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Mittwoch, 13. April 2022

Corona-Virus (III)

Über 1000 Fälle registriert

Am ersten Tag des neuen Jahres sind 1 001 neue Corona-Fälle registriert worden. Auf der Insel gibt es laut Statistik derzeit 4 822 Kranke. 

Das Madeira-Tagebuch 12. Januar 2022
+++Heute rechnen wir mal. Madeira hat 250 000 Einwohner, Deutschland gut 80 Millionen. Deutschland hat also 320 Mal so viele Einwohner wie die Insel. Richtig?
Nun rechnen wir mal weiter. Heute meldet Madeira fast 2 000 neue Corona-Fälle. Auf Deutschland umgerechnet wären das 640 000. Die tatsächliche Zahl liegt bei 80 000.

Bedeutet das, dass Madeira acht Mal stärker von Corona betroffen ist als Deutschland-und das bei einer wesentlich höheren Impfquote?+++


Immer noch Covid-19

19. Januar 2022. Ich verstehe die Berichte in den Medien von Madeira nicht mehr: Die Rede ist immer noch von Covid-19, mit dem sich mittlerweile täglich über 2 000 anstecken. Ist Omikron noch nicht auf der Insel angekommen?

161 Corona-Tote

26. Januar 2022. Die Zahl der Corona-Toten liegt nun bei 161. Heute starb ein 93-Jähriger.

Genug kostenlos getestet

31. Januar 2022. Die kostenlose Schnelltest-Phase ist zu Ende. Ab März soll es auf Madeira wieder das volle Veranstaltungsprogramm geben. Weitere Infos

Omikron-Untervariante legt in Deutschland zu

Auf niedrigem Niveau legt die offenbar noch besser übertragbare Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland weiter zu. Für die Woche bis zum 23. Januar weist das Robert Koch-Institut (RKI) einen Anteil von 5,1 Prozent aus - rund eine Verdopplung im Vergleich zur Woche zuvor. Die Daten ergeben sich aus einer Stichprobe von Fällen, in denen vollständige Erbgutanalysen durchgeführt wurden. Demnach dominiert bisher in Deutschland der Omikron-Subtyp BA.1.

BA.2 hatte sich unter anderem in Ländern wie Dänemark stark ausgebreitet. Deutsche Experten erwarten dies auch hierzulande und befürchten, dass dies die Omikron-Welle verlängern könnte. Der Virologe Christian Drosten hatte zuletzt im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" gesagt, dass die hier geltenden Infektionsschutzmaßnahmen die Ausbreitung im Vergleich zu anderen Ländern jedoch verlangsamen dürften.

tagesschau, 4. Februar 2022
61 im Krankenhaus
Derzeit gibt es im Krankenhaus 61 Patientinnen und Patienten wegen oder mit Corona. Die Gesundheitsbehörde von Madeira teilt mit, dass 35 von ihnen vollständig geimpft sind, 13 sind nicht geimpft. Auf der Intensivstation liegen zwei Patienten, einer nicht und einer noch nicht vollständig geimpft.
9. Februar 2022
Angepasste Maßnahmen
Die Regionalregierung will den Maßnahmenkatalog der "neuen Corona-Situation" anpassen.  In Kraft treten soll er im März 2022.
17. Februar 2022
204 Tote
6. März 2022. Corona hat das 204. Todesopfer gefordert. 
Wieder ein Todesfall
Heute hat es einen weiteren Todesfall gegeben. Seit Beginn der Pandemie hat es 254 Tote gegeben. 
Jornal da Madeira, 13. April 2022



Samstag, 2. April 2022

Alltägliches (208)

Die Freiheit ist wieder fast
grenzenlos. Foto: Tjaden

Corona-die bald wieder vergessene Krankheit

Nun geht es Corona wie allen anderen Krankheiten, die Schlagzeilen gemacht haben: Thema fast erledigt. Auch das "Jornal da Madeira" und die "Diario de Notícias" erübrigen täglich höchstens noch 40 Zeilen für Meldungen aus den Krankenhäusern, wo sowohl Geimpfte als auch Nichtgeimpfte auf Heilung hoffen. Diese Hoffnung ist lediglich für einen oder zwei am Tag vergeblich. An Corona gestorben sind seit dem offiziellen Beginn der Pandemie 242 Frauen und Männer. Die meisten waren über 65 Jahre alt.

