Posts mit dem Label FC Porto werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label FC Porto werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 2. März 2023

Alltägliches (259)

"Jornal da Madeira", 2. März 2023

Deutscher Bundeskanzler mit Fehlerquelle weggespült/US-Präsident entmachtet

Jetzt sprudeln die Fehlerquellen nicht mehr nur im Sportteil des "Jornal da Madeira" (JM). Ich weiß noch, wie sehr ich mich gefreut habe, als die Sportredaktion Mainz 05 nach einer Niederlage in Augsburg einen Punkt gutschrieb. FC Porto dagegen musste in der Gruppenphase der Champion League von JM vorgerechnete Punktverluste akzeptieren. Zwei Siege und ein Unentschieden ergaben für diese Zeitung lediglich vier Punkte. 

Doch nun macht das JM auch noch die Politik-Seiten nass. Soeben erwischte es den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz. Er wurde zum Außenminister heruntergestuft. In Portugal wären solche Strafmaßnahmen für Premierminister António Costa völlig undenkbar. Der kann machen was er will, er bleibt sogar dann noch im Amt, wenn er nicht einmal mehr die Namen seiner Ministerinnen und Minister aufsagen kann. 

Was macht nun aber die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock? Fliegt die als Handgepäck mit nach Washington? Gar als Bundeskanzlerin? Und wann und warum ist US-Präsident Joe Biden entmachtet worden?

Freitag, 5. August 2022

Alltägliches (230)

Bild 1 "Der Trainer von Benfica
sagt, dass er schon in verschiedenen
Ligen war"
Bild 2 "Und jede Liga habe ihre
Besonderheiten"
Bild 3 "Aber, hallo, Roger, wart ab,
bis du die Besonderheiten der
portugiesischen Liga kennst"

Deutscher Trainer muss sich auf einiges gefasst machen

Da ich täglich eine Taverne besuche, in der sich vornehmlich Fans von Benfica Lissabon treffen und ich immer den FC Porto-Fan mime, muss ich mich vor dem Liga-Start bestens informieren. Das habe ich heute getan. Ich kaufte mir die Sportzeitung "A Bola". 

Zur letzten Seite gehört stets ein gezeichnetes Gespräch von Luis Afonso zwischen einem Friseur und einem Kunden. Heute geht es um den Liga-Einstand von Roger Schmidt (55) als Trainer von Benfica Lissabon. 

Zu den Besonderheiten der portugiesischen Liga zähle ich zu allererst die Spieldauer, die bis zu 100 Minuten betragen kann, weil die Spieler besonders in der Nachspielzeit ihre schauspielerischen Fähigkeiten beweisen.   

Freitag, 29. April 2022

Alltägliches (214)

Leckeres Eis gibt es
auch. Foto: Tjaden

What a wonderful world

Ich könnte natürlich sagen, dass ich heute keinen Kaffee trinke. Mache ich aber nicht. Wenn ich mein Fahrrad abstelle, was in Funchal gar nicht so einfach ist, weil es kaum Fahrradständer gibt, wird der Kaffee bereits auf den Tisch gestellt. 

Wenn ich an einem Obststand Bananen kaufe, nimmt der Verkäufer mir die Worte aus dem Mund und weist sich selbst darauf hin, dass ich auf Plastikbeutel verzichte.

Auch die morgendlichen Tavernen-Besuche rund 400 Meter von dem Haus entfernt, in dem ich wohne, sind inzwischen Heimspiele für mich. Denn dass der FC Porto portugiesischer Fußballmeister wird, kann niemand mehr bezweifeln. Inzwischen kläre ich die Gäste über die erstaunlichen Leistungen von Eintracht Frankfurt in der Europa League auf. So wird man zum anerkannten Fußballexperten.

Mir geht es also gut auf Madeira. Besonders, wenn ich unterwegs für meine Artikel, Betrachtungen und Fotos gelobt werde und jeden Samstag im Internet den Verfall einer Wochenzeitung in der Region Hannover verfolge, den es während meiner Zeit als Redakteur nicht gegeben hat. Das lag nicht nur an mir. Aber auch. 

I see skies of blue and clouds of white. 

Freitag, 18. März 2022

Alltägliches (204)

Bitte nicht stören.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Viele Beamte feiern ihn nicht nur heute: der Weltschlaftag

Für viele Beamte in Deutschland dürfte der heutige Tag der höchste Feiertag des Jahres sein. Für viele Beamte auf Madeira auch? Der 18. März ist nämlich Weltschlaftag. Auf Madeira wird dieser Tag von mehreren Organisationen gefeiert. Laut "Jornal da Madeira" soll so "das Bewusstsein der Bevölkerung für die Bedeutung des Schlafes geschärft werden".

