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Montag, 21. November 2022

Liebe Kinder (VII)

An keinem dieser
Pfähle gibt es
Spuren von 
einem Schlitten.
Foto: Tjaden

Der Weihnachtsmann war das nicht

Der Weihnachtsmann ist schon so alt. Das glaubt ihr nicht. Fragt einmal euren Opa oder eure Oma. Ihr werdet staunen. Denn den Weihnachtsmann hat es auch schon gegeben, als sie noch Kinder waren. Und Oma und Opa sind jetzt auch schon sehr alt. So alt wie der Weihnachtsmann sind sie aber noch nicht. 

Wie ihr wisst, wohnt der Weihnachtsmann am Nordpol. Dort ist es längst nicht mehr so kalt wie früher. Aber so warm wie auf Madeira ist es dort noch nicht. Sonst wäre der Weihnachtsmann schon längst umgezogen. Seine Werkstatt am Nordpol gibt es trotzdem nicht mehr. Das Eis ist nicht mehr dick genug, um die Steine, aus denen diese Werkstatt gebaut war, tragen zu können. Was also früher von den Gehilfinnen und Gehilfen hergestellt wurde, wenn der Weihnachtsmann ihnen eure Wunschzettel vorgelesen hatte, muss der Weihnachtsmann inzwischen kaufen.

Deswegen ist er jetzt schon auf Madeira. Ich traf ihn vor ein paar Tagen bei "Continente". Dort kaufte er allerlei Süßigkeiten. Süßigkeiten sind, wie ihr wisst, zwar schlecht für die Zähne, aber gut für den Bauch. Seinen Schlitten parkte er in der Tiefgarage, sein Rentier schwamm so lange im Atlantik. Rentiere sind bekanntlich gute Schwimmer. Gut schwimmen können ist immer gut.

So gegen 16 Uhr trafen sich Weihnachtsmann und Rentier vor der Tiefgarage. Sie flogen mit dem Schlitten davon. Dass der Schlitten des Weihnachtsmannes und das Rentier fliegen können, weiß eigentlich jeder. Dennoch haben einige behauptet, der Weihnachtsmann habe vor dem Supermarkt und nicht in einer Tiefgarage geparkt, beim Ausparken seien drei Pfähle schief geworden. Das stimmt nicht. Der Weihnachtsmann sei eben schon sehr alt. Nur das stimmt.

 

  

Freitag, 8. Juli 2022

Alltägliches (226)

Vor lauter Musik hört man
den Atlantik nicht. 
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Der genervte Mann und das Meer

Jedes Meer singt seine eigene Melodie. An die vielstimmigen Melodien des Schwarzen Meeres mag ich gerade nicht denken, dort will ein Vollidiot aus Moskau das Orchester kapern und dirigieren. Würde ihn doch einer dieser Wellen erfassen! Die Nordsee kann wütend klingen, während die Ostsee nur leise summt. Wenn sich der Wüstensand aus Nordafrika auf das Mittelmeer legt, wird daraus ein stummes Meer. Die Karibische See flüstert nur. 

Der Atlantik dagegen grollt, weil er nie weiter kommt als bis zum Ufer. Der Wind bläst die Wangen auf, bis die Wellen brechen. Auf die Musik des Atlantiks freue ich mich schon, während ich einen schwarzen Tee bestelle und die Zeitung aufschlage. Weitere Gäste kommen. Jemand dreht die Musikanlage auf. Dagegen kommt auch der Atlantik nicht mehr an. Die Sängerin winselt und jammert, als werde sie aufs offene Meer hinaus getrieben. 

Ich bezahle den Tee, radele weiter bis zu einer Mauer, auf die ich mich setzen will, um dem Meer zu lauschen. Jemand setzt sich neben mich-und er macht es wirklich. Was ich befürchte, das tut dieser 18-Jährige. Er holt sein Smartphone heraus und ruft die Liste seiner Lieblingslieder auf. Der Sänger winselt und jammert-hoffentlich, weil er auf das Meer hinausgetrieben wird. 

Dienstag, 29. März 2022

Alltägliches (207)

Für wen arbeiten sie?
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Die Antwort kennt nicht der Wind, sondern der Querdenker

Gestern Nachmittag ist in einem Lokal am Atlantik eine Taube auf meine Beine geweht worden. Das ist eine einfache Meldung, die einem Querdenker aber nicht einfach nicht genug wäre. Deshalb frage ich mich, warum Psychologen behaupten, Verschwörungstheorien dienten der Vereinfachung komplizierter Zusammenhänge. 

Für einen Querdenker kann die Landung der Taube wohl kaum mit dem Wind allein erklärt werden, zumal die Taube sich auf meinen Beinen auch noch ausgeruht hat. Während mir mein Tischnachbar gerade weis machen wollte, dass Lebensversicherungen derzeit zuhauf Verträge von Corona-Geimpften kündigen, weil die Impfungen lebensgefährlich sind, verhinderte die Landung der Taube weitere Ausführungen seinerseits. 

Das soll allein am Wind gelegen haben? Völlig unmöglich. Wahrscheinlich hat die Pharma-Industrie der Taube einen Störsender verpasst, der sie zur Landung auf meinen Beinen zwang, als der Querdenker seine wichtige Überzeugungsarbeit verrichtete.  Ich war zwar gar nicht geneigt, seinen Ausführungen Glauben zu schenken, aber das konnte die Taube ja nicht wissen. Die hört schließlich nur auf ihren Störsender. 

Selbst denkende Tauben, die sich andere Beine für ihre Landungen ausgesucht hätten, wären auch gar nicht im Interesse der Verschwörer, die der gestern auf meinen Beinen gelandeten Taube sogar verheimlichen, dass Tauben mit Störsender eine noch geringere Lebenserwartung haben als Tauben, die in Städten leben vorher schon. Tauben könnten nämlich bis zu 10 Jahre alt werden, Stadttauben leben aber nur 2 bis 3 Jahre, Stadttauben mit Störsender sterben vielleicht demnächst bereits, bevor sie auf meinen Beinen landen können. 

Dienstag, 15. März 2022

Alltägliches (203)

"Jornal da 
Madeira",
15. März 2022
Gute Geschäfte bei schlechtem Wetter

Seit dem 11. März 1972 hat Madeira nicht mehr so gefroren wie gestern. In den Bergen liegt sogar Schnee. Im Süden schüttet es wie aus Eimern. Der Atlantik tobt, der Sturm verhindert Flugzeuglandungen. Das "Jornal da Madeira" widmet dem Wetter nicht nur die Titelseite, sondern auch eine Foto-Serie im Inneren, in der man etwas undeutlich zwar, aber immerhin doch noch erahnbar auch unpassierbar gewordene Straßen entdeckt. 

Die Menschen bleiben in ihren Häusern, verkriechen sich in ihren Betten, weil es nur dort warm ist, während Touristinnen und Touristen aus Deutschland ein Taxi nehmen, um sich die weiße Pracht anzusehen, die sie sich jedes Jahr zu Weihnachten vor ihrer eigenen Haustür wünschen. Sonst aber nicht. 

Aber nicht nur Taxifahrerinnen und Taxifahrer profitieren von dem schlechten Wetter, auch ein kleiner, dafür aber etwas dickerer Mann aus Funchal macht gute Geschäfte. Sobald die erste dunkle Wolke am Himmel auftaucht, klappert er die dafür geeigneten Läden ab und legt einen Vorrat an Regenschirmen an. Dann eilt er mit dem Ruf "guarda-chuva" durch die Gassen und verdient an jedem verkauften Regenschirm 100 Prozent. Während alle vom Wetter reden, macht er das Beste daraus...

Sonntag, 23. Januar 2022

Alltägliches (185)

Reservierungsbestätigung.
Foto: 29 Madeira Hostel
in Funchal.


Raus aus dem Dreck und weg von dem nächtlichen Lärm

21. Januar 2022. Berichte über meine Wohngemeinschaft in Sao Martinho gibt es inzwischen zuhauf. Die Verwaltung des wunderschön gelegenen Hauses im Caminho do Areeiro de Baixo sieht sich aber außerstande, bei allen Mietern die Einhaltung der Mietverträge durchzusetzen. 

Man kann die Uhr danach stellen: Ab Mitternacht wird es laut im Haus. Dieser Lärm bringt mich oft um den Schlaf. Da ich aber meinen Schlaf brauche, werde ich mir jeden Monat für zwei Tage ein Zimmer im 29 Madeira Hostel in Funchal mieten. 