Die Zahl der belegten Betten in den Hotels steigt und erreicht fast schon wieder das Niveau des Jahres 2019. Da Touristinnen und Touristen meistens in größeren Gruppen unterwegs sind, weil sie möglichst viel von dem sehen wollen, was andere bereits gesehen haben, dauert ein Spaziergang durch die Altstadt für mich wieder länger. Doch mit der Dauer steigen auch meine Möglichkeiten, falsche Angaben von Reiseführerinnen und Reiseführern im Vorübergehen zu korrigieren. Wie zum Beispiel: Madeira ist nicht 1919 entdeckt worden, sondern 1419.    

Dienstag, 29. März 2022

Alltägliches (207)

Für wen arbeiten sie?
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Die Antwort kennt nicht der Wind, sondern der Querdenker

Gestern Nachmittag ist in einem Lokal am Atlantik eine Taube auf meine Beine geweht worden. Das ist eine einfache Meldung, die einem Querdenker aber nicht einfach nicht genug wäre. Deshalb frage ich mich, warum Psychologen behaupten, Verschwörungstheorien dienten der Vereinfachung komplizierter Zusammenhänge. 

Für einen Querdenker kann die Landung der Taube wohl kaum mit dem Wind allein erklärt werden, zumal die Taube sich auf meinen Beinen auch noch ausgeruht hat. Während mir mein Tischnachbar gerade weis machen wollte, dass Lebensversicherungen derzeit zuhauf Verträge von Corona-Geimpften kündigen, weil die Impfungen lebensgefährlich sind, verhinderte die Landung der Taube weitere Ausführungen seinerseits. 

Das soll allein am Wind gelegen haben? Völlig unmöglich. Wahrscheinlich hat die Pharma-Industrie der Taube einen Störsender verpasst, der sie zur Landung auf meinen Beinen zwang, als der Querdenker seine wichtige Überzeugungsarbeit verrichtete.  Ich war zwar gar nicht geneigt, seinen Ausführungen Glauben zu schenken, aber das konnte die Taube ja nicht wissen. Die hört schließlich nur auf ihren Störsender. 

Selbst denkende Tauben, die sich andere Beine für ihre Landungen ausgesucht hätten, wären auch gar nicht im Interesse der Verschwörer, die der gestern auf meinen Beinen gelandeten Taube sogar verheimlichen, dass Tauben mit Störsender eine noch geringere Lebenserwartung haben als Tauben, die in Städten leben vorher schon. Tauben könnten nämlich bis zu 10 Jahre alt werden, Stadttauben leben aber nur 2 bis 3 Jahre, Stadttauben mit Störsender sterben vielleicht demnächst bereits, bevor sie auf meinen Beinen landen können. 

Dienstag, 28. Dezember 2021

Alltägliches (173)

Jornal da Madeira, 28. Dezember 2021


Überstehen Fußballprofis Corona schneller als alle anderen?


Diese Meldung macht mehrere grundsätzliche Probleme deutlich. Erst einmal stutzt man, weil der Spieler auf Covid-19 getestet worden sein soll. Nicht auf die Mutation Delta oder auf die Mutation Omikron, die angeblich vor Delta schützen soll? Wobei Delta gefährlicher sein soll als Omikron. Wer blickt eigentlich bei den Studien, deren Ergebnisse fast schon täglich veröffentlicht werden, noch durch?

Gestern soll Madeira einen neuen Rekord bei den Corona-Neuinfizierten aufgestellt haben. Ist in der Zahl 325 das falsche Ergebnis für den Marítimo-Spieler enthalten? Bei André Vidigal ist der Fehler schnell entdeckt worden. Was ist mit den Bürgerinnen und Bürgern, den Touristinnen und Touristen, die vor den Teststationen in Funchal Schlange stehen? Wie viele falsche Ergebnisse gibt es bei denen? Auf die Antwort der Statistiker und von Pedro Ramos als "Gesundheitsminister" von Madeira wäre ich sehr gespannt. 

Wahrscheinlich haben sie keine, denn niemand der Schlange Stehenden ist Fußballprofi. Wer positiv getestet worden ist, wird isoliert. Wie verlässlich die Testergebnisse sind, zeigt das Beispiel dieses Fußballers. Sie sind es nicht.  

