A Bola", 7. Februar 2022
Teurer, aber genauso undeutlich

Wer gestern in Lissabon die Sportzeitung "A Bola" gekauft hat, bezahlte 1,40 Euro. Ich kaufte sie an einem Kiosk in Funchal und bezahlte 1,80 Euro. Das ist bei jeder Festland-Zeitung so. Auf der Insel ist sie teurer. 

Doch das ist gleich: Die Fotos lassen oft an Deutlichkeit zu wünschen übrig. Wie auf Seite 11 von "A Bola" die vier Fotos von wichtigen Situationen beim Spiel Sporting Lissabon gegen Famalicao (2 : 0).

Bild 1 zeigt angeblich die Entstehung eines Freistoßes, wobei der gefoulte Spieler vom rechten Fuß seines Gegenspielers getroffen worden sein soll. 

Auf Bild 2 soll einer der Spieler zu Fall gebracht worden sein. 

Warum das ein klarer Elfmeter sein soll, wird mir auf Bild 3 nicht ganz klar. 

Der Spieler von Sporting Lissabon betritt schon im Moment der Ausführung des Elfmeters den Strafraum, greift aber nicht ein, soll angeblich das vierte Foto beweisen.

Dazu kann ich nur in aller Deutlichkeit feststellen: Sporting Lissabon hat ziemlich undeutlich gewonnen.  

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Alltägliches (141)

"kicker"-Tabelle Gruppe E


Ob Jesus oder Darwin: Die Antwort lautet immer Benfica

"Benfica quer fazer história" ("Benfica will Geschichte schreiben")-oder: Ich kann sagen, was ich will. Ich sitze da mit dem "Jornal da Madeira" und stolpere über einen Fehler im Spielbericht FC Porto gegen AC Milan (1 : 0). Angeblich ist Atletico Madrid in der Gruppe  B Zweiter mit fünf Punkten, FC Porto Dritter mit vier Punkten. Beide Teams haben aber vier Punkte. 

Ein Gast der Taberna do Ariero in Sao Martinho bringt mir meinen Kaffee nach draußen, ich weise ihn auf den Fehler hin. Er sagt nur: "Benfica." Auch meine Freude über den Sieg von Sporting Lissabon teilt er nicht. Für ihn zählt nur Benfica. Wie für viele andere Fußballfans auf Madeira. 

Das Team löst jedoch nicht nur Begeisterung aus, manchmal ist auch Fürsorge im Spiel. So hat die Sportzeitung "A Bola" am Montag dem derzeitigen Tabellenführer in der portugiesischen Liga den Hinweis gegeben, dass der heutige Champions-League-Gegner Bayern München in hervorragender Form ist. Das dürfte Benfica Lissabon neu gewesen sein, wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass Bayern München nur deshalb 1 : 5 in Leverkusen gewonnen hat, weil der Gastgeber, der nie mehr werden wird als in jedem Wettbewerb Zweiter,  Schlaftabletten aus dem eigenen Konzern nahm. 

Begeisterung und Fürsorge könnten etwas damit zu tun haben, dass der Trainer Jesus und ein wichtiger Spieler Darwin heißt. Religiös betrachtet ist der Trainer also für die Wunder da und der Stürmer, der auch schon von Vereinen aus der Fußballbundesliga umworben worden ist, für die wissenschaftliche Analyse des Spielgeschehens mit entsprechender Anpassung. Das könnte durchaus für den Punkt reichen, mit dem Jorge Jesus zufrieden wäre. 


Sonntag, 20. Juni 2021

EURO 2020 (VIII)

"Diario de Notícias"

Dieser Schlag war kein Pech

"Nicht Pech", meint "Diario de Notícias", "sondern viele Fehler" haben zur 2 : 4-Niederlage Portugals gegen Deutschland geführt. Nun werde die Lage schwierig. Da Spanien nach zwei Spieltagen erst zwei Punkte hat, könnte das Achtelfinale sogar ohne die iberische Halbinsel stattfinden. Wenn nicht auch die vier besten Gruppen-Dritten weiter kämen. Die es allerdings mit schwereren Gegnern zu tun bekämen als in dieser Phase des Turniers gewollt. 