Wie bereits angedeutet, muss dieses Bewusstsein bei vielen Beamten nicht mehr geschärft werden, es ist vermutlich bereits reichlich vorhanden, der FC Porto hat dieses Bewusstsein bereits gestern Abend in Lyon geschärft und verpasste wohl auch deswegen auch noch den Rückflug nach Hause, wobei Schlafwagen nach dem Ausscheiden aus der Europa League dem Spielverlauf angemessener gewesen wären.

In meiner Wohngemeinschaft ist Schlaf verpönt. Meine Mitbewohner mögen ihn nicht. Auch die katholische Kirche, die auf Madeira das religiöse Leben bestimmt, kann kein Interesse daran haben, dass irgend jemand das Bewusstsein für die Bedeutung des Schlafes schärft. Denn: Wer schläft, sündigt nicht-und ohne die Sünde wäre diese Glaubensgemeinschaft all ihrer Sinne beraubt. 

Donnerstag, 27. Januar 2022

Alltägliches (188)

Auch das ist Madeira.
Diese Maske reicht-in 
Deutschländ käme ich 
mit ihr kaum noch
irgendwo rein.
Foto: Patricia Kloppert

Vielfalt statt Einfalt

Ich habe schon immer die Meinung vertreten, dass man den Alltag in einem Land erst kennen lernt, wenn man dort lebt, und ich halte gar nichts von der Auffassung, dass sich ein Ausländer  wie ein Inländer benehmen muss. Vielfalt ist eine Bereicherung, alles andere ist Einfalt. 

Im Netz habe ich Berichte über Madeira gelesen, die mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun haben. Da werde ich vor Besuchen von Lokalen gewarnt, in denen Einheimische verkehren. Ich bin gern dort. Irgendwann gehört man auch dazu. Das dauert auf Madeira länger als beispielsweise in Mainz, wo ich studiert habe. Auf der Insel muss man erst einmal Marken setzen. Bei meinen ersten Besuchen der Altstadt in Funchal behauptete ich, ich sei Fan des FC Porto. Davon wollen mich immer noch viele abbringen. Gelingt ihnen aber nicht. Das sorgt für immer neuen Gesprächsstoff. 

Ich werde auch nie bereits am Vormittag Poncha trinken. Ich brauche Kaffee, um wach zu werden. Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin, lasse ich mein Handy zuhause. Dass in Funchal so viele mit dem Smartphone in der Hand durch die Gegend hasten, reicht. Finde ich jedenfalls. Ich meide Lokale, in denen ununterbrochen der Fernseher läuft. Die Leute, die an mir vorbeilaufen, finde ich viel spannender. Da kann Putin noch so viele Panzer und Soldaten an der Grenze zur Ukraine versammeln. Dass der eine Meise hat, wusste ich schon vorher. Und dass die Vögel vieler anderer Politiker auch nicht viel kleiner sind, ist mir schon lange bekannt. 

Die Rücksichtslosigkeit, die in der männlichen Etage  meiner Wohngemeinschaft herrscht, beantworte ich inzwischen mit noch größerer Rücksichtslosigkeit. Als gestern Nacht wieder einmal ein junger Mann, der sein Zimmer kaum verlässt, meinte, auf seinem Smartphone eintönige Musik hören zu müssen, schaltete ich mein Radio ein. Das ist lauter als jedes Smartphone. Das habe ich ihm bewiesen. Danach herrschte Ruhe. Denn ich habe auch schon immer diese Meinung vertreten: Wer sich mit mir anlegt statt mir freundlich zu begegnen, muss sich auf einiges gefasst machen. Auch auf Madeira.   

Mittwoch, 20. Oktober 2021

Alltägliches (141)

"kicker"-Tabelle Gruppe E


Ob Jesus oder Darwin: Die Antwort lautet immer Benfica

"Benfica quer fazer história" ("Benfica will Geschichte schreiben")-oder: Ich kann sagen, was ich will. Ich sitze da mit dem "Jornal da Madeira" und stolpere über einen Fehler im Spielbericht FC Porto gegen AC Milan (1 : 0). Angeblich ist Atletico Madrid in der Gruppe  B Zweiter mit fünf Punkten, FC Porto Dritter mit vier Punkten. Beide Teams haben aber vier Punkte. 