Montag, 6. September 2021

Alltägliches (LXXV)

Er ist schon im
Corona-Archiv.

Der Mann, der nie lächelt

Der Wissenschaft dient doch jede und jeder gern. Also auch der Polizeibeamte aus Funchal, den ich im September vorigen Jahres während des Blumenfestes fotografiert habe. Dieses Foto gehört inzwischen zum Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen. Diese drei Universitäten haben bei Beginn der Corona-Pandemie ein Projekt gestartet, um alles, was während der Pandemie geschieht, für die Nachwelt zu erhalten und der Wissenschaft dienlich zu machen. 

In dieses Archiv wandert nun auch ein Beitrag von mir über einen Mann, der nie lächelt, er ist 60 Jahre alt und züchtet Rosen. Seit 2015 regiert er Madeira und legt bei jeder Rede für die Insel den Weltmaßstab an. Wenn er Solarboote einweiht, wenn er Ausstellungen besucht, wenn ein Gebäude, ein Platz oder eine Straße renoviert worden ist, erfahren die Leute von ihm, dass sie gerade einem Ereignis beiwohnen, dass seinesgleichen sucht. 

Miguel Albuquerque heißt er, von Beruf ist er Rechtsanwalt, aber: Obwohl er fünf Kinder hat, glaubt er nicht an den Weihnachtsmann. Deswegen steht sein Name demnächst auch im Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen.   

Donnerstag, 5. August 2021

Alltägliches (LX)

Wirbt für Urlaub auf
Madeira.

Über Reisen ins Ausland während der Corona-Pandemie

Madeira hat ein neues Markenzeichen, das bei jeder Veranstaltung auftaucht und nicht unumstritten ist, wobei für Grafiker gilt, heftige Diskussionen über ein Logo sind immer noch besser als betretenes Schweigen. 

Manchmal allerdings wäre auch Schweigen gut. Warum jetzt auf Madeira Stimmen laut werden, die wegen der Corona-Pandemie der Inselbevölkerung von Reisen ins Ausland abraten, erscheint rätselhaft, denn wenn beispielsweise Engländer nach Madeira fliegen, sind das auch Reisen ins Ausland. Für diese Auslandsreisen hat die Regierung von Madeira bei Einführung der neuen Marke auf rund 100 Taxis geworben, die in London unterwegs sind.

Wer "kommt her" sagt, der sollte auch "fahrt hin" sagen.   

Freitag, 30. Juli 2021

Alltägliches (LVIII)

Die Maske und der Weihnachtsmann

Miguel Albuquerque glaubt weiter an die Maske und an die Ausgangssperre, weil er nicht an den Weihnachtsmann glaubt. Zitiert heute die "Diario de Notícias" den Präsidenten von Madeira. Dabei müsste Albuquerque wissen, dass es den Weihnachtmann gibt, denn 1897 ist der Assistent eines Untersuchungsrichters aus Manhattan von seiner achtjährigen Tochter gefragt worden, ob es den Weihnachtsmann gibt. Dieser Papa gab seiner Tochter den Rat, sich an die "New York Sun" zu wenden, denn in dieser Zeitung stehe immer die Wahrheit. 

Das tat die kleine Virginia und bekam auf ihren Brief zur Antwort: "Ja, es gibt den Weihnachtsmann, es gibt ihn so sicher, wie es die Liebe, die Großherzigkeit und die Treue gibt." Sie erschien am 21. September 1897 als Leitartikel von Francis C. Church.

Church hatte als Bürgerkriegsberichterstatter viel Elend gesehen, mit seinem Artikel wollte er verhindern, dass die Menschen noch trübsinniger wurden. Dieser Versuch war so erfolgreich, dass dieser Leitartikel bis 1950 Jahr für Jahr in der "Sun" erschien. Dann wurde die Zeitung eingestellt, doch seine Zeilen an die kleine Virginia überdauerten bis heute. 

Auch in diesen Corona-Zeiten haben wir bereits viel Elend gesehen, aber an den Weihnachtsmann glauben sollten wir weiterhin. Zumal der Autor Church heißt und in jeder Church noch ganz andere Dinge geglaubt werden.  Trotzdem würde Miguel Albuquerque wohl niemals sagen, dass er, weil er an die Maske und an die Ausgangssperre glaubt, nicht an die Heilige Katharina glaubt, nach der in Funchal ein Park benannt ist.  

