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Freitag, 5. August 2022

Alltägliches (230)

Bild 1 "Der Trainer von Benfica
sagt, dass er schon in verschiedenen
Ligen war"
Bild 2 "Und jede Liga habe ihre
Besonderheiten"
Bild 3 "Aber, hallo, Roger, wart ab,
bis du die Besonderheiten der
portugiesischen Liga kennst"

Deutscher Trainer muss sich auf einiges gefasst machen

Da ich täglich eine Taverne besuche, in der sich vornehmlich Fans von Benfica Lissabon treffen und ich immer den FC Porto-Fan mime, muss ich mich vor dem Liga-Start bestens informieren. Das habe ich heute getan. Ich kaufte mir die Sportzeitung "A Bola". 

Zur letzten Seite gehört stets ein gezeichnetes Gespräch von Luis Afonso zwischen einem Friseur und einem Kunden. Heute geht es um den Liga-Einstand von Roger Schmidt (55) als Trainer von Benfica Lissabon. 

Zu den Besonderheiten der portugiesischen Liga zähle ich zu allererst die Spieldauer, die bis zu 100 Minuten betragen kann, weil die Spieler besonders in der Nachspielzeit ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.   

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Alltägliches (141)

"kicker"-Tabelle Gruppe E


Ob Jesus oder Darwin: Die Antwort lautet immer Benfica

"Benfica quer fazer história" ("Benfica will Geschichte schreiben")-oder: Ich kann sagen, was ich will. Ich sitze da mit dem "Jornal da Madeira" und stolpere über einen Fehler im Spielbericht FC Porto gegen AC Milan (1 : 0). Angeblich ist Atletico Madrid in der Gruppe  B Zweiter mit fünf Punkten, FC Porto Dritter mit vier Punkten. Beide Teams haben aber vier Punkte. 

Ein Gast der Taberna do Ariero in Sao Martinho bringt mir meinen Kaffee nach draußen, ich weise ihn auf den Fehler hin. Er sagt nur: "Benfica." Auch meine Freude über den Sieg von Sporting Lissabon teilt er nicht. Für ihn zählt nur Benfica. Wie für viele andere Fußballfans auf Madeira. 

Das Team löst jedoch nicht nur Begeisterung aus, manchmal ist auch Fürsorge im Spiel. So hat die Sportzeitung "A Bola" am Montag dem derzeitigen Tabellenführer in der portugiesischen Liga den Hinweis gegeben, dass der heutige Champions-League-Gegner Bayern München in hervorragender Form ist. Das dürfte Benfica Lissabon neu gewesen sein, wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass Bayern München nur deshalb 1 : 5 in Leverkusen gewonnen hat, weil der Gastgeber, der nie mehr werden wird als in jedem Wettbewerb Zweiter,  Schlaftabletten aus dem eigenen Konzern nahm. 

Begeisterung und Fürsorge könnten etwas damit zu tun haben, dass der Trainer Jesus und ein wichtiger Spieler Darwin heißt. Religiös betrachtet ist der Trainer also für die Wunder da und der Stürmer, der auch schon von Vereinen aus der Fußballbundesliga umworben worden ist, für die wissenschaftliche Analyse des Spielgeschehens mit entsprechender Anpassung. Das könnte durchaus für den Punkt reichen, mit dem Jorge Jesus zufrieden wäre. 


Samstag, 18. September 2021

Alltägliches (130)

Die Taberna do Arieiro und
der Ortsbürgermeister.
Foto: Heinz-Peter Tjaden


Wein, Männer und Gesang

"O vinho grego é como o sangue da terra..."

Ich sitze vor der Taberna do Arieiro in der Morgensonne und blättere im "Jornal da Madeira". Die Melodie kenne ich doch, denke ich. In der Taverne pfeift jemand die Melodie mit.

Der Mann, dem ich täglich hier begegne und den ich gedanklich "den Ortsbürgermeister von Sao Martinho" nenne, ballt seine rechte Faust, um mich Faust an Faust zu begrüßen. Hut auf, Grinsen im Gesicht. Kurze Hose. Wie ein Zelt. "Bom dia." Dann Gespräche mit allen.

"E quando fico triste..."

Das Lied wird in der Taverne nicht mehr nur mitgepfiffen, sondern auch mitgesungen. Das Lied kenne ich wirklich. Udo Jürgens. "Griechischer Wein". Gesungen auf Portugiesisch.

"...é porque sempre sonhei com a minha casa."

Einer pfeift, einer singt, ich summe.

"...weil ich immer träume von daheim." 

Samstag, 17. Juli 2021

Alltägliches (XLIX)

Foto: Heinz-Peter Tjaden
Was war da los?

Ich habe heute Morgen vor der Taberna do Arieiro in Sao Martinho im "Jornal de Madeira" hin- und in der "Diario de Notícias" hergeblättert, doch einen Bericht zu dem Foto, das ich gestern Nachmittag in Funchal vor der Kirche des Jesuiten-Kollegs bzw. der Kirche Sankt Johannes der Evangelist gemacht habe, fand ich nicht.

Allerdings fanden schon viele bei Facebook dieses Foto sehenswert, doch meine Frage "Was war da los?" beantwortete bisher niemand. Deshalb versuche ich es nun auch hier. 

Dienstag, 9. Februar 2021

Alltägliches (VII)

Taberna do Arieiro. Foto:
Heinz-Peter Tjaden

So kann man auch Portugiesisch lernen

"Sente-se em outro lugar."

Das Gebäude ähnelt einer Garage, ist aber ein Lokal  und ein Treffpunkt der Nachbarn, der Lieferanten und der Postboten. Ich trinke dort jeden Morgen meinen Kaffee, sitze draußen und lese - so gut ich das kann - die Lokalzeitung "Diário de Notícias". Heute ist es etwas kühler als sonst. 

Der Wirt bringt mir meinen Kaffee, mit der Tasse in der Hand wiederholt er immer wieder den oben zitierten Satz. Ich wiederhole immer wieder, dass ich ihn nicht verstehe. Schließlich setzt er die Tasse ab und kehrt in sein Lokal zurück. Zu Hause angekommen, frage ich mich, was der Wirt zu mir gesagt hat. Ich lasse mir von Google den Satz übersetzen. 

Die Übersetzung lautet: "Setzen Sie sich doch woanders hin."

Der Wirt hat sich also Sorgen um mich gemacht. Er wollte, dass ich meinen Kaffee in seinem Lokal trinke. 

"A estrada não continua."

Die Straße, in der ich wohne, gabelt sich. Zu unserem Haus geht es steil bergab. Ich komme auf die Weggabelung zu. Eine Autofahrerin hält neben mir an, lässt das Beifahrerfenster nach unten gleiten. Wiederholt den oben zitierten Satz immer wieder. Ich wiederhole immer wieder, dass ich sie nicht verstehe. Schließlich fährt sie weiter. Zu Hause angekommen, frage ich mich, was die Frau zu mir gesagt hat. Auch diesen Satz lasse ich mir von Google übersetzen. 

Die Übersetzung lautet: "Die Straße führt nicht weiter."

Die Autofahrerin hat sich also Sorgen um mich gemacht. Sie wollte, dass ich nicht vergeblich nach unten laufe und mich dann wieder hochquälen muss.