Antonio und Angela: Szenen einer Fehde In einem Zeitschriftenbeitrag des portugiesischen Premierministers Antonio Costa schwingt leichter Spott über die deutsche Corona-Politik mit. Wenn Deutschland Portugal erneut auf die "rote Liste" setze, dann sei das möglicherweise ein Zeichen dafür, dass man auch im eigenen Land den Regeln nicht traue, die jetzt erforderlich seien und überall angewendet werden müssten.
Außerdem sei in Portugal die Lage gar nicht so ernst. Er habe versucht, die deutsche Bundeskanzlerin Angelika Merkel davon zu überzeugen. Antonio Costa über seinen gescheiterten Versuch: "Ich habe sie nur über die Kausalität aufgeklärt. Aus der geografischen Verbreitung der neuen Variante und der Zunahme der Fälle, insbesondere in der Region Lissabon, wurde klar, dass es nichts mit dem Champions-League-Finale in Porto zu tun hatte."
Aber es hatte mit Fußball zu tun, möchte man hinzufügen. Und der ist für Merkel, die sich auch gern einmal mit erfolgreichen deutschen Nationalspielern ablichten lässt, derzeit kein Grund für Schnappschüsse. Also hat sie sich auch gleich Madeira mit geschnappt, als es um die "rote Liste" ging. Obwohl es auf der Insel gar keine Delta-Variante gibt, hat seit Freitag zu gelten: Ist alles Portugal und wer dort Urlaub macht, muss nach der Rückkehr 14 Tage in Quarantäne.
Der deutsche Corona-Blödsinn
Seit einer Woche sind wir nun in Quarantäne wegen unseres Urlaubs auf Madeira. Wir sitzen im Dachgeschoss bei gefühlt 100 Grad und können nicht raus. Was mich an all dem am meisten ärgert: Am Tag nach unserer Ankunft in Berlin war Gesundheitsminister Jens Spahn in einer Pressekonferenz und erzählte, wie gut die doppelte Impfung gegen Delta schütze.
Rein in die Kartoffeln-raus aus die Kartoffeln
Nach einer umstrittenen Hochstufung zum Virusvarianten-Gebiet Ende Juni reisten verschreckte Urlauber in Massen frühzeitig zurück. Am 5. Juli wurden die Reisebeschränkungen dann plötzlich wieder gelockert.
Bild-Zeitung, 10. Juli 2021
Mit Covid-19 leben lernen
"Wir müssen lernen, mit Covid-19 zu leben." Diese Meinung vertritt Paul Luckman in der "Portugal News" vom 17. Juli 2021. Wer den Impfgegnern glauben wolle, der solle das tun. Vorher aber solle man sich die BBC-Dokumentation "Was steckt hinter der Anti-Impf-Bewegung?" ansehen. Hier klicken Paul Luckman: "Es könnte Ihnen bei einer vernünftigen Entscheidung helfen." Nicht nur über das Alter dieser Dokumentation wird man staunen...
Auch Madeira Hochinzidenzgebiet
Aktuell gelten nach Angaben des Robert Koch-Instituts fünf europäische Länder als Corona-Hochinzidenzgebiet: Die Niederlande, Portugal (inklusive Madeira und der Azoren), Russland, Spanien (inklusive der Balearen und Kanaren) und das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland.
Madeira auf WHO-Linie bei Kindern mit Vorerkrankungen
„Wir befolgen die Regeln der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und machen die Schritte, die weitere 15 Länder im Westen unternehmen“, sagte Miguel Albuquerque. So reagierte der Madeira-Chef heute auf die von der Generaldirektion für Gesundheit (DGS) veröffentlichte Empfehlung, Kinder von 12 bis 15 mit Vorerkrankungen zu impfen.
Sonderweg
Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie geht Madeira weiter seinen eigenen Weg, was auf dem Festland von Portugal getan wird, soll keine Richtschnur sein. Bei der Ausgangssperre zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgen soll es bleiben, berichten die Medien. Der deutsche Markt sei wieder geöffnet.
14. August 2021
Dritte Impfung nötig?
Die Zahl der Corona-Toten auf Madeira liegt seit dem vermeintlichen Beginn der Pandemie seit geraumer Zeit bei 75. In den hiesigen Medien ist immer häufiger von einer dritten Impfung die Rede, in den deutschen Medien dagegen werden alle zweimal Geimpften als vollständig Geimpfte bezeichnet. Sollte sich die dritte Impfung als erforderlich erweisen, wäre noch niemand vollständig geimpft.
17. August 2021
Nächstes Ziel: 85 Prozent
Madeira hat heute die Marke von 70 % der Bevölkerung mit vollständiger Impfung gegen Covid-19 erreicht, wobei die regionalen Behörden die Impfung von 85 % der 251.000 Einwohner des Archipels als nächstes Ziel festgelegt haben.
In sechs Monaten dritte Impfung von Risikogruppen
Bis Ende September 85 Prozent zweimal geimpft, dann Impfstoff besorgen, mit dem Risikogruppen in sechs Monaten ein drittes Mal geimpft werden können. Das ist das erklärte Ziel der Regionalregierung.