Freitag, 2. Juli 2021

Alltägliches (XXXXIV)

Nicht nur der Flughafen
wird immer lebendiger, 
die Statistiker werden
es auch.
 
Madeira muss anbauen

Das ist die beeindruckendste Statistik, die ich jemals gesehen habe. Jede Steigerungsrate geht bei den Prozentzahlen in die Tausende.  Veröffentlicht wird dieses Zahlenwerk heute im "Jornal da Madeira" auf Seite 15, die ich beim Kaffee trinken vor einer Taverne gleich herumgezeigt habe. Die Begeisterung war riesengroß. Wir waren uns einig: Wenn das so weitergeht, muss Madeira mehrere Inseln anbauen.

Als Vergleichsmonate für die Entwicklung im Tourismus-Sektor wurden der Mai 2021 und der Mai 2020 herangezogen. Das konnte nur sensationell klingende Zahlen nach sich ziehen: 4850,2 Prozent plus bei den Gästen, 4035,4 Prozent plus bei den Übernachtungen. Denn im Mai 2020 war die Insel wegen Corona dicht. Kein Restaurant war geöffnet, kein Café, kein Museum, kaum etwas hätte Touristinnen und Touristen nach Madeira locken können, bereits gebuchte Reisen mussten storniert, Flüge und Kreuzfahrten gestrichen werden. 

Nur ein Vergleich der Monate Mai 2021 und Mai 1421 wäre noch beeindruckender ausgefallen. Denn vor 700 Jahren soll sich ein Liebespaar auf die Insel verirrt haben, das zudem nicht lange zu zweit war. Sie stammte aus England und starb schon bald, er stammte aus Schottland und starb kurz darauf.    

Dienstag, 22. Juni 2021

Der Maskenführer

Wenn die Masken fallen

Auf Madeira werden die Corona-Regeln gelockert, deshalb lassen viele bereits die Masken fallen. Doch nutzlos sind sie auf den Straßen und Plätzen nicht. Sie können der Orientierung dienen, und zwar denen, die im Hotel-Viertel rund um das "Forum Madeira", in Sao Martinho oder Camara de Lobos wohnen. Man kommt zwar auch mit dem Taxi oder mit dem Bus in das Zentrum von Funchal, aber zu Fuß ist bekanntlich gesünder. Ich nehme übrigens das Rad. Ist auch gesund. 

Ich orientiere mich in Sao Martinho jeden Nachmittag an dieser Maske, die an einer Mauer in der Estrada Monumental liegt. Sollte sie vom Wind erfasst und weggeweht worden sein, weiß ich spätestens an der Taberna do Ariero, dass ich richtig bin. Denn dort trinke ich jeden Morgen Kaffee und lese die Lokalzeitungen. 

Runter kommen auch Sie anschließend immer. Bis zum Kreisverkehr. Für mich gibt es anschließend sogar einen Radweg. Fuß- und Radweg führen am "Forum Madeira" vorbei. Dann gabelt sich der Weg zweimal. Deshalb gibt es dort gleich drei Masken für die Weiterfahrt bzw. den Weitergang. 

Eine liegt auf der Mauer, die andere in einem Versteck. Genießen Sie aber auch den Blick auf den Jardim Panoramico. Wenn Sie Briefmarken brauchen für Ihre Ansichtskarten, nehmen Sie den linken Weg, sonst gehen Sie einfach weiter bergab, müssen aber nach einigen 100 Metern wieder bergauf und sind dort, wo Sie auch nach dem Kauf von Briefmarken in der CTT-Postfiliale wären. 

Ich nehme stets den Radweg und werde dafür mit einer vierten Maske belohnt. Die ist sehr hübsch gelegen. Vor dem Restaurant "Sun City" treffen wir uns dann wieder. In Funchal gibt es übrigens mehr als 600 Restaurants. Auf der anderen Straßenseite gibt es ein "Monumental Experience".
Die versteckte Maske.
Hübsch gelegen. 

Teil 2  

















 

Sonntag, 13. Juni 2021

EURO 2020 (IV)

Diario de Noticias, 13. 6. 2021
 Erst einmal nachdenken

 Über diesen Cartoon muss ich erst einmal nachdenken. Ich melde   mich später wieder. Vielleicht fällt mir dazu am Strand etwas ein.   Versprechen kann ich nichts. Wenn Sie Vorschläge haben, dann   tragen Sie diese bitte in das Formular für Kommentare ein. Danke!


