Mittwoch, 26. Mai 2021

Alltägliches (XXX)

Super, diese Preise!
Mathematik für Biertrinker


Kürzlich hat das "Journal Madeira" eine Rangfolge der Schulen nach Durchschnittsnoten veröffentlicht. Dagegen protestierten mehrere Schulleiter, weil sie dieses Ranking nicht für sinnvoll hielten. Sinnvoller wäre wohl auch eine Veröffentlichung der Durchschnittspreise für Bier in den "Continente"-Supermärkten, die schon einmal "Observer"-Thema waren.

Madeira hat sein eigenes Bier, das "Coral" heißt, dieses Bier läuft bei "Continente" aber außer Konkurrenz für 1,24 Euro die 0,33-Liter-Dose. In Portugal gern getrunken wird "Sagres". Kostet ein paar Schritte weiter 1,19 Euro die 0,33-Liter-Dose. Dieses Bier gibt es auch in 0,25- und in 0,5-Liter-Dosen.

1,19 Euro durch 33 mal 25 macht o,92 Euro für einen viertel Liter und 1,84 Euro für einen halben Liter. Bei "Continente" nicht. 0,25 Liter kosten 0,49 Euro, ein halber Liter 0,87 Euro.

Nun raten Sie mal, für welche Dose ich mich entschieden habe. Falsch. Für keine. Auf meinem Heimweg gibt es mehrere Supermärkte. Dort kostet die 0,33-Liter-Dose 0,59 Euro. Ohne viel Rechnerei.  


Montag, 24. Mai 2021

Alltägliches (XXIX)

Hat auch mal als modern
gegolten. 

Rui Barreto stellt die
Initiative vor.
Fotos (4): Heinz-Peter Tjaden


Busse sollen auf Spitzenplätze in Europa fahren

Tania und Patricia zeigen schon einmal die Fotos herum, die sie gemacht haben, denn dass man diese Fotos morgen auch in der "Diario de Notícias" und im "Journal Madeira" erkennen kann, ist durchaus nicht sicher. 

  "Wir werden weitermachen" hat heute Nachmittag das Motto auf dem Praza do Povo  in Funchal gelautet, fünf schicke Busse und ein Oldtimer bildeten die Kulisse für die Präsentation einer Initiative für die Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs. Regionalsekretär Rui Barreto: "Wir wollen zu den Modernsten und Attraktivsten unter den Besten Europas gehören."

Einer der Ehrengäste setzt für die Fotografen die Maske auf und wieder ab, als die Fotos auf den Speicherkarten sind. Vorher hat er seine Krawatte aus der Aktentasche geholt und umgebunden. Die Kulissen-Busse sind schick, da will auch er schick sein. Für Funk, Fernsehen und Presse. Alle sind da.

Presse, Funk und
Fernsehen, alle sind da.


Sind meine Fotos nicht
toll geworden?

Freitag, 21. Mai 2021

EURO 2020


Ich habe Ronaldo
die Sportzeitung
"A Bola"
vorbeigebracht.
Foto: Tjaden

 Der alte Mann gewinnt noch mehr

 Ist Cristiano Ronaldo auch noch dabei, wenn Portugal zum zweiten Mal den   Europameister-Titel verteidigt? Das ist Trainer Fernando Santos bei der   Vorstellung des Kaders für die EURO 2020 (EM) zwar nicht gefragt worden,   gefragt wurde er aber, ob Ronaldo auch in drei Jahren noch für die   portugiesische Nationalelf spielt. Die Antwort: "Nao sei...Mais tres   anos...Com o Cristiano é sempre dificil dizer. Aquilo é uma máquina!" ("Ich   weiß nicht...Noch drei Jahre...Bei Cristiano ist es schwer zu sagen. Das ist   eine Maschine!")

Maschinell betrachtet kann die portugiesische Nationalelf jedenfalls derzeit noch nicht auf den 36-Jährigen verzichten, auch wenn nicht mehr jeder Schiedsrichter in der Lage ist, zu erkennen, ob Ronaldo ein Tor erzielt hat oder nicht. Aber bei den EURO-Qualifikationsspielen wurden in acht Spielen immerhin elf seiner Treffer anerkannt. 

