Posts mit dem Label Ukraine werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Ukraine werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 10. Mai 2022

Alltägliches (217)

 

Hier wird immer viel diskutiert.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Und Conny hat gesagt

"Außerdem braucht Europa eine gemeinsame Armee."

"Stimmt. Letzten Endes würden dann auch für jedes Land die Verteidigungsausgaben sinken."

Gesagt haben wir das im April 2019 im 29 Madeira Hostel in Funchal, wo wir vor drei Jahren im Innenhof an einem Tisch saßen. Conny kam aus Wien, war 18 Jahre alt und diskutierte mit mir über Europa, das uns viel zu kompliziert und inkonsequent war. Wir einigten uns schnell darauf, dass Europa eine gemeinsame Regierung für die Kernbereiche Wirtschaft, Bildung, Soziales, Umwelt und Verteidigung braucht. Der Chef der Regierung müsse direkt gewählt werden. Das europäische Parlament war uns viel zu schwach.

Man stelle sich einmal vor, man hätte auf uns gehört. Hätte sich dann Putin immer noch getraut, die Ukraine zu überfallen? Müsste man dann immer noch fürchten, dass dieser Kriegsverbrecher unermessliches Leid auch noch über weitere Völker bringt? Würde dieser Psychopath nicht vielmehr im Kreml allein schon bei dem Gedanken, dass eine europäische Armee sein Gegner werden würde, nach dem Beistand des orthodoxen Gottes rufen und zur Antwort bekommen: Dieses Mal muss ich dir leider sagen, dass nicht einmal ich dir noch helfen könnte?

Was würde wohl Conny dazu sagen?  

Montag, 11. April 2022

Alltägliches (211)

Der Bischof steht im Regen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Die Zeugen Jehovas fragen-die katholische Kirche antwortet?

Das "Jornal da Madeira" hat auch religiöse Seiten, auf denen in diesen Tagen die Zeugen Jehovas fragen, ob es noch Hoffnung gibt (Die Antwort müsste lauten: In dieser Sekte stirbt die Hoffnung nicht einmal zuletzt, sondern nie. Trotz aller Irrtümer das Reich Gottes betreffend, sollen alle Zeugen Jehovas weiter hoffen, dass sich die Leitende Körperschaft irgendwann nicht mehr irrt. Wer diese Hoffnung aufgibt, darf sich nicht wundern, wenn er auch nicht mehr auf eine weitere Mitgliedschaft hoffen darf.) und der katholische Bischof von Funchal beklagt, dass Jesus immer weniger ernst genommen wird (Die Frage muss doch wohl lauten, wie ernst katholische Geistliche Jesus nehmen, wenn sie Kinder missbrauchen).

Wenn der katholische Bischof von Funchal auch noch vorschlägt, dass alle mehr auf Gott schauen sollten, dann vergisst er wohl, dass es Gott nach katholischer Lehre irgendwie dreimal gibt, wobei man derzeit feststellen muss, dass niemand von diesen dreien zur Ukraine schaut. Sind sie zu dritt, damit sie ungestraft wegschauen können, obwohl sie der Bibel zufolge dem Grauen ein Ende bereiten könnten?

Freitag, 25. Februar 2022

Alltägliches (197)

Die militärischen Ziele des Herrn P.
Foto: Tagesschau

Wir alle kennen mindestens einen Putin

Jugendkriminalität ist oft ein Thema. Kriminalität im Alter nur selten. Dabei kann die viel schlimmere Folgen haben. Beweist jetzt ein 69-Jähriger aus Moskau. Erst lernt er nichts Vernünftiges, dann wird er nichts Vernünftiges und jetzt macht er folgerichtig wieder einmal nichts Vernünftiges. Jeder von uns kennt mindestens so einen Putin. 

Wenn er den Mund aufmacht, lügt er. Erst plant er gar keinen Krieg, dann führt er ihn, um zu versichern, dass er nur militärische Ziele angreifen will und schon schießt er mit Raketen auf Wohnhäuser. Natürlich geht er nicht selbst hin, er schickt andere an die Front. Die machen das angeblich sogar gern. Würden sie es nicht gern machen, würde er sie foltern, erschießen lassen oder ins Gefängnis werfen. Er schlürft Krim-Sekt,  Wasser und Brot ist für die anderen.

Auch auf Madeira demonstrieren Menschen nun gegen die Alterskriminalität von Putin, sie kommen aus der Ukraine und aus Russland. Touristen aus Kiew und Moskau wird es auf unabsehbare Zeit nicht mehr geben. Auf die Frage "Wie kann man Putin stoppen?" weiß keiner eine zufriedenstellende Antwort. Dabei könnte die ganz einfach sein: Den 69-Jährigen in ein Alters- und Pflegeheim bringen, in den Fernseher Nachrichten einspeisen, die ihm gefallen, damit er keine Heimbewohnerinnen und Heimbewohner verprügelt und hoffen, dass er nicht einmal mehr 70 wird. 

Donnerstag, 27. Januar 2022

Alltägliches (188)

Auch das ist Madeira.
Diese Maske reicht-in 
Deutschländ käme ich 
mit ihr kaum noch
irgendwo rein.
Foto: Patricia Kloppert

Vielfalt statt Einfalt

Ich habe schon immer die Meinung vertreten, dass man den Alltag in einem Land erst kennen lernt, wenn man dort lebt, und ich halte gar nichts von der Auffassung, dass sich ein Ausländer  wie ein Inländer benehmen muss. Vielfalt ist eine Bereicherung, alles andere ist Einfalt. 

Im Netz habe ich Berichte über Madeira gelesen, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben. Da werde ich vor Besuchen von Lokalen gewarnt, in denen Einheimische verkehren. Ich bin gern dort. Irgendwann gehört man auch dazu. Das dauert auf Madeira länger als beispielsweise in Mainz, wo ich studiert habe. Auf der Insel muss man erst einmal Marken setzen. Bei meinen ersten Besuchen der Altstadt in Funchal behauptete ich, ich sei Fan des FC Porto. Davon wollen mich immer noch viele abbringen. Gelingt ihnen aber nicht. Das sorgt für immer neuen Gesprächsstoff. 

Ich werde auch nie bereits am Vormittag Poncha trinken. Ich brauche Kaffee, um wach zu werden. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, lasse ich mein Handy zuhause. Dass in Funchal so viele mit dem Smartphone in der Hand durch die Gegend hasten, reicht. Finde ich jedenfalls. Ich meide Lokale, in denen ununterbrochen der Fernseher läuft. Die Leute, die an mir vorbeilaufen, finde ich viel spannender. Da kann Putin noch so viele Panzer und Soldaten an der Grenze zur Ukraine versammeln. Dass der eine Meise hat, wusste ich schon vorher. Und dass die Vögel vieler anderer Politiker auch nicht viel kleiner sind, ist mir schon lange bekannt. 

Die Rücksichtslosigkeit, die in der männlichen Etage  meiner Wohngemeinschaft herrscht, beantworte ich inzwischen mit noch größerer Rücksichtslosigkeit. Als gestern Nacht wieder einmal ein junger Mann, der sein Zimmer kaum verlässt, meinte, auf seinem Smartphone eintönige Musik hören zu müssen, schaltete ich mein Radio ein. Das ist lauter als jedes Smartphone. Das habe ich ihm bewiesen. Danach herrschte Ruhe. Denn ich habe auch schon immer diese Meinung vertreten: Wer sich mit mir anlegt statt mir freundlich zu begegnen, muss sich auf einiges gefasst machen. Auch auf Madeira.