Schwer verliebt im Jardim Municipal.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
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Besonders gern gelesen
Freitag, 12. April 2019
Die dritte Reise (II)
Mittwoch, 10. April 2019
Die dritte Reise
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Wer zuerst schreit gewinnt
Osterbräuche sind im „christlichen Abendland“ überall verbreitet. Und da Ostern für die Madeirenser ein wichtiges Fest ist – wenn auch nicht mit Weihnachten oder Mariä Himmelfahrt zu vergleichen – stößt man auch hier auf Osterbräuche. Zum Beispiel auf das Kinderspiel „Balamento“, für den Nicht-Eingeweihten zunächst völlig rätselhaft. Dabei sind die Regeln ganz einfach.
Balamento spielt man an den zehn Tagen vor Ostern, und man spielt es zu zweit. Zwei Spieler verabreden sich also etwa vierzehn Tage vor dem Fest, in diesem Jahr miteinander zu spielen. An jedem Tag wird ein Punkt vergeben. Derjenige Spieler gewinnt, der – sobald er den anderen sieht – als erster „Balamento“ ruft.
So kreischt der kleine Bruder früh morgens die grosse Schwester aus dem Bett, so schreit aber auch die fast erwachsene junge Dame in ihr Handy, um der Freundin zuvorzukommen. Und Tricks sind erlaubt: ein Balamento-Geschrei hinter dem Busch, von wo aus der Spieler zwar den Partner sieht, aber nicht von ihm gesehen wird, ist durchaus regelrecht.
Jeden Tag wird das Ergebnis festgehalten. Und wer am Ostersonntag punktemäßig unterliegt, muss dem anderen Spieler die entsprechende Anzahl Zuckermandeln schenken. Der Hintergrund des Spiels liegt in dem frommen Brauch, an den Tagen vor Ostern zu fasten. Süßigkeiten wurden erst wieder am Ostersonntag verzehrt – und beim Balamento konnte man sich schon darauf freuen. Warum es aber „Balamento“ heisst, darauf wissen die Madeirenser keine Antwort mehr.
Mittwoch, 20. März 2019
Vor Reise 3 (III)
Ich habe lange mit mir gerungen, bis ich mich zu diesem Zusammenfassungsschritt entschlossen habe, denn mir ist durchaus bewusst, dass diese Broschüre noch weniger Leserinnen und Leser haben wird als „Immer Ärger mit Red Teil 1“ und „Immer Ärger mit Red Teil 2“.
Jede Geschichte für sich ist schon eine Zumutung. Beide Geschichten in einer Broschüre sind noch schlimmer. Aber wie sagt der Volksmund? Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Deshalb verspreche ich: Einen dritten Teil wird es nicht geben.
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Freitag, 15. März 2019
Vor Reise 3 (II)
Das ist sie. |
13. März 2019. Madeira und Kaffee in Burgdorf (Region Hannover) verleihen Flügel-zumindest dem verrückten Vogel Red, dem ich schon im Dezember nach meinem ersten Aufenthalt in Funchal eine Erzählung gewidmet habe, die in Duisburg und in Funchal spielt. Bei meiner zweiten Reise nahm ich drei dieser Broschüren mit, eine für das Hostel, in dem sich Rucksacktouristen aus vielen Ländern so wohl fühlen wie ich, eine für einen Mitarbeiter der Tourist-Information und eine für die Stadtbibliothek.
Im Kreise der Hostel-Gäste kündigte ich eine Fortsetzung an. Gestern Morgen endete die Geschichte auf Seite 20. Ich wusste nicht mehr weiter. Also fuhr ich nach Burgdorf und genehmigte mir zwei Tassen Kaffee. Und schon kam mir ein Pater in den Sinn, der schon in der ersten Folge eine wichtige Rolle gespielt hatte.
Die spielte er nun wieder. Nach meiner Rückkehr schrieb sich der Rest von "Immer Ärger mit Red Teil 2" wie von selbst und endete auch für mich überraschend.
Drei Exemplare werde ich bei meiner dritten Reise im April mitnehmen.
