Montag, 15. August 2022

Alltägliches (232)

Für Maria ist der Fahrstuhl
nach oben nicht besetzt.

Mariä Himmelfahrt: Solch ein Verhältnis ist innig?

Dass der 15. August auf Madeira ein Feiertag ist, erfuhr ich, als ich die Seite einer Behörde aufrief und dort mitgeteilt bekam, dass die Behörde heute geschlossen ist. Soeben googelte ich den Grund für diesen Feiertag. Er lautet: Mariä Himmelfahrt. Das sagte mir nicht viel. Auf katholisch.de fand ich den Hinweis, dass im Mittelpunkt dieses Festes "die innige Beziehung Marias zu ihrem Sohn Jesus" stehe.

Da schoss mir wieder einmal der Gedanke durch den Kopf, dass die katholische Kirche eine gewisse Meisterschaft im Entwickeln von Märchen hat. Wenn wir davon ausgehen (was sehr schwer fällt wegen der vielen unterschiedlichen Darstellungen), dass in der Bibel das Leben von Jesus einigermaßen korrekt geschildert wird, stellen wir erst einmal fest, dass wir über seine Kindheit und Jugend so gut wie nichts erfahren. Es gibt da die Geschichte von Jesus als Kind im Tempel. Bei diesem Tempelbesuch soll er für Verwunderung bei den Gelehrten über seine Erkenntnisse gesorgt haben. Allerdings wird dafür kein einziges Beispiel genannt-und über die Eltern von Jesus liest man im Lukas-Evangelium mit großer Verwunderung, dass sie ihren Sohn nach der Reise nach Jerusalem erst gar nicht vermisst  haben: "Nach den Festtagen machten sich die Eltern wieder auf den Heimweg. Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass sie es bemerkten. Denn sie dachten, er sei mit anderen Reisenden unterwegs." Der Junge soll zu jener Zeit 12 Jahre alt gewesen sein. 

Dann gibt es noch die Geschichte von einer Hochzeit, bei der der Wein knapp wird. Maria weist ihren Sohn darauf hin, er fragt sie laut Johannes-Evangelium: "Was willst du von mir, Frau? Meine Zeit ist noch nicht gekommen." Er nennt sie also nicht Mutter und verhält sich auch noch wie ein Flegel. So soll er sich auch benommen haben, als Maria und seine Brüder mit ihm sprechen wollten. Er ließ sie abweisen, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. 

Mein Verhältnis zu meiner Mutter sah anders aus. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen