Mittwoch, 8. Januar 2020

Fünfte Reise (IV)

Kaffee trinken und einkaufen.
Wadenbeißer besiegt

Bei meinem zweiten Spaziergang habe ich den Wadenbeißer besiegt. Ob bergauf oder bergab: Man darf einfach nicht verkrampfen. Dann schmeckt auch der Kaffee gut. Den habe ich vor dem kleinen Einkaufsmarkt getrunken, der zu Fuß zehn Minuten entfernt ist. So kommt man hin: Nach links gehen, der Straße folgen, bis sie endet, auf der anderen Straßenseite befindet sich der Markt. Eine Tasse Kaffee kostet 85 Cent. 

Vor dem Einkauf bin ich erst einmal weitergelaufen. Damit der Wadenbeißer nicht meint, er könne zurückkehren. Eine Kirche hat auf Madeira jedes Dorf. Mindestens eine. Weinberge aber nicht. Die hat Estreito da Calheta genauso wie ein wunderschönes Bürgerzentrum. Wunderschön habe ich es auch gefunden, dass ich das Zentrum schneller erreichte als die Rentnerinnen und Rentner, die sich dort zu einem geselligen Beisammensein trafen.

Dann wurde es eng. Zwischen die Regale und mich passte in dem Einkaufsmarkt kein Blatt Papier mehr. Doch ich bekam fast alles, was auf meinem Einkaufszettel stand. Joghurt, Konfitüre, Brot, Margarine, Bier...Zigaretten und mit Schokolade gefüllte Mini-Croissants gab es nebenan.

Weitere Fotos

Fünfte Reise (V)

Fünfte Reise (III)

Er sieht alles.
Der erste schweißtreibende Spaziergang

Da bin ich nun. Meinen ersten Spaziergang habe ich auch schon hinter mir. Gestartet bin ich, wie mir das meine Gastgeberin Yvonne Caspanni Pessers empfohlen hat. Sie schreibt in ihrem Gästeordner: "Wenn Sie in der direkten Umgebung etwas zu Fuß gehen wollen, empfehle ich Ihnen, nicht die steile Zufahrt hinaufzugehen, sondern vorbei an allen Ferienhäusern bis ´Sercial´, rechts die Treppe hoch und durch die Gasse hinter meinem Haus. Das sind insgesamt ein paar Meter mehr, aber erheblich bequemer zu gehen."

Vom Nachbardorf Estrela trennen mich zwei Kilometer, bis zu einem Mini-Markt sind es fünf Minuten zu Fuß. Ich habe mich für die dritte Möglichkeit entschieden. Seitdem weiß ich, was Waden sind. Die brauche ich bergab zum Bremsen, bergauf zum Schwung holen. Unterwegs wende ich mein Portugiesisch an. Erkundige mich nach einem Supermarkt und gebe nach einer  halben Stunde auf. Die Sonne legt ein höheres Tempo vor als ich. Die Temperaturen steigen. Ich ziehe meinen Pullover aus.

Überall wird bereits fleißig gearbeitet, Arbeiter pflücken Bananen, bauen ein Haus und was sich sonst noch so tut, beobachtet ein Hund vom Dach eines Hauses aus. Ich werde mich nun erst einmal auf dem Balkon meiner Ferienwohnung ausruhen. Das tun die Kinder, die rechts hoch eine Schule besuchen, auch. Sie sind nur etwas lauter als ich. Und überall bellen Hunde.

Fünfte Reise (IV) 

Samstag, 4. Januar 2020

Die fünfte Reise (II)

Hoch hinaus.
Mit linker Mousetaste vergrößern. 
Zum Verlieben

Das Unternehmen, bei dem ich das Sammel-Taxi gemietet habe, hat mir heute den Link zu einer tollen Internet-Seite geschickt. Angeboten werden Touren zu Fuß, mit dem Schiff, mit dem Jeep und mit erfahrenen Bergführern, gebucht werden können private Unternehmungen oder solche in Gruppen. Wer sich nach dem Anklicken dieser Internet-Seite nicht in die Blumeninsel verliebt, ist wohl selbst schuld.

Dann man los 

Die fünfte Reise (III)

Sonntag, 22. Dezember 2019

Die fünfte Reise

Da kann man nicht meckern. 
20 Euro für knapp 50 Kilometer

TuiFly ich am 7. Januar wieder nach Madeira. Mein Ferienhaus steht in Estreito da Calheta. Die letzten Meter sollen steil sein. Dazu schreibt mir meine Vermieterin: "Wenn es Ihnen hier zu steil erscheint, dann schauen Sie sich den Weg von der Rua de Belem aus erst einmal zu Fuß an."