EUR0 2020 (V): Punkte-Diebstahl 

Sonntag, 14. Februar 2021

Alltägliches (VIII)

Hier sitze ich, hier schreibe ich. 
Wenn Influencer deutsche Medien füttern 

Worüber sich die Medien doch in Deutschland so das Maul zerreißen. Gefüttert werden sie dann auch noch in den so genannten "sozialen Medien". 

"Für Wohnungsbesichtigungen konnte ich nicht nach Madeira fliegen, also bin ich trotzdem nach Madeira geflogen", twitterte iBlali provokant. Mitten in einer Pandemie stößt das vielen Menschen eher sauer auf – zumal gerade in Portugal das Gesundheitssystem derzeit extrem stark belastet ist. Darauf verwies auch Influencer-Kollege Unge, einer der bekanntesten deutschen Youtuber. "Wir haben alle eine Vorbildfunktion", kritisierte er iBlali in einem Tweet. Unge selbst lebt bereits seit einigen Jahren auf Madeira.

Der öffentliche Gegenwind zwang auch iBlali noch einmal dazu, eine Erklärung zu posten. Sein Tweet sei "ein Joke" gewesen, schrieb er, er habe feste Besichtigungstermine und Pläne. "Das heißt nicht, dass ich die Pandemie unterschätze", so der 28-Jährige. Vielmehr habe er zwei PCR-Tests gemacht und sich vor und nach dem Flug isoliert. "Mir tut's Leid, wenn das jemand falsch aufgenommen hat", zu seiner Planung stehe er dennoch "zu 100 Prozent".

"Stern" vor vier Tagen

Ich kenne die beiden Streithähne nicht, die warum auch immer  solch eine Medienaufmerksamkeit bekommen. Über meinen Umzug hat niemand berichtet, niemand hat sich aufgeregt. In dem Hostel, in dem ich vom 5. bis 29. Januar gewohnt habe, freute man sich darüber, dass ich wieder da war, in der Altstadt von Funchal hörte ich tägliche Klagen über fehlende Gäste, bei der Wohnungssuche half mir eine Einheimische. Niemand sah mich als potenzenzielle Ansteckungsgefahr, alle hießen mich willkommen. Endlich habe ich wieder einen Vermieter, der die Handwerker schickt, bevor alle im Haus erfahren, dass etwas nicht funktioniert.

Worüber sich die Medien in Deutschland das Maul zerreißen, kann mir also nicht nur schnurzpiepegal sein- ist es mir auch. Ich halte mich an die  Corona-Regeln, die von der Regionsregierung für sinnvoll gehalten werden. 

Sonntag, 31. Januar 2021

Alltägliches (IV)

Die Litanei eines Rechtsanwaltes

Der Rechtsanwalt Joao Paulo Marques hat gestern in der "Diario de Notícias" eine Litanei über die Corona-Pandemie veröffentlicht. Niemand vor ihm fand so viele Schuldige. Am schuldigsten ist natürlich das Virus. Dann die Mutation aus Großbritannien. Auch die Abarten aus Brasilien und Südafrika können nicht von einer gewissen Ansteckungsgefahr freigesprochen werden. 

Doch ein Virus und seine Mutationen machen noch keine Pandemie. Stellt dieser Rechtsanwalt fest. Erforderlich sind auch Rechte und Liberale, gefährlich können auch Privatleute sein. Die Schulen ebenfalls und auch noch Weihnachten. Das glücklicherweise nur einmal im Jahr gefeiert wird. Stets zu verurteilen sind dagegen Spaziergänge. 

Die Litanei beendet Joao Paulo Marques mit einem Schuldspruch für alle, die nicht nach ihren Überzeugungen handeln, sondern die Fahne in den Wind halten. 




Mittwoch, 27. Januar 2021

Alltägliches (II)

Diario de Notícias, 
27. Januar 2021

Regionalregierung will Beschränkungen lockern-Grund zur Freude für Sonia?

"Das bringt keinen Spaß mehr. In unsere Straße verirrt sich kaum noch jemand."

Begrüßt mich Sonia Alexandre Peschet Teixeira in der City von Funchal, während ich im Stehen vor einem kleinen Café eine Tasse Kaffee trinke und die Morgensonne genieße. 

