Sonntag, 13. März 2022

Alltägliches (202)

"Unfassbar"
Jornal da Madeira
13. März 2022

Alter schützt vor Toren nicht

"Der 37-Jährige, der aus dem Mannschaftsbus von Manchester United steigt und drei Tore gegen Tottenham schießt." Diesen Titel habe ich mir schon einmal für meinen nächsten Roman notiert. Wer sich dabei an den verfilmten Bestseller "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" von Jonas Jonasson erinnert fühlt, muss sich allerdings gegenwärtig machen, dass Ronaldo noch nicht alt genug ist, um zu verschwinden. Sonst hätte er gestern gegen Tottenham auch keine drei Tore geschossen. 

Platz 4 würde für die Champions League reichen, doch auf Platz 5 lauert Arsenal London mit vier Spielen und zwei Punkten weniger. Ob also Cristiano Ronaldo als weit über 37-Jähriger oder sogar als 38-Jähriger in Freiburg aus dem Mannschaftsbus von Manchester United steigt und drei Tore schießt, ist noch zweifelhaft. Dass der SC Freiburg in der Champions League spielt, wird hingegen immer wahrscheinlicher. 

Donnerstag, 10. März 2022

Alltägliches (201)

Mail-Auszug vom 10. März 2022

Gut informierte Touristen

Funchal möchte 2027 Kulturhauptstadt Europas werden. Der Bürgermeister ist deswegen gestern in Lissabon gewesen. Dort präsentierte er mit seinem Organisationsteam das Konzept für die Bewerbung. Zu befürchten ist jedoch, dass dabei eine Errungenschaft vergessen worden ist, mit der zumindest eine Unterkunft Furore macht. Wie dort die Gäste über das Geschehen auf der Insel informiert werden, darf als geradezu beispielhaft bezeichnet werden.

Gäste, die sich langweilen und keinen anderen Lesestoff zur Hand haben, können sich aus dem Briefkasten des Hotels bedienen. Ob Karten, Briefe oder Prospekte, alles steht zur freien Verfügung. Was natürlich nicht heißt, dass Gäste auch die Rechnungen des Hotels begleichen müssen, die sie aus dem stets geöffneten Briefkasten fischen. Die dürfen an der Reception abgegeben werden. 

Ein ehemaliger Gast der Unterkunft hat von diesem Service allerdings erst nach seiner Abreise erfahren. Er hinterließ in dem Briefkasten der Unterkunft eine Geburtstagskarte für eine Angestellte. Dass diese Karte nicht vom Geburtstagskind, sondern von den Gästen gelesen wurde, erfuhr er erst heute. 

Sein Kommentar: "Einen so großen Leserkreis dürfte noch keine Karte von mir erreicht haben. Darüber freue ich mich natürlich sehr."

Dienstag, 8. März 2022

Alltägliches (200)

Offenbar nur scheinbar interessiert.


Wenn das Rückgrat fehlt

Touristen auf Madeira können Touristen auf Madeira auch peinlich sein. Wie gestern vor einem Lokal in der City von Funchal. Dort benahm sich ein älterer Herr gegenüber der ebenfalls älteren Bedienung derart flegelhaft, dass er andere Gäste zum Fremdschämen einlud. Vorher hatte mich ein anderer Tourist auf der Avenida de Arriaga gefragt, ob ich ebenfalls auf Madeira sei, weil ich wüsste, wer in Deutschland  die Bösen und wer die Guten seien. Da ich die Frage nicht verstand und keine Lust auf eine Diskussion hatte, die mir sinnlos erschien, radelte ich weiter. 

Eine Frage dagegen hätte ich beantworten können. Die Frage nach Politikern und Behördenvertretern in Hannover, die offenbar kein Rückgrat haben. Ich rede jetzt nicht von dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Der ist inzwischen Komplize des Kriegsverbrechers Wladimir Putin. Ich rede von dem derzeitigen Oberbürgermeister der niedersächsischen Landeshauptstadt, der vor über vier Monaten in einem Grußwort die Arbeit einer Einrichtung gelobt hat, die soziales Verhalten nur vortäuscht. Meinen Hinweis bei Facebook beantwortete sein Team mit der Vorgaukelung von Interesse an ausführlicheren Informationen. Die blieb ich nicht schuldig. Dafür blieb das Team des Oberbürgermeisters bis heute eine Stellungnahme schuldig. Wahrscheinlich, weil der Wahrheitsgehalt meiner Schilderungen nicht bestritten werden kann und der Oberbürgermeister Rückgrat haben müsste, um auf diese Missstände zu reagieren.

Auch Behördenvertreter können derart feige sein. Wie beispielsweise der ehemalige leitende Oberstaatsanwalt Manfred Wendt, der sich in einem Fall, der mich betraf, nicht als wichtiger Jurist, sondern entweder als Lügner erwies oder als jemand, der Lügen in seinem Namen duldete. Ein Mann mit Rückgrat hätte sicherlich dafür gesorgt, dass mir gegebene Versprechen eingehalten werden und dass niemand behauptet, er sei Manfred Wendt. 

Kein Rückgrat haben ist nicht böse, es verhindert den aufrechten Gang. Und das ist nicht gut.