Der Klick zur Bestellung für alle, die im April nicht auf Madeira sind. Für alle anderen natürlich auch.
P. S. In Funchal gibt es viele bemalte Haustüren. Dieses Bild stammt von Olga Drak aus Polen. Die Künstlerin lebt auf Madeira. Hier klicken
15. März 2019. Nun auch als Print erhältlich. Hier klicken
Samstag, 9. März 2019
Vor Reise 3
Schöner als Red. |
Ehe die Grünen den dritten Flug im Jahr verbieten oder sauteuer machen, habe ich mir die Reise 3 bereits gesichert. Los geht es am 11. April. Bis dahin schreibe ich den zweiten Teil meiner Erzählung "Immer Ärger mit Red". Was Ta allerdings für überflüssig hält. Aber hoffentlich nur in dem zweiten Teil meiner Erzählung. Ein Auszug:
Elvira ist am Ende. Sie will aufgeben.
„Dieser Vogel hat mich geschafft“,
sagt sie. „Ich kann nicht einmal mehr den Telefonhörer halten,
ohne zu zittern.“
„Und was heißt das? Übernimmt Red
den Sender?“
Elvira klingt wie früher.
„Danke für diesen Satz. Jetzt bin
ich wieder munter. Und ich habe sogar eine Idee. Du hast doch mal mit
Red einen Friedensvertrag geschlossen. Du hast darüber sogar in
unserer Zwitscher-Zeitschrift berichtet.“
„Hab ich das?“
„Ich schick dir mal den Text und hau
mich aufs Ohr. Ich leg mich quer vor die Tür, damit Red nicht
ausreißen kann.“
Ich öffne die mail, die Elvira mir
geschickt hat. Mit dem Lesen kommt die Erinnerung wieder.
Anita streicht die weiße Decke auf dem
Tisch glatt. Red nestelt an seiner Brille herum, die Tontechnikerin
des Radiosenders bringt das Mikrophon in Stellung. Mit einem Flügel
richtet Red das Vertragswerk und den Füllfederhalter aus.
Pedros Strandcafé ist rappelvoll, die
meisten Fans von Red stehen. Ich vermisse Blues und meine Anhänger.
Wie ich später erfahren werde, warten sie am anderen Ende der Stadt
auf die Unterzeichnung des Friedensvertrages.
Dem Vernehmen nach – aber auch das
kommt mir erst später zu Ohren – sind die Fans von Blue und von
mir das Opfer von gezielten Falschinformationen geworden. Wenn ich
das schon vorher gewusst hätte, hätte ich den Vertrag nie
unterzeichnet, denn im Laufe der Zeit verdichten sich die Gerüchte,
dass Red hinter dieser Irreführung steckt.
„Seit wann hast du es denn mit den
Augen?“, frage ich Red, während die Tontechnikerin um Ruhe bittet,
weil die Sendung in zehn Sekunden beginnt.
„Ich habe nichts mit den Augen“,
antwortet Red.
„Wir sind heute Zeugen eines
historischen Momentes“, sagt eine tiefe männliche Stimme. „Ein
sehr berühmter Vogel und ein weniger bekannter Schriftsteller
schließen endlich Frieden. Wir schalten um in Pedros Strandcafé.“
Elvira erzählt mit dem Mikrophon in
der Hand die Geschichte eines Vogels und eines Bewohners einer Villa,
die mit Reds und meiner Geschichte wenig gemein hat. Irgendwann achte
ich nicht mehr auf das, was sie sagt. Jemand stößt mir in die
Rippen.
„Willst du noch etwas sagen?“,
fragt mich Elvira.
„Ich hoffe sehr, dass ich mich in
Zukunft sehr gut mit Red vertrage, denn eigentlich ist er ein ganz
feiner Vogel.“
Der Beifall pflanzt sich fort bis in
die hinterste Reihe.
Reds Rede unterbricht Elvira nach einer
Viertelstunde mit einem Zettel, auf dem sie auf die Sendezeit
hinweist.