Ein Gast der Taberna do Ariero in Sao Martinho bringt mir meinen Kaffee nach draußen, ich weise ihn auf den Fehler hin. Er sagt nur: "Benfica." Auch meine Freude über den Sieg von Sporting Lissabon teilt er nicht. Für ihn zählt nur Benfica. Wie für viele andere Fußballfans auf Madeira. 

Das Team löst jedoch nicht nur Begeisterung aus, manchmal ist auch Fürsorge im Spiel. So hat die Sportzeitung "A Bola" am Montag dem derzeitigen Tabellenführer in der portugiesischen Liga den Hinweis gegeben, dass der heutige Champions-League-Gegner Bayern München in hervorragender Form ist. Das dürfte Benfica Lissabon neu gewesen sein, wahrscheinlich ist man davon ausgegangen, dass Bayern München nur deshalb 1 : 5 in Leverkusen gewonnen hat, weil der Gastgeber, der nie mehr werden wird als in jedem Wettbewerb Zweiter,  Schlaftabletten aus dem eigenen Konzern nahm. 

Begeisterung und Fürsorge könnten etwas damit zu tun haben, dass der Trainer Jesus und ein wichtiger Spieler Darwin heißt. Religiös betrachtet ist der Trainer also für die Wunder da und der Stürmer, der auch schon von Vereinen aus der Fußballbundesliga umworben worden ist, für die wissenschaftliche Analyse des Spielgeschehens mit entsprechender Anpassung. Das könnte durchaus für den Punkt reichen, mit dem Jorge Jesus zufrieden wäre. 


Montag, 15. März 2021

Alltägliches (XIV)

"Journal Madeira" feiert
Handballer und 
Christiano Ronaldo. 
Cristiano Ronaldo: Kann von den Medien endlich wieder gefeiert werden

Das macht man nicht. Sind sich die Printmedien am Mittwoch auf Madeira einig gewesen: Man nimmt nicht Cristiano Ronaldo als abgelichtetes Symbol für das Ausscheiden von Juventus Turin gegen den FC Porto in der Champions League. Der 36-Jährige spielte zwar seltsam verhalten, traf zweimal sogar den Ball nicht und verfehlte einmal auf seltsame Weise das gegnerische Tor, aber auf Madeira geboren ist und bleibt auf Madeira geboren. 

Das macht man dagegen gern. Heute feiern die Printmedien auf Madeira Cristiano Ronaldo als "besten Torschützen in der Geschichte des Weltfußballs", denn nach einem Hattrick in der italienischen Serie A gegen Cagliari Calcio schraubte er sein Trefferkonto auf 770. Bis dahin führte die brasilianische Fußball-Legende Pele mit 667 Toren. 

Als neuer Rekordhalter dachte Cristiano Ronaldo laut "Journal Madeira" auch gleich an seinen Geburtsort: "Das ist etwas, von dem ich als Kind auf Madeira nie geträumt habe." So weit konnte er damals wohl auch noch nicht zählen: 450 Tore für Real Madrid, 118 Tore für Manchester United, 102 Tore für Portugal, 95 Tore für Juventus Turin und fünf Tore für Sporting Lissabon. 

Sonntag, 13. September 2020

Sechste Reise (VII)

Ein Polizeibeamter an der
frischen Luft. Foto: Tjaden
Wenn ein Polizist tief einatmen will

Auch  ein Polizeibeamter aus Funchal braucht gelegentlich frische Luft: Dann heißt es Plexiglasvorhang hoch und tief einatmen. Ich bin stets ohne Plexiglas unterwegs und zum ersten Mal nur zu Fuß. Das fällt inzwischen auf. Unterwegs werde ich immer häufiger gefragt, warum ich kein Mountainbike habe. 

Doch man bemerkt mich auch als Fußgänger
. Ein Kellner aus der Altstadt sogar so oft, dass er mich heute gefragt hat, ob ich täglich die "Bild"-Zeitung lese. Er habe mich mit dieser Zeitung in der Stadt gesehen. Tägliches Lesen habe ich bestritten, dass "Bild" vornehmlich aus "sehr schönen Bildern" besteht, war mir neu. 

"Lieber lese ich Diario de Noticias und A Bola", antwortete ich und schon wurde ich gefragt, wie mein Lieblingsverein aus Portugal heiße. Meine Antwort, das sei der FC Porto, gefiel dem Kellner nicht. Der Kellner bevorzugte Benfica.