Dienstag, 7. September 2021

Alter Hafen

Kein beliebtes Ausflugsziel.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Dampfschiffe mit Kohlen versorgt

Die bekanntlich unglaublich lange Estrada Monumental hat mich heute nach einer Tasse Kaffee im Supermarkt "Pingo Doce" zu einigen Abstechern verführt, bei denen ich den Atlantik nie aus den Augen verlor. Ich besuchte das Strandbad, hätte mir anschließend einen Gleitschirm leihen können, kam aber auch ohne ihn zu den Cais do Carvao.

Dieser Hafen wurde 1903 gebaut, um Dampfschiffe, die nach Amerika oder nach Afrika fuhren, mit Kohlen zu versorgen.  2019 wurde die Anlage renoviert, sie ist aber immer noch bei Anglern beliebter als bei Ausflüglern. 


Montag, 6. September 2021

Alltägliches (LXXV)

Er ist schon im
Corona-Archiv.

Der Mann, der nie lächelt

Der Wissenschaft dient doch jede und jeder gern. Also auch der Polizeibeamte aus Funchal, den ich im September vorigen Jahres während des Blumenfestes fotografiert habe. Dieses Foto gehört inzwischen zum Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen. Diese drei Universitäten haben bei Beginn der Corona-Pandemie ein Projekt gestartet, um alles, was während der Pandemie geschieht, für die Nachwelt zu erhalten und der Wissenschaft dienlich zu machen. 

In dieses Archiv wandert nun auch ein Beitrag von mir über einen Mann, der nie lächelt, er ist 60 Jahre alt und züchtet Rosen. Seit 2015 regiert er Madeira und legt bei jeder Rede für die Insel den Weltmaßstab an. Wenn er Solarboote einweiht, wenn er Ausstellungen besucht, wenn ein Gebäude, ein Platz oder eine Straße renoviert worden ist, erfahren die Leute von ihm, dass sie gerade einem Ereignis beiwohnen, dass seinesgleichen sucht. 

Miguel Albuquerque heißt er, von Beruf ist er Rechtsanwalt, aber: Obwohl er fünf Kinder hat, glaubt er nicht an den Weihnachtsmann. Deswegen steht sein Name demnächst auch im Corona-Archiv der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen.   

Samstag, 4. September 2021

Alltägliches (LXXIV)

Mein nächstes Rad.
Foto: Heinz-Peter Tjaden

Hinter den sieben Bergen Rad gekauft

"Ihre Fahrradmarke wünscht Ihnen gute Fahrt und legt Ihnen ans Herz, unterwegs die Umwelt in Feld, Wald, Gewässer und Flur zu schützen." Aber sicher, liebe Fahrradmarke "Licorne Bike", die Umwelt wird von mir geschützt, denn ich muss seit mehr als einer Woche wieder zu Fuß gehen oder mit dem Bus fahren. Euer Bike hat nämlich kein halbes Jahr gehalten und einen Umtausch habt ihr abgelehnt. Bei dieser Gelegenheit gabt ihr mir sogar noch mit auf den Fußweg, dass ich nichts Negatives über euer so genanntes "Qualitätsfahrrad"  veröffentlichen sollte. Mach ich nicht. Denn auf euer Bike wollt ihr nicht einmal eine Garantie geben. Das ist doch nun wirklich positiv genug.

Wie oft ich in der Licorne-losen Zeit gefragt worden bin, warum ich nicht mit dem Rad unterwegs bin, kann ich schon nicht mehr zählen. Muss ich auch schon bald nicht mehr. Denn heute bin ich bei Decathlon in Sao Martinho gewesen. Das ist hinter den sieben Bergen, aber trotzdem mit der Buslinie 8 zu erreichen. In einer riesigen Halle wird alles angeboten, was man für Radtouren so braucht. Dazu gehören selbstverständlich auch Fahrräder, die sehr preiswert sind. 

Ich fand mit Hilfe eines jungen Verkäufers schnell ein passendes, das ich in einer Woche hinter den sieben Bergen abholen kann. Ich bin schon immer gern mit dem Rad unterwegs gewesen, in der Region Hannover sogar bei Wind und Wetter, also auch bei Eis und Schnee. Auf 30 Kilometer am Tag brachte ich es immer. 

Da das Haus, in dem ich wohne, und das Zentrum von Funchal gut 10 Kilometer auseinander liegen, hat sich meine Leistung auf Madeira nicht verschlechtert. Nur am Wochenende radele ich meistens nach Camara de Lobos. Ich liebe dieses Fischerstädtchen.