A Bola
"Portugal, aufstehen", hakt die Sportzeitung "A Bola" die Niederlage ab, nach dem Schlusspfiff hat sich die Redaktion noch im Ton vergriffen und behauptet, ein "germanischer Panzer" ("tanque germanico") sei über die zerbrechliche portugiesische Abwehr hinweggerollt. Solch dumme Vergleiche sind eigentlich schon seit Jahrzehnten aus der Mode.







Jornal da Madeira
Geradezu poetisch wird das "Jornal da Madeira" und bildet auf Seite 1 einen Cristiano Ronaldo ab, der nicht in die Wirklichkeit zurückfindet. Die Niederlage empfindet die Sportredaktion als "Schlag in München".

Freitag, 11. Juni 2021

EURO 2020 (III)

Immerhin gibt es
einen Live-Ticker.

Kein "A Bola-Kiosktag" in Funchal

Gleich ist Anstoß in Rom. Die Türkei und Italien eröffnen die EURO 2020. Fast alle Prominenten auf Madeira tippen auf einen Sieg der Italiener, die "Diario de Notícias" veröffentlichen eine ziemlich unmotivierte Beilage, in der nicht einmal die Termine für die Gruppenspiele genannt werden. Und gestern soll "Kiosk-Tag" ("Nas bancas dia") gewesen sein. Hat die Sportzeitung "A Bola" am 8. Juni in einer großen Anzeige auf Seite 17 versprochen und für den 10. Juni ein Sonderheft angekündigt. 

Das es in Funchal aber nicht gab. Am Kiosk vor dem Stadtpark lautete gestern die Auskunft, dass man nichts über die Veröffentlichung wisse-und außerdem: "Ich kann Ihnen auch nicht sagen, wo es dieses Heft gibt." Eine Stunde später wusste ich, dass auch andere Kiosk-Besitzer nichts wussten. Bis ich auf dem Heimweg an einem Kiosk vorbeikam, in dem ich Trost fand: "Auf Madeira dauert es immer fünf Tage, bis sowas ankommt."

Das wäre der 15. Juni. An dem Tag steigen die deutsche, die französische, die ungarische und die portugiesische Nationalelf in das Turnier ein. Cristiano Ronaldo übt sich schon in Zurückhaltung. Bei der EURO 2020 gebe es einige Titelanwärter. Wenn das so ist, kann ich auch noch vier Tage auf das Sonderheft warten. Es soll auch nur drei Euro kosten.  

  

Donnerstag, 10. Juni 2021

Alltägliches (XXXVI)

Die Seite 3-oben rechts die
unvergessliche Szene. Die in 
der "Diario de Noticías" 
veröffentlichten Fotos sind
oft nicht sehr deutlich. Aber
ich weiß, dass ich das in der
roten Turnhose bin.
 
Unvergessliche Szene bei Sousa-Besuch

Eine Szene, die man so schnell nicht wieder vergisst: Der portugiesische Präsident Marcelo de Sousa macht einen Spaziergang durch die City von Funchal, der Schriftsteller und Redakteur Heinz-Peter Tjaden, der seit dem 1. Februar 2021 auf der Insel wohnt, sitzt auf einer Parkbank und liest die Sportzeitung „A Bola“. Der Präsident und sein Tross kommen um die Ecke, Tjaden will ein Foto machen, die Sportzeitung wird von der Parkbank geweht und fliegt dem Präsidenten vor die Füße. Tjaden hebt die Zeitung auf, die „Diario de Noticias“ macht ein Foto, das heute auf Seite 3 veröffentlicht worden ist.

Mit solchen Schnappschüssen steigert man natürlich die Auflage, zumal auf Seite 1 auch noch Cristiano Ronaldo abgebildet wird, der sein 2 : 0 gegen Israel und damit sein 104. Tor für die portugiesische Nationalelf bejubelt.