Scharfe Kritik an Gesundheitsbehörde
Der Präsident der Regierung von Madeira hat der Generaldirektion Gesundheit (DGS) einen Zickzack-Kurs und Unentschlossenheit vorgeworfen.
„Was wir bisher [in Madeira] verfolgt haben, war der Prozess Israels, der im Moment bereits die dritte Dosis an einen Großteil der Bevölkerung verabreicht, und wir werden nicht auf die Unentschlossenheit und Zickzackbewegungen des DGS warten“, sagte der Chef der Exekutive Madeiras, der PSD/CDS-Koalition, Miguel Albuquerque.
Keine Maskenpflicht mehr
14. September 2021. Das Tragen von Masken im Freien ist keine Pflicht mehr, sondern nur noch eine Empfehlung. Die Zahl der Corona-Toten auf Madeira ist seit dem 1. August nicht mehr gestiegen und liegt bei 75.
Keine Quarantänepflicht mehr
Für Urlaubsrückkehrer aus allen den meisten Regionen Portugals (inkl. Lissabon, Azoren und Madeira) heißt es: Sie müssen keine Einreiseanmeldung ausfüllen und in Deutschland gilt für sie keine Quarantänepflicht mehr. Die Testpflicht und Nachweispflicht bleibt allerdings bestehen.
60 Tage ohne Corona-Tote
1. Oktober 2021. Seit 60 Tagen gibt es niemanden mehr, der an Corona gestorben ist.
Lob aus Deutschland
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat Portugal für seinen „fantastischen Erfolg“ bei der Impfung von Menschen im Alter von über zwölf Jahren gelobt. 98 Prozent von ihnen seien geimpft, twitterte er am Sonntag. Seiner Ansicht nach könne Deutschland von der „fast militärisch organisierten Impfkampagne“ lernen. Dabei bezog er sich auf einen verlinkten Artikel der „New York Times“. Darin wird beschrieben, wie etwa der Vizeadmiral Henrique de Gouveia e Melo als Spitze einer Taskforce öffentlich in seiner Uniform auftrat und Werbung fürs Impfen machte.
Madeira in der besten Kategorie
Madeira wechselte auf der Karte des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), die Reiseentscheidungen in der Europäischen Union (EU) unterstützt, in die grüne Kategorie.
Die grüne Kategorie ist die beste in der ECDC-Karte, in der die Melderaten von Covid-19-Fällen in den vergangenen 14 Tagen, die Anzahl der durchgeführten Tests und die Gesamtzahl der positiven Ergebnisse, erfasst werden.
76 Tote
19. Oktober 2021. Die Zahl der Corona-Toten ist auf 76 gestiegen.
Keine Quarantäne für Ungeimpfte
Auch ohne Covid-19-Impfung erlauben Urlaubsländer wie Spanien, Griechenland, Portugal samt den Inseln Madeira und Azoren sowie Deutschlands Nachbarländer die Einreise mit einem negativen Corona-Test.
Die dritte Impfung
In Deutschland beklagen auch Medienvertreter die "nicht vollständige Impfung" von über 30 Prozent der impffähigen Bevölkerung. Mit "vollständiger Impfung" meinen sie zwei Impfungen, während man auf Madeira mit der dritten Impfung aller ab 18 beginnt. 95 Prozent sind bereits zweimal geimpft. Für die dritte Impfung tritt auch dieses Regierungsmitglied ein:
Pedro Ramos wurde 1960 in der Gemeinde São Martinho, Funchal, geboren.
Chirurg im Krankenhaus Dr. Nélio Mendonça.
Von 2009 bis Juni 2016 war er Direktor der Notaufnahme des Krankenhauses Dr. Nélio Mendonça.
Von Juni bis 28. Dezember 2016 war er Klinischer Direktor des Gesundheitsdienstes der Autonomen Region Madeira.
Von 2012 bis 2016 war er Direktor des Clinical Simulation Center of Madeira.
Im Laufe seiner klinischen Karriere erwarb er sich durch intensive Trainingsaktivitäten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene Kompetenzen im Bereich Notfallmedizin und Trauma.
Von 2004 bis 2016 war er Gastassistent an der Universität Madeira.
Er war Koordinator des Trauma Chapters der Portugiesischen Gesellschaft für Chirurgie.
Er war stellvertretender Vorsitzender der Militär- und Katastrophenabteilung der Europäischen Gesellschaft für Trauma und chirurgischer Notfall.
Internationaler Ausbilder in folgenden Ausbildungsbereichen: TEAM; ATLS; DSTC; MRMI; USW.
Am 29. Dezember 2016 trat er seine Tätigkeit als Regionalsekretär für Gesundheit in der XII. Regierung der Autonomen Region Madeira an.
Am 15. Oktober 2019 übernahm er das Ressort des Regionalsekretariats für Gesundheit und Katastrophenschutz in der XIII. Regierung der Autonomen Region Madeira.
