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Freitag, 27. Januar 2023

Liebe Kinder (VIII)

Irgendwann hört
aber der Spaß auf.
Klick zum Bilderbuch
Immer etwas besser als die Schwester

Wenn Oma und Opa euch fragen, wie gut ihr in der Schule seid, dann seid ihr in der Schule immer gut oder sogar sehr gut, während eure Schwester allenfalls ganz gut ist. Bei den Leuten, die auf Madeira darüber berichten, wie gut es auf der Insel ist und das mit dem Festland vergleichen, ist es so ähnlich. Das Festland ist für sie wie für euch eure Schwester. 

Solche Leute nennt man Redakteure. Redakteur wird man am besten, wenn man in der Schule nie aufgepasst hat. Besonders, wenn es ums Rechnen ging. Einige davon schreiben gleich nach der letzten Unterrichtsstunde für das "Jornal da Madeira" und behaupten beispielsweise heute, dass zum 7,8 Prozent auf Madeira 7,8 Prozent weniger seien als 15,6 Prozent in Portugal.  

Da merkt doch jedes Kind sofort, dass da etwas nicht stimmt. Ihr alle wisst, dass bei den meisten Kindern 50 Prozent der Eltern Männer und 50 Prozent der Eltern Frauen sind. Macht zusammen 100 Prozent. 100 Prozent steht für das Ganze. Wenn euch nun jemand fragen würde, ob ihr mehr Väter oder mehr Mütter als Eltern habt, müsstet ihr sagen: "Wir haben gar keine Eltern." Denn laut "Jornal da Madeira" sind 50 Prozent Väter 0 Prozent mehr/weniger als 50 Prozent Mütter. 

Montag, 21. November 2022

Liebe Kinder (VII)

An keinem dieser
Pfähle gibt es
Spuren von 
einem Schlitten.
Foto: Tjaden

Der Weihnachtsmann war das nicht

Der Weihnachtsmann ist schon so alt. Das glaubt ihr nicht. Fragt einmal euren Opa oder eure Oma. Ihr werdet staunen. Denn den Weihnachtsmann hat es auch schon gegeben, als sie noch Kinder waren. Und Oma und Opa sind jetzt auch schon sehr alt. So alt wie der Weihnachtsmann sind sie aber noch nicht. 

Wie ihr wisst, wohnt der Weihnachtsmann am Nordpol. Dort ist es längst nicht mehr so kalt wie früher. Aber so warm wie auf Madeira ist es dort noch nicht. Sonst wäre der Weihnachtsmann schon längst umgezogen. Seine Werkstatt am Nordpol gibt es trotzdem nicht mehr. Das Eis ist nicht mehr dick genug, um die Steine, aus denen diese Werkstatt gebaut war, tragen zu können. Was also früher von den Gehilfinnen und Gehilfen hergestellt wurde, wenn der Weihnachtsmann ihnen eure Wunschzettel vorgelesen hatte, muss der Weihnachtsmann inzwischen kaufen.

Deswegen ist er jetzt schon auf Madeira. Ich traf ihn vor ein paar Tagen bei "Continente". Dort kaufte er allerlei Süßigkeiten. Süßigkeiten sind, wie ihr wisst, zwar schlecht für die Zähne, aber gut für den Bauch. Seinen Schlitten parkte er in der Tiefgarage, sein Rentier schwamm so lange im Atlantik. Rentiere sind bekanntlich gute Schwimmer. Gut schwimmen können ist immer gut.

So gegen 16 Uhr trafen sich Weihnachtsmann und Rentier vor der Tiefgarage. Sie flogen mit dem Schlitten davon. Dass der Schlitten des Weihnachtsmannes und das Rentier fliegen können, weiß eigentlich jeder. Dennoch haben einige behauptet, der Weihnachtsmann habe vor dem Supermarkt und nicht in einer Tiefgarage geparkt, beim Ausparken seien drei Pfähle schief geworden. Das stimmt nicht. Der Weihnachtsmann sei eben schon sehr alt. Nur das stimmt.

 

  

Samstag, 9. Juli 2022

Liebe Kinder (VI)

São bocas tão pequenas que
pronunciam tudo. Nunca se
pode proibi-lo; caso contrário,
nada mais resultará disso.

"Halt die Klappe" ist nicht nur schlechtes Deutsch

Heute bringe ich euch ein wenig Deutsch bei. Nur ein wenig. Denn, was heute am Katharinenpark eine deutsche Mutter zu ihrer kleinen Tochter gesagt hat, müsst ihr eigentlich gar nicht verstehen. Da es aber sein könnte, dass ihr einem traurigen Kind begegnet, das aus Deutschland kommt, wüsstet ihr dann wenigstens warum. 

