Posts mit dem Label Twitter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Twitter werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 8. Juni 2021

EURO 2020 (II)

Im Netz kommt man
an ihnen nicht vorbei.


Portugal im Netz schon Europameister

Über diese Meldung des Redaktionsnetzwerkes Deutschland (RND) von gestern wundere ich mich gar nicht. Im Netz ist Portugal schon Europameister. Denn dieses Land lebt digital. Bis auf einen Mitbewohner meiner Wohngemeinschaft, der mich täglich am Computer erlebt und sich bis gestern gefragt hat, was ich dort mache. Ich erklärte ihm, dass ich mehrere blogs habe und sogar meine Erzählungen im Netz veröffentliche.

Mittlerweile tobt nicht nur auf dem Fußballplatz der Kampf um Titel - auch im Internet buhlen die internationalen Verbände um die Gunst der User. Der amtierende Europameister Portugal, der seinen Titel bei der ab Freitag startenden EM verteidigen will, schafft das offenbar am Besten. Laut einer Studie der Sportmarketing-Agentur web-netz Sports (hier geht es zum Artikel) sind die Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo Social-Media-Europameister! Kein EM-Teilnehmerland hat demnach in Relation zur Einwohnerzahl so viele Follower auf Instagram, Facebook und Twitter.

"Um momento", sagte mein Mitbewohner und tobte - um im RND-Jargon zu bleiben- in sein Zimmer und kehrte mit einem Laptop von Sony zurück. Er fragte mich, ob ich ihm die "Funktionen dieser Maschine" erläutern könne. Das sei kein Problem, antwortete ich ihm, wenn der Laptop unter Strom stehe. Dafür brauche er ein Kabel. Das wolle er sich besorgen, sagte er, und lief in die Küche, um mir ein Abendessen zu besorgen. Denn gegessen wird auch auf Madeira immer noch analog.

EURO 2020 (III): Kein Kiosk-Tag in Funchal




Sonntag, 14. Februar 2021

Alltägliches (VIII)

Hier sitze ich, hier schreibe ich. 
Wenn Influencer deutsche Medien füttern 

Worüber sich die Medien doch in Deutschland so das Maul zerreißen. Gefüttert werden sie dann auch noch in den so genannten "sozialen Medien". 

"Für Wohnungsbesichtigungen konnte ich nicht nach Madeira fliegen, also bin ich trotzdem nach Madeira geflogen", twitterte iBlali provokant. Mitten in einer Pandemie stößt das vielen Menschen eher sauer auf – zumal gerade in Portugal das Gesundheitssystem derzeit extrem stark belastet ist. Darauf verwies auch Influencer-Kollege Unge, einer der bekanntesten deutschen Youtuber. "Wir haben alle eine Vorbildfunktion", kritisierte er iBlali in einem Tweet. Unge selbst lebt bereits seit einigen Jahren auf Madeira.

Der öffentliche Gegenwind zwang auch iBlali noch einmal dazu, eine Erklärung zu posten. Sein Tweet sei "ein Joke" gewesen, schrieb er, er habe feste Besichtigungstermine und Pläne. "Das heißt nicht, dass ich die Pandemie unterschätze", so der 28-Jährige. Vielmehr habe er zwei PCR-Tests gemacht und sich vor und nach dem Flug isoliert. "Mir tut's Leid, wenn das jemand falsch aufgenommen hat", zu seiner Planung stehe er dennoch "zu 100 Prozent".

"Stern" vor vier Tagen

Ich kenne die beiden Streithähne nicht, die warum auch immer  solch eine Medienaufmerksamkeit bekommen. Über meinen Umzug hat niemand berichtet, niemand hat sich aufgeregt. In dem Hostel, in dem ich vom 5. bis 29. Januar gewohnt habe, freute man sich darüber, dass ich wieder da war, in der Altstadt von Funchal hörte ich tägliche Klagen über fehlende Gäste, bei der Wohnungssuche half mir eine Einheimische. Niemand sah mich als potenzenzielle Ansteckungsgefahr, alle hießen mich willkommen. Endlich habe ich wieder einen Vermieter, der die Handwerker schickt, bevor alle im Haus erfahren, dass etwas nicht funktioniert.

Worüber sich die Medien in Deutschland das Maul zerreißen, kann mir also nicht nur schnurzpiepegal sein- ist es mir auch. Ich halte mich an die  Corona-Regeln, die von der Regionsregierung für sinnvoll gehalten werden.