Dienstag, 22. Februar 2022

Alltägliches (196)

Der dämliche Mann

"Du bist ein Mann." 

Diese Mitteilung eines 58-jährigen Mannes aus unserer Wohngemeinschaft hat mich nicht sonderlich überrascht. Dass ich einer bin, hat mir meine erste Ehefrau schon in den 70-er Jahren mit einer Zeichnung aus einer Zeitschrift beigebracht.  Titel "Peter ist ein Junge".

"Du musst hier nicht sauber machen." 

Diese zweite Mitteilung des 58-Jährigen überraschte mich dagegen sehr. Denn schon meine erste Ehefrau freute sich in unserem Haushalt darüber, wenn ich ebenfalls sauber machte.

"Du darfst von einer Frau niemals so abhängig sein, dass du nicht einmal weißt, wie man eine Waschmaschine  betätigt."

Diese Mitteilung behielt ich bis heute. Das hatte mich eine Frau gelehrt, mit der ich während meiner Studentenzeit in Mainz zusammen war.

"Wenn der Mann stirbt, lebt die Frau noch sieben Jahre. Stirbt die Frau, lebt der Mann nicht mehr sehr lange."

Diese Mitteilung war damals für einen meiner Professoren der Beweis dafür, dass nicht die Frauen das schwache Geschlecht sind, sondern die Männer. Da ich mir bis heute bei keiner meiner Frauen gewünscht habe, dass sie jemals stirbt, kann ich dazu nur sagen: Stimmt wahrscheinlich.

"Als Frau wird man nicht geboren, zur Frau wird man gemacht."

Diese Mitteilung einer Frau, auf die sich heutzutage auch viele der sprachlich verwirrten *innen-Befürworter*innen berufen, ist nach meiner Meinung von ähnlicher Dämlichkeit wie die Mitteilung meines 58-jährigen WG-Mitbewohners. 


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