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Samstag, 9. Juli 2022

Liebe Kinder (VI)

São bocas tão pequenas que
pronunciam tudo. Nunca se
pode proibi-lo; caso contrário,
nada mais resultará disso.

"Halt die Klappe" ist nicht nur schlechtes Deutsch

Heute bringe ich euch ein wenig Deutsch bei. Nur ein wenig. Denn, was heute am Katharinenpark eine deutsche Mutter zu ihrer kleinen Tochter gesagt hat, müsst ihr eigentlich gar nicht verstehen. Da es aber sein könnte, dass ihr einem traurigen Kind begegnet, das aus Deutschland kommt, wüsstet ihr dann wenigstens warum. 

"Halt die Klappe", hat diese Mutter zu ihrer kleinen Tochter gesagt. Mit Klappe meinte sie den Mund ihrer kleinen Tochter. Sie wollte also der Kleinen den Mund verbieten. Was man bei Kindern nie machen sollte, weil Kinder immer etwas zu erzählen haben. Für erzählen kann man auch berichten, plaudern, plappern, sprechen oder mitteilen sagen. 

Die Kleine antwortete ihrer Mutter in einem ganz ruhigen Ton. Sie sagte: "Dich interessiert doch gar nicht tatsächlich, was ich für einen Fehler gemacht haben soll." Bei Fehlern handelt es sich um etwas, was man eigentlich nicht tun sollte, weil es nicht gut für die anderen oder für einen selbst ist. Wenn man es dennoch getan hat, sollte man aus Fehlern lernen. Das kann man aber nur, wenn man darüber spricht. Die Klappe halten, ist also falsch und kein gutes Deutsch.

Der kleinen Tochter ist zwar der Mund verboten worden, aber zum Schweigen wurde sie von ihrer Mutter nicht gebracht. Sie sagte ihre Meinung in einem ruhigen Ton, weil sie jetzt schon klüger ist als ihre Mutter, der eigentlich der Mund verboten werden müsste.

Liebe Kinder (VII)  

Montag, 14. Februar 2022

Alltägliches (194)

"Wow!" Foto: Tjaden
Trotz "Wow" immer noch sehr bescheiden

So bin ich nun einmal. Immer bescheiden. Sogar, wenn eine junge Mutter "Wow!" hinter mir her ruft, hebe ich nicht ab. Andere hätten schon längst ihren Freunden davon erzählt, die darauf mit der Frage reagiert hätten "Hast du nun wenigstens ihre Handynummer?" Habe ich nicht. Ich habe sie auch nicht danach gefragt. 

Das liegt aber nicht nur an meiner Schüchternheit. Sondern auch daran, dass sie diesem "Wow!" sofort das Wort "Bicicleta" hinzufügte. Denn ich war in dieser Szene, die sich soeben auf der Estrada Monumental zutrug, nur Staffage. Die Hauptperson war ihre Tochter, die sie auf den Armen trug. 

Dass Kinder auf Madeira Fahrräder mögen, ist mir schon länger bekannt. Noch nicht bekannt ist mir, was die Baustellen, die es auf der Estrada Monumental immer noch gibt, zu bedeuten haben. Einige sehen so aus, als sollten daraus Radwege werden. Das würde nicht nur die Kinder freuen.