"Halt die Klappe", hat diese Mutter zu ihrer kleinen Tochter gesagt. Mit Klappe meinte sie den Mund ihrer kleinen Tochter. Sie wollte also der Kleinen den Mund verbieten. Was man bei Kindern nie machen sollte, weil Kinder immer etwas zu erzählen haben. Für erzählen kann man auch berichten, plaudern, plappern, sprechen oder mitteilen sagen. 

Die Kleine antwortete ihrer Mutter in einem ganz ruhigen Ton. Sie sagte: "Dich interessiert doch gar nicht tatsächlich, was ich für einen Fehler gemacht haben soll." Bei Fehlern handelt es sich um etwas, was man eigentlich nicht tun sollte, weil es nicht gut für die anderen oder für einen selbst ist. Wenn man es dennoch getan hat, sollte man aus Fehlern lernen. Das kann man aber nur, wenn man darüber spricht. Die Klappe halten, ist also falsch und kein gutes Deutsch.

Der kleinen Tochter ist zwar der Mund verboten worden, aber zum Schweigen wurde sie von ihrer Mutter nicht gebracht. Sie sagte ihre Meinung in einem ruhigen Ton, weil sie jetzt schon klüger ist als ihre Mutter, der eigentlich der Mund verboten werden müsste.

Liebe Kinder (VII)  

Sonntag, 5. Juni 2022

Liebe Kinder (V)

Gemalt für die Semana
do Ambiente. 
Foto: Heinz-Peter Tjaden

War in Wirklichkeit ein Elefant

Ich habe während meiner Grundschulzeit nur einmal ein Lob von meiner Kunstlehrerin für ein Bild bekommen. Sie war begeistert von der Maus, die ich gezeichnet hatte. Dass es sich um einen Elefanten handelte, verriet ich ihr nicht. Sonst hätte sie ihr Lob vielleicht noch zurückgenommen.

Was ihr dagegen zeichnet, beeindruckt mich immer wieder. Zu jedem Thema, das auf Madeira diskutiert wird, habt ihr etwas zu malen. Damit eure Kunstwerke unvergänglich werden, veröffentliche ich sie bei Facebook. Damit auch viele andere auf der Welt erfahren: Ihr seid wahre Künstlerinnen und Künstler. Hier klicken  

Samstag, 4. Juni 2022

Liebe Kinder (IV)

Sieht auch noch schick aus.

Keine Sorgen auf dem Laufrad

Wenn ihr mich in Funchal auf dem Rad seht, macht ihr euch keine Sorgen. Ihr seid begeistert, eure Eltern reagieren mit "Bicicleta". Und schon lernt ihr: Wer auf einem Rad unterwegs ist, darf sich keine Sorgen machen. Dazu gehört: Man muss dafür sorgen, dass man mit dem Rad nicht umfällt. 

Das lernt ihr am besten auf einem Laufrad. Kinderfahrräder mit Stützrädern findet ihr sicherlich auch nicht so spannend. Auf denen sehen Kinder aus, als würden sie es nie lernen. Wenn ihr aber mit einem Laufrad immer schneller werdet und dann eure Beine hoch nehmt, ohne umzufallen, dann wissen alle Erwachsenen: Ihr lernt schnell. 

Das kann man nicht von allen Erwachsenen sagen. Schaut euch doch einmal auf der Avenida do Infante die Autos an, die auf dem Bürgersteig stehen, wenn sich dort Erwachsene in einem Haus treffen, weil sie angeblich so klug sind. Die sind nicht einmal klug genug, um zu wissen, wie kleine Pflastersteine reagieren, wenn auf ihnen Autos stehen. Gestern habe ich dort ungefähr 100 Autos gezählt, die dicht an dicht nebeneinander standen. Die wiegen zusammen 1 400 Tonnen. Also soviel wie 5 000 Kinder. Ohne Laufrad.

Wenn ihr dort Laufräder ausprobiert, passiert dem Bürgersteig nichts. Er bekommt keine Löcher und keine Risse , er wird nicht rund.  Wenn dort so viele Autos parken, passiert dem Bürgersteig sehr viel. Das muss dann repariert werden. Kaum ist das passiert, findet wieder ein Treffen von Erwachsenen statt, die sich für klug halten. 

Liebe Kinder (V)