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Samstag, 9. Oktober 2021

Alltägliches (135)


Heute als Beilage in der
"Diario de Notícias" zum
Internationalen Mädchentag.

Liebe Mädchen,

wer von euch noch weiß, was eine Tageszeitung ist, kann gleich den nächsten Absatz lesen. Für alle anderen: Tageszeitungen sind so was Ähnliches wie Suchmaschinen, nur aus Papier. Allerdings funktionieren sie ohne Strom, man kann sie deshalb auch weder aus- noch einschalten. Wie jede Suchmaschine suchen Tageszeitungen, was wichtig ist und verbreiten es. Was für euch wichtig ist, ist allerdings nicht für alle wichtig. Für die Älteren sind es die Todesanzeigen, für euch beispielsweise "A malta do diário".

Der ist kleiner als die Tageszeitung. Eure Hände sind ja auch kleiner als die Hände der Erwachsenen, die noch eine Tageszeitung wie beispielsweise "Diario de Notícias" lesen. Diese Erwachsenen braucht ihr aber, wenn ihr Mitglied eines Clubs werden wollt, der viel Erfreuliches verkündet. 

Das tun auch die Mitglieder, erzählt Malta auf Seite 2: "A Malta voltou á escola e há tantes novidades para contar. Os nossos amigos e amigas mandaram muitos cartas á Malta do bem sobre o que tem feito nestes dias de escola. Continuem a mandar mensagens que nós adoramos."

Malta geht also wieder zur Schule, erfährt dort viel Neues und bekommt auch Post, wie die von der neunjährigen Sofia Andrade: "Viste e discurso da Greta Thunberg na Itália? E uma menina com grande coragem que luta todos os dias pelo nosso Planeta e diz coisas importantes aos adultos que andam entretidos com o blá blá blá."

Solche Mädchen wie Greta Thunberg und  Sofia Andrade braucht das Land, damit es davon immer mehr gibt, wird am 11. Oktober der Internationale Mädchentag gefeiert. 

Siehe auch



Dienstag, 16. März 2021

Alltägliches (XV)


Sag es mit Oscar Wilde


Wenn du einen Spruch suchst, der die anderen aufschrecken, nachdenklich machen oder zum Schmunzeln bringen soll, dann schlag bei dem irischen Schriftsteller Oscar Wilde nach. Auch Jacinta Melim von der EGS Santa Cruz hat das als "Chefredakteurin für einen Tag" der "Diário de Notícias"-Beilage "Ponto e Vírgula" getan. Sie zitiert in ihrem Grußwort den 1854 in Dublin geborenen und 1900 in Paris gestorbenen Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker, der viel über Frauen nachgedacht hat und bei jeder Analyse gescheitert ist, der aber dennoch dafür plädierte, Frauen jede Chance zur Entfaltung zu geben. Das könne nur gut für alle sein, meinte Wilde, obwohl er sicher war, dass Frauen und Männer vieles sein können, nur keine Freunde.

Die Tatsache, dass sich eine Schülerin Gedanken über die Gleichberechtigung von Mann und Frau macht, zeugt davon, dass es auch auf Madeira noch viel zu tun gibt. "Normalerweise verbinden wir Freiheit mit Macht und dies wiederum mit etwas Positivem", schreibt Jacinta Melim. Aber? An die Macht sei nur schwer heranzukommen. Einerseits könne man sich als Frau glücklich schätzen, "in dieser Zeit" geboren zu sein, denn es sei ein langer Weg gewesen, bis Frauen nicht mehr unterdrückt worden seien, aber wieder ein Aber  von Jacinta Melim: "Dieser Weg ist jedoch noch lange nicht abgeschlossen, denn die Ungleichheit der Geschlechter bleibt bestehen, und wir werden sicherlich weiter kämpfen müssen, um das Patriarchat zu stürzen."

Da laut Oscar Wilde Unzufriedenheit der erste Schritt zum Erfolg ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.

"Ponto e Vírgula" ist ein Projekt von Tageszeitung und Bildungsministerium