Außerdem gilt in vielen europäischen Ligen inzwischen: Wenn man sich schon Cristiano Ronaldo nicht leisten kann, dann aber einen anderen Spieler aus Portugal. Die meisten Spieler, die laut der Sportzeitung "A Bola" zu den "Os nossos 26" gehören, kicken für Wolverhampton. Zwei kennt man aber auch aus der deutschen Bundesliga: Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund und André Silva von Eintracht Frankfurt. Auch Jürgen Klopp kennt einen der Portugiesen, die am 15. Juni gegen Ungarn in das Turnier starten: Diogo Jota spielt für Liverpool.

Wenn Deutschland am 19. Juni in München gegen Portugal verlieren sollte, dann wenigstens gegen keine völlig Unbekannten, von denen auch bekannt ist: In ihren Reihen spielt ein alter Mann, der noch mehr gewinnen will.  Jedenfalls maschinell betrachtet.


Donnerstag, 20. Mai 2021

Street Art

Die St.-Sebastian-Kirche

In Camara de Lobos: Von Charlie Chaplin bis zu Außerirdischen

Camara de Lobos ist ein idyllisches Fischerdorf auf Madeira. Zu einer gewissen Berühmtheit gelangte es, als der englische Premierminister Winston Churchill dort ein Bild von dem Ort malte. 

Auf dem Weg zum Hafen kam ich heute an bemerkenswerten Bildern von realen und erfundenen Persönlichkeiten vorbei.  Mein Spaziergang begann vor der St.-Sebastian-Kirche. 

Der Hafen.

Dieser freundliche
Herr begleitet uns.
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Auch sehenswert: Türen in der Altstadt von Funchal

Mittwoch, 19. Mai 2021

Alltägliches (XXVIII)

Fußgängerinnen und Fußgänger lieben Radwege

Die werden auf Madeira beim Straßen- und Wegebau oft vergessen: Radwege. Bei meinen Radtouren von Sao Martinho in die City von Funchal steht mir nur einer zur Verfügung. Und den muss ich auch noch teilen. Mit Frauen und Männern, die auf der Estrada Monumental  zu Fuß unterwegs sind, aber  von Fußwegen nichts halten. 

Die Zweiseitige.
Sie geht schön mittig, damit nicht nur Radfahrer, die von vorne, sondern auch Radfahrer, die von hinten kommen, auf den Fußweg ausweichen müssen.








Die Einseitige.
Sie ist eine eher entgegenkommende Fußgängerin.










Die Mehrseitigen.
Für diese Gruppe führen alle Wege in die City.  


Dienstag, 18. Mai 2021

Der Zarco und ich

Zwei wichtige Männer und ein Liebespaar

Zur Frühgeschichte von Madeira gehören zwei wichtige Männer. Vaz Teixeira habe ich bereits vorgestellt, Goncalves Zarco ist der Zweite. Als Heinrich der Seefahrer verantwortlich wurde für die Besiedlung und wirtschaftliche Entwicklung der Inselgruppe, kümmerte sich Teixeira um den Norden und Zarco um den Süden von Madeira. Deswegen steht Teixeiras Denkmal in Machico, Zarcos Denkmal in Funchal. 

Doch zur Frühgeschichte gehört auch eine Liebesgeschichte. Die habe ich gelesen, als ich in Estreito da Calheta bei einer niederländischen Malerin wohnte. Die Geschichte dieses Paares dürfte aber frei erfunden sein. Sie beginnt während der Regierungszeit von König Edward III (1327 bis 1377). Ein junger schottischer Ritter, der Robert Machim hieß (für möglich gehalten werden auch drei weitere Namen), verliebte sich in eine junge Frau aus dem Hochadel. Da sich Schotten und Engländer schon damals nicht grün waren, machte sich das Paar aus dem Staub und landete mit einem Schiff auf Madeira. Nach der Erkundung der Insel war das Schiff weg. Das Paar musste also bleiben und war demnach schon da, als Teixeira und Zarco erst noch kamen. Sie starb an Verzweiflung, er an Kummer über ihren Tod. Robert Machim wurde angeblich in Machico beerdigt. Der Ort trägt seinen Namen.