Aus persönlicher Anschauung vertraue ich Pedro Carlos mehr als jedem deutschen Medienvertreter und auch mehr als jedem deutschen Experten.
Siehe auch meine bei Amazon verbotene Broschüre
68-Jähriger gestorben
7. November 2021. Die Zahl der Corona-Toten ist auf 78 gestiegen. Gestorben ist ein 68-Jähriger.
Sichere Rückkehr in die Schulen, wenn alle mitmachen
Mit Beginn des Schuljahres 2021/2022 startet das Regionalsekretariat für Gesundheit und Bevölkerungsschutz die 3. Phase der Kampagne „Die Pandemie ist nicht vorbei“, die sich an die gesamte Schülerschaft der Region vom 1. Zyklus bis zur Sekundarstufe richtet.
Der Wettbewerb, der am 4. November begonnen hat, soll Schulen auf Madeira für die Bedeutung der geltenden Vorschriften und der Impfung gegen Covid-19 sensibilisieren und die Botschaft verstärken, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist und eine sichere Rückkehr in die Schule möglich ist, wenn alle mitmachen.
Jornal da Madeira, 8. November 2021
80 Corona-Tote seit Pandemie-Beginn
15. November 2021. An diesem Wochenende sind zwei Corona-Tote zu beklagen.
Nicht müde werden
17. November 2021. "Nicht müde werden." Dieses Motto hat Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque ausgegeben. Die Lage sei unter Kontrolle. Zum ersten Mal meldete die Gesundheitsbehörde drei Tote an einem Tag: ein 79-Jähriger, ein 84-Jähriger und eine 95-Jährige.
Arm, aber geimpft und getestet
19. November 2021. Morgen treten auf Madeira neue Corona-Maßnahmen in Kraft. Wer öffentliche oder private Veranstaltungsort besuchen will, braucht einen Impfausweis und einen Antigentest, der nicht älter sein darf als sieben Tage. Darüber machen sich in einem Cartoon des "Jornal da Madeira" zwei Damen so ihre eigenen Gedanken. "Haben Sie den Impfstoff und den Test für Restaurants?", fragt die eine. Die andere antwortet: "Habe ich. Ich habe nur kein Geld."
24. November 2021. Die Zahl der Corona-Toten steigt weiter. Sie liegt jetzt bei 93.
Ein schwarzer Monat
Der November erwies sich mit insgesamt 28 Todesfällen und 1.747 Fällen von Covid-19 als schwarzer Monat. In diesem Monat überschritt die Region zweimal die Schwelle von 100 täglichen Fällen (Tage 14 mit 103 und 26 mit 101). Der Monat begann mit 178 aktiven Fällen von Covid-19 und hatte gestern 776, von denen 61 importiert und 715 lokal übertragen wurden.
Ausgewählte Tage für Corona
10. Dezember 2021. Die Regionalregierung hat sich für die zweite Dezember-Hälfte ein paar Tage ausgesucht, an denen die Corona-Maßnahmen noch gelten sollen. Das sind der 16., 17., 18., 19., 20., 21. und 22. Dezember. Nach Weihnachten treten sie wieder am 26., 27., 28., 29. und 30. Dezember in Kraft.
Wir holen uns die Viren ins Haus
Die Zerstörung der Lebensräume von Tieren führt zu Bedrohungen wie SARS-CoV-2. Sie beschert den Menschen "Ladungen von Viren, die auf den Menschen übertragbar sind", sagt die Ana Abecassis, Ärztin am Institut für Hygiene und Tropenmedizin in Lissabon.
Preiswerte Masken
12. Dezember 2021. Auch dort, wo in Deutschland medizinische Masken aufgesetzt werden müssen, reichen auf Madeira Alltagsmasken, die man in Apotheken und manchen Supermärkten kaufen kann. Zehn solcher Masken kosten zwischen einem und knapp zwei Euro.
Vierte Impfung nötig
Bei einem Gespräch mit Journalisten nach der Ankunft des Europäischen Rates in Brüssel sagte Premierminister António Costa, dass sicherlich eine vierte Dosis des Covid-19-Impfstoffs erforderlich sein wird. Er führte weiter aus, dass Portugal bereits an die micron-Variante angepasste Impfstoffe bestellt habe, diese jedoch erst ab April nächsten Jahres erhältlich seien.
Täglich mindestens ein Toter
Die Zahl der Corona-Toten ist von 78 am 7. November auf 129 am 25. Dezember gestiegen.
Auf Madeira wird nichts geschlossen
Der Präsident der Regionalregierung, Miguel Albuquerque, sagte heute, dass es "keinen Sinn" mache, geimpfte Personen und Kontakte von Covid-19-Positiven zu isolieren. „In der Region läuft derzeit alles. Der Tourismus ist auf dem Vormarsch und im Moment werden wir nichts schließen und der Unterricht beginnt hier am 3. Januar“, sagte Miguel Albuquerque am Rande der Zeremonie zur Vergabe von Leistungsstipendien an madeirische Studenten in Funchal.
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