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Montag, 31. Januar 2022

Alltägliches (189)

Obelix ist sogar gegen 
Irrsinn geimpft. 

Die spinnen, die Römer

Wer nicht dreimal geimpft oder mindestens einmal genesen ist, muss draußen bleiben. Mit dieser Taktik  will Madeiras Gesundheitsminister Pedro Ramos neuerdings der Corona-Pandemie begegnen. Liest man jedenfalls in den Zeitungen der Insel. So recht daran glauben mag man nicht. Denn man denkt unwillkürlich: Das kann doch gar nicht wahr sein. 

Man darf sich allerdings frei kaufen. Die Schnelltests sind nämlich nicht mehr kostenlos, sondern kostenpflichtig - und zwar Woche für Woche. Wer nicht dreimal geimpft (wogegen eigentlich-gegen Covid-19, Delta oder Omikron?) oder mindestens einmal genesen ist, darf sonst in kein Restaurant, in keine Bar, in keinen Club, in kein Fitnessstudio, zu keiner sportlichen oder kulturellen Veranstaltung mehr, ausgeschlossen wird er auch von allen anderen sozialen Bereichen.

Wer dreimal geimpft ist, ist zwar genauso ansteckend wie ein nicht Geimpfter, denn Omikron macht solche Unterschiede gar nicht mehr, aber immerhin werden dreimal Geimpfte nicht mehr ganz so krank wie zu Covid-19-Zeiten. Da schmeckt das Essen doch gleich viel besser und macht auch alles andere viel mehr Spaß. Und was ist mit den Genesenen? In Deutschland gelten sie nur noch drei Monate als gesund. Und auf Madeira? Wenn man Pedro Ramos ernst nehmen würde, müsste man dann nicht sagen, dass die Genesenen im Zweifelsfall nach drei Monaten wieder geimpft werden müssen? Dann wahrscheinlich aber kostenpflichtig. Und was ist mit den Touristen aus den Ländern, in denen wieder alle Freiheiten gelten? Und was ist mit den Masken? Die Lappen, die man auf Madeira verwenden darf, sind z. B. in Deutschland längst von FFP2-Masken abgelöst worden. 

Portugal hat übrigens - ich beziehe mich wieder auf Zeitungsberichte - den Impfstoff gegen Omikron bereits bestellt. Er soll aber erst ab April lieferbar sein. Wie passt denn das zu der neuen Taktik von Pedro Ramos?

Und noch zwei Fragen: Da bei den bisherigen Maßnahmen gegolten hat "Das kontrolliert kaum jemand" - wer ist für die Kontrollen zuständig? Wieder kaum jemand? Und: Für unzuverlässige Schnelltests Geld nehmen-ist das nicht ziemlich dreist?

Zur Sache: Deutschland im Seuchenjahr 2050

Freitag, 26. November 2021

Alltägliches (159)

Sie sind gegen alles, nur 
nicht gegen Covid-19.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten

Ich bin an einem Sonntag geboren. Sonntagskindern sagt man nach, dass sie ganz besondere Fähigkeiten haben. Deswegen wählte ich die frühen Morgenstunden des 20. Februar als Termin für meine Punktlandung auf diesem Planeten, denn ich wollte keine Minute meine besonderen Fähigkeiten verschwenden. 

Diese besonderen Fähigkeiten habe ich mir bis heute erhalten. Als gestern während einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen die Forderung nach dem Rücktritt des Regierungschefs von Madeira, Miguel Albuquerque, laut wurde, schlug ich vor, noch einen Schritt weiter zu gehen. 

"Fordert doch den Rücktritt von Covid-19 und all seiner Mutationen", sagte ich, fand dafür aber keinen Beifall.

Den bekam ich aber in der Altstadt von Funchal für meine jüngsten Berichte über Falschmeldungen aus Deutschland über die Corona-Maßnahmen auf Madeira. Hätte ich da schon die Reisewarnungen des deutschen Auswärtigen Amtes (AA) gekannt, hätte ich das Dasein als Sonntagskind noch mehr genossen. Denn laut AA muss ich als Ungeimpfter Restaurants meiden und mit mir haben sich sogar Restaurant-Besitzer unterhalten. Ab morgen müsste ich demnach sogar alle sieben Tage einen Schnelltest machen lassen.

