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Sonntag, 2. Januar 2022

Alltägliches (175)

Laut Bibel weder Könige,
noch heilig noch zu
dritt. 
Die Sonntagsunruhe meines Zimmernachbarn

Der Papst in Rom und der Bischof in Funchal wären möglicherweise stolz auf mich. 

"Was?", würden sie fragen. "Der ist evangelisch getauft, geht nie in die Kirche und glaubt nicht an den Gott, an den wir glauben? Über den Aufsatz, den unser ehemaliger Bischof Teodoro de Faria über die ewige Jungfräulichkeit Marias heute im ´Jornal da Madeira´ veröffentlicht hat, kann er nur schmunzeln und das Bild von den Heiligen drei Königen, das zu diesem Aufsatz gehört, hält er für die Illustration eines Märchens? Aber den Sonntag hält er für wichtig für Geist und Seele?"

So ist das. Doch in der Wohngemeinschaft, in der ich lebe, kann ich auch sonntags weder Geist noch Seele pflegen. Mein Zimmernachbar lässt sonntags den Fernseher von morgens bis nachts laufen, wenn sich Männer und Frauen in irgendeinem Film anschreien, hält er das für so wichtig, dass er seine Zimmertür sogar dann offen lässt, wenn er in der Küche ist.

Ich werde mich gleich wieder in die Sonne setzen, ein Buch lesen, irgendwo Kaffee trinken, mit Freundinnen und Freunden, die ich in Funchal treffe, plaudern-und mich keinesfalls auf die Rückkehr freuen.

Denn dann pflegt mein Zimmernachbar zwar bereits die vom Papst angemahnte Brüderlichkeit-aber nur mit Alkohol.  Der ihn so schwerhörig macht, dass er in der Küche sein Smartphone in voller Lautstärke schnarren lässt. Allerdings: Dass der Fernseher in seinem Zimmer immer noch läuft, höre auch ich nicht mehr. 

Freitag, 11. Juni 2021

EURO 2020 (III)

Immerhin gibt es
einen Live-Ticker.

Kein "A Bola-Kiosktag" in Funchal

Gleich ist Anstoß in Rom. Die Türkei und Italien eröffnen die EURO 2020. Fast alle Prominenten auf Madeira tippen auf einen Sieg der Italiener, die "Diario de Notícias" veröffentlichen eine ziemlich unmotivierte Beilage, in der nicht einmal die Termine für die Gruppenspiele genannt werden. Und gestern soll "Kiosk-Tag" ("Nas bancas dia") gewesen sein. Hat die Sportzeitung "A Bola" am 8. Juni in einer großen Anzeige auf Seite 17 versprochen und für den 10. Juni ein Sonderheft angekündigt. 

Das es in Funchal aber nicht gab. Am Kiosk vor dem Stadtpark lautete gestern die Auskunft, dass man nichts über die Veröffentlichung wisse-und außerdem: "Ich kann Ihnen auch nicht sagen, wo es dieses Heft gibt." Eine Stunde später wusste ich, dass auch andere Kiosk-Besitzer nichts wussten. Bis ich auf dem Heimweg an einem Kiosk vorbeikam, in dem ich Trost fand: "Auf Madeira dauert es immer fünf Tage, bis sowas ankommt."

Das wäre der 15. Juni. An dem Tag steigen die deutsche, die französische, die ungarische und die portugiesische Nationalelf in das Turnier ein. Cristiano Ronaldo übt sich schon in Zurückhaltung. Bei der EURO 2020 gebe es einige Titelanwärter. Wenn das so ist, kann ich auch noch vier Tage auf das Sonderheft warten. Es soll auch nur drei Euro kosten.