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Sonntag, 19. Dezember 2021

Alltägliches (170)

Geht nach draußen!
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Machtlos gegen die Corona-Viren?

Heute lädt das Wetter dazu ein, die Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Rät das "Jornal da Madeira". Doch dieser Ratschlag ist falsch. Auch bei diesem Wetter sollte man nach draußen gehen. Dort mag es zwar regnen, aber an der frischen Luft und bei 22 Grad ist die Gefahr, sich mit einem Corona-Virus anzustecken, am geringsten. Oder stimmt das auch nicht mehr?

Die Regionalregierung von Madeira kann sich (und uns) vormachen, was sie will, weder Schnelltests noch Impfungen schützen die Gesundheit der Bevölkerung. Das zeigt ein aktuelles Beispiel aus Oslo. Bei einer Feier in einem Restaurant sind 96 Prozent der Gäste doppelt geimpft, sie sind getestet (viele sogar mit einer verlässlichen Methode) und fühlen sich fit. Bei dieser Feier steckt sich über die Hälfte der 120 Gäste an. Mindestens 13 davon mit Omikron. Denn unter den Gästen befindet sich ein Südafrika-Rückkehrer, der dieses Virus mitbringt, ohne es zu ahnen. Die Symptome sind bei den Geimpften und den Nichtgeimpften gleich.

Der portugiesische Premierminister António Costa hat dieser Tage gesagt, dass auch eine vierte Impfung erforderlich sein werde. Der Impfstoff gegen Omikron sei bestellt, werde aber erst im April 2022 geliefert. Wenn es stimmt, dass in Portugal und auf Madeira bereits um die 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung doppelt geimpft sind, wenn es ebenfalls stimmt, dass die gegenwärtigen Impfungen gar nicht gegen Omikron helfen, wenn auch noch richtig ist, dass die Impfstoffe immer schneller an Wirkung verlieren, dann sollte man die gegenwärtigen Impfaktionen stoppen.

Dann könnte man sich die Zeit nehmen für die Beantwortung folgender Fragen: Warum stellt sich jede Vermutung über die weitere Entwicklung der Pandemie umgehend als Irrtum heraus? Warum heißt es, die dritte Impfung ist nach sechs Monaten ratsam, dann nach drei Monaten und jetzt schon nach drei Wochen? Haben die Pharmaindustrie, die Politik und allzu viele so genannte Experten den Mund zu voll genommen? Wann erklären uns die Virologen endlich, warum das Corona-Virus immer schneller mutiert (wenn diese Wissenschaft einen Sinn haben soll, müssten die das doch können...). Und was sollen Begriffe wie "boostern" und "Auffrischungsimpfung" statt dritte Impfung, vierte Impfung, fünfte Impfung...Gibt es irgendwann auch die dritte Auffrischungsimpfung der zweiten Auffrischungsimpfung der vierten Impfung?      

Montag, 7. Juni 2021

Alltägliches (XXXIV)

Handelt sie auch mit
Zitronen? Foto: Tjaden
Palmen auf Uferpromenade statt Lemon Tree in Fools Garden

Der Chef der portugiesischen Sozialisten António Costa, der trotzdem auch als Cristiano Ronaldo unter den Sozialdemokraten Europas gilt, hält Madeira für schwierig, wenn es um die Politik geht. Aus Touristen Bürger der Insel zu machen, scheint dagegen zumindest einer Mitarbeiterin der Touristik-Branche leicht zu fallen. Aus dem Fools Garden mit Lemon Tree hat sie mich zu den Palmen auf der Uferpromenade in Funchal geführt. 

Jüngst hat sich eine deutsche Wochenzeitung mit der Wirkung von Musik beschäftigt, denn Musik kann etwas, was keine andere Kunstrichtung so gut kann. Sie kann Gefühle wecken, kann Erinnerungen wach werden lassen und schon sitzt man da und summt "Try to remember of love in september" oder man singt dieses Lied sogar laut, denn auf Madeira wird viel gesungen. 

Im September vorigen Jahres wäre ich eigentlich gar nicht zum sechsten Mal auf der Insel gewesen. Denn ich wollte im Juni die EURO 2020 auf Madeira erleben, als feststand, dass Portugal und Deutschland in einer Gruppe spielen. Doch das Turnier wurde wegen Corona verschoben. Also kam ich im September. Besagte Mitarbeiterin der Touristik-Branche gestand mir - als ich ihr erzählt hatte, dass ich mit dem Gedanken spiele, beim nächsten Mal für immer zu bleiben -, dass sie mich beobachte wie Bob Marley in dem A-la-la-la-Song.  Und zitierte sogleich aus dem Song "Lemon Tree" von Fools Garden "I wonder high, I wonder why". 

Wen ich danach auch fragte, alle hielten das für ein Signal-das wir allerdings wohl alle missverstanden. Denn seit ich auf der Insel bin, gab es nur eine kurze Begegnung mit ihr, dann ging sie ihrer Wege, wahrscheinlich um sich darüber zu freuen, dass sie als Mitarbeiterin der Touristik-Branche es sogar geschafft hatte, aus mir einen Bürger zu machen.

Nun bin ich seit über 100 Tagen ununterbrochen hier. In der Politik gelten 100 Tage als Bewährungsfrist für eine neue Regierung, in der die Neuen geschont werden. Ich habe Madeira nicht geschont. Mich auch nicht. Ich habe mir so schnell wie möglich ein Fahrrad gekauft.