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Montag, 28. Juni 2021

EURO 2020 (X)

"Jornal da Madeira":
Traum starb in Sevilla.
Besser ohne Erfolg

Aus! Das Turnier ist für Portugal vorbei. Belgien hat das 1 : 0 über die zweite Halbzeit geschaukelt und jeden Ball, der Gefahr hätte bringen können, aus der Gefahrenzone geschaufelt. "Keine Mannschaft ist besser als Portugal", hat Trainer Fernando Santos nach der Niederlage gesagt. Mag stimmen. Stimmte gestern Abend aber nur bis zum Sechzehner. Dort kam nicht einmal mehr Cristiano Ronaldo aussichtsreich an den Ball. 

Die Zeitungen auf Madeira tragen heute Trauer. Tristesse und verlorene Illusionen beherrschen die Berichterstattung. Fortuna versagte nicht nur der portugiesischen Nationalelf das Weiterkommen, im "Jornal da Madeira" hatte kein einziger Prominenter einen auch nur halbwegs richtigen Tipp abgegeben. Denn auch mit dem Ausscheiden der Niederlande hatte niemand gerechnet. 

Muss man nun mit Dänemark rechnen? We are red, we are white, we are danish dynamite-wie 1992? 

Freitag, 21. Mai 2021

EURO 2020


Ich habe Ronaldo
die Sportzeitung
"A Bola"
vorbeigebracht.
Foto: Tjaden

 Der alte Mann gewinnt noch mehr

 Ist Cristiano Ronaldo auch noch dabei, wenn Portugal zum zweiten Mal den   Europameister-Titel verteidigt? Das ist Trainer Fernando Santos bei der   Vorstellung des Kaders für die EURO 2020 (EM) zwar nicht gefragt worden,   gefragt wurde er aber, ob Ronaldo auch in drei Jahren noch für die   portugiesische Nationalelf spielt. Die Antwort: "Nao sei...Mais tres   anos...Com o Cristiano é sempre dificil dizer. Aquilo é uma máquina!" ("Ich   weiß nicht...Noch drei Jahre...Bei Cristiano ist es schwer zu sagen. Das ist   eine Maschine!")

Maschinell betrachtet kann die portugiesische Nationalelf jedenfalls derzeit noch nicht auf den 36-Jährigen verzichten, auch wenn nicht mehr jeder Schiedsrichter in der Lage ist, zu erkennen, ob Ronaldo ein Tor erzielt hat oder nicht. Aber bei den EURO-Qualifikationsspielen wurden in acht Spielen immerhin elf seiner Treffer anerkannt. 

Außerdem gilt in vielen europäischen Ligen inzwischen: Wenn man sich schon Cristiano Ronaldo nicht leisten kann, dann aber einen anderen Spieler aus Portugal. Die meisten Spieler, die laut der Sportzeitung "A Bola" zu den "Os nossos 26" gehören, kicken für Wolverhampton. Zwei kennt man aber auch aus der deutschen Bundesliga: Raphael Guerreiro von Borussia Dortmund und André Silva von Eintracht Frankfurt. Auch Jürgen Klopp kennt einen der Portugiesen, die am 15. Juni gegen Ungarn in das Turnier starten: Diogo Jota spielt für Liverpool.

Wenn Deutschland am 19. Juni in München gegen Portugal verlieren sollte, dann wenigstens gegen keine völlig Unbekannten, von denen auch bekannt ist: In ihren Reihen spielt ein alter Mann, der noch mehr gewinnen will.  Jedenfalls maschinell betrachtet.