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Donnerstag, 15. September 2022

Alltägliches (236)

Angelehntes Tor, zwei 
umgeworfene Mülltonnen,
daneben eine kleine Tasche
und das Schloss im 
Vordergrund. Foto: Tjaden

Kein kriminelleres Haus auf dieser Insel


In diesem Haus habe ich mehr Kriminelles erlebt als in meinem ganzen vorherigen Leben in vielen Städten Deutschlands und des Auslandes. Immer wenn ich nach einem Einbruch in mein Zimmer, nach Diebstählen in der Küche, nach Fast-Schlägereien, wüsten Beschimpfungen  und Telefonterror des Vermieters denke, mehr Kriminalität geht nun nicht mehr, geht doch mehr.

Heute Morgen habe ich mein Fahrrad gleich wieder absetzen müssen, denn oben lag eine Mülltonne quer zur Treppe. Auch die zweite Mülltonne hatte jemand umgeworfen. Das Eingangstor, das mit einem Schloss gesichert ist, war nur angelehnt, vor dem Tor lag ein Bankbeleg für eine Geldabhebung vom 14. September, 18.44 Uhr, über 20 Euro bei der MultiBanco. Das Schloss entdeckte ich in der Nähe der Sitzgruppe, die vor dem Haus steht. Neben den umgeworfenen Mülltonnen befand sich außerdem eine kleine Tasche mit diversen Karten, die einer Mieterin gehören. Sie weiß - sagt sie - nicht, wer derart gewütet hat.  

Weitere Informationen über dieses Haus


Montag, 24. Januar 2022

Alltägliches (187)

Dezember 1965.

Wenn Professoren kiffen wollen

Für mich ist das wie ein "Zurück in die 60-er, 70-er und 80-er Jahre": Im "Jornal da Madeira" plädiert heute ein Professor aus Kanada für die Legalisierung von Cannabis. Filipe Duarte preist in seinem Kommentar die angeblichen Erfolge der kanadischen Regierung, die vor drei Jahren die Freigabe beschlossen hat. Dazu zählt für ihn die sinkende Rauschgift-Kriminalität. Was für ein bekifftes Kunststück! Wenn man z. B. fahrlässige Körperverletzung nicht mehr als Straftat werten würde, würde die Kriminalität gegen das Recht auf körperliche Unversehrtheit ebenfalls sinken.  

Im Deutsch-Unterricht haben wir seinerzeit über dieses Thema diskutiert. Ich vertrat die Auffassung, dass man sich, wenn man schon die Pest wie Alkoholismus und Tablettensucht am Hals habe, nicht auch noch die Cholera an den Hals holen müsse. Zu jener Zeit fanden besonders angeblich fortschrittliche Kreise Sprüche wie "Am Morgen ein Joint und der Tag ist dein Freund" schick. Bis es dunkel wurde. 

Mit Klaus Rainer Röhl, dem Ex-Ehemann der späteren Terroristin Ulrike Meinhof und Herausgeber der Zeitschrift "konkret", ging einer der wortgewaltigsten Verfechter der Freigabe plötzlich in Sack und Asche. Er legte eine Beichte ab, die es in sich hatte. Ihm war übel geworden angesichts der vielen Kifferinnen und Kiffer, die man nüchtern kaum noch betrachten konnte. In der Lieblings-Disco unserer Klasse zeigte uns der Besitzer, was diese Besoffenen in seinem Lokal anrichteten. Kurz darauf machte er seine Disco dicht. Seine Versicherung war nicht mehr bereit, die Reparaturkosten zu übernehmen. 

Mein persönlicher Vorteil ist: Ich kann nicht einmal diesen süßlichen Geruch ertragen. Und wenn mir jemand damit kommt, dass Alkohol auch eine Droge ist, dann kann ich ihm nur entgegnen: Wein und Bier kann man trinken, ohne besoffen werden zu wollen. Rauschgift nimmt man wegen des Rausches. Die Gefahr der Abhängigkeit ist deswegen viel größer. 

Zum Schluss hätte ich da noch eine Frage an Filipe Duarte: Soll es auf dem legal verkauften Cannabis ebenfalls Warnhinweise geben wie es sie auf Zigarettenschachteln gibt?