Uma cena que não vai esquecer tão cedo: o Presidente português Marcelo de Sousa dá um passeio pela cidade do Funchal, o escritor e editor Heinz-Peter Tjaden, que vive na ilha desde 1 de fevereiro de 2021, está sentado no um banco de parque e lê o jornal esportivo "A Bola". O presidente e sua comitiva dobram a esquina, Tjaden quer tirar uma foto, o jornal esportivo é jogado do banco do parque e voa aos pés do presidente. Tjaden pega o jornal, o “Diario de Noticias” tira uma foto que foi publicada hoje na página 3. 

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Dienstag, 1. Juni 2021

Euro 2020 (I)

Die Jungen dürfen
schon einmal weiter
vom Titel träumen.
Ronaldo etwas später, aber mit viel Energie auf dem Rasen

"Ich habe viel gelernt von Raphael Guerreiro", sagt der 18-jährige Nuno Mendes von Sporting Lissabon über den 27-jährigen Spieler von Borussia Dortmund in der Sportzeitung "A Bola". Nichts mehr lernen kann Cristiano Ronaldo. Über den 36-Jährigen heißt es in einer Bildunterschrift: "Cristiano Ronaldo war der letzte, der gestern Nachmittag im Training auf das Spielfeld trat, aber er tat es mit der üblichen Energie."

Klingt alles sehr entspannt, während man auf Seite 25 erfährt, dass es in der deutschen Nationalelf vor der EURO 2020 einen nervösen Mats Hummels gibt, weil ihm während des Turniers eine Führungsrolle zugedacht werde. Der 32-Jährige wertet die in ihnen gesetzten Erwartungen laut "A Bola" aber auch als Belohnung für harte Arbeit. Denn vor kurzem gehörte er noch zu den ausgemusterten Nationalspielern. 

Doch in der "grupo de morte" können weder Joachim Löw noch Fernando Santos auf gewisse Spieler verzichten, der portugiesische Nationaltrainer hätte sich das bei Ronaldo auch nicht getraut, weil der selbst entscheidet, wann er zurücktritt, während der deutsche Nationaltrainer, der von der Sportzeitung "A Bola" Joachim Low genannt wird, erst einmal von seiner Mannschaft gezwungen werden musste, seinen Augen nicht mehr zu trauen, bis er erkannte, wo ein Spieler wie Mats Hummels überall fehlte (gilt auch für Thomas Müller). 

Wenn das Sprichwort "Wie die Alten sungen, so singen auch die Jungen" auch umgekehrt gilt, müssen sich weder Deutschland noch Portugal bei der EURO 2020 Sorgen über das Weiterkommen machen. Denn bei der U21-Europameisterschaft haben beide Mannschaften das Halbfinale erreicht.

EURO 2020 (II): Im Netz schon Europameister 

Freitag, 21. Mai 2021

EURO 2020


Ich habe Ronaldo
die Sportzeitung
"A Bola"
vorbeigebracht.
Foto: Tjaden

 Der alte Mann gewinnt noch mehr

 Ist Cristiano Ronaldo auch noch dabei, wenn Portugal zum zweiten Mal den   Europameister-Titel verteidigt? Das ist Trainer Fernando Santos bei der   Vorstellung des Kaders für die EURO 2020 (EM) zwar nicht gefragt worden,   gefragt wurde er aber, ob Ronaldo auch in drei Jahren noch für die   portugiesische Nationalelf spielt. Die Antwort: "Nao sei...Mais tres   anos...Com o Cristiano é sempre dificil dizer. Aquilo é uma máquina!" ("Ich   weiß nicht...Noch drei Jahre...Bei Cristiano ist es schwer zu sagen. Das ist   eine Maschine!")