Als Sonntagskind müsste ich zwar nicht fürchten, dass ich ein positives Ergebnis bekäme, das in 30 bis 50 Prozent der Fälle falsch ist, aber warum Schlange stehen, wenn man falsch wie die Schlange im Paradies sein könnte? Mir ist nämlich zu Ohren gekommen, dass man nach dem Test noch einen Einkaufsbummel machen soll, weil das Ergebnis nicht sofort vorliegt. So schwer kann es doch nicht sein, sich eines dieser Ergebnisse zu besorgen, während der Getestete einkauft.  

Was für ein Durcheinander

Montag, 22. November 2021

Alltägliches (157)

Miguel Albuquerque
hätte in dieser
Broschüre
einen
Platz verdient.

Und Regierungschef Miguel Albuquerque hat seinen Impfausweis vergessen

Rums! Das Vertrauen ist hin. Die mit großem Tamtam von Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque verkündete Einführung der Schnelltest- und der Impfausweis-Pflicht zum 20., dann zum 27. November, die am 19. November 2021 zu riesigen Schlangen vor den Teststationen geführt hat, entpuppt sich schnell wieder als erloschenes Trommelfeuer.

"Governo nao diz ser obrigatório mas apelo ao uso de todas as armas" ("Regierung sagt nicht, dass es obligatorisch ist, fordert aber den Einsatz aller Waffen"), titelt das "Jornal da Madeira". Miguel Albuquerque jedoch hat die Waffen wohl bereits gestreckt. Er erschien nicht einmal mehr zu der Pressekonferenz, bei der der Rücktritt vom Eintritt in eine neue Corona-Kontrollphase verkündet wurde, obwohl er sich sonst keinen medienwirksamen Auftritt entgehen lässt. Vielleicht hat Albuquerque aber auch nur seinen Impfausweis vergessen und ist deshalb nicht in den Saal gelassen worden. 

Vor den Mikrophonen und Kameras musste sich statt dessen der Gesundheitsminister von Madeira, Pedro Ramos, blamieren. Der appellierte nicht nur an die Bevölkerung, sich weiter verantwortungsvoll zu verhalten, er sagte auch, dass man nun die Entwicklung drei Wochen lang beobachten werde. Daran sollte sich die Bevölkerung aktiv beteiligen und genau beobachten, wie oft Miguel Albuquerque bis Mitte Dezember bei wichtigen Terminen kneift.

Die Folgen dieses Durcheinanders

Von Uni Hamburg, Uni Gießen, Uni Bochum veröffentlicht

Erlebnisse eines Sonntagskindes in diesen Corona-Zeiten

Samstag, 20. November 2021

Alltägliches (156)


"Maßnahmen ohne
Strafen" und ohne
Schnelltests?

Über aktuelle und zukünftige Schlangen in Funchal

Ein Corona-Meisterstück mit mindestens vier Szenen

Erste Szene

Miguel Albuquerque, Chef der Regierung von Madeira, führt am 18. November 2021 neue Corona-Regeln ein, die am 20. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten sollen. Wer in ein Restaurant will, ins Theater, ins Kino oder zu einem anderen öffentlichen Veranstaltungsort muss einen Impfnachweis und eine Testbescheinigung vorweisen. Der Schnelltest darf nicht älter sein als sieben Tage und muss alle sieben Tage wiederholt werden. 

Zweite Szene 

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 19. November 2021 in Funchal vor den Corona-Schnelltest-Stationen Schlange, auch bei Regenschauern weichen sie nicht, während Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque ebenfalls in einer Schlange steht, die ist aber nicht so lang und hat sich nicht draußen vor einer der Corona-Teststationen, sondern drinnen bei einem neuen Herrenausstatter gebildet. Es regnet auch nicht herein, Abstand hält auch keiner, nicht alle tragen eine Maske. 

Als der Empfang beim neuen Herrenausstatter beendet ist, gibt es die Schlangen vor den Teststationen ebenfalls nicht mehr.  Weil es keine Schnelltests mehr gibt, die Apotheken hängen Hinweise in die Schaufenster "Schnelltests erst wieder am 22. November 2021".

Dritte Szene

"Diario de Noticias" und "Jornal da Madeira" berichten am 20. November 2021 über das Chaos, das die neuen Regeln ausgelöst haben. Von "Kollaps" ist die Rede. Miguel Albuquerque lässt verlauten, dass die neue Verordnung für eine Woche ausgesetzt wird. Sie soll am 27. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten.

Vierte Szene

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 26. November 2021 vor den Schnelltest-Stationen in Funchal, denn ihre Tests müssen erneuert werden. Die sieben Tage sind um...

Siehe auch Außer Kontrolle geratene Kontrollen

Vorwärts, wir müssen zurück

Eingereicht auch bei www.coronarchiv.de, einem Projekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen Hier klicken