Das wird nicht nötig sein, denn ich habe heute einen Express-Shuttle gebucht, der mich vom Flughafen zu meinem Ferienhaus bringt. Die Strecke ist knapp 50 Kilometer lang, die Fahrt kostet 20 Euro. Die Internet-Adresse lautet www.madeira-airport-transfers.com

Die fünfte Reise (II)

Sonntag, 1. Dezember 2019

EM-Reise

Dort hätte das Lokal mit der besten
Poncha sein sollen...Foto: Tjaden
Ohne Frau, die Ronaldo nicht mag

30. November 2019. Das lasse ich mir nicht entgehen: Deutschland spielt bei der Fußball-Europameisterschaft in einer Gruppe mit Portugal. Das Spiel findet am 20. Juni in der Allianz-Arena statt, also in München - und ich werde in Funchal sein, und zwar im 29 Madeira Hostel in der Rua dos Netos 29

Dort bin ich auch gewesen, als Portugal den Nationen-Cup geholt hat. Nach dem Spiel zeigte der Hostelgast Jonathan einer Frau aus Tübingen und mir den weitesten Weg zu einem "Lokal mit der besten Poncha der Insel". Das erreichten wir nach etlichen Umwegen. Das Lokal hatte geschlossen. 

Also schlenderten wir weiter bis zur Uferpromenade. Dort wurde Jonathan endlich fündig. Unsere Begleiterin aus Tübingen hatte ich bis dahin jedem als "Frau, die Ronaldo nicht mag" vorgestellt. Darüber amüsierte sich auch der Kellner.

Wenn ich danach an diesem Lokal vorbeikam, rief mir dieser Kellner stets hinterher: "Wo ist die Frau, die Ronaldo nicht mag?" Ich tat so ahnungslos, wie Jonathan bei der Suche nach dem "Lokal mit der besten Poncha" gewesen war.

Die EM-Reise (II)

Sensationelle Fotos von der Suche nach dem "Lokal mit der besten Poncha" 

1. Dezember 2019. Soeben hat mir die Frau, die Ronaldo nicht mag, zwei Fotos von der Lokalsuche geschickt. Hier sind sie:


Jonathan ist sicher, dass er
weiß, wo es die beste Poncha gibt.
Ich eile vertrauensvoll
hinter Jonathan her. 

Donnerstag, 14. November 2019

Blog-Statistik

Noch ruhig in Funchal.
Foto: Tjaden
Wer liest diesen blog?

Dieser blog steht seit einem knappen Jahr im Netz. Die Zahl der Leserinnen und Leser nähert sich der 5000er-Grenze. Wer aber liest diesen blog? Ein Blick in die Statistik:

Deutschland
2977
Portugal
788
Vereinigte Staaten
639
Ukraine
119
Frankreich
67
Unbekannte Region
46
Kanada
37
Schweiz
36
Russland
19
Indonesien
11

Freitag, 6. September 2019

Cliente seguinte

Die zweite Auflage.
Man schreibt nur mit dem Herzen gut

Ich staune über meine Gedanken. Sie fliegen täglich 3100 Kilometer weit und kommen trotzdem immer unpünktlich in dem Hostel an, in dem Carolina arbeitet, die auf mein „Bom dia“ mit dem Hinweis reagiert, es sei bereits Zeit für „Boa tarde“.

Ich gehe in die Küche, mache Wasser heiß, tauche einen Teebeutel in die Tasse und warte, bis sich das heiße Wasser braun verfärbt. Dann setze ich mich an einen der beiden Tische im Innenhof und erzähle Carolina, dass die von mir geschriebene und von ihr kommentierte Erzählung „Cliente seguinte“ ein überraschender Erfolg geworden ist.

„Hier hast du die zweite Auflage“, sage ich – und Carolina freut sich, wie nur sie sich freuen kann.


