Mittwoch, 7. Juli 2021

EURO 2020 (XI)

Nicht bei der Sache.

Zwei Gründe für Spaniens Ausscheiden

Die Diskussionen über die Gründe des Ausscheidens der deutschen Nationalelf bei der EURO 2020 reißen nicht ab. Wundert sich heute das "Jornal da Madeira", das lieber Urlaubsfotos von Cristiano Ronaldo veröffentlicht.  Gestern soll sich auch Lothar Matthäus in der "Bild"-Zeitung zu Wort gemeldet haben. Schwamm drüber.

Beschäftigen wir uns lieber mit dem Spiel von gestern, das eigentlich Spanien hätte gewinnen müssen. Für die Niederlage im Elfmeterschießen gibt es meines Erachtens zwei Gründe, auf die Lothar Matthäus nie kommen würde. 

Erster Grund: Die Spanier sind derart verliebt in ihre eigene Spielweise, dass sie irgendwann vergessen, worauf es beim Fußball auch ankommt- und beim Elfmeterschießen ist es ihnen nicht früh genug wieder eingefallen. 

Zweiter Grund: Die weiblichen Fans der spanischen Nationalelf feuern die Spieler nur so lange an, bis die Fernsehkameras bei ihnen sind. Dann fangen sie vor Freude an zu hüpfen, stoßen ihre Freundinnen an, weil die auch im Fernsehen sind, und haben anschließend nur noch ein Thema: Wer hat uns gesehen? 

Und nun beschäftigen wir uns noch kurz mit dem Spiel von heute Abend wie gerade eben beim Kaffee trinken in Sao Martinho: Dänemark gewinnt.  

Alltägliches (XXXI)

Drei sind inzwischen
vorbestraft.

Die Insel ohne Montage
28. Mai 2021

Mit der Tauben-Bande aus der Altstadt von Funchal (drei sind inzwischen vorbestraft, das Wort "Schnellgericht" hat für sie eine neue Bedeutung bekommen) verstehe ich mich immer besser. Kaum habe ich die Tasse Kaffee abgestellt, hält eine Taube ihren Schnabel hinein, um festzustellen, ob der Kaffee die richtige Temperatur hat. Während ich mein Fahrrad an die Wand lehne, kostet diese Taube auch noch meinen Kuchen vor. 

Mit solch sympathischen Zeitgenossen kommt man natürlich schnell ins Gespräch. Heute hat es jedoch ein wenig gedauert, denn als ich ankündigte, erst am Montag wiederzukommen, stutzten die Tauben. Ich versuchte es mit dem vertonten Polizeiprotokoll des Verhörs eines Massenmörders, also mit "I don´t like mondays`, doch das half erst einmal nicht weiter. Deswegen brachte ich den Sonntag ins Gespräch. Das half. 

"Du meinst domingo", sagten sie. "Dieser Tag hat auch bei uns einen Namen, weil wir dann alle in die Kirche gehen. Schließlich haben wir einen eigenen Bischof."

"Und welche Tage haben auf Madeira noch einen Namen?", fragte ich. "Der Tag davor. Der heißt sábado. Da beten wir immer, dass Nacional Funchal und Maritimo Funchal nicht schon wieder ein Fußballspiel verlieren."

"Und was ist mit Montag?"

"Das ist segunda-feira."

Der Anführer der Tauben-Bande hat mittlerweile meinen Kuchen hinter meinem Fahrrad versteckt, die anderen Tauben haben meinen Kaffee ausgetrunken, ich melde Zweifel an.

"Der Montag müsste doch primeiro dia heißen. Primeiro für erster und dia für Tag."

"So ein Quatsch. Bei uns steht die Kirche an erster Stelle. Glaubt jedenfalls der Bischof."

Die Tauben gurren nicht, sie kichern. 

Einen habe ich aber noch.

"Ihr feiert auf Madeira doch auch Karneval. Was ist mit Rosenmontag?"

"Segunda-feira rosa", antworten die Tauben.

"Und am Aschermittwoch ist doch alles vorbei. Wie heißt der bei euch?"

"Keine Ahnung", antworten die Tauben, "da gehen wir alle zur Beichte."

Die Tauben bleiben kriminell.
Fotografiert am 7. Juli 2021. 





Sonntag, 4. Juli 2021

Alltägliches (XXXXVI)

 

Bild 1. 
Radtour bei Bilderbuchwetter

Heute bin ich stur geblieben-immer am Atlantik entlang, auch wenn es holprig wird. Unterwegs begegnete mir Bemerkenswertes. Aber erst einmal wurde ich in meinem Vorsatz, nicht vom Meer abzuweichen, bestärkt (Bild 1).





Bild 2.
Der Wäschetrockner

Dann fiel mir ein, dass ich meine Wäsche noch nicht aus der Maschine geholt hatte, ich kehrte also um und nahm sie mit. An einer günstigen Stelle hängte ich das nasse Zeug auf. Den Wäschetrockner gab es bereits (Bild 2). 




Bild 3.
Der Schlüsseldienst

Kaum hatte ich mich wieder auf mein Rad geschwungen, fiel mir in Camara de Lobos ein geschmückter Platz auf. Offenbar hatte jemand im Ort einen Schlüsseldienst eröffnet und warb nun sehr augenfällig für seine Dienste (Bild 3). Besonderen Wert schien dieser S. Pedro auf sein Äußeres zu legen.