Maschinell betrachtet kann die portugiesische Nationalelf jedenfalls derzeit noch nicht auf den 36-Jährigen verzichten, auch wenn nicht mehr jeder Schiedsrichter in der Lage ist, zu erkennen, ob Ronaldo ein Tor erzielt hat oder nicht. Aber bei den EURO-Qualifikationsspielen wurden in acht Spielen immerhin elf seiner Treffer anerkannt. 

Außerdem gilt in vielen europäischen Ligen inzwischen: Wenn man sich schon Cristiano Ronaldo nicht leisten kann, dann aber einen anderen Spieler aus Portugal. Die meisten Spieler, die laut der Sportzeitung "A Bola" zu den "Os nossos 26" gehören, kicken für Wolverhampton. Zwei kennt man aber auch aus der deutschen Bundesliga: Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund und André Silva von Eintracht Frankfurt. Auch Jürgen Klopp kennt einen der Portugiesen, die am 15. Juni gegen Ungarn in das Turnier starten: Diogo Jota spielt für Liverpool.

Wenn Deutschland am 19. Juni in München gegen Portugal verlieren sollte, dann wenigstens gegen keine völlig Unbekannten, von denen auch bekannt ist: In ihren Reihen spielt ein alter Mann, der noch mehr gewinnen will.  Jedenfalls maschinell betrachtet.


Samstag, 11. Januar 2020

Fünfte Reise (VI)

"A Bola",
11. Januar 2020
Der Sieg-Bringer

"Extraordinário!" Titelt die Sportzeitung "A Bola". "Portugal verga Franca Favorita". Titelt "O Jornal da Madeira".

Wenn ich auf Madeira bin, gewinnt Portugal. Die Sportart ist gleichgültig. Im Juni war´s Fußball. Jetzt ist´s Handball. 

Den Nationen-Cup feierten wir damals mit Poncha nach einem endlosen Spaziergang (hier klicken), den Starterfolg bei der Handball-EM feierte ich mit Wein, der nur deshalb vorzüglich schmeckte, weil im 17. Jahrhundert ein Matrose auf einem britischen Segelschiff ein Querkopf war. 

Statt den Wein vor Hongkong - wie vom Kapitän gefordert - ins Meer zu schütten, weil er nicht verkauft werden konnte, gönnte sich dieser Matrose einen Schluck und stellte fest, dass der angeblich umgekippte Wein hervorragend mundete. 

Freitag, 10. Januar 2020

Fünfte Reise (V)

"Reis magos" von Yvonne 
Caspanni Pessers.
Der Hahn im Dorf

Heute bin ich der Hahn im Dorf. Denn ich war früher wach als mein krähender Kumpel. Der versucht nun, Versäumtes nachzuholen. So weckt er auch die schlafenden Hunde. Die Kinder aus der Schule muss er nicht wecken. Die freuen sich lärmend auf den Unterricht. 

Und ich freue mich bereits auf meinen Kaffee. Wie die anderen Männer werde ich in der Sonne sitzen und die Sportzeitung "A Bola" ("Der Ball") lesen. Die erscheint täglich - und nie ohne eine Meldung über Christiano Ronaldo, der auf der Insel geboren ist. Derzeit wird er mit Pele verglichen. 

Mit den Schlagzeilen dieser Sportzeitung und von "Diário de Notícias" habe ich bei meinem ersten Aufenthalt in Funchal noch so meine Probleme gehabt. Ich wunderte mich über das häufige "no". Bis ich herausfand, dass "no" "in" bedeutet. 

Was "Reis magos" bedeutet, habe ich gerade gegoogelt. Denn so heißt das Bild, das vor mir an der Wand hängt und von meiner Gastgeberin Yvonne Caspanni Pessers gemalt worden ist. Es bedeutet "Königsmagier". Warum das so ist, werde ich die Malerin noch fragen. Sie stammt übrigens aus Brabant (Niederlande) und beantwortet gern meine Fragen.

P. S. Nun ist das Bild klarer geworden. "Reis magos" ist ein Dorf in der Nähe von Funchal mit einem kleinen, aber feinen Strand.

Die fünfte Reise (VI)