„Das war es in aller Kürze“, sagt
Red. „Auf eine sehr friedliche Zeit.“
Während Red und ich den
Friedensvertrag unterzeichnen, wird Elviras Stimme sehr feierlich.
Sie spricht von einem großen Moment in der Geschichte der Stadt
Playa del Carmen.
„Ich
gebe zurück in die angeschlossenen Sendeanstalten“, sagt Elvira
und schaltet das Mikrophon ab. Sie legt das Mikrophon auf die weiße
Decke. Wieder brandet Beifall auf. Anita nimmt den Friedensvertrag
und rollt ihn zusammen. Sie steckt ihn in eine Plastikhülle und
reicht den Vertrag an Pedro weiter, der ihn aufbewahren soll. Pedro
scheint sich geehrt zu fühlen.
Wenn
Elvira sich auf diesen Bericht berufen will, muss sie sehr
verzweifelt sein, denn diesen Friedensvertrag hat Red oft gebrochen.
Ich allerdings auch. Auch Ta äußert am Abend Zweifel, manchmal
amüsiert sie sich aber auch.
„Ein
berühmter Vogel und ein wenig bekannter Schriftsteller finde ich
lustig. Wie man hört, hat auch kaum jemand den ersten Teil
von ´Immer Ärger mit Red´ gelesen. Warum schreibst du eigentlich
einen zweiten Teil, den noch weniger lesen werden?“
Damit Ta nicht Recht behält, könnten Sie den ersten Teil bestellen, und zwar hier.
Die Fortsetzung ist fertig
Die Fortsetzung ist fertig
Montag, 18. Februar 2019
Die zweite Reise (VIII)
Sonntag, 17. Februar 2019
Die zweite Reise (VII)
Der neue Bischof von Funchal D. Nuno
Brás. Foto: Heinz-Peter Tjaden
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Am Anfang scheint alles klar zu sein. "Das ist der neue Bischof mit dem alten Bischof", sagt eine Frau vor der Kathedrale Sé zu ihrem Mann.
Vor der 500 Jahre alten Kirche in Funchal stehen mehrere 100 Gläubige, es wird Musik gemacht, Journalisten berichten, der, auf den alle warten, scheint ein Bischof zu sein. Begleitet wird er von einem anderen Würdenträger.
Ich gehe weiter zum Café Grand, bestelle ein Eis und zeige der Serviererin das Foto, das ich vor der Kathedrale Sé gemacht habe.
"Das ist der Bischof", sagt sie, "und sein Stellvertreter."
Die Namen kennt sie nicht.
Ich komme von meiner Radtour zurück. Die Zeremonie in der Kirche ist noch nicht zu Ende. Ein Polizeibeamter steht in der Nähe. Dieser Polizist weiß nichts über den vermutlichen Bischof und lacht.
Die zweite Reise (VIII): Cartoon
Die zweite Reise (VI)
Mathe kann auch Spaß machen. |
Das hätte peinlich werden können, ist es aber nicht: Die Lokalzeitung "Diário de Notícias" veröffentlicht in ihrer Samstag-Ausgabe die Ergebnisse der Mathe-Klausuren auf Madeira und stellt fest: "Bereits im Sekundarbereich haben sich die nationalen Prüfungen der 12-Jährigen leicht verbessert."
Noch besser wären die Ergebnisse allerdings geworden, wenn die Schülerinnen und Schüler schon in frühen Jahren das Mathe-Bilderbuch "Wenn Zahlen Streit" bekommen von Sarah Kodritzki aus Lübeck (Zeichnungen) und Heinz-Peter Tjaden aus Burgwedel (Text) gelesen hätten.
Hier klicken
Oder hier
Die zweite Reise (VII): Der neue Bischof
Freitag, 15. Februar 2019
Die zweite Reise (V)
Demo in Funchal.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
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In der City von Funchal demonstriert ein Interessenverband der Professoren auf Madeira im Sinne des ehemaligen Harvard-Professors Derek Bok: "Wenn dir Bildung zu teuer ist, versuche es mit Ignoranz."
