Samstag, 20. November 2021

Alltägliches (156)


"Maßnahmen ohne
Strafen" und ohne
Schnelltests?

Über aktuelle und zukünftige Schlangen in Funchal

Ein Corona-Meisterstück mit mindestens vier Szenen

Erste Szene

Miguel Albuquerque, Chef der Regierung von Madeira, führt am 18. November 2021 neue Corona-Regeln ein, die am 20. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten sollen. Wer in ein Restaurant will, ins Theater, ins Kino oder zu einem anderen öffentlichen Veranstaltungsort muss einen Impfnachweis und eine Testbescheinigung vorweisen. Der Schnelltest darf nicht älter sein als sieben Tage und muss alle sieben Tage wiederholt werden. 

Zweite Szene 

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 19. November 2021 in Funchal vor den Corona-Schnelltest-Stationen Schlange, auch bei Regenschauern weichen sie nicht, während Madeiras Regierungschef Miguel Albuquerque ebenfalls in einer Schlange steht, die ist aber nicht so lang und hat sich nicht draußen vor einer der Corona-Teststationen, sondern drinnen bei einem neuen Herrenausstatter gebildet. Es regnet auch nicht herein, Abstand hält auch keiner, nicht alle tragen eine Maske. 

Als der Empfang beim neuen Herrenausstatter beendet ist, gibt es die Schlangen vor den Teststationen ebenfalls nicht mehr.  Weil es keine Schnelltests mehr gibt, die Apotheken hängen Hinweise in die Schaufenster "Schnelltests erst wieder am 22. November 2021".

Dritte Szene

"Diario de Noticias" und "Jornal da Madeira" berichten am 20. November 2021 über das Chaos, das die neuen Regeln ausgelöst haben. Von "Kollaps" ist die Rede. Miguel Albuquerque lässt verlauten, dass die neue Verordnung für eine Woche ausgesetzt wird. Sie soll am 27. November 2021, 0.00 Uhr, in Kraft treten.

Vierte Szene

Frauen, Männer, sogar kleine Kinder stehen am 26. November 2021 vor den Schnelltest-Stationen in Funchal, denn ihre Tests müssen erneuert werden. Die sieben Tage sind um...

Siehe auch Außer Kontrolle geratene Kontrollen

Vorwärts, wir müssen zurück

Eingereicht auch bei www.coronarchiv.de, einem Projekt der Universitäten Hamburg, Bochum und Gießen Hier klicken

6 Kommentare:

  1. Dieses Meisterstück führt bei Facebook zu einer derartigen Empörung, die sich in privaten Nachrichten an mich äußert, dass man nur hoffen kann, dass die Regierung mal über die vielen Ungereimtheiten nachdenkt. Und zwar vor dem 27. November.

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  2. Herr Albuquerque, lesen Sie das mal

    Der Virologe Christian Drosten hat auf eine begrenzte Aussagekraft von Antigen-Schnelltests zum Erkennen einer Coronavirus-Infektion hingewiesen. "Vor Symptombeginn sind Schnelltests einfach nicht empfindlich genug. Daher meine Zweifel an 3G", schrieb er auf Twitter mit Bezug auf Regeln, die Geimpften, Genesenen und Getesteten Zugang zu Einrichtungen oder Veranstaltungen gewähren. Hinsichtlich des Einsatzes solcher Schnelltests bei Geimpften sagte er der "Bild": "Es sieht nach meiner vorläufigen Einschätzung so aus, als ob Infektionen bei Geimpften gerade in den ersten Tagen der Infektion nicht so gut durch den Antigen-Schnelltest nachzuweisen sind. Leider ist die Studienlage dazu aber noch nicht ausreichend."

    tagesschau, 20. november 2021

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  3. Nun soll angeblich am 20. November 2021 lediglich eine Übergangsfrist bis zum 27. November 2021 begonnen haben. Inzwischen zwingen Arbeitgeber ihre Belegschaft zur Impfung. Klasse. Wenn bei der Impfung auch registriert wird, wo wer arbeitet, erwischt man auch gleich noch die Arbeitgeber illegal Beschäftigter?

    Schon bis zum 27. November 2021 wird es viele mit falschen Schnell-Testergebnissen geben. Aber immerhin: Die Maßnahmen sollen erst einmal bis zum 15. Dezember 2021 gelten. Bis dahin kann man sich höchstens dreimal falsch testen lassen.

    Heute soll es eine Pressekonferenz geben, bei der Näheres verraten wird. Die Reihenfolge Maßnahmen, Chaos, Erklärung finde ich etwas seltsam.

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  4. Liebe Corona-Viren, der Gesundheitsminister von Madeira hat heute laut "Jornal da Madeira" das Folgende gesagt:

    Pedro Ramos erklärte, dass die Antigen-Schnelltests eine Woche lang gültig seien und "Sicherheit und Kontrolle" über die Pandemie geben würden.

    „Wir werden weiterhin wöchentlich testen“, fügte er hinzu und fügte hinzu, dass diese Gültigkeit „eine gewisse Kontrolle und Informationen über die Entwicklung der Pandemie ermöglicht“.

    „Immer wenn wir positive Fälle entdecken, unterbrechen wir eine Übertragungskette“, fügte er hinzu.

    Liebe Corona-Viren, haltet euch bitte daran. Versteckt euch also bitte nicht länger bei Schnelltests und täuscht niemals mehr vor, dass ihr woanders seid. Falls Virologen weiterhin behaupten sollten, dass es euch bei Schnelltests immer wieder gelingt, diese zu verfälschen, dann schickt diesen Virologen bitte umgehend eine einstweilige Verfügung, mit der solche Behauptungen untersagt werden. Ich danke euch.

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  5. Liebe Corona-Viren, wehe, ihr freut euch darüber, dass die Ergebnisse von Schnelltests, die negativ ausfallen, nicht von Ärzten überprüft werden. Dazu gibt es keinen Anlass. Was sieben Tage gültig ist, muss von niemandem überprüft werden. Haltet euch einfach immer sieben Tage zurück, vom Testtermin an gerechnet.

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  6. Noch ein Wort an die positiv Getesteten, die in Quarantäne müssen: Ich drücke euch die Daumen, dass ihr zu den 50 Prozent gehört, deren Ergebnis falsch ist. Genießt also gesund und munter die arbeitsfreien Tage und besteht darauf, dass der Schnelltest sieben Tage gültig ist.

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