Um eine verlässlichere Geschichtsschreibung dürfte es sich bei dem Buch "History of Funchal" handeln, das 2017 im Verlag der Studentenvereinigung der Universität Madeira, Imprensa Académica, erschienen ist und bei www.wook.pt 22,21 Euro kostet.  Zum Inhalt heißt es: "Funchal, was the first city instituted by the Portuguese Crown in the vast domains of the Portuguese Empire during the Portuguese Discoveries. In the 16th century Funchal was established to meet the developments achieved through the blossoming sugar cane industry and had the short term objective of reorganising the territory discovered by the Portuguese. The city, settled in the 15th century, was seen as a cosmopolitan centre with many foreign communities, being also a port of call for fleets heading towards the South Atlantic. As the first experience in colonising uninhabited lands in the Atlantic, Funchal became a sort of model for Portuguese expansion. Within a short period of time, Funchal and its harbour emerged as the cosmopolitan and international gateway from Europe to the New World. This work by the acclaimed Portuguese historian Rui Carita considers five centuries of history of the city of Funchal and is the first university work translated into English."


Sonntag, 16. Mai 2021

Alltägliches (XXVII)

Pünktlich sein.

Auf die Minute genaue Verspeisung des einwandfreien Inhaltes von "pingo doce"-Joghurtbechern

"Consumir até 28. Mai 15.17 Uhr." Das passt mir. Denn der 28. Mai ist ein Freitag. Um 15.17 Uhr alle vier Joghurt-Becher ausgelöffelt zu haben, dürfte kein Problem sein. Ich muss vorher nur alle Uhren kontrollieren. Nicht auszudenken, wenn ich nicht pünktlich fertig wäre.

Auch sonst nimmt es "pingo doce" sehr genau. Jeder Joghurt-Becher ist ein Lesebuch. Nur der Deckel ist spärlich beschriftet. Bis auf die minutengenaue Verfallszeit wird dort nur die Sorte verraten. Ich habe Morango genommen. Und zwar in kleinen Stücken. Pedacos Morango also.

Besonders beeindruckend ist die Rückseite des Bechers. Dort wird mir nicht nur schriftlich, sondern auch mit Symbolen  versichert, dass der Inhalt in jeder Hinsicht einwandfrei ist. Dafür garantieren demnach anerkannte Institute. Erinnert werde ich auch an die minutengenaue Verfallszeit: "Consumir até: ver tampa."

Auf den Joghurt-Bechern nennt das 41 Jahre alte Unternehmen zudem eine Service-Nummer, die ich Tag und Nacht anrufen kann: 808 20 45 45. Sollte ich also die minutengenaue Verfallszeit während des Joghurt-Genusses überschreiten, könnte ich mich in Lissabon erkundigen, was nun zu tun ist oder gemacht werden muss. 

Von das Beste hoffen bis Magen auspumpen lassen, dürfte es für mich viele Möglichkeiten geben. Die auf dem Becher unter der Telefonnummer empfohlene "Visite o site" empfiehlt sich dann wohl nicht mehr. Zeit im Überfluss hätte ich erst wieder nach der ersten Visite eines Krankenhausarztes. Auch für www.pingodoce.pt.



Donnerstag, 13. Mai 2021

Alltägliches (XXVI)

Was ist da
drauf?
In Beilage deutlich erkennbar: Auch in Calheta wimmelt es von Präsidenten

Der Kampf um die Rathäuser auf Madeira hat begonnen. Das "Journal Madeira" (JM) ist bestens darauf vorbereitet. Versichert der stellvertretende JM-Chefredakteur Miguel Silva auf Seite 3 der heutigen Beilage über Calheta. Um die Sache nicht zu kompliziert zu machen: Auf Madeira wimmelt es in der Politik nur so von Präsidenten, wer an der Spitze von irgendwas steht, ist einer. 

Das läppert sich, denn zum Landkreis Calheta gehören Arco da Calheta (3168 Einwohner), Estreito da Calheta (1605 Einwohner), Ponta do Pargo (909 Einwohner), Prazeres (704 Einwohner), Faja da Ovelha (899 Einwohner), Calheta (3160 Einwohner), Jardim do Mar (204 Einwohner) und Paul do Mar (871 Einwohner). Das sind schon einmal acht Orte mit acht Präsidenten. 

Wie die derzeitigen aussehen, kann man in der Beilage auf den Fotos erkennen. Das kann man von den anderen Fotos nur selten sagen. Was außer den Präsidenten abgebildet wird, erfährt man meistens nur aus der Bildunterschrift. "Ein Kunstwerk an jeder Ecke" soll man auf Seite 3 entdecken. 

