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Freitag, 12. November 2021

Alltägliches (152)

Das reicht: Zimmer,
Frühstück, Pläne
schmieden.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Weniger Touristen auf Madeira können durchaus mehr sein

"Die Region verlor bereits vor der Pandemie Touristen", heißt es heute in einem Bericht des "Jornal da Madeira" über eine Tourismuskonferenz, die einmal im Jahr stattfindet. Bei meinen Radtouren habe ich allerdings einen anderen Eindruck, denn wenn ich durch das Hotelviertel von Sao Martinho komme, sehe ich Kräne und höre ich Baustellenlärm für einen neuen Übernachtungsklotz.

Der bei jungen Leuten, die auf der Insel landen, so beliebt sein wird wie die anderen Klötze. Denn die legen - so eine weitere Erkenntnis bei dieser Tourismus-Konferenz - nur wenig Wert auf Hoteldienstleistungen. Sie machen sich eher Sorgen über die Auswirkungen architektonischer Missetaten auf die Umwelt. Sie wollen nicht, dass die Umgebung ihrer Unterkunft so aussieht wie die Umgebung anderer Reiseziele. Madeira soll etwas Besonderes bleiben, das man bei Wanderungen und Klettertouren bewundern und genießen kann. 

Das ist keine Gefahr für die Tourismusbranche, sondern eine Chance. Beliebig steigern kann man die Zahl der Touristinnen und Touristen sowieso nicht, so viel Platz ist gar nicht auf der Insel, es sei denn, man baut Hotels noch höher, aber dann sieht man die Sonne irgendwann vor lauter Schatten nicht mehr. Höher könnten allerdings die Löhne für die Frauen und Männer sein, die sich in der Tourismusbranche für 650 Euro im Monat abrackern und nicht einmal einen Arbeitsvertrag haben. 

 


Donnerstag, 5. August 2021

Alltägliches (LX)

Wirbt für Urlaub auf
Madeira.

Über Reisen ins Ausland während der Corona-Pandemie

Madeira hat ein neues Markenzeichen, das bei jeder Veranstaltung auftaucht und nicht unumstritten ist, wobei für Grafiker gilt, heftige Diskussionen über ein Logo sind immer noch besser als betretenes Schweigen. 

Manchmal allerdings wäre auch Schweigen gut. Warum jetzt auf Madeira Stimmen laut werden, die wegen der Corona-Pandemie der Inselbevölkerung von Reisen ins Ausland abraten, erscheint rätselhaft, denn wenn beispielsweise Engländer nach Madeira fliegen, sind das auch Reisen ins Ausland. Für diese Auslandsreisen hat die Regierung von Madeira bei Einführung der neuen Marke auf rund 100 Taxis geworben, die in London unterwegs sind.

Wer "kommt her" sagt, der sollte auch "fahrt hin" sagen.   

Freitag, 30. Juli 2021

Alltägliches (LVIII)

Die Maske und der Weihnachtsmann

Miguel Albuquerque glaubt weiter an die Maske und an die Ausgangssperre, weil er nicht an den Weihnachtsmann glaubt. Zitiert heute die "Diario de Notícias" den Präsidenten von Madeira. Dabei müsste Albuquerque wissen, dass es den Weihnachtmann gibt, denn 1897 ist der Assistent eines Untersuchungsrichters aus Manhattan von seiner achtjährigen Tochter gefragt worden, ob es den Weihnachtsmann gibt. Dieser Papa gab seiner Tochter den Rat, sich an die "New York Sun" zu wenden, denn in dieser Zeitung stehe immer die Wahrheit. 

Das tat die kleine Virginia und bekam auf ihren Brief zur Antwort: "Ja, es gibt den Weihnachtsmann, es gibt ihn so sicher, wie es die Liebe, die Großherzigkeit und die Treue gibt." Sie erschien am 21. September 1897 als Leitartikel von Francis C. Church.

Church hatte als Bürgerkriegsberichterstatter viel Elend gesehen, mit seinem Artikel wollte er verhindern, dass die Menschen noch trübsinniger wurden. Dieser Versuch war so erfolgreich, dass dieser Leitartikel bis 1950 Jahr für Jahr in der "Sun" erschien. Dann wurde die Zeitung eingestellt, doch seine Zeilen an die kleine Virginia überdauerten bis heute. 

Auch in diesen Corona-Zeiten haben wir bereits viel Elend gesehen, aber an den Weihnachtsmann glauben sollten wir weiterhin. Zumal der Autor Church heißt und in jeder Church noch ganz andere Dinge geglaubt werden.  Trotzdem würde Miguel Albuquerque wohl niemals sagen, dass er, weil er an die Maske und an die Ausgangssperre glaubt, nicht an die Heilige Katharina glaubt, nach der in Funchal ein Park benannt ist.