Weitere Fotos
Die zweite Reise (VI)
Montag, 11. Februar 2019
Die zweite Reise (IV)
Auf eine Tür gemalt. Foto: Heinz-Peter Tjaden |
Zum Beginn der Berichte über die zweite Reise
Zum Bilderbogen
Die zweite Reise (V)
Samstag, 9. Februar 2019
Die zweite Reise (III)
Nicht so langweilig wie Birken. |
Da habe ich mir wirklich ein spannendes Hostel in Funchal ausgesucht: Ich sitze hier neben dem Medien- und sonstigen Berater der Grünen im Berliner Senat, der in Potsdam Politikwissenschaften studiert hat, ein 65-Jähriger aus Heilbronn, der in Kanada und in Aurich gearbeitet hat, erzählt mir, sein Vater sei Nationalspieler gewesen, doch seinen Namen Eduard Bauer suche ich vergeblich in der DFB-Liste, eine Niederländerin will mir beibringen, dass Den Haag die Hauptstadt ihres Landes ist, die 25-jährige Conny aus Wien meint, dass "ihr Land völlig verrückt" geworden ist, und ein Ehepaar aus Zürich bestellt meine Broschüre "Immer Ärger mit Red", die auf Madeira und in Duisburg spielt.
Felix, der schon im Dezember hier gewesen ist und nach einer Woche Deutschland wieder zurückkehrte, räumt derweil das Geschirr weg. Auf meinem geliehenen Bike zeige ich den Autofahrern, dass es noch ein anderes Verkehrsmittel gibt. Auch die Fußgänger staunen. Im Supermarkt grüße ich auf Portugiesisch und werde deshalb an der Kasse vorgelassen.
Die zweite Reise (IV)
Donnerstag, 7. Februar 2019
Die zweite Reise (II)
Er macht Red nach. |
Kaum ist der verrückte Vogel Red auf Madeira dem Gefängnis entronnen, berichtet die "Bild"-Zeitung auf Seite 6 über einen Fischadler, der in seine Krallenabdrücke fliegt. Da bekommt der in Playa del Carmen geborene Frechfänger einen Höhenflug.
Die Leserinnen und Leser meiner Broschüre "Immer Ärger mit Red" wissen es: Red ist in Funchal mit seinem Fang in eine Kirche geflogen, dort hielt er den Zackenbarsch über die Kerzen, das Ende der Grillerei: Die Kirche brannte.
Der etwas südlichere Fischadler dagegen mag es roh. Er hat den blauen Korallenfisch ungegrillt verspeist. Deshalb sind auf den ABC-Inseln Kirchenbrände der redschen Art weiterhin unbekannt.
Das Foto schoss Michiel Oversteegen von Caters News, der bei Reds Malheur leider nicht anwesend gewesen ist.
Die zweite Reise (III)
Dienstag, 5. Februar 2019
Die zweite Reise
Touristikexperte will Deutsch lernen.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
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Mein zweiter Urlaub auf Madeira hat mit einer Werbetour für meine Broschüre "Immer Ärger mit Red" begonnen. Ein Mitarbeiter der Tourist-Information freute sich über die Geschichte eines verrückten Vogels, der in Duisburg im Krankenhaus und in Funchal im Gefängnis landet, weil er gerade Deutsch lernt. Erfreut über meinen Besuch war man auch in der Stadtbibliothek von Funchal.
Bevor ich meinen Spaziergang durch diese schöne Stadt startete, traf ich im 29 Petit Hostel Madeira einen alten Bekannten wieder. Felix aus Aachen, der schon im Dezember da gewesen ist. Eigentlich wollte ich meine Broschüre Carolina schenken, die das Hostel leitet, aber Felix belauschte unser Gespräch und schnappte sich die Erzählung. Allerdings versprach er: "Wenn ich die Geschichte gelesen habe, bekommt Carolina die Broschüre natürlich wieder."
Das bleibt abzuwarten, ich habe bis zum 21. Februar Zeit...
Der Klick zu den Red-Ausrutschern
Die zweite Reise (II)
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