Ich kenne das Hostel von mehreren Aufenthalten. Dort habe ich tolle Leute kennengelernt, für die Rücksichtnahme eine Selbstverständlichkeit ist. Obwohl dort viele Rucksacktouristen wohnen, hat die Küche in diesem Hostel, die von allen genutzt werden darf, kein einziges Mal so ausgesehen wie die Küche hier Morgen für Morgen. Das gilt auch für die Toiletten, den Waschraum und die Duschen im Hostel. 

Per Mail habe ich soeben vom 29 Madeira Hostel die Bestätigung für die Zimmerreservierung am 1. und 2. Februar bekommen. In der Stadt, in der man wohnt, ein Hotelzimmer zu mieten, kann woanders eine aufregende Abwechslung sein, hier ist das eine zwingende Notwendigkeit.  Die Putzfrau, die in diesem Haus alle zwei Wochen sauber machen muss, tut mir jedes Mal leid. Denn das, was sie wieder in Schuss bringt, sieht nach wenigen Stunden aus wie vorher. 

Auch das gehört zum
Außenbereich des Hauses.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Außenbereich neu gestaltet

23. Januar 2022-10 Uhr. Ich habe die Wohngemeinschaft darüber informiert, dass ich für zwei Tage in das 29 Madeira Hostel ziehen werde. Heute Nacht ist der Außenbereich unseres Hauses liebevoll umgestaltet worden. Erst fiel mir die Wäsche auf, die mein Balkonnachbar zu mitternächtlicher Stunde aufgehängt hatte, dann sah ich von der Küche aus einen kleinen Fluss, der sich bereits an der Küchentür vorbeischlängelte. Gespeist wurde er von dem Wasser, das aus einer der beiden Waschmaschinen sprudelte. Ich stellte das Wasser ab, weil ich die Außengestaltung für abgeschlossen hielt.  Mein Balkonnachbar hat sein Zimmer noch nicht verlassen. Er wird sich über das gelungene Werk sicherlich sehr freuen. 

23. Januar 2022-12.30 Uhr. Der Außenbereich-Gestalter steht seit 11.45 Uhr unter der Dusche. Sein Smartphone hat er immer dabei. Tag für Tag hört er die gleichen Tonfolgen mit stupidem Text. Mich lässt er dankenswerter Weise sogar nach Mitternacht daran teilhaben. Meine Bitte, sich doch sein jüngstes Werk anzuschauen, ignoriert er bisher. 

Zwei Tage Erholung/Frauen des Hauses beruhigt

Mittwoch, 17. November 2021

Alltägliches (154)

Wann ist der Mann ein Mann?

Diese vor vielen Jahren gestellte Frage des Bochumer Liedermachers Herbert Grönemeyer habe ich in meinem bei Amazon erschienenen Foto-Buch "Madeiras fotogene Touristen" beantwortet. Mit einer Foto-Serie, auf die ich gestern Abend auch bei Facebook aufmerksam gemacht habe. 

Über Nacht 35 Aufrufe sind ein sehr guter Anfang für dieses Musterbeispiel. Das Wort "Wellen" weist keinesfalls einen Schreibfehler auf. Es soll nicht "Welten" heißen. 

Dienstag, 7. September 2021

Alter Hafen

Kein beliebtes Ausflugsziel.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Dampfschiffe mit Kohlen versorgt

Die bekanntlich unglaublich lange Estrada Monumental hat mich heute nach einer Tasse Kaffee im Supermarkt "Pingo Doce" zu einigen Abstechern verführt, bei denen ich den Atlantik nie aus den Augen verlor. Ich besuchte das Strandbad, hätte mir anschließend einen Gleitschirm leihen können, kam aber auch ohne ihn zu den Cais do Carvao.

Dieser Hafen wurde 1903 gebaut, um Dampfschiffe, die nach Amerika oder nach Afrika fuhren, mit Kohlen zu versorgen.  2019 wurde die Anlage renoviert, sie ist aber immer noch bei Anglern beliebter als bei Ausflüglern. 


Sonntag, 11. Juli 2021

Wer liest den Observer?

Foto: Heinz-Peter Tjaden 
 

Ist doch klar, die meisten lesen ihn in Deutschland. 

Diese Antwort ist falsch.

