Samstag, 11. Januar 2020

Fünfte Reise (VI)

"A Bola",
11. Januar 2020
Der Sieg-Bringer

"Extraordinário!" Titelt die Sportzeitung "A Bola". "Portugal verga Franca Favorita". Titelt "O Jornal da Madeira".

Wenn ich auf Madeira bin, gewinnt Portugal. Die Sportart ist gleichgültig. Im Juni war´s Fußball. Jetzt ist´s Handball. 

Den Nationen-Cup feierten wir damals mit Poncha nach einem endlosen Spaziergang (hier klicken), den Starterfolg bei der Handball-EM feierte ich mit Wein, der nur deshalb vorzüglich schmeckte, weil im 17. Jahrhundert ein Matrose auf einem britischen Segelschiff ein Querkopf war. 

Statt den Wein vor Hongkong - wie vom Kapitän gefordert - ins Meer zu schütten, weil er nicht verkauft werden konnte, gönnte sich dieser Matrose einen Schluck und stellte fest, dass der angeblich umgekippte Wein hervorragend mundete. 

Freitag, 10. Januar 2020

Fünfte Reise (V)

"Reis magos" von Yvonne 
Caspanni Pessers.
Der Hahn im Dorf

Heute bin ich der Hahn im Dorf. Denn ich war früher wach als mein krähender Kumpel. Der versucht nun, Versäumtes nachzuholen. So weckt er auch die schlafenden Hunde. Die Kinder aus der Schule muss er nicht wecken. Die freuen sich lärmend auf den Unterricht. 

Und ich freue mich bereits auf meinen Kaffee. Wie die anderen Männer werde ich in der Sonne sitzen und die Sportzeitung "A Bola" ("Der Ball") lesen. Die erscheint täglich - und nie ohne eine Meldung über Christiano Ronaldo, der auf der Insel geboren ist. Derzeit wird er mit Pele verglichen. 

Mit den Schlagzeilen dieser Sportzeitung und von "Diário de Notícias" habe ich bei meinem ersten Aufenthalt in Funchal noch so meine Probleme gehabt. Ich wunderte mich über das häufige "no". Bis ich herausfand, dass "no" "in" bedeutet. 

Was "Reis magos" bedeutet, habe ich gerade gegoogelt. Denn so heißt das Bild, das vor mir an der Wand hängt und von meiner Gastgeberin Yvonne Caspanni Pessers gemalt worden ist. Es bedeutet "Königsmagier". Warum das so ist, werde ich die Malerin noch fragen. Sie stammt übrigens aus Brabant (Niederlande) und beantwortet gern meine Fragen.

P. S. Nun ist das Bild klarer geworden. "Reis magos" ist ein Dorf in der Nähe von Funchal mit einem kleinen, aber feinen Strand.

Die fünfte Reise (VI)  


Mittwoch, 8. Januar 2020

Fünfte Reise (IV)

Kaffee trinken und einkaufen.
Wadenbeißer besiegt

Bei meinem zweiten Spaziergang habe ich den Wadenbeißer besiegt. Ob bergauf oder bergab: Man darf einfach nicht verkrampfen. Dann schmeckt auch der Kaffee gut. Den habe ich vor dem kleinen Einkaufsmarkt getrunken, der zu Fuß zehn Minuten entfernt ist. So kommt man hin: Nach links gehen, der Straße folgen, bis sie endet, auf der anderen Straßenseite befindet sich der Markt. Eine Tasse Kaffee kostet 85 Cent. 

Vor dem Einkauf bin ich erst einmal weitergelaufen. Damit der Wadenbeißer nicht meint, er könne zurückkehren. Eine Kirche hat auf Madeira jedes Dorf. Mindestens eine. Weinberge aber nicht. Die hat Estreito da Calheta genauso wie ein wunderschönes Bürgerzentrum. Wunderschön habe ich es auch gefunden, dass ich das Zentrum schneller erreichte als die Rentnerinnen und Rentner, die sich dort zu einem geselligen Beisammensein trafen.

Dann wurde es eng. Zwischen die Regale und mich passte in dem Einkaufsmarkt kein Blatt Papier mehr. Doch ich bekam fast alles, was auf meinem Einkaufszettel stand. Joghurt, Konfitüre, Brot, Margarine, Bier...Zigaretten und mit Schokolade gefüllte Mini-Croissants gab es nebenan.

Weitere Fotos

Fünfte Reise (V)

Fünfte Reise (III)

Er sieht alles.
Der erste schweißtreibende Spaziergang

Da bin ich nun. Meinen ersten Spaziergang habe ich auch schon hinter mir. Gestartet bin ich, wie mir das meine Gastgeberin Yvonne Caspanni Pessers empfohlen hat. Sie schreibt in ihrem Gästeordner: "Wenn Sie in der direkten Umgebung etwas zu Fuß gehen wollen, empfehle ich Ihnen, nicht die steile Zufahrt hinaufzugehen, sondern vorbei an allen Ferienhäusern bis ´Sercial´, rechts die Treppe hoch und durch die Gasse hinter meinem Haus. Das sind insgesamt ein paar Meter mehr, aber erheblich bequemer zu gehen."

Vom Nachbardorf Estrela trennen mich zwei Kilometer, bis zu einem Mini-Markt sind es fünf Minuten zu Fuß. Ich habe mich für die dritte Möglichkeit entschieden. Seitdem weiß ich, was Waden sind. Die brauche ich bergab zum Bremsen, bergauf zum Schwung holen. Unterwegs wende ich mein Portugiesisch an. Erkundige mich nach einem Supermarkt und gebe nach einer  halben Stunde auf. Die Sonne legt ein höheres Tempo vor als ich. Die Temperaturen steigen. Ich ziehe meinen Pullover aus.

Überall wird bereits fleißig gearbeitet, Arbeiter pflücken Bananen, bauen ein Haus und was sich sonst noch so tut, beobachtet ein Hund vom Dach eines Hauses aus. Ich werde mich nun erst einmal auf dem Balkon meiner Ferienwohnung ausruhen. Das tun die Kinder, die rechts hoch eine Schule besuchen, auch. Sie sind nur etwas lauter als ich. Und überall bellen Hunde.

Fünfte Reise (IV) 

Samstag, 4. Januar 2020

Die fünfte Reise (II)

Hoch hinaus.
Mit linker Mousetaste vergrößern. 
Zum Verlieben

Das Unternehmen, bei dem ich das Sammel-Taxi gemietet habe, hat mir heute den Link zu einer tollen Internet-Seite geschickt. Angeboten werden Touren zu Fuß, mit dem Schiff, mit dem Jeep und mit erfahrenen Bergführern, gebucht werden können private Unternehmungen oder solche in Gruppen. Wer sich nach dem Anklicken dieser Internet-Seite nicht in die Blumeninsel verliebt, ist wohl selbst schuld.

Dann man los 

Die fünfte Reise (III)