Freitag, 16. Juli 2021

Der Maskenführer (III)

Vorbildlicher Radweg und
vorbildliche Fußgänger.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Regierung wagt das Gewagte für den Radverkehr

Im Maskenführer vom 30. Juni 2021 habe ich die seinerzeit noch gewagt klingende Vermutung geäußert, dass die Regierung von Madeira das Radwegenetz erweitern wird. Jetzt wird das Gewagte gewagt: An der Estrada Monumental entsteht zwischen dem Restaurant "Avista" und der Avenida do Infante ein vorbildlicher Radschutzsteifen für beide Fahrtrichtungen. 

Und wie das auf Madeira so ist: Die ersten Fußgängerinnen und Fußgänger, die von Sao Martinho nach Funchal wollen, probieren diesen neuen Weg bereits aus. Doch noch kann ich mich durchschlängeln. 

Vor dem Autoverkehr werden die Radfahrerinnen und Radfahrer geschützt. Einen solchen Schutz sollte es auch auf der Bürgersteigseite geben. Nur viel höher. 

Dienstag, 13. Juli 2021

Alltägliches (XXXXVIII)

Hübsche Gegend. 
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Busfahrt mit Fotoapparat

Wenn es um das Flechten von Körben geht, ist Camacha das Zentrum von Madeira. Das Städtchen gehört zum Kreis Santa Cruz, liegt fast 700 Meter über dem Meeresspiegel und hat gut 7 000 Einwohnerinnen und Einwohner. Hin kommt man mit dem Taxi oder mit dem Bus. Ich habe den Bus genommen.

Der fährt fast vor meiner Haustür ab und ist gelb. Ich frage den Busfahrer, ob ich bei ihm ein 24-Stunden-Ticket für fünf Euro kaufen kann. Kann ich nicht. Dann frage ich ihn, was die Busfahrt nach Camacha kostet. "Bei mir bekommen Sie nur eine Fahrkarte für Funchal", antwortet er. Kostet 1,95 Euro. An der Gondel-Station muss ich in die Linie 129 umsteigen. Kostet 2,20 Euro.

Die Busfahrt gefällt mir. Die Aussicht wird immer besser, der Fahrer nimmt die Kurven mit großer Gelassenheit. Auf die Idee, vom Bus aus Fotos zu machen, bin ich erst bei der Rückfahrt gekommen. Die habe ich bei Facebook veröffentlicht.

EURO 2020 (XII)

Und täglich grüßen zwei von der Insel gezeichnete Damen, Cristiano Ronaldo und der Papst

Zwei Männer sind täglich im "Jornal da Madeira"(JM): der Papst und Cristiano Ronaldo. Möglicher Grund: Beide wohnen in Italien. Der eine hat einen nicht kündbaren Vertrag mit der katholischen Kirche, der andere einen mit Juventus Turin, der bis 2022 gilt.  Auch zwei Frauen sind täglich im JM: Die sitzen am Fenster und sind gezeichnet-von einem Cartoonisten und vom Leben auf der Insel. 

Zum Leben auf Madeira gehören zwei Fußballvereine: Nacional und Maritimo. Bevor der Ball wieder rollt, haben diese Vereine 30 Spieler ausgemustert. Damit Nacional schnell wieder aufsteigt und Maritimo nicht erneut um den Klassenerhalt bangen muss. 

Eine der beiden gezeichneten Damen findet die Ausmusterungen allerdings nicht so gut, bekommt aber Contra von der anderen gezeichneten Dame: "Die sind ein Signal für die Qualität der Arbeit im vergangenen Jahr."

Auch in der katholischen Kirche häufen sich die Ausmusterungen. Da ist für den Papst die EURO 2020 eine tolle Ablenkung gewesen. Cristiano Ronaldo war zwar nicht so lange dabei  wie erhofft, dafür hat aber Italien den Titel gewonnen. Der Papst gratuliert im JM aber nicht nur den Azzurri, sondern auch Argentinien. Denn sein Heimatland hat die Copa América gewonnen. Mit der Hilfe Gottes, meint zumindest Leonie Messi: "Ich glaube, dass sich Gott diesen Erfolg für mich aufgehoben hat-in einem Finale gegen die Brasilianer in ihrem Land."

Wann Cristiano Ronaldo ausgemustert wird, bestimmt er selbst. Die "Bild"-Zeitung wünscht ihn sich schon nach Paris, denn PSG bastele "an seiner Weltauswahl". Ich bin gespannt, wie das die beiden gezeichneten JM-Damen finden würden.