Die Statistik von heute beweist wieder einmal, die meisten lesen den "Observer" in Portugal. Das ist so, seit ich auf Madeira lebe und intensiv an diesen Seiten arbeite.

Ein weiterer Grund könnte sein: Auf den Fotos, die ich veröffentliche, kann man etwas erkennen. Dieses Foto habe ich am 27. Juni gemacht. Die Leute sind nicht mehr da, aber die Klamotten. Habe ich heute in der Zeitung in einem Bericht mit  undeutlichem Foto gelesen, das wahrscheinlich den gleichen Uferabschnitt zeigt.  










 

Sonntag, 4. Juli 2021

Alltägliches (XXXXVI)

 

Bild 1. 
Radtour bei Bilderbuchwetter

Heute bin ich stur geblieben-immer am Atlantik entlang, auch wenn es holprig wird. Unterwegs begegnete mir Bemerkenswertes. Aber erst einmal wurde ich in meinem Vorsatz, nicht vom Meer abzuweichen, bestärkt (Bild 1).





Bild 2.
Der Wäschetrockner

Dann fiel mir ein, dass ich meine Wäsche noch nicht aus der Maschine geholt hatte, ich kehrte also um und nahm sie mit. An einer günstigen Stelle hängte ich das nasse Zeug auf. Den Wäschetrockner gab es bereits (Bild 2). 




Bild 3.
Der Schlüsseldienst

Kaum hatte ich mich wieder auf mein Rad geschwungen, fiel mir in Camara de Lobos ein geschmückter Platz auf. Offenbar hatte jemand im Ort einen Schlüsseldienst eröffnet und warb nun sehr augenfällig für seine Dienste (Bild 3). Besonderen Wert schien dieser S. Pedro auf sein Äußeres zu legen. 










Montag, 21. Juni 2021

Alltägliches (XXXIX)

Kein Saco an diesem Obststand.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Nicht zackig genug-oder: Portugiesisch auf Madeira

Bei meinem ersten Besuch auf Madeira im Dezember 2018 bin ich an der Supermarkt-Kasse noch zu langsam gewesen. Meinte ich, weil mir die Kassiererin ein "Zacko" zurief. Also legte ich meinen Einkauf so schnell wie möglich auf das Band und beeilte mich auch sonst. 

Auch den nächsten Kunden begrüßte die Kassiererin  mit "Zacko". Der bekam einen Plastikbeutel. Ohne es zu ahnen, hatte ich meine erste Lektion in Portugiesisch bekommen, und zwar in dem Portugiesisch, das man auf der Insel spricht. Denn "Zacko" schrieb sich "Saco" und würde, wenn die Inselbewohnerinnen und Inselbewohner nicht vieles abkürzen würden, Plastikbeutel bedeuten-Saco de plástico nämlich.

Die Vorliebe für Abkürzungen kennt viele Möglichkeiten und mit den Silben, die eingespart werden, könnte man Romane für mehrere Bibliotheken schreiben: Chal für Funchal, grad statt obrigado oder obrigada, tard für bo tarde...Ein Brasilianer auf Madeira verstünde kaum einen Satz.

Bei meinem zweiten Aufenthalt im Februar 2019 hat mich "Zacko" an der Supermarkt-Kasse nicht mehr beeindruckt, ich nahm nie einen. Dafür wurde ich sogar immer häufiger gelobt.  Nun wohne ich auf Madeira, habe mir ein Fahrrad und einen Rucksack gekauft, die Kassiererinnen fragen mich schon, ob ich heute "nicht einmal ausnahmsweise oder doch vielleicht", um mich zu testen und kommentieren mein Nein mit "good boy", "muito bem", "very good".

Auch am von mir abgelichteten Obststand ist dem Verkäufer meine Einstellung inzwischen bekannt. Als er Bananen in eine durchsichtige Plastiktüte stopfte, wies ich ihn darauf hin, dass diese Frucht nicht nur ihre eigene natürliche Verpackung hat, ich sagte auch "No plastic for the Atlantik". Und schon holte er die Bananen wieder aus der Tüte heraus.  

Wird fortgesetzt

Donnerstag, 18. Februar 2021

Alltägliches (IX)

Nur noch wenige Schritte
bis zu unserem Haus.

