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Mittwoch, 9. Februar 2022

Alltägliches (193)

Die Frau von
Wolfgang Lass.
Foto: Tjaden

Kürzlich im deutschen Fernsehen

Esmeralda aus Funchal, die in der Rua de Santa Maria 158 wohnt, ist kürzlich sogar im deutschen Fernsehen gewesen. Ein Ehepaar aus Berlin erkannte sie deswegen in der Altstadt sofort wieder. Er näherte sich ihr so weit wie möglich und stellte fest: "Das ist sie." 

Sie überzeugte sich, da die beiden wohl schon länger verheiratet sind, vom Wahrheitsgehalt seiner Worte: "Stimmt. Das ist die Frau von Wolfgang Lass.

"Das ist ein Maler von der Ostsee, der in der Altstadt ein Atelier hat", ergänzte ich.

Das wussten die beiden auch schon. Ebenfalls aus dem deutschen Fernsehen. 

"Wir versuchen, einmal im Jahr nach Madeira zu kommen", wechselte er das Thema.

"Und ich lebe seit einem Jahr hier", sagte ich. "Ich habe mich jedes Mal gefragt, warum ich eigentlich nach Hannover zurück fliege."

"Die Mutter meines Mannes wohnt in Hannover", sagte sie.

"In Anderten", sagte er.

Und Esmeralda? Die sagte nichts.

 

Donnerstag, 12. August 2021

Alltägliches (LXV)

Hans M. im August
in Berlin: blutend
am Boden. Foto: privat
In Funchal schnarchen-in Berlin bluten

Im 29 Madeira Hostel haben wir ab Anfang Januar in einem Mehrbett-Zimmer die Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Hannover gepflegt: Im Bett über mir schnarchte Hans M. so laut, dass ich mich auf den Sonnenaufgang freute. Wir erkundeten Funchal und die Umgebung. In der Altstadt von Funchal tranken wir Kaffee, an der Festung tauchte der 40-Jährige im Wasser unter. Aus Meerestier-Kreisen verlautete, dass Hans M. beim Schnorcheln nicht geschnarcht hatte. Das hob er sich stets für die Nacht auf.

Mehrfach verschob er seinen Rückflug nach Leipzig, dann hieß es doch Abschied nehmen. Inzwischen hatte Deutschland wegen Corona Abschied von immer mehr Grundrechten der Bürgerinnen und Bürger genommen. Dagegen wollte Hans M. Anfang August in Berlin demonstrieren. 

Doch die Demonstration  wurde verboten, obwohl eine andere Demonstration mit ähnlich vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Woche zuvor genehmigt worden war, Hans M. wurde von der Polizei blutig geschlagen. Deswegen erstattete er Strafantrag, über seinen Bruder berichtete er mir: "Der steht immer noch unter Schock." Mich dagegen beneidete er: "Sei froh, dass du auf Madeira bist." Bin ich.  

Hans M. im März an der
Festung in Funchal:
Fertig machen zum
Schnorcheln. Foto: Tjaden

Samstag, 9. Februar 2019

Die zweite Reise (III)

Nicht so langweilig wie Birken. 
Spannendes Hostel

Da habe ich mir wirklich ein spannendes Hostel in Funchal ausgesucht: Ich sitze hier neben dem Medien- und sonstigen Berater der Grünen im Berliner Senat, der in Potsdam Politikwissenschaften studiert hat, ein 65-Jähriger aus Heilbronn, der in Kanada und in Aurich gearbeitet hat, erzählt mir, sein Vater sei Nationalspieler gewesen, doch seinen Namen Eduard Bauer suche ich vergeblich in der DFB-Liste, eine Niederländerin will mir beibringen, dass Den Haag die Hauptstadt ihres Landes ist, die 25-jährige Conny aus Wien meint, dass "ihr Land völlig verrückt" geworden ist, und ein Ehepaar aus Zürich bestellt meine Broschüre "Immer Ärger mit Red", die auf Madeira und in Duisburg spielt. 

Felix, der schon im Dezember hier gewesen ist und nach einer Woche Deutschland wieder zurückkehrte, räumt derweil das Geschirr weg. Auf meinem geliehenen Bike zeige ich den Autofahrern, dass es noch ein anderes Verkehrsmittel gibt. Auch die Fußgänger staunen. Im Supermarkt grüße ich auf Portugiesisch und werde deshalb an der Kasse vorgelassen.

Die zweite Reise (IV)