Links oben in dem Bilderbogen erahnt man vier Blumentöpfe, darunter ein Fahrrad an einer Mauer und schließlich einen Mann, der einen Sonnenuntergang bewundert. Die Mitte von der Mitte des Bilderbogens wird mit zwei völlig misslungenen Abbildungen gefüllt, auch links versagen die Sehnerven der Betrachterinnen und Betrachter. 

In Calheta sind laut JM-Bilderbogen die Details wichtig, die Besucherinnen und Besucher seien in der Natur in bester Gesellschaft. Das hätte man dem Fotografen sagen sollen. Oder der Druckerei?

Mittwoch, 12. Mai 2021

Alltägliches (XXV)

Tolles Treppenhaus.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Das Kaufhaus, in dem man nicht einmal einen Gartenzwerg übersehen kann

Wer bei diesen Treppen nicht an die Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry, die Harry Potter besucht, denkt, der sollte dieses Kaufhaus im Zentrum von Funchal wieder verlassen und auf der anderen Seite wieder hineingehen, vielleicht wird es dann magisch. Eng wird es auf jeden Fall, im Erdgeschoss noch nicht, aber im Keller, wo man alles für die Küche kaufen kann, was man bisher noch gar nicht vermisst hat. Mit niedrigen Preisen wird einem schon dort das Geld aus der Tasche gezaubert. Die Treppe nach unten ist übrigens längst nicht so zauberhaft wie die Treppe nach oben. Aber mit dem Quirl in der Hand geht man auch noch lange nicht zur Kasse. Dafür bleibt es eng.

Zwischen die Regale passt überall immer nur eine Kundin oder ein Kunde. Deshalb kann man gar nicht anders: Man schenkt im ersten Stock sogar dem Gartenzwerg Aufmerksamkeit, man möchte ihn adoptieren und aus dem Regal befreien, das er mit Gläsern teilen muss, die im Garten zu Leuchten werden sollen, sobald man zwei Batterien eingelegt hat. Nicht weit entfernt vom Gartenzwerg gibt es auch eine Stehlampe für drinnen. Wer die mitnimmt und in seinem Haus anschließt, verlässt den Garten nie wieder. Worüber sich der Gartenzwerg sicherlich freuen würde.

Wie in Harry Potters Schule gibt es auch in diesem Kaufhaus Bereiche, die man erst betritt, wenn einem jemand entgegenkommt, man also sicher sein kann, dass Schnäppchen machen nicht mit unerwarteten Entdeckungen einher geht, sondern nur mit dem Gefühl, dass niemand einen finden würde, wenn jetzt die Öffnungszeit des Kaufhauses zu Ende wäre. 

So schlimm wäre das allerdings auch nicht, denn noch einer ist immer da: der Gartenzwerg. 

Dienstag, 11. Mai 2021

Alltägliches (XXIV)

Fotografiert im Park rund
ums Bürgerzentrum von
Estreito da Calheta von
Heinz-Peter Tjaden

Calhetas Lockruf für digitale Nomaden

Digitale Nomaden sind fast schon täglich Thema in den Medien. Auf Madeira gibt es davon inzwischen fast 2 000. Nun will auch Calheta junge Leute anlocken, die am Computer Ideen entwickeln und verbreiten. Irgendwann ziehen sie dann weiter.

"Calheta schafft die Basis für digitale Nomaden", meldet heute "Diario de Notícias". Bürgermeister Carlos Teles erhofft sich eine wirtschaftliche Belebung der Region. Bei digitalen Nomaden handele es sich zwar um eine "spezielle Sorte von Touristen", aber sie seien gut für den lokalen Handel. Dazu zählt Teles Supermärkte, Bars und Restaurants.

Auch Madeira-Präsident Miguel Aubuqerque fördert den digitalen Fortschritt. Bis Ende Juni läuft ein Pilotprojekt, bei dem Fachleute den digitalen Nomaden mit Rat und Tat zur Seite stehen.   

Samstag, 8. Mai 2021

Das Haus Avis und ich

Wichtiger Mann.