Petrus zieht den Nebelvorhang beiseite

Der Busfahrer bedankt sich bei mir dafür, dass ich meine Mund-Nase-Bedeckung nach dem Einsteigen auch über mein Kinn ziehe, Petrus schiebt den Nebelvorhang um halb eins über dem Atlantik weg, ich schlendere vor blauer Kulisse und ohne Mund-Nase-Bedeckung in die Altstadt, gehe in meine Lieblingsbäckerei und bekomme für 1,40 Euro eine Tasse Kaffee und einen leckeren Kuchen. Vor der Bäckerei setze ich mich vor einer Haustür auf eine Stufe, es dauert, bis die Tasse einigermaßen gerade steht. Die ersten Tauben lauern auf Kuchenkrümel. Doch der Kuchen ist so lecker, den teile ich mit keiner Taube. Ein junger Mann, der nebenan in einem Restaurant arbeitet, hebt den Daumen und sagt, dass er sich freue, mich wieder in der Altstadt zu sehen. Viel los ist dort immer noch nicht.

Nach einem Bummel durch die City von Funchal schlendere ich zum Katharinenpark und lese mit Blick auf den Hafen und das Ronaldo-Museum (Ronaldo hat gestern Abend mit Juventus Turin beim FC Porto 2 : 1 verloren)  "Bauern, Bonzen und Bomben" von Hans Fallada. Mir fällt ein, dass mir der Beststellerautor Johannes Mario Simmel ("Alle Mensch werden Brüder", "Es muss nicht immer Kaviar sein") vor Jahren einen Roman ähnlicher Qualität zugetraut hat und entdecke in dem Roman aus dem Jahre 1931 viele Parallelen zum Elend der heutigen Sozialdemokratie. 

Den Heimweg trete ich zu Fuß an. In einem kleinen Supermarkt kaufe ich ein. Ein deutsches Ehepaar stellt fest, dass die Packungen mit den Erfrischungsgetränken keine "Strohhalme" haben und entscheiden sich deswegen gegen den Kauf. Ich denke: Der Atlantik wird sich über die Vermeidung von Plastik freuen. 

Freitag, 8. Januar 2021

Umzug nach Funchal (III)

"In wenigen Minuten
landen wir im
Atlantik"
Die Deutschen lieben Karel Gott?

6. Januar 2021. Dieses Mal haben meine Mandeln beim Corona-Test am Flughafen von Funchal keinen Schaden gelitten: Die Dame, die für die Bohrungen in meiner Nase und in meinem Mund zuständig war, ging so rücksichtsvoll wie möglich bei der Suche nach Covid-19-Viren vor. Inzwischen steht fest: Sie hat auch keine gefunden.

Gefunden habe ich dagegen möglicherweise einen Makler, der mir eine Wohnung vermitteln kann. Mein Taxifahrer schrieb mir den Namen und die Telefonnummer eines Freundes auf, als er von mir erfuhr, dass ich auf Madeira bleiben will: "Madeira is a good place." Meine Antwort:  "Very good."

Den Abend verbrachte ich im Hostel bei strömendem Regen, in der Küche saßen eine Französin, ein Tscheche und ein Italiener. Der Tscheche kannte sich mit Deutschland aus: "Die lieben Karel Gott. Sie sind auch die einzigen, die den mögen." Nach seinen Angaben handelt es sich dabei um einen "Singer", den ich bei Gelegenheit googeln werde.

Nun Risikogebiet

8. Januar 2021. An mir liegt es nicht: Das Robert-Koch-Institut hat auch Madeira zum Risikogebiet erklärt, weil der Inzidenzwert seit sieben Tagen über 50 liegt. Ein Hostel-Gast berichtet, dass er deswegen in Funchal bei der Behörde war. Die habe gesagt: "Das ist eine deutsche Entscheidung, interessiert uns nicht."