"Die Regionalregierung wird in dieser Woche die Entwicklung der Pandemie bewerten, der Wirtschaftsminister geht davon aus, dass die Beschränkungen in den kommenden Wochen gelockert werden können."

Meldet die "Diario de Notícias" auf Seite 1. Ist das eine Nachricht, über die sich Sonia freuen kann? Sie hat mit ihrem Mann ein Restaurant in der Altstadt, das wie so viele andere Lokale in Funchal vom Tourismus lebt. 

Doch die Touristen bleiben weitgehend aus. Auf Seite 23 meldet die "Diario de Notícias" lediglich vier Flugzeuge, die heute auf dem nach Christiano Ronaldo benannten Flughafen starten oder landen. Sie kommen aus oder fliegen nach Lissabon und Porto Santo. Davon haben Sonia und ihr Mann kaum etwas. 

Sonia ist auf Madeira geboren, ihr Mann in Nagold, die beiden haben 25 Jahre in Tübingen gewohnt, bevor sie sich für die Insel entschieden haben. Sonia schnorrt noch eine Zigarette von mir und macht sich auf den Weg in die Altstadt. 

Die "Bild"-Zeitung, die neben einem Kiosk in einem Zeitungsständer steckt, titelt weitere Verschärfungen in Deutschland. Der Flugverkehr solle nahezu eingestellt werden. Sonia kommt an diesem Kiosk vorbei-und liest die Schlagzeile hoffentlich nicht. Sie wird sich wohl noch lange vor ihrem Restaurant die Beine in den Bauch stehen müssen.


 

Freitag, 8. Januar 2021

Umzug nach Funchal (III)

"In wenigen Minuten
landen wir im
Atlantik"
Die Deutschen lieben Karel Gott?

6. Januar 2021. Dieses Mal haben meine Mandeln beim Corona-Test am Flughafen von Funchal keinen Schaden gelitten: Die Dame, die für die Bohrungen in meiner Nase und in meinem Mund zuständig war, ging so rücksichtsvoll wie möglich bei der Suche nach Covid-19-Viren vor. Inzwischen steht fest: Sie hat auch keine gefunden.

Gefunden habe ich dagegen möglicherweise einen Makler, der mir eine Wohnung vermitteln kann. Mein Taxifahrer schrieb mir den Namen und die Telefonnummer eines Freundes auf, als er von mir erfuhr, dass ich auf Madeira bleiben will: "Madeira is a good place." Meine Antwort:  "Very good."

Den Abend verbrachte ich im Hostel bei strömendem Regen, in der Küche saßen eine Französin, ein Tscheche und ein Italiener. Der Tscheche kannte sich mit Deutschland aus: "Die lieben Karel Gott. Sie sind auch die einzigen, die den mögen." Nach seinen Angaben handelt es sich dabei um einen "Singer", den ich bei Gelegenheit googeln werde.

Nun Risikogebiet

8. Januar 2021. An mir liegt es nicht: Das Robert-Koch-Institut hat auch Madeira zum Risikogebiet erklärt, weil der Inzidenzwert seit sieben Tagen über 50 liegt. Ein Hostel-Gast berichtet, dass er deswegen in Funchal bei der Behörde war. Die habe gesagt: "Das ist eine deutsche Entscheidung, interessiert uns nicht."





Sonntag, 11. Oktober 2020

Umzug nach Funchal

Bei Portal angemeldet

Viel mitnehmen muss ich nicht, wenn ich nach Funchal umziehe. Dennoch habe ich mich bei einem Portal angemeldet, das mir möglicherweise Tipps und Anregungen liefert. Wissen kann man schließlich nie genug.

In Deutschland scheint diese Erkenntnis wieder einmal nicht bis zu den Politikerinnen und Politiker vorgedrungen zu sein. Sie reden erneut wegen Covid-19 durcheinander statt häufiger mit uns zu reden. "Die Menschen sollen nicht mehr alles tun, was sie dürfen", ist einer der Politiker-Sätze, die ich keinesfalls für hilfreich halte. Sondern für dumm. 

Was ich für den Umzug nach Funchal tun darf, werde ich auf jeden Fall tun. Dort würde ich mich auch während der Corona-Pandemie nicht nur wohler, sondern auch sicherer fühlen. 

Umzug nach Funchal (II)