Der älteste Ort der Blumeninsel: Machico

Ich habe Madeira im Dezember 2018 entdeckt. Im deutschen Fernsehen. Dort lief eine Reportage über die Blumeninsel, die mich an meinen Computer trieb. Ich buchte einen Flug nach Funchal, fand mit dem 29 Madeira Hostel eine Unterkunft und packte meine Koffer. Wir schrieben den 18. Dezember, als ich am Flughafen in ein Taxi stieg, wegen eines tropischen Windes lagen die Temperaturen weit über 20 Grad, der Taxifahrer erklärte mir die ersten Sehenswürdigkeiten und das Wichtigste: Cristiano Ronaldo wurde hier geboren und hatte ein eigenes Museum.

Bis das in Beilagen von "Diario de Notícias" und des "Journal Madeira" gewürdigt wird, werde ich noch etwas warten müssen. Heute war erst einmal Machico dran. So heißt der älteste Ort auf Madeira, am 8. Mai 1440 bekam der Kapitän Vaz Teixeira von Heinrich dem Seefahrer die Genehmigung zur Besiedelung. Dazu heißt es in der Beilage von "Diario de Notícias": "Machico liegt an der Ostküste der Insel und zeigt eine faszinierende Geschichte, die uns an die Zeit der portugiesischen Entdeckungen erinnert. Wir erinnern uns daran, dass genau hier im Jahr 1419 die ersten Kapitäne Madeiras gelandet sind."

Die Geschichte Portugals als führende europäische Handels- und Seemacht hat 1383 begonnen, als sich der nichteheliche Abkömmling des Hauses Burgund, Johann von Avis, zum König ausrief und die zweite portugiesische Dynastie, das Haus Avis, gründete. Heinrich der Seefahrer (1394 bis 1460) schickte Schiffe los, um ein Kolonialreich zu errichten.

Heute ist Portugal keine führende Nation Europas mehr, außer im Fußball. Zwei Mannschaften der Insel spielen in der ersten Liga, wobei Nacional Funchal um den Klassenerhalt bange muss, während sich Maritimo Funchal wohl retten kann.

Machico dagegen hat zwar keine erstklassige Fußballmannschaft, dafür laut "Diario de Notícias" fünf "Kronjuwelen": sich selbst, Canical, Santo António da Serra, Porto da Cruz und Agua de Pena. In Agua de Pena gewährt die Landebahn des internationalen Flughafens von Madeira einen fantastischen Blick auf das Blau des Ozeans, heißt es in der Beilage.

Die Sehenswürdigkeiten von Machico

Der Zarco und ich 



Freitag, 7. Mai 2021

Alltägliches (XXIII)

Im Park vergessen.
Das Fundbüro, das nicht gefunden werden will

Für CNN hat sie am 23. Februar 2015 zu den sieben aufregendsten Fahrten auf der Welt gezählt, davon hat man natürlich gern ein Erinnerungsfoto. Wie dieses Paar, das heute mit einem Korbschlitten zwei Kilometer zurücklegte. Zwei Männer brachten den Schlitten in Fahrt. 

Er trug einen blauen Pullover mit einem weißen Panter auf der Brust, der sich nicht wie Rilkes Panter "im allerkleinsten Kreise" drehte, sondern zum Sprung ansetzte, ihr Pullover war gelb. Sie hatte wesentlich mehr Haare als er, dafür trug er eine Brille.

Dieses Foto, das 10 Euro kostete, vergaß das Paar auf einer Bank im Katharinenpark von Funchal. Ich wollte es zum Fundbüro im Polizeirevier bringen. Doch ein Polizist, der mich am Eingang empfing, wimmelte mich mit ausgestreckten Armen ab. "Nao", sagte er nur. Wieder hatte ich mich vergeblich auf den Weg zum Fundbüro gemacht.

Das Foto des Paares werde ich nicht veröffentlichen, ich begnüge mich mit der Hülle und mit der Foto-Nummer 2113/6, die man bei Nachbestellungen angeben muss. Die Korbschlittenfahrten haben eine über 100-jährige Tradition, das Foto auf der Hülle hängt im Museu Photographia Vicentes

Reisebilderbogen

Webcam Funchal Jachthafen
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Funchal im Dezember 2018
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Madeira im Februar 2019
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Ostern auf der Blumeninsel
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Es wird Sommer
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Kunst auf Türen in Funchal
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Dieses Mal in Estreito da Calheta
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Blumen- und Winzerfest im September 2020

Der Umzugs-Monat Januar
Siebter Flug nach Madeira

Reisenotizen

Morgens in Funchal.
Vor Reise 3
Hat Ta recht?
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Die vierte Reise