Dienstag, 10. März 2020

Erdbeben

Tausende verlassen ihre Häuser

Ein Erdbeben der Stärke 5,1 hat die portugiesische Urlaubsinsel Madeira im Atlantik erschüttert. Das örtliche meteorologische Institut IPMA hatte das Beben zunächst auf die Stärke 5,3 beziffert, dies aber später revidiert.
Nennenswerte Schäden oder Verletzte gab es einer IPMA-Mitteilung zufolge nicht. Die Erdstöße, die bis auf die Kanarischen Inseln Teneriffa und La Palma spürbar waren, ereigneten sich am Samstagabend um kurz vor 21 Uhr. Später gab es noch ein leichtes Nachbeben. Das Epizentrum lag etwa 40 Kilometer südlich von Funchal im Meer.
Tausende Menschen seien aus Sorge vor eventuellen weiteren Erschütterungen aus ihren Häusern auf die Straßen gelaufen, so die Zeitung "Público". Viele hätten sich vor allem deshalb Sorgen gemacht, weil stärkere Erdbeben in der Region sehr ungewöhnlich seien. Das letzte sei im Mai 1975 verzeichnet worden, damals habe es Schäden an einigen Gebäuden gegeben.
Die gebirgige "Blumeninsel" vor der Nordwestküste Afrikas ist vulkanischen Ursprungs und für ihr mildes Klima bekannt. Neben der Algarve ist Madeira das beliebteste Reiseziel der Deutschen in Portugal.
Eßlinger Zeitung, 8. März 2020

    Samstag, 4. Januar 2020

    Die fünfte Reise (II)

    Hoch hinaus.
    Mit linker Mousetaste vergrößern. 
    Zum Verlieben

    Das Unternehmen, bei dem ich das Sammel-Taxi gemietet habe, hat mir heute den Link zu einer tollen Internet-Seite geschickt. Angeboten werden Touren zu Fuß, mit dem Schiff, mit dem Jeep und mit erfahrenen Bergführern, gebucht werden können private Unternehmungen oder solche in Gruppen. Wer sich nach dem Anklicken dieser Internet-Seite nicht in die Blumeninsel verliebt, ist wohl selbst schuld.

    Dann man los 

    Die fünfte Reise (III)

    Sonntag, 1. Dezember 2019

    EM-Reise

    Dort hätte das Lokal mit der besten
    Poncha sein sollen...Foto: Tjaden
    Ohne Frau, die Ronaldo nicht mag

    30. November 2019. Das lasse ich mir nicht entgehen: Deutschland spielt bei der Fußball-Europameisterschaft in einer Gruppe mit Portugal. Das Spiel findet am 20. Juni in der Allianz-Arena statt, also in München - und ich werde in Funchal sein, und zwar im 29 Madeira Hostel in der Rua dos Netos 29

    Dort bin ich auch gewesen, als Portugal den Nationen-Cup geholt hat. Nach dem Spiel zeigte der Hostelgast Jonathan einer Frau aus Tübingen und mir den weitesten Weg zu einem "Lokal mit der besten Poncha der Insel". Das erreichten wir nach etlichen Umwegen. Das Lokal hatte geschlossen. 

    Also schlenderten wir weiter bis zur Uferpromenade. Dort wurde Jonathan endlich fündig. Unsere Begleiterin aus Tübingen hatte ich bis dahin jedem als "Frau, die Ronaldo nicht mag" vorgestellt. Darüber amüsierte sich auch der Kellner.

    Wenn ich danach an diesem Lokal vorbeikam, rief mir dieser Kellner stets hinterher: "Wo ist die Frau, die Ronaldo nicht mag?" Ich tat so ahnungslos, wie Jonathan bei der Suche nach dem "Lokal mit der besten Poncha" gewesen war.

    Die EM-Reise (II)

    Sensationelle Fotos von der Suche nach dem "Lokal mit der besten Poncha" 

    1. Dezember 2019. Soeben hat mir die Frau, die Ronaldo nicht mag, zwei Fotos von der Lokalsuche geschickt. Hier sind sie:


    Jonathan ist sicher, dass er
    weiß, wo es die beste Poncha gibt.
    Ich eile vertrauensvoll
    hinter Jonathan her. 

    Donnerstag, 14. November 2019

    Blog-Statistik

    Noch ruhig in Funchal.
    Foto: Tjaden
    Wer liest diesen blog?

    Dieser blog steht seit einem knappen Jahr im Netz. Die Zahl der Leserinnen und Leser nähert sich der 5000er-Grenze. Wer aber liest diesen blog? Ein Blick in die Statistik:

    Deutschland
    2977
    Portugal
    788
    Vereinigte Staaten
    639
    Ukraine
    119
    Frankreich
    67
    Unbekannte Region
    46
    Kanada
    37
    Schweiz
    36
    Russland
    19
    Indonesien
    11