Vorwort "Cliente seguinte", 2. Auflage, September 2019, erschienen bei Amazon als e-book und als Print

Als e-book hier bestellen

Als Print hier bestellen

Montag, 2. September 2019

Nach der vierten Reise

Stefanie Seimetz, Otilia de Ornelas
und Ulrich H. Meier haben für
jede und jeden das richtige Ferienhaus.
Blog und Ferienhaus finden

28. Juni 2019. Wer im Netz auf Madeira ein Ferienhaus sucht, findet nun vielleicht auch diesen blog. Denn die "Madeira-Zeitung" hat auf ihrer internetten  Startseite einen Link gesetzt. Den finden Sie unter "Links von Interesse". Schicke Ferienhäuser werden hier angeboten.

Zu einem schicken Ferienhaus gehören natürlich auch schicke Bücher. Bei "Immer Ärger mit Red" und "Cliente seguinte-Eine liebe Geschichte aus Funchal auf Madeira" handelt es sich zweifellos um Erzählungen der schicken Art.

29. Juni 2019
Stefanie Seimetz schreibt dazu in einer mail:


Madeira Ferienhaus info@madeira-ferienhaus.de

12:42 (vor 6 Stunden)
an mich
Hallo Herr Tjaden,
wie nett. Tatsächlich sind in vielen Ferienhäusern "schicke Bücher", die die Gäste im Laufe der Jahre dagelassen haben. Immer mehr Gäste schauen aber alles Mögliche im Internet nach, und da kommen Ihre Geschichten sicherlich gut an.
Vielen Dank!
Stefanie Seimetz 

2. September 2019. Die Madeira-Zeitung ist gestern offline gegangen. 


Samstag, 10. August 2019

Im Januar südwestlicher

Ferienwohnung "Yvonne".
Die süße Ferienwohnung

4. Juli 2019. Auf den Äckern gedeihen Zuckerrohr, Orangenbäume, Kartoffeln. Auf Treppen und Terrassen werden Orchideen gezüchtet. In Estreito da Calheta gibt es eine Zuckerrohrfabrik und ein Museum für zeitgenössische Kunst.

Gebucht bei madeira-ferienhaus.de
5. bis 12. Dezember 2019

Estreito da Calheta bei Facebook

26. Juli 2019. Da Condor den Flug von Hannover nach Funchal storniert hat, suche ich nun einen neuen Termin im Dezember oder Anfang Januar. 

29. Juli 2019. Neue Flüge, neuer Termin: 7. bis 14. Januar 2020

Montag, 29. Juli 2019

Unberechenbar

Carolina an ihrem
Arbeitsplatz.
Foto: Heinz-Peter Tjaden
Carolina bei Amazon

Mit Carolina habe ich nicht gerechnet, als ich heute bei Amazon nachschaute, wie sich der Verkauf meiner Bücher entwickelt. Besonders gut entwickelte er sich bei "Cliente seguinte". Diese liebe Geschichte aus Funchal auf Madeira sprang auf Verkaufsrang 1469 in der Kategorie "Romantische Komödien".

Bei meinen Aufenthalten in einem Hostel schrieb ich auf, was mir bei Carolina auffiel. Sie las gelegentlich, was ich geschrieben hatte. Ihre Reaktionen baute ich ein. Aber das wissen Sie wahrscheinlich schon, denn man kann es in diesem blog nachlesen. Ob es sich um eine "romantische Komödie" handelt, weiß ich nicht. Das hat Amazon so entschieden. Diese Entscheidung kann durchaus richtig sein.

Der Klick zu "Cliente seguinte"

Cliente seguinte=der nächste Kunde

Samstag, 15. Juni 2019

Die vierte Reise (VI)

"Das ist ein Fahrrad"

Die Kinder auf Madeira tänzeln gern herum, spielen Fußball, schaffen erstaunliche Kunstwerke und beweisen bei Tests ungewöhnliche mathematische Fähigkeiten, sie können also vieles, nur mit Fahrrädern können sie nichts anfangen. Die Mädchen scheinen sich dafür gar nicht zu interessieren, die Jungs machen große Augen. 

Ich stehe mit meinem Bike vor einer Ampel, der Junge vor mir windet sich in den Armen seiner Mutter, bis er nach hinten schauen kann, seine braunen Augen mustern jeden Zentimeter meines Fortbewegungsmittels, dann verlangt er Auskunft von seiner Mutter. 

"O que é aquilo?"

"Esta é uma bicicleta", antwortet sie.

Der Junge windet sich noch einmal nach hinten und schaut nun mich an. 

Ein paar Meter weiter ist ein anderer Junge so fasziniert von meinem Fahrrad, dass er an der Hand seiner Mutter immer mehr in Schräglage gerät. Bevor der Kleine umfällt, biege ich rechts ab.