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Sonntag, 16. Oktober 2022

Alltägliches (240)

Schöne Augenblicke

Ich verstaue meine Einkäufe in meinem Rucksack, draußen vor dem Schaufenster steht die Frau, die mich mit zwei Liedern auf die Insel gelockt hat, sie vergleicht die Einträge in ihrem Smartphone mit den Einträgen in ihrem Notizbuch, von dem, was um sie herum geschieht, nimmt sie nichts wahr. Sie ist schöner denn je. Wir sind zwar kein Paar geworden, wir haben uns auch schon einige Wochen nicht mehr gesehen, aber ich weiß: Wenn ich nicht auf Madeira wäre, hätte ich diesen Augenblick verpasst.

Im Frühjahr hat er noch die Nummer 7 auf seinem kleinen Rücken getragen. Auf seinem Rad war er noch ein wenig wackelig, deswegen freuten sich seine Eltern, wenn ich mit meinem Rad stehen blieb, um den etwa Dreijährigen nicht zu gefährden. Gestern radelte er gar nicht mehr wackelig an mir vorbei, ich saß auf einer Mauer, er blickte sich so lange nach mir um, bis ich den Daumen hob, er grüßte mich mit einer Armbewegung und radelte weiter.

Sie öffnet den roten Umhang, ich gebe ihr einen Kuss auf die linke Brustwarze. Sie bedeckt ihre Brüste wieder, als wolle sie diesen Augenblick für immer bewahren. In ihren Augen lese ich tausend Geschichten, eine neue ist dazu gekommen.

Samstag, 15. Juni 2019

Die vierte Reise (VI)

"Das ist ein Fahrrad"

Die Kinder auf Madeira tänzeln gern herum, spielen Fußball, schaffen erstaunliche Kunstwerke und beweisen bei Tests ungewöhnliche mathematische Fähigkeiten, sie können also vieles, nur mit Fahrrädern können sie nichts anfangen. Die Mädchen scheinen sich dafür gar nicht zu interessieren, die Jungs machen große Augen. 

Ich stehe mit meinem Bike vor einer Ampel, der Junge vor mir windet sich in den Armen seiner Mutter, bis er nach hinten schauen kann, seine braunen Augen mustern jeden Zentimeter meines Fortbewegungsmittels, dann verlangt er Auskunft von seiner Mutter. 

"O que é aquilo?"

"Esta é uma bicicleta", antwortet sie.

Der Junge windet sich noch einmal nach hinten und schaut nun mich an. 

Ein paar Meter weiter ist ein anderer Junge so fasziniert von meinem Fahrrad, dass er an der Hand seiner Mutter immer mehr in Schräglage gerät. Bevor der Kleine umfällt, biege ich rechts ab.