Zum ersten Mal auf Deutsch und Portugiesisch
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Die vierte Reise
Madeira als Zauberwort
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Nach der vierten Reise
Blog und Ferienhaus finden
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Die fünfte Reise
Dieses Mal südwestlicher
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Neue Broschüre
Wieder mit Madeira-Tagebuch
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Blog-Statistik
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EM-Reise
Ohne Frau, die Ronaldo nicht mag 
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Busunglück im April 2019
Prozess schleppt sich dahin
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Erdbeben
Tausende flüchten aus ihren Häusern
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EM-Reise
Muss leider verschoben werden
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Sechste Reise
Noch nicht verwirrt

Nach geklautem Tor
Ronaldo wirft Kapitänsbinde weg

Korbschlitten
Verlass auf Regenreifen

Corona-Virus
Schutz für Patienten mit seltenen Krankheiten

Reisetagebücher

Madeira-der Landeanflug. 
Die erste Reise
18. bis 25. Dezember 2018
Hier lesen

Die zweite Reise

5. bis 21. Februar 2019
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Die dritte Reise

11. bis 25. April 2019
Hier lesen

Die vierte Reise
6. bis 20. Juni 2019
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Die fünfte Reise
7. bis 14. Januar 2020
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Die sechste Reise
1. bis 15. September 2020

Die letzte Reise
5. Januar 2021 bis...

Sonntag, 2. Mai 2021

Abstimm-bar

Fotografiert
in der Altstadt
 von Funchal.
Umfrage-Start 16. April 2021
Soll Funchal Kulturhauptstadt 2027 werden?

Alltägliches (XXII)

In einem Supermarkt
gekauft.

Nicht nur der Vater von Jesus, auch ich wurde geschätzt

"Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.". Heißt es im Evangelium nach Lukas. Auch ich wurde dieser Tage geschätzt. Bei einer Volkszählung, für die ich per Brief einen Code bekam. Nicht, weil ich wie Joseph aus dem Hause David stammte, war ich nach Madeira gezogen, auch nicht, weil ich aus dem Hause Tjaden stamme, sondern weil mir die Insel bei jedem Aufenthalt besser gefiel. 

Der Code funktionierte, gefragt wurde ich online erst einmal nach meinen Personalien, so fand das Volkszählungs-Programm heraus, dass ich ein Ausländer war. Gefragt wurde ich nun, ob ich lesen und schreiben könne. Darüber wunderte ich mich sehr, denn ohne diese Fähigkeiten wäre ich wohl kaum in dem Online-Fragebogen so weit gekommen. 

Lesen und schreiben kann ich zwar, aber mit Portugiesisch habe ich so meine Probleme, deswegen nutze ich jede Gelegenheit zum Lernen. Neulich im Katharinenpark, als ein kleines Mädchen seinem Bruder die Zahlen von eins bis zehn beigebracht hat. Ich lauschte und radelte dann weiter zu einem Supermarkt. Dort kaufte ich mir ein Bilderbuch für Zwei- bis Siebenjährige.

Heute saß ich am Atlantik und staunte darüber, wie viel Portugiesisch die Kleinen auf Madeira in dem Alter bereits beherrschen. Schon den Titel "Historias de Encantar" ("Geschichten der Verzauberung") verstand ich nicht. Dennoch unverzagt schlug ich das Buch auf. Eine der Geschichten handelte von dem SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, Verzeihung, Cum-ex, wieder Verzeihung, Tipp-ex, handelte von "O Pinóquio". Sie wurde so eingeleitet: "Certo dia, Gepeto decidiu fazer um boneco. Era um boneco grande, de madeira, que tinha as pernas e os bracos articulados. Quando o terminou, disse em voz alta: Adorava que tu fosses/Um menino verdadeiro!/ Sempre desjei um filho/um enterno companheiro!"

Was für diese Holzpuppe gelten soll, wünscht sich die SPD auch von ihrem Kanzlerkandidaten? Der dritte Absatz passt übrigens zu dem eingangs erwähnten Joseph: "Durante a noite, uma fada entrou na casa do carpinteiro e, enquanto ele dormia, pegou na varinha mágica e deu vida ao boneco." Nun finden Sie in diesem Satz mal das Wort "Zimmermann".