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Sonntag, 29. August 2021

Alltägliches (LXXV)

Für Hannover 96 sind wir
sogar nach Berlin gefahren

Erst bei Braunschweig wieder zuhause

Auch mein Fußball-Portugiesisch verbessert sich, seit ich mich nicht mehr sonderlich für die Spiele von Hannover 96 interessiere. Denn sonst wäre es bei dem Wort "derrota" geblieben, was Niederlage bedeutet.  

Von "grande penalidade" hätte ich ohne Cristiano Ronaldo nie etwas gehört, ich hätte deshalb sogar die Rückgabe von Florent Muslija gestern im Spiel gegen Darmstadt für einen großartigen Elfmeter gehalten. Das Wort "vitória" für Sieg wäre mir nur einmal über die Lippen gekommen, das Wort "empate" für Unentschieden ebenfalls. 

Heute gratulieren die Medien dem "jogador" (Spieler) Cristiano Ronaldo zu seiner Rückkehr nach Manchester United, dort sei er von 2003 bis 2009 "feliz" (glücklich) gewesen und werde es hoffentlich auch bei den nächsten "jogos" (Spielen).  Während also der 36-Jährige "de volta para casa" (wieder zuhause) ist, wird Hannover 96 das erst am "final de temporada" (Ende der Saison) sein, und zwar danach zweimal pro Saison bei Eintracht Braunschweig. 

Aber bis dahin werden noch einige "treinadors" (Trainer) ihr "milagre azul" (blaues Wunder) erleben. 

Montag, 28. Juni 2021

EURO 2020 (X)

"Jornal da Madeira":
Traum starb in Sevilla.
Besser ohne Erfolg

Aus! Das Turnier ist für Portugal vorbei. Belgien hat das 1 : 0 über die zweite Halbzeit geschaukelt und jeden Ball, der Gefahr hätte bringen können, aus der Gefahrenzone geschaufelt. "Keine Mannschaft ist besser als Portugal", hat Trainer Fernando Santos nach der Niederlage gesagt. Mag stimmen. Stimmte gestern Abend aber nur bis zum Sechzehner. Dort kam nicht einmal mehr Cristiano Ronaldo aussichtsreich an den Ball. 

Die Zeitungen auf Madeira tragen heute Trauer. Tristesse und verlorene Illusionen beherrschen die Berichterstattung. Fortuna versagte nicht nur der portugiesischen Nationalelf das Weiterkommen, im "Jornal da Madeira" hatte kein einziger Prominenter einen auch nur halbwegs richtigen Tipp abgegeben. Denn auch mit dem Ausscheiden der Niederlande hatte niemand gerechnet. 

Muss man nun mit Dänemark rechnen? We are red, we are white, we are danish dynamite-wie 1992? 

Donnerstag, 18. Februar 2021

Alltägliches (IX)

Nur noch wenige Schritte
bis zu unserem Haus.

Petrus zieht den Nebelvorhang beiseite

Der Busfahrer bedankt sich bei mir dafür, dass ich meine Mund-Nase-Bedeckung nach dem Einsteigen auch über mein Kinn ziehe, Petrus schiebt den Nebelvorhang um halb eins über dem Atlantik weg, ich schlendere vor blauer Kulisse und ohne Mund-Nase-Bedeckung in die Altstadt, gehe in meine Lieblingsbäckerei und bekomme für 1,40 Euro eine Tasse Kaffee und einen leckeren Kuchen. Vor der Bäckerei setze ich mich vor einer Haustür auf eine Stufe, es dauert, bis die Tasse einigermaßen gerade steht. Die ersten Tauben lauern auf Kuchenkrümel. Doch der Kuchen ist so lecker, den teile ich mit keiner Taube. Ein junger Mann, der nebenan in einem Restaurant arbeitet, hebt den Daumen und sagt, dass er sich freue, mich wieder in der Altstadt zu sehen. Viel los ist dort immer noch nicht.

Nach einem Bummel durch die City von Funchal schlendere ich zum Katharinenpark und lese mit Blick auf den Hafen und das Ronaldo-Museum (Ronaldo hat gestern Abend mit Juventus Turin beim FC Porto 2 : 1 verloren)  "Bauern, Bonzen und Bomben" von Hans Fallada. Mir fällt ein, dass mir der Beststellerautor Johannes Mario Simmel ("Alle Mensch werden Brüder", "Es muss nicht immer Kaviar sein") vor Jahren einen Roman ähnlicher Qualität zugetraut hat und entdecke in dem Roman aus dem Jahre 1931 viele Parallelen zum Elend der heutigen Sozialdemokratie. 

Den Heimweg trete ich zu Fuß an. In einem kleinen Supermarkt kaufe ich ein. Ein deutsches Ehepaar stellt fest, dass die Packungen mit den Erfrischungsgetränken keine "Strohhalme" haben und entscheiden sich deswegen gegen den Kauf. Ich denke: Der Atlantik wird sich über